Mein Leben kommt mir öde vor. Ich bin sehr einsam. Ich habe wenige Freunde, und die haben zu wenig Zeit für mich. Oft bekomme ich dann einen Hass auf sie, weil ich in ihrem Leben keine Rolle zu spielen scheine. Überhaupt werde ich oft von Neid und Wut heimgesucht. Sachen, die ich mir gefallen lassen habe und Leute, die mich enttäuscht haben, kommen immer wieder zu mir zurück und brodeln in meinem Kopf und Bauch.
Ich wünsche mir mehr Ankommen bei Menschen, aber ich fühle mich langweilig und ich kann nicht einmal ein lockeres Gespräch führen, weil es mich im Grunde langweilt oder ich nur eine Art Panik dabei fühle, nicht mehr weiterzuwissen. Ich traue mich den Menschen kaum länger in die Augen zu schauen, weil ich dann merke, wie sie meine Einsamkeit und Verzweiflung in den Augen sehen und ich meine Schwäche zeigen würde. Ich habe auch Angst, mich auf jemanden einzulassen, weil das Vertrauen dann doch missbraucht wird oder der andere ohnehin keine Zeit für mich hätte. Wie es mir wirklich geht, das weiß eigentlich nur eine Person, und von der fühle ich mich auch schwer enttäuscht und betrogen.
Ich achte sehr darauf, dass ich keinem zu viel sage.
Unter Menschen geht es mir meistens zu hektisch zu. Wenn jemand mit mir redet, verliere ich schnell den Faden und ich nehme das Gesagte kaum oberflächlich auf. Wenn mehrere Leute zusammensitzen und ich bei Unterhaltungen mithöre, macht es mich fast schwindlig, wie schnell sie reden. Ich bin es auch kaum mehr gewohnt. Meistens surfe ich im Internet. Das stundenlange Surfen strengt mich aber auch sehr an, mein Körper verspannt sich dabei.
Ich bin sehr zurückhaltend. Auf der Straße fühle ich mich meistens wie kurz vor einem Schwindel, besonders unter vielen Menschen. Wenn jemand lacht oder grinst, fühle ich mich im Innersten getroffen und ausgelacht.
Außerdem leide ich zunehmend an Soziophobie, es macht mir Mühe, in einem Raum mit Menschen zu sitzen, wenn mir jemand gegenüber sitzt in der Straßenbahn zum Beispiel oder im Seminarraum oder in einem Kaffeehaus. Auch mit einer Verabredung an einem Tisch zu sitzen fällt mir immer schwerer. Feste und Partys sind eine Qual.
Seit längerer Zeit habe ich regelmäßig zuhause abends getrunken, vier, fünf Bier meistens. Ich tat das, um abzuschalten, um gelöster zu werden, damit ich dann schnell einschlafen kann, damit im Bett keine schlechten Gefühle hochkommen und mich quälen.
Durch den vielen Alkohol war ich meistens müde und energielos. Mein Körper litt auch darunter, ich nahm zu und mein Gesicht quoll auf.
Jetzt habe ich wieder einmal mit dem Trinken aufgehört, vor drei Wochen.
Ich dachte, dass ich mich besser fühle, wenn mich das Gift im Alkohol nicht mehr belastet. Dass ich weniger Einsamkeit und Verzweiflung spüre und nicht mehr so einen Hass auf meine Bekannten entwickle. Dass ich Energie für den Tag habe.
Das stimmt aber nur bedingt.
Die Energie fehlt mir immer noch, ich habe kein Ziel und lenke mich von meinen Aufgaben ab. Ich muss eigentlich dringend mein Studium abschließen.
Auch scheint mir mein Gehirn durch den Alkohol geschädigt worden zu sein. Das gibt mir sehr zu denken. Ich kann mich schlecht konzentrieren und die Dinge rutschen mir durchs Kurzzeitgedächtnis. Manchmal muss ich mich der einfachsten Dinge vergewissern, zB welcher Monat es ist, wie alt ich bin, weil mir diese Fakten zu entgleiten scheinen.
Ich könnte noch vieles schreiben, vielleicht mache ich das, wenn Fragen kommen.
Ich möchte, dass sich etwas ändert. Kann mir eine Psychotherapie helfen? Und glaubt ihr, dass Antidepressiva etwas nützen? Welchen "Namen" würdet ihr meinen Symptomen geben?
Verloren und energielos
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Eine Psychotherapie kann dir meiner Meinung nach helfen. Allerdings hängt es auch von dir ab, von dem Therapeuten und ein wenig von den Umständen ab. Einen Erfolg zu 100% kann man dir nicht garantieren.
Allerdings wäre es auch das einzige, das ich dir raten würde.
Auch Antidepressiva können dir helfen. Sie können eine wichtige Stütze während einer Psychotherapie sein. Ein kleiner Starthelfer.
Sie können dich aber nicht heilen, sie können nur die Symptome lindern. Eine Heilung kann erst durch eine Psychotherapie erfolgen.
Ich schätze, dass du eine Depression hast und unter einer ängstlichen Persönlichkeit leidest. Naja, aber welchem Namen du dem Kind gibst, ist letztendlich nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du etwas unternimmst. Das mit dem Alkohol, dass du damit aufgehört hast, war schon mal eine gute Sache.
Allerdings wäre es auch das einzige, das ich dir raten würde.
Auch Antidepressiva können dir helfen. Sie können eine wichtige Stütze während einer Psychotherapie sein. Ein kleiner Starthelfer.
Sie können dich aber nicht heilen, sie können nur die Symptome lindern. Eine Heilung kann erst durch eine Psychotherapie erfolgen.
Ich schätze, dass du eine Depression hast und unter einer ängstlichen Persönlichkeit leidest. Naja, aber welchem Namen du dem Kind gibst, ist letztendlich nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du etwas unternimmst. Das mit dem Alkohol, dass du damit aufgehört hast, war schon mal eine gute Sache.
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