Schwanger mit 40 - Mutter mischt sich unablässig ein

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Sehr
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Beitrag Di., 03.04.2018, 12:55

Außerdem frage ich mich, wie du das 40Jahre lang SO aushalten hast können? Also es erst jetzt gehandelt wird.
[wegzudenken, mehr nicht]

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Waldschratin
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Beitrag Di., 03.04.2018, 14:27

mariedl hat geschrieben:Es ist mir - zwar indirekt aber doch - eingetrichtert worden, dass ich für das Glück meiner Mutter zuständig bin. Bin ich nicht brav, wird sie unglücklich und ich bin schuld.
Ja, das ist derzeit noch so. Und das ist schlimm und schwer , wenn man zur "Verantwortlichen" gemacht wird, ohne dem gerecht werden zu können.

Andererseits : Du bist inzwischen erwachsen, du musst jetzt nicht mehr zwingend das Opfer deiner Mutter bleiben.
Jetzt ist es deine Entscheidung, ob du dich von ihr zur Verantwortlichen machen lässt oder nicht.

Ich weiß, das redet sich leicht. Es umzusetzen ist viel schwerer. Ich rede da aus eigener Erfahrung.
Mein erster Lösungsansatz dazu war, dass ich mich ganz bewusst dafür entscheiden hab, wenn meine Mutter eine "Schuldige" braucht, an der sie "leiden" kann, um sich "wohlfühlen" zu können, dann mach ich ihr die doch glatt.
Dann mach ich ihr ganz bewusst die "Böse", die "Verantwortliche".

Denn : Mich aus diesem Status "entlassen" wird sie eh nicht. "Leiden" braucht sie, will sie, wird sie immer was finden, denn nur so "funktioniert" es für sie.
Aber dann lasse ich mich nicht mehr dazu machen, sondern mache ihr die Böse : Werde vom "Opfer" zur "Täterin" - die ich ja in ihren Augen sowieso bin.

Meine Mutter hat sich auch liebend gerne aufgeführt wie ne trotzige Dreijährige, die ihren Willen nicht kriegt.
Und genau so hab ich sie dann behandelt.
Hab ihr Grenzen gesetzt, ihr Rumgetrotze ausgehalten und mir immer wieder vor Augen gehalten, dass ICH in dieser Beziehung die "Erwachsene" bin und schon immer war.

Ich weiß also, was da alles dranhängt für einen, wenn man das Kind einer solchen Mutter sein muss.
Und wie die eigenen "Kind"-Bedürfnisse nicht nur die Kindheit über auf der Strecke bleiben, sondern generell.
Und das wirst du dir mal bewusst machen müssen : Das wird sich nicht mehr ändern.
Alleine deswegen wünsch ich dir therapeutische Begleitung bei der Abnabelung.
mariedl hat geschrieben:Abnabeln wird für mich jetzt wohl heißen: eine verletzte Mutter zu ertragen, einen sehr reduzierten Kontakt zu meiner Schwester haben, weil sie sich einfach nicht meldet, wenn man ihre Meinung nicht annimmt und das Gefühl zu haben, dass dadurch irgend ein Band zwischen uns zerstört wird. Denn meine Ursprungsfamilie ist mir sehr wichtig - ich habe sie alle sehr gerne und wie schon geschrieben, wir sind alle sehr eng miteinander, das will ich auch nicht ganz aufgeben.
Du wirst dich entscheiden müssen : Deiner Ursprungsfamilie die "Treue" halten auf Gedeih und Verderb - oder dich für deine eigene Familie entscheiden und dich da reingeben.

Deiner Mutter passt es ja jetzt schon nicht, wo du nach besten Kräften "brav" in ihrem Sinn funktionierst, dass du "was Eigenes" hast "nebenher". Sie ist also schon mal nicht bereit für Kompromisse oder dir entgegenzukommen.

Du schreibst selbst, dass du "eigentlich" ein sehr selbstständiger Mensch bist, auf eigenen Beinen stehst.
Also kommt es doch jetzt einzig und nur auf deine Entscheidungen an : Ob du weiter auf die Erfüllung deiner kindlichen Bedürfnisse durch deine Mutter hinarbeiten - oder ihr als die Erwachsenere von euch beiden begegnen willst.

Auswirkungen, Konsequenzen wird es so oder so haben, auf und für euch alle.
Nur : Die bisherigen sind dir "vertrauter", die bist du gewohnt. Das schreibst du ja auch : Du kommst mit der Wut auf dich selbst leichter zurecht etc.
Bist du dir klar darüber, dass dein ungeborenes Kind alles, was dich umtreibt auch mit durchmachen muss?


Kirchenmaus
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Beitrag Di., 03.04.2018, 16:27

Ich hab auch so ein Exemplar. Ich hab den Kontakt abgebrochen. (Es sind aber sehr schwerwiegende Dinge vorgefallen.)

Wenn du weiterhin Kontakt willst, hilft nur, ganz klar die Regeln vorzugeben und knallhart durchzusetzen.

Jemand, der so viel Energie zum Lamentieren hat, der sogar noch einen Ehemann an der Seite und Kraft fürs Sporteln hat – so jemand ist nicht so unglaublich verletzlich, wie er einen glauben machen will. Deine Mutter ist voller Energie und bereit, so lange zu jammern und zu nölen, bis sie ihren Willen kriegt.

Keine von euch beiden wird daran sterben, wenn du klare Verhältnisse schaffst. Auch wenn es sich unangenehm anfühlt.

Aber, ja, ohne Therapie wird es schwer. Ich hoffe, du findest bald gute Unterstützung.

KM
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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BluePoint
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Beitrag Mi., 04.04.2018, 15:28

Meine Mutter wollte auch immer selbst die intimen SMS von mir mitlesen und hat wahlweise einen tobsuchtsanfall oder heulkrämpfe bekommen wenn sie das nicht durfte. Ich habe es ihr anfangs noch versucht nett zu erklären, dass soetwas eben nicht geht und es kein Liebesentzug ist.

Sie erfährt seit meinem 16 Lebensjahr nicht mehr was ich mache, wo ich hingehe oder wann und wo ich auf Urlaub fahre.

Wer zu viel will, kriegt am Ende gar nichts mehr.

jetzt bin ich 30 und habe immer noch ab und an meine Probleme mit ihr.

Was ich damit sagen will: es wird wohlmöglich nie besser. Besonders wenn das schon so lange so geht. Gewöhn dich dran sie zu "verletzen". Und lebt dein Leben.

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Whale
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Beitrag Do., 05.04.2018, 21:20

Das ist ja meine Mutter im Reinformat!

Abgrenzen - Abgrenzen - Abgrenzen!!!!

Hör auf nett zu ihr zu sein. Sie wird es auf die nette Art sowieso nie verstehen.
Übernimm du die Kontrolle über die Beziehung. Sperr ihre Telefonnummer, sodass nur du sie anrufen kannst - nicht umgekehrt. (geht mit den Smartphones wunderbar) Erzähle ihr nur das Notwendigste, am Besten nur Dinge, die schon passiert/entschieden sind. Wenn Sie darauf beleidigt, verletzt... reagiert, sag ihr, dass sie ihre Kinder gehabt hat. Das ist jetzt deines. Sie hat da nicht mehr mitzureden.

Ich war mit 40 noch nicht in der Lage, ein Telefonat einfach abbrechen, bei dem sie mich fertig gemacht hat. Auch wenn es dich ganz schön hernimmt - die Richtung stimmt, in die du gehst.

Whale

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Nico
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Beitrag Fr., 06.04.2018, 04:55

Hallo mariedl1177 :)

Ein kleiner Denkanstoß von mir als auch nicht mehr ganz junger( :lol: ) Jungvater:

Bedenke dass du alles was du jetzt machst deinem Kind vorlebst und die Chance ( oder Gefahr) relativ groß ist, dass dein Kind die Muster die du ihm jetzt zeigst kopieren wird.
Möchtest du dass dein Kind so wird wie du jetzt bist ?
Wenn nicht, dann nutze die Gelegenheit und ändere dich!
Liebe Grüße und viel Glück dir und deinem Kleinen :)
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Whale
Helferlein
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Beitrag Fr., 06.04.2018, 11:30

Du fühlst dich mit deiner Mutter noch sehr eng verbunden.
Mach gedanklich und gefühlt eine Schritt von ihr weg. Stell es dir bildlich einmal vor. Das Wichtigste in deinem Leben bist du, die Beziehung zu deinem Mann, dein ungeborenes Kind. Ihr seid ein Team. Deine Mutter darf am Spielfeldrand stehen und zusehen, aber das Mitspielen ist vorbei. Das ist der Lauf des Lebens.

Whale

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Wurstel
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Beitrag Do., 22.10.2020, 08:30

Wurstel


Das Thema ist zwar schon älter, aber ich möchte zu diesem Punkt etwas sagen.
Waldschratin hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 11:14Und glaub mir : Deine Mutter mag noch so ausflippen und rumdramatisieren und manipulieren, wenn sie ihren Willen nicht mehr bekommt - sie wird aber definitiv nicht dran sterben. ;-)
Bitte, dieser Rat ist lebensgefährlich!

Meiner Mutter war nicht recht, daß ich Theater spiele. Sie hat sich dermaßen darüber aufgeregt, daß ihr schlecht geworden ist. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Theaterstück abzusagen, damit sich meine Mutter beruhigt. Das ganze Theaterensemble war dann deshalb böse auf mich, und ich mußte die Pönale ans Theater zahlen. Als das Stück ein halbes Jahr später wieder aufgeführt wurde, war es wieder dasselbe - meine Mutter regte sich irrsinnig darüber auf und verlangte erneut, daß ich nicht auftrete und an den Auftrittstagen bei ihr bleibe. Meine Theaterkollegen meinten, daß meine Mutter mich da nur erpressen will und daß sie sich zwar aufregen wird, aber ihr nichts passieren wird. Ich spielte also Theater, und meine Mutter hat sich derart aufgeregt, daß sie mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht wurde, wo sie unter fürchterlichen Schmerzen zugrunde ging. Seitdem wirft mir meine Familie vor, schuld am Tod meiner Mutter zu sein.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was ich da durchgemacht habe!

Und eine Bekannte hat in ihren jungen Jahren einen Mann, der in sie verliebt war, zurückgewiesen, worauf er sich umgebracht hat (und sie vorher auch umbringen wollte, sie hat aber überlebt). Obwohl das schon vor Jahrzehnten passiert ist, ist sie trotz Therapie bis heute nicht darüber weggekommen.
Waldschratin hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 11:14Die Frage ist eher, ob DU es aushalten kannst, wenn sie dann all ihr Drama-Verhalten "auffährt".
Es ist vielleicht noch das kleinere Übel, die Einmischungen zu tolerieren.

Mich würde allerdings interessieren, wie heute das Verhältnis zwischen der Themenerstellerin und deren Mutter ist.


Wurstel

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 22.10.2020, 09:45

Wurstel hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 08:30 Wurstel


Das Thema ist zwar schon älter, aber ich möchte zu diesem Punkt etwas sagen.
Waldschratin hat geschrieben: Di., 03.04.2018, 11:14Und glaub mir : Deine Mutter mag noch so ausflippen und rumdramatisieren und manipulieren, wenn sie ihren Willen nicht mehr bekommt - sie wird aber definitiv nicht dran sterben. ;-)
Bitte, dieser Rat ist lebensgefährlich!
Nein. Ist er nicht. Gefährlich könnte es allerdings für einen selbst werden, wenn er sich zum Sklaven eines Angehörigen macht! Es ist auch jeder für sich selbst verantwortlich.

Was hätte die TE denn deiner Meinung nach tun sollen? Sich ihrer Mutter ohne Wenn und Aber unterwerfen?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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saffiatou
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Beitrag Do., 22.10.2020, 15:52

E sist sicher schwierig, gerade wenn mann jahrelang in so einem manipulativen System gelebt hat, sich abzugrenzen, aber Du hast jetzt die Möglichkeit. Manchmal ist es leichter keinen Kontakt zu haben, als sich mit so schrecklichen Menschen zu umgeben. Ich komme auch aus so einer Familie und habe den Konakt abgebrochen, es geht mir besser.

Wenn Deine Schwester das mitmacht und sich nicht bei Dir meldet, wenn Du den Kontakt zu Deiner Mutter abbrichst oder reduzierst, dann ist es so. Das mag sich hart anhören, aber es sollte endlich mal um Dich gehen.

Wenn Dein kind da ist, dann solltest Du es schützen können, vor jedem der es auf welche Weise auch immer verletzt, das wirst Du nur können, wenn Du jetzt stark genug bist eine Grenze zu ziehen. Einmal "auf den Tisch hauen" reicht da nicht aus. Ganz klare Grenzen ziehen. Mitteilen was Du willst und was nicht. Klar machen, dass Deine Entscheidungen auf Dein und Deine Familie (Ehemann und Kind) gelten und niemand das zu kommenteiren hat. Sowie jemand dagegen verstößt, bei Telefonat, den Hörer auflegen, bei direktem Kontakt gehen, oder den Besuch wegschicken. Klar werden sie wüten, weil Du Dich ENDLICH wehrst, aber sie werden schon wieder ankommen, wichtig ist nur, dass Du Dich nicht wieder einfangen lässt, sondern bei Dir bleibst und bei Deinen Rechten drauf, Dein Leben so zu gestalten, wie Du es für richtig hälst.

Ansonsten wird Deine Mutter sich um jede Kleinigkeit kümmern : Wann Du wohin mit dem Kind gehst, welche Nahrung, Kleidung Kindergarten, Freunde etc. Willst Du das?

Alles Gute
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 22.10.2020, 15:56

Saffia, der Thread ist schon älter. Ich habe nur noch einmal geschrieben, weil ich Wurstels heute getätigte Aussage nicht okay finde.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Wurstel
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Beitrag Mi., 04.11.2020, 15:26

Wurstel

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 09:45
Wurstel hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 08:30 Bitte, dieser Rat ist lebensgefährlich!
Nein. Ist er nicht. Gefährlich könnte es allerdings für einen selbst werden, wenn er sich zum Sklaven eines Angehörigen macht! Es ist auch jeder für sich selbst verantwortlich.
Mir haben Freunde und Bekannte damals gesagt, daß ich nicht schuld am Tod meiner Mutter bin und empfahlen mir, herauszufinden, woran sie tatsächlich gestorben ist. Als ich das meine Schwester gefragt habe, antwortete mir ihr Mann: "Sei du nur froh, daß das nicht genauer untersucht worden ist, denn du wärest wegen Mord verurteilt worden und säßest jetzt im Gefängnis. Und wenn du da bei den Behörden genauer nachfragst, dann wird dir genau das passieren, was dir ohnehin gebührt. Also halte gefälligst deinen Mund, wenn du für den Rest deines Lebens nicht gesiebte Luft atmen willst." Das sagt er auch heute noch...

Ich möchte nur darauf hinweisen, daß ich heute meine damalige Haltung bedaure - hätte ich nachgegeben, würde meine Mutter noch leben. Das habe ich eigentlich bis heute nicht verdaut.

Und genau darauf habe ich mich in meiner Antwort bezogen - man wird doch seines Lebens nicht mehr froh, wenn man sagen muß, daß wegen dem eigenen Verhalten ein Mensch gestorben ist. Könntest Du das denn verkraften? Könntest Du Dich mit so einer Gewißheit noch in den Spiegel schauen?

Meine Familie sieht in mir einen Killer. Mit diesem Makel muß ich fortan leben. Könntest Du das?
Daher bitte ich Dich, über diese seelische Problematik ein bißchen nachzudenken.
Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 22.10.2020, 09:45 Was hätte die TE denn deiner Meinung nach tun sollen? Sich ihrer Mutter ohne Wenn und Aber unterwerfen?
Das weiß ich allerdings auch nicht.

Ich weiß allerdings eines:
Hätte ich gewußt, daß meine Mutter aufgrund meines Theaterspielens tatsächlich stirbt, dann hätte ich auch zum zweiten Mal die Auftritte abgesagt. Da zahle ich doch lieber eine Pönale und ziehe mir die Verärgerung von Schauspielkollegen zu, bevor ich mir nachsagen lassen muß, meine Mutter durch mein stures Verhalten getötet zu haben. (Nur leider habe ich dann selber nicht mehr geglaubt, daß das passieren wird, weil meine Theaterkollegen meine Bedenken zerstreut haben - daß sie damit unrecht hatten, war eine schmerzliche Erfahrung für mich.)

Ich wollte mit meinem Posting nicht sagen, daß man sich immer unterwerfen sollte, sondern aufgrund meiner schmerzlichen Erfahrung darauf hinweisen, daß der Versuch, dagegen anzukämpfen, tatsächlich schrecklich enden kann. Und ich stelle mir wirklich die Frage, ob man denn den Tod eines anderen Menschen in Kauf nehmen darf, nur, damit es einem selber besser geht. Was meinst Du denn dazu?

(Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich will Dich nicht kritisieren. Und ich will auch nicht sagen, daß man nichts gegen übergriffige Personen unternehmen soll. Ich möchte nur warnen und zur Vorsicht raten, damit es anderen nicht so geht wie mir. Denn obwohl das bereits im Jahr 2005 passiert ist, bin ich trotz Therapie heute noch immer nicht darüber hinweggekommen.)


Wurstel

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 04.11.2020, 15:57

Wurstel hat geschrieben: Mi., 04.11.2020, 15:26 Mir haben Freunde und Bekannte damals gesagt, daß ich nicht schuld am Tod meiner Mutter bin und empfahlen mir, herauszufinden, woran sie tatsächlich gestorben ist. Als ich das meine Schwester gefragt habe, antwortete mir ihr Mann: "Sei du nur froh, daß das nicht genauer untersucht worden ist, denn du wärest wegen Mord verurteilt worden und säßest jetzt im Gefängnis. Und wenn du da bei den Behörden genauer nachfragst, dann wird dir genau das passieren, was dir ohnehin gebührt. Also halte gefälligst deinen Mund, wenn du für den Rest deines Lebens nicht gesiebte Luft atmen willst." Das sagt er auch heute noch...
Der Typ versteht nichts von Jura und redet Stuss. Aber glaubst du er würde dich mit Hochachtung behandeln, wenn du gänzlich nach dem Willen deiner Mutter gehandelt hättest?
Wurstel hat geschrieben: Mi., 04.11.2020, 15:26 Ich möchte nur darauf hinweisen, daß ich heute meine damalige Haltung bedaure - hätte ich nachgegeben, würde meine Mutter noch leben.
DAS glaube ich nicht. Eher, dass sie sonst auch sehr bald gestorben wäre, denn NIEMAND stirbt, weil die Tochter Theater spielt.


Wurstel hat geschrieben: Mi., 04.11.2020, 15:26 Und genau darauf habe ich mich in meiner Antwort bezogen - man wird doch seines Lebens nicht mehr froh, wenn man sagen muß, daß wegen dem eigenen Verhalten ein Mensch gestorben ist. Könntest Du das denn verkraften? Könntest Du Dich mit so einer Gewißheit noch in den Spiegel schauen?
Wenn ich bspw. betrunken einen Menschen überfahren hätte - nein. Wenn ich keine Erste-Hilfe bei einem Unfall geleistet hätte - nein. Wenn ich die Bremsen an jemanden Fahrzeug manipuliert hätte - nein. Ansonsten - ja.


Wurstel hat geschrieben: Mi., 04.11.2020, 15:26 Meine Familie sieht in mir einen Killer. Mit diesem Makel muß ich fortan leben. Könntest Du das?
Daher bitte ich Dich, über diese seelische Problematik ein bißchen nachzudenken.
Nein - von dieser Familie würde ich mich lossagen. Du musst mich gewiss nicht bitten, über die Problematik "ein bisschen nachzudenken." :roll:
Wurstel hat geschrieben: Mi., 04.11.2020, 15:26 Und ich stelle mir wirklich die Frage, ob man denn den Tod eines anderen Menschen in Kauf nehmen darf, nur, damit es einem selber besser geht. Was meinst Du denn dazu?
Ich meine, dass jeder für sein Leben selbst verantwortlich ist. Mir fällt gerade eine Frau ein die von ihrem Entführer jahrelang eingesperrt, misshandelt und vergewaltigt wurde. Ihr gelang die Flucht. Sie sagte sie habe damit gerechnet dass der Täter sich in dem Fall das Leben nehmen würde. Das tat er auch....

Ich lebe mein Leben bestimmt nicht nach Wunsch und Willen von Leuten, die sich durch meinen Lebensstil besser fühlen wollen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Philosophia
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Beitrag Mi., 04.11.2020, 18:27

Wenn sich eine Mutter von ihrem Kind so abhängig macht, trägt sie selbst die Verantwortung, wenn das Kind sich abwendet. Und wenn sie sich dann umbringen will und das sogar tut, ist das ein Akt der giftigen Abhängigkeit und immer noch die Wahl der Mutter. Meine Mutter hat mir auch schon xmal damit gedroht, ich würde sie töten, weil ich ihr nicht mehr nah sein will, obwohl sie mich - sogar zugegeben - missbraucht hat. Niemand gehört irgendwem. Wer der Mutter nicht aktiv das Messer in die Kehle rammt, tötet sie nicht, sondern sie tötet sich fein selbst durch sich selbst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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