Therapeutenkiller

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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stern
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 13:40

Nachtcafe hat geschrieben:Es gibt nichts neues. Ich habe nicht angerufen und er hat auch nicht auf den Brief geantwortet.
Dass er sich nicht auf einen Brief VON SICH AUS meldet, halte ich für relativ normal ... um nicht zu sagen: es wäre sogar sehr unüblich, wenn ein Thera daraufhin anruft oder ebenfalls schriftlich versuchen würde, auf den Konflikt einzugehen (so laufen schlichweg Konfliktgespräche in einer PT nicht, sondern im persönlichen Kontakt). Das gilt z.B. auch, wenn man Therapeuten therapiebezogene Themen (ganz jenseits irgendwelcher Konflikte) zukommen lassen kann (ist ja bei manchen Theras möglich). Das wird dann entweder in der Sitzung gelesen (vom Thera)... oder der Patient kann vorlesen... oder versuchen das frei zu erzählen... oder der Therapeut liest die Zeilen bereits vorab (je nach Präferenz des Theras und therapeutischer Sinnigkeit). ABER die (inhaltliche) BESPRECHUNG findet in der Sitzung statt... und nicht via Schriftverkehr oder Telefonkontakt (wozu ja auch die Zeit nicht reichen würde, etwas ergiebiger zu besprechen... sondern Telefonat haben i.d.R. eher stützenden Charakter oder wenn ein Punkt noch "Nachwirkungen" hat. Im letzteren Fall kann zwar kurz darauf eingegangen werden, aber tendenziell wird das zu weiteren Besprechung dann wieder in die Sitzung verlegt. Manche Theras bieten auch keinen Telefonkontakt an, sprich: Auch bzgl. der Handhabung von Telefonaten kann es Unterschiede geben).

Insofern sehe ich grds. schon noch die Möglichkeit, dass du mit ihm nochmals über diese Geschichte und das, was du im Brief inhaltlich angesprochen hast, zu bereden. Würde allerdings voraussetzen, dass du noch einen Termin ausmachst (was ich aber, wie oben gesagt, für normal halte, das dieser Schritt üblicherweise NICHT vom Thera selbst ausgeht).

Letztlich musst du da selbst deinen Weg finden... was andere tun würden, ist für dich irrelevant. Hängt halt auch davon ab, wie gut du mit einem derartig offenen Ende (ohne zumindest noch ein abschließendes Gespräch) leben kannst. Und ich sag' mal so: FALLS er eh auf dem Standpunkt ist, du setzt zu wenig um, wäre ja alternative zu einem ganz offenen Ende (wie jetzt) evtl. auch, dass ihr einvernehmlich befindet, dass ihr zusammen nicht weiter kommt (wobei natürlich nicht weiß, was ein abschließendes Gespräch ergeben würde). ICH wäre/bin eher nicht der Typ der mit ungeklärten Dingen gut leben kann... bzw. besser gesagt: ohne zumindest noch einen Versuch unternommen zu haben (klar nicht alles kann man klären... aber das eine oder andere entpuppte sich bei mir auch schon als banales Missverständnis). Aber wie gesagt: Es ist dein Weg, du trägst ja auch die Konsequenzen. Dass er sich nun nicht von sich aus meldet und um einen Termin bittet oder eine Besprechung am Telefon oder via Mail anstrebt, dürfte absolut normal sein.

Wechsel dürfte alternativ auch möglich sein... zum Prozedere kann ich allerdings wenig sagen. Würde mich da auch mit der Krankenkasse in Verbindung setzen (vermutlich geht das auch nicht anders z.B. wegen Bestätigung Reststunden, etc.). Ob dann der neue Thera auch nochmals ein Gutachten schreiben muss (spätestens bei einer Verlängerung müsste er es wohl) oder die Kasse die Stunden ohne weiterere Prüfung (Gutachten) übertragt, weiß dann evtl. auch der neue Thera. Glaube da kann es Unterschiede geben... bin aber nicht sicher.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Proserpina
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Beiträge: 397

Beitrag Sa., 17.12.2011, 14:28

Nachtcafe,-
der korrekte Ansprechpartner ist in Deinem Falle Deine KK.

Ich wünsche Dir alles Gute, viel Mut & Kraft.

LG
Pro

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Nachtcafe
Helferlein
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Beiträge: 34

Beitrag Sa., 17.12.2011, 17:08

Danke.
Ich informiere mich dann bei der KK.


5chiz0
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Beitrag Do., 09.08.2012, 13:28

@karlei007 - Hallo. Dein letzter Eintrag zu diesem Thema liegt schon etwas zurück, bin heute erst drauf gestoßen.

Was ich loswerden will - vielleicht nützt Dir es ein wenig: Ich wurde ebenfalls mal von einer Psychologin (nicht in der Funktion als Psychotherapeutin) als "Therapeuten-Killer" bezeichnet. Sie meinte damit, dass ich "verkopft" sein und (in einer Psychotherapie) stets oder meistens (plausible) Gegenargumente parat hätte, ich quasi den Therapeuten "Schach" (-matt?) setzen würde.

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Wandelröschen
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Beiträge: 994

Beitrag Do., 09.08.2012, 15:17

5chiz0 hat geschrieben: Ich wurde ebenfalls mal von einer Psychologin (nicht in der Funktion als Psychotherapeutin) als "Therapeuten-Killer" bezeichnet. Sie meinte damit, dass ich "verkopft" sein und (in einer Psychotherapie) stets oder meistens (plausible) Gegenargumente parat hätte, ich quasi den Therapeuten "Schach" (-matt?) setzen würde.
Oh je, dass hieße ja, dass diese Therapeutin mit Patienten, die einen höheren IQ als sie selbst hat, nicht arbeiten kann. („kopflastisch“ musste ich mir von meiner Ex-Thera auch schon anhören).
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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candle.
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Beitrag Do., 09.08.2012, 15:21

5chiz0 hat geschrieben:Sie meinte damit, dass ich "verkopft" sein und (in einer Psychotherapie) stets oder meistens (plausible) Gegenargumente parat hätte, ich quasi den Therapeuten "Schach" (-matt?) setzen würde.
Eigentlich setzt man ja nicht den Therapeuten Schach matt, sondern sich selbst. Heißt für mich einfach, dass man keinen emotionalen Zugang zu sich selbst findet was ja an sich das Wichtigste in der Therapie ist.

Wandelröschen, der IQ spielt da keine Rolle, eher der EQ.

candle
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Krang2
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 18.10.2012, 07:43

Hallo,
ich habe die elf Seiten nicht durchgelesen, daher nur meine Antwort auf die Eingangsfrage:
Therapeutenkiller zu sein hat nichts mit der Diagnose selbst zu tun. Meine Mutter beispielsweise ist schizophren, also nicht Borderliner, und ich würde sie getrost als Therapeutenkiller bezeichnen. Drehtürpatient ist ähnlich, wobei Ersterer auch dadurch entstehen kann, daß er einfach nur die falschen Therapeuten hatte. Ein Therapeutenkiller ist deswegen therapieresistent, weil er tief im Herzen gar keine Veränderung wünscht (so meine Theorie).

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