Das zerrissene Kind

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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caligo
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Das zerrissene Kind

Beitrag Mo., 13.07.2009, 14:07

Vor vielen Jahren hat man mir ein Versprechen abgenommen, d. ich immer folgsam sein werde, egal was man von mir verlangt oder auch wer. Das ich auf meinen Vater immer aufpassen werde und ihn glücklich mache. Das ich gehorchen muß.

Ich wußte nicht, d. sie mich verläßt und nicht mehr wiederkommt.

Also habe ich ihn glücklich gemacht und alles gemieden, was ihn wütend gemacht hätte. Den Beischlaf vollzogen mit ihm und auch seinen Freunden, eben halt alles, was dazu gehört. Viele Jahre lang und ich fand es normal und oft auch heute noch. Mir fällt es unheimlich schwer darüber zu schreiben.

Mein Psychiater sagt, d. es nicht normal ist und ich nicht umsonst solche Schwierigkeiten im Leben habe. Ich solle das Versprechen lösen, d. ich gegeben habe. Aber das kann ich nicht. Das kann nur Sie.

Ich weiß mittlerweilen, d. es verboten ist, aber ich kann Sie nicht enttäuschen. Ich fühle mich so auseinander gerissen. Ich bin wütend, traurig, aber empfinde auch Zufriedenheit zugleich, wenn ich ihn glücklich gemacht habe. Ist es nicht schizophren, sowas zu fühlen?

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Orchidee
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Beitrag Mo., 13.07.2009, 19:01

Hallo,

es klingt schlimm und wühlt auf zu lesen, was du erlebt hast und ich glaube du bist gerade erst auf dem Weg zu erkennen, was dir angetan wurde.

Ich würde sagen, dass es normal ist was in dir vorgeht. Meine Mutter hat mir als Kind immer und immer wieder eingetrichtert - "sei für mich da - habe keine eigene Meinung- gib mir 100% Loyalität- denn sonst wirst du nicht geliebt und verstoßen" . .... Für mich war es auch normal immer nur das zu tun, was andere von mir wollen. Allein der Gedanke an Auflehnung hat mir ein schlechtes Gewissen eingeredet.

So kam es auch, dass ich MB wurde und mich nicht dagegen wehren konnte und danach geschwiegen und dann auch verdrängt habe.

Es ist schwer sich zu lösen und dem ganzen zu entgehen. Aber du arbeitest an dir und wirst hoffentlich Schritt für Schritt unabhängiger werden.

Du musst lernen, dass Loyalität auch Grenzen hat- aber ich weiß wie schwer das ist, dies zu lernen.

LG Orchidee

Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden

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ENA
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Beitrag Di., 14.07.2009, 13:39

Hallo Caligo,

ich denke auch, dass diese Zerissenheit normal ist, wenn man erkennt, dass etwas, von dem man lange (ich vermute von Klein auf) geglaubt hat, dass etwas normal ist und jetzt feststellt, dass es es nicht ist bzw. sogar verboten.
Umso besser, dass Du Dich nun mit Hilfe auf dem Weg gemacht hast,...auf den Weg der Erkenntnis, auf dem Weg der Veränderung. Das muss und kann nicht von heute auf morgen passieren, aber langsam und beständig,...auch das Loslösen.

Ich weiß nicht viel von Deiner Geschichte, musst Du auch nicht näher ausführen,...aber in mir tauchen beim Lesen ein paar Fragen auf, die ich Dir wenigstens schreiben mag:
- Wo ist "Sie" derzeit? Weiß Sie, was alles abgelaufen ist? Kannst Du mit ihr ein Gespräch führen? Was sagt sie dazu? Wieso kann nur Sie das Versprechen lösen? Wie könntest Du "daran" kommen?
- Wie sieht Dein allgemeines Umfeld aus? Ich meine, Du bist mittlerweile Mitte 30, gab es da nie Personen, die Dich angesprochen haben? Hast Du nie selber irgendwann mal gedacht, wenn Du anderen zugehört hast: "Oh, es könnte auch anders sein?".
- Wie nah lebst Du mit Ihr und Deinem Vater (und seinem Umfeld) zusammen? Kannst Du Dich von ihnen räumlich lösen? (Vermutlich wäre räumlich weit lösen in dem Fall sinnvoll...).
-Wieso glaubst Du, dass nur Sie das Versprechen lösen kannst? Hat das etwas mit Schuld zu tun?
Ich meine, Du bist doch eine eigene Persönlichkeit und hast das Recht zu entscheiden, was Du tun willst und was nicht. ...und auch ein jahrzehntealtes Versprechen darf aufgelöst werden, wenn es Dir nicht gut tut. ...und,...da ich vermute, dass Du dieses Versprechen in sehr jungen Jahren gegeben hast: In der Regel hat man da doch auch noch gar nicht die nötige Weitsicht, um mögliche Folgen und Konsequenzen auf langer Sicht zu erfassen.
Als Kind will man meist die Eltern glücklich machen. Was soll man auch sonst tun, man ist in der Regel von ihnen abhängig. ...aber irgendwann darf auch der Punkt kommen, wo man sich von ihnen löst, wo man für sein eigenes Leben Verantwortung übernehmen kann und nicht für das der Eltern. Steht es nicht jedem Erwachsenen (und jedem Kind) zu, selber alles dafür tun zu dürfen, was einen selber glücklich macht?
- Auf welcher Stufe steht Dein eigenes Glücklich-sein? Ist es das, was Du tust, Dir wert, um ihn glücklich zu machen?
- Wenn Du Dir versuchst vorzustellen, auszumalen, einfach mal aufzuschreiben, wie Dein Leben aussehen könnte/Du Dir Dein Leben wünschst, wenn diese ganze Situation (mit ihm und dem Versprechen an "Sie" ) nicht wäre, wie sehe es dann aus?... Du bist nicht für ihn oder sie verantwortlich, nur für Dich und Dein Leben und was Du für Dich möchtest.

Ich kann schon verstehen, dass Dich diese ganze Situation und die neuen Erkenntnisse zerissen machen. Ich kann auch die Zufriedenheit verstehen, wenn man jemanden glücklich machen kann,...aber ich denke, jetzt ist es an der Zeit, Dich selber glücklich zu machen, unabhängig von den anderen. Du hast die ersten Schritte getan, bist auf dem Weg,...von daher finde ich es sogar positiv, wenn sich jetzt solche Gefühle wie Wut und Traurigkeit mit einmischen. Es muss sich ja auch erstmal was neu ordnen!...Wut rüttelt einen ja auch ein Stückweit wach, bringt was in Bewegung, setzt Energie frei, die zur Veränderung umgesetzt werden kann und Traurigkeit hilft beim ablösen, verarbeiten,...klarer sehen,...denn auch Trauer gehört dazu.

Wünsche Dir ganz viel Kraft, Mut und Ausdauer auf Deinem Weg (hoffe ich habe Dich mit der Mail inhaltlich nicht...überfordert),

leibe Grüße, Ena.

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caligo
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 09:22

Hallo

Ich hätte schon eher geantwortet, wenn nicht mein Computer ein Eigenleben hätte. Jedesmal wenn ich eine Antwort reinstellen wollte, löschte er diese aus unerfindlichen Gründen. Ich hätte Alles demolieren können. Also habe ich mich eine Weile verzogen. Ich vesuche es trotzdem noch einmal. Vielleicht klappt es diesmal.

Meine Mom und mein Bruder sind tot. Meine Mom (Gehirntumor) verließ mich als ich zehn Jahre alt war. Mein Bruder, damals war 17 Jahre alt und ich sechs Jahre, erhängte sich.
Sie kann nur das Verprechen wieder lösen. Sie ist mir noch Antworten schuldig. Ich weiß, d. ich sie nie wieder sehen werde. Das sagt mir mein Verstand, zumindest hoffe ich es.
Vor ca. sieben Jahren bin ich von zuhause, 40 km entfernt, ausgezogen, schweren Herzens, es hat mir so sehr weh getan, ihn zu verlassen. Am Wochenende gehörte ich noch ihm. Es war für mich schlimm, ganz alleine in dieser fremden Stadt. Zuhause wurde ich wahrgenommen, auch wenn er mich verhöhnt, verprügelt und MB hat, aber ich wurde wahrgenommen. Freunde hatte ich hier nicht und ich beschloß für mich, etwas für mich zu tun. Ich wollte endlich schlank sein. Das ich eine Eßstörung entwickelt hatte, hatte ich schon vermutet, daher habe ich mich beim einem Psychologen angemeldet. Ich wollte es richtig angehen. Es sollte raus. Leider hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommt. Dumm nicht?
Aber ich schweife aus. Mittlerweilen ist es so, d. ich zur Arbeit, wo ich auch nur noch Probleme habe, gehe und zu meinem Psychiater. Demnächst fange zusätzlich noch ein SKTraining an. Auch ab und zu ins Cafe gehen gestatte ich mir.
Freunde hatte ich wirklich nie. Entweder waren es die Freunde meines Vaters, die auch mit mir ins Bett gestiegen sind oder es waren Menschen, die ihre Probleme in den Vordergrund gestellt haben. Ich habe gern geholfen. Vielleicht wollte ich meine Probleme nicht sehen.
Es war ja für mich normal, wenn jemand sagte, d. ich mitkommen sollte, dann bin ich mitgegegangen. Angesprochen wurde ich darauf nicht. Jedenfalls im Speziellen nicht. Auch nicht als ich mit 17 zur einer Kur geschickt worden bin. Ich habe es brav abgesessen. Das mein Vater Alkoholiker war, ist bekannt gewesen.
Seit fünf Jahren kenne ich eine Mann (nur über das Telefon), mit dem ich täglich telefoniere. Er ist auch der Erste, der mir Halt gibt, obwohl er noch nichtmal bei mir ist. Ein für mich sehr wichtiger Grund zu kämpfen.

Viele liebe Grüße caligo

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ENA
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 11:35

Liebe Caligo,
leider habe ich nicht viel Zeit, da auch mein PC zu Hause ein Eigenleben hat (das mit dem Löschen der Antworten kenne ich, wobei ich mich frage, ob das wirklich etwas mit dem PC zu tun hat). Seit zwei Tagen funktioniert mein heimischer PC allerdings gar nicht mehr, so dass ich gerade mit einem "Notbehelf" arbeite, der mich auch noch Geld kostet.
Da mich Deine Geschichte berührt, will ich Dir aber trotzdem kurz schreiben:
Du schreibst, dass Deine Mutter tot ist. Sie kann das Versprechen also nicht lösen. Das kannst nur Du selber tun, zumal Du selber es ja auch warst, die es gegeben hat. Also kannst Du es auch zurücknehmen.
Ich werde wütend, wenn ich überlege, wieviel Macht Dein Vater über Dich bekommen hat und anscheinend noch bekommt, auch wenn Du Dich durch den Umzug (ein mutiger, wichtiger Schritt) ein Stück von seinem direktem Einfluss gelöst hast (nicht desto trotz scheint die Abhängigkeit noch da zu sein, aber daran arbeitest Du jetzt).
Ich glaube nicht, dass Dein Vater nicht in der Lage ist, alleine zu leben und sich seine sexuellen Bedürfnisse woanders holen kann. Warum musst bzw. willst Du weiterhin noch dafür herhalten? Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, sich aus solch einer Beziehung zu lösen, wenn so lange Abhängigkeit bestand, noch keine bzw. wenig Alternativen da sind und man zudem mit einem solchen Versprechen (und vermutlich auch Schuldgefühl) darüber leben muss. Umso schöner scheint es doch, dass Du jetzt wenigstens eine Person hast, die Dir zuhört, auch wenn es nur telefonisch ist. Halt!...So ganz stimmt es ja nicht:Du hast ja auch noch Deinen Psychologen und Dich hier ins Forum reingeklickt. Ein weiterer mutiger Schritt!
...und nochmal zu Deiner Mutter: Ich weiß nicht, wie genau Dein Versprechen ausgesehen hat, aber...meinst Du, dass sie dieses "Deinem Vater helfen und sich um ihn kümmern" genauso gemeint, wie es letztendlich passiert ist?
So, ich muss jetzt wieder aufhören. Mein Guthaben sinkt.
Ich habe schon den Eindruck, dass Du eine starke Person bist. Mach weiter so.

Alles Gute, Ena.

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richie
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 12:11

hallo!

hab schon angefangen was zu schreiben, dann aber pc-probleme und der text war weg. daher in kurzform nochmals:

deine mutter hat sicher nicht geahnt, dass sie dir mit diesem versprechen so viel böses antun würde.

als dich dein vater das erste mal missbraucht hat, hat er das versprechen aufgehoben!
denn es war ab dem zeitpunkt keine normale mutter-tochter beziehung.

dass du seine sklavin wirst, kann nicht deiner mutter gewesen sein.

ich finde es super dass du ausgezogen bist.
der nächste schritt wäre nicht mehr zu ihm zu gehen.
auf einen kaffee treffen, ok aber mit distanz und wenig nähe.

du bist eine sehr starke und mutige frau!
du schaffst das!
und wir unterstützen dich dabei so gut wir können!!!!!

lg richie

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ENA
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Beitrag Mi., 15.07.2009, 18:22

Mir ist da noch was eingefallen:
Deine Mutter "verließ" Dich als Du 10 warst. Du hast vier Jahre zuvor schon Deinen Bruder verloren (warum auch immer er das getan hat).
Findest Du es nicht auch ein bisschen viel, wenn eine Mutter ihrer kleinen Tochter, die zudem auch noch den Tod des Bruders verkraften musste, um das Versprechen bittet, auf ihren Vater aufzupassen? Ich meine, Du warst damals 10!!! Selbst wenn die ganzen Sachen mit dem Mißbrauch und dem Abhängigmachen nicht passiert wäre: Ein 10-jähriges Kind ist gar nicht in der Lage, für seinen Vater zu sorgen. Vielmehr braucht dieses Kind in einer solchen Situation seinen Vater!...
...und u.a. daher stellt sich für mich wieder die Frage, ob sie das damit wirklich gemeint hat. Ich meine, die muss doch ihren Mann gekannt haben,...oder nicht?

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caligo
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Beitrag So., 19.07.2009, 12:57

Hallo

Leider kann ich nicht allzuoft antworten, d. mein Pc sich weigert mit mir zu arbeiten und ich auch, zur Zeit, auf ein auswärtigen PC zurückgreifen muß.
Ich weiß nur, d. "sie" sich sehr geliebt haben. Ich habe kaum noch Erinnerung an sie. Als sie damals in das Krankenhaus gekommen ist und meinem Vater, in ihrer Abwesenheit, die Diagnose mitgeteilt bekommen wurde, habe ich es gesehen, d. er sie geliebt hat. Ich habe es damals nicht verstanden, was sie genau gesagt haben, aber ich habe gesehen, was er gemacht hat. Er hat den Doktor weinend, schluchzend und auf Knien angefleht, sie zu heilen. Lange Zeit waren die Bilder weg, aber jetzt sind sie wieder da. Sie haben sich doch geliebt.
Mittlerweilen ist es mir klar geworden, d. d. nicht normal ist. Ich habe unteranderem meinen Psychiater gefragt, ob er es auch mit seiner Tochter gemacht hat. Er war sprachlos, hat dieses strikt mit Nein beantwortet. Bis zu dieser Frage wollte ich es glauben, d. es normal ist.
Ihr bin so wütend, so unglaublich wütend, und mittlerweilen so böse, d. ich manchmal den Wunsch habe, es jemanden heimzuzahlen. Wenn ich dann am Fenster stehe und die Menschen beobachte, erwische ich mich dabei und erschrecke mich vor mir selbst, denn das will ich nicht. Ich habe noch nie jemanden weh getan. Ich schweife ab.
Mit Hilfe meines Therapeuten, er würde ihn gern vor Gericht sehen, d. will ich aber nicht, denn ich habe gesehen, was passiert, wenn sowas vor Gericht kommt, habe ich einen Brief an meinen Vater verfaßt, d. er keinen Kontakt zu mir aufnehmen darf. Nur dann, wenn ich etwas zu regeln habe.
Das Schlimme ist eigentlich, d. ich in Versuchung gerate, zu ihm zu fahren, um geliebt zu werden. Es macht mich fertig, zusehen, wenn andere Menschen jemanden haben, den sie lieben können. Ich will das auch. Da spricht das Kind aus mir.
Nicht auszuhalten ist jedes um die Weihnachtszeit. Nicht zu ertragen.
Ich weiß nicht, ob meine Mom ihn wirklich gekannt hat. Das kann ich nicht sagen, aber sie nach meinen heutigen Erkenntnisstand, sehr streng. und obwohl mich nicht bildlich an sie erinnern kann, es ist wie ausgelöscht, weiß ich, d. sie sehr streng war. Und obwohl ich mich nicht bildlich an sie erinnern kann, es ist wie ausgelöscht, weiß ich, d. sie die Extremere war.
Wenn wir nicht ordentl. gegessen habe, Unsinn am Tisch gemacht haben, mußte ich vom Stuhl aufstehen. Der Stuhl wurde weggenommen und ich konnte nur noch zusehen. Es gab erst dann wieder was, wenn ich mich angemessen verhalten hatte und auch nur dann, wenn es wieder Essenszeit war. Hatte ich es nicht eingesehen oder verstanden, dann gab es erst am nä. Tag etwas. Ich kann auch wirklich nicht behaupten, d. sie mich geliebt hatte. Ich kann mich nicht erinnern, ob sie mich geküßt geschweige denn umarmt hat. Aber aus irgendeinen Grund muß ich ja auf der Welt sein. Oder?

caligo

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ENA
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Beitrag So., 19.07.2009, 15:22

Hallo Caligo,
Dein Text und Deinen Mut und Deine Kraft zu kämpfen, berührt mich wieder... .

Natürlich gibt es für jeden Menschen einen Sinn auf der Welt zu sein,...das Problem ist nur meistens, genau diesen herauszufinden. Ich bin da auch noch auf dem Weg,...aber...ich weiß, dass es einen Sinn gibt und denke mir: überall, dort wo ich auf Leute treffe, hinterlasse und bewege ich ja auch etwas. Vielleicht ist auch der Sinn meines Lebens einfach nur, das alles kennenzulernen, auf mich aufzupassen und für mich zu sorgen, die eigene Lebensherausforderung (denn jeder hat eine andere) anzunehmen und damit sein eigenes Leben zu gestalten, zu gucken, wie man damit umgeht, wie man es gestalten kann,...und vielleicht ist der Sinn des Lebens auch einfach nur das Leben, das Dasein... .

Ich kann die Sache mit dem Versprechen jetzt noch ein Stück weniger verstehen, da Du schriebst, dass Du Dich kaum an sie erinnern kannst. Kann das vielleicht sein, dass sie das gar nicht so zu Dir gesagt hast, sondern dass das aus Deinem innerem , kindlichen (was ja auch nichts Schlimmes ist) Wunsch heraus kam, Deinem Vater zu helfen (Du hast ihn weinend gesehen) oder irgendetwas zu tun, um die Sache "wieder gut zu machen"?...Oder vielleicht auch, wenn es selber für Dich ein Versuch war, die ganze Sache zu verarbeiten? Du warst schließlich ein Kind!!!

Ich finde es gut, das Du Deinen Therapeuten hast. Auch an die Sache mit der Anzeige habe ich schon gedacht, wenn auch erst nicht geschrieben, weil ich weiß, dass das für viele ein weiterer angstbesetzter Schritt ist. Ich versteh das schon. Es ist auch Deine Entscheidung!...
...aber wenigstens hast Du diesen Brief geschrieben und Deinem Vater (erstmals?) Grenzen aufgezeigt!!! Ist doch gut!!!

Ich kann nachvollziehen, wenn Weihnachten schwer ist. Das kenne ich auch, wenn auch mit einem anderen Hintergrund. Kannst Du nicht vielleicht dann einfach mal wegfahren oder an einer (das ist jetzt ernst gemeint), Anti-Weihnachts-Veranstaltung teilnehmen? In Deiner Situation käme vielleicht auch eine Feier in einem sozialpsychiatrischen Zentrum in Frage. Ich denke schon, dass die offen sind... . Sprich darüber doch mal mit Deinem Therapeuten.

Ich kann auch nachvollziehen, dass Du, um geliebt zu werden, gerne zu ihm fahren würdest. Da spricht wieder das Kind aus Dir, dass geliebt werden möchte. Das ist verständlich. ...aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch für Dich Leute geben wird, die Dich wirklich lieben, ohne abhängig zu machen,...vielleicht auch jetzt schon... .
Ein erster Schritt könnte vielleicht wirklich so ein sozialpsychiatrischen Zentrum oder eine Selbsthilfegruppe sein,...oder guck doch mal, was Du gerne als Hobby machen möchtest. Gibt es da vielleicht irgendeinen Kurs, den Du belegen möchtest oder einen Verein, den Du beitreten möchtest?

Ich finde Deine Wut im Übrigen sehr gut!!!...und auch, dass Du sie nicht gegen jemand anderen richtigen willst (und gegen Dich bitte auch nicht...). Kannst Du stattdessen vielleicht alles aufschreiben, joggen gehen, im Wald eine Runde schreien gehen, Dir einen Boxsack ins Wohnzimmer hängen, mit Kissen um Dich werfen, oder sonst was?

Wünsche Dir alles Gute weiterhin, Du bist auf einem guten Weg,
ENA!

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caligo
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 17:44

Hallo ENA!

Vielen Dank für Deine Antwort. Es macht mir Mut, weiterhin mit mir zu arbeiten. Nach dem Sinn suche ich nachwievor. Mir fällt absolut keiner ein. Im Moment jedenfalls nicht.
Ich weiß, d. ich vor 2005 nicht großartig aufgefallen bin. Außer mein Gewicht und eine introvertierte Unnahbare konnte man an mir nichts merken. Bis Dato habe ich meine Wutanfälle, SSV selbst behandelt. Nähen kann ich schon ganz gut.
Ich hatte ja mittlerweilen eingesehen, d. es ohne ein profi nicht mehr geht. Nur, wußte ich damals nicht genau worauf ich mich da einlasse und wie man einem Therapeuten aussucht. Bauchgefühl etc. ... .
Ich habe ihm nicht erzählt, warum es ging. Es war nicht möglich. er saß mir gegenüber, breitbeinig und er faßte sich ständig zwischen die B... . Noch nicht einmal einen Brief konnte ich ihm schreiben. Vertrakte Situation. Ich habe es über das Malen versucht. Zu jeder Stunde brachte ich ihm mindestens ein Bild mit, wo ich die Situationen niedermalte. Es waren viele Bilder. Aber jedesmal sagte er, ich würde ihn zusehr in Anspruch- und Einvernehmen . Also habe ich es sein gelassen mit ihm darüber zu sprechen. Nur die Bilder blieben in etwa die gleichen. Immer wieder versuchte er mich zu überzeugen, d. ich auf seine Matraze, die auch in dem Raum war, zu bekommen. Jedesmal weigerte ich mich auch nur in die Nähe zu gehen. Ich hätte die Therapie abbrechen können. ja, das hätte ich. Aber das kann ich nicht. Ich muß das zu Ende bringen, auch wenn ich merke, d. es nicht gut für mich ist. Also mache bis zum Schluß weiter und versuche mich einigemaßen über Wasser zu halten. So gut es geht.
Es ging natürlich nicht gut. Ich ruschte weiterhin in die Depression. Disso´s nahmen zu. Zu dem Zeitpunkt hatte ich durch meine Arbeit eine gewisse Struktur, nur zuhause nicht mehr. Ich starrte die Wände an oder fuhr nachts mit dem Auto oder dem Motorrad durch die Gegend. Irgenwann schickte man mich zu einem Psychiater, der mich medikamentieren sollte. Das tat er auch und ich hatte gedacht und auch ein bißchen vertraut, d. er weiß was er da tut. Mit nichten wußter was er da machte und vorallem verschrieb. Es ist ja nicht so, d. ich nach Haldol verlangt hatte, sondern ich bin fast wöchentl. in die Praxis gegangen und ich habe ihm gesagt, d. ich nicht schlafen kann, trotz Haldol, lorezepam, Promethazin. Ich bin ja nicht blöd. Aber er sagte nur jedesmal: " Mein Mädchen, das wird schon wieder." Nichts wurde besser, eher sogar schlimmer. Er verschrieb nur das jeweilige Medikament und erhöhte die Dosis. Er hat mich an die Wand gefahren!!!! Nach gut sechs Monaten funktionierte garnichts mehr. Ich tauchte oft garnicht mehr in der Arbeit auf, meldete mich sporadisch, d. ich innerhalb der nächsten halbe Stunde zu Arbeit erscheine und ich doch tatsächlich mich erst nach Tagen wieder telefonisch gemeldet habe. Als er merkte das es zuviel des Guten war sagt er doch tatsächlich:" Mein Mädchen, ich glaube "Wir" sind abhängig." Er gehört zu den Kandidaten, die auf meiner schwarzen Liste stehen. So kam ich dann in eine Klinik, die war nicht gerade gut.

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caligo
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 18:28

Hallo ENA!

Ich mußte das mal loswerden. Um noch einmal auf Deine Fragen zu kommen.
Ich habe noch einige Bilder von meiner Mutter im Kopf. Sie kommen fast jede Nacht. es sind Bilder aus der Zeit im Krankenhaus. Sie hat mir das Versprechen abgenommen und sie erneuert es fast jede Nacht wieder. Nur wie es zuhause war, wie sie war, daran kann ich micht nicht mehr erinnern. Es tauchen Bilder auf, aber ohne sie, obwohl sie da war. Verrückt nicht? Ja, ich glaube schon, d. ich wieder etwas gut machen will? oder wollte. Ich wollte, d. sie wieder kommt und wenn ich brav und gehorsam bin, dann kommt sie auch wieder Mittlerweilen weiß ich das ich in mehreren Welten existiere und einen imaagienären Freund aus der Kindheit mitgebracht hab. Ich weiß, das er nicht existiert. Aber es wird mir auch nicht gerade einfach gemacht, es zu sortieren.
Im letzen Jahr habe ich ein Rp. bei meiner Apotheke eingereicht. Und Tage später, in der daraufolgende Sitzungen bei meine jetzigen Pschiater, sagt er doch tatsächlich, daß meine Eltern mit diesem Rp. in der Psychiatrischen Klinik waren, um diese sich gegenzeichnen zu lassen. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Meine Mom war da. Ich hatte es gewußt, d. sie wieder kommt und jetzt alles gut wird. Es stellte sich später heraus, d. sich fremde Menschen, diese arbeiteten in der Apotheke, wo ich das Rp. abgegeben hatte, als meine Eltern ausgegeben haben. Es hat lange gedauert, sie wieder aus meine Kopf zu bekommen und zu akzeptieren, so gut es geht, d. sie seit 25 Jahren nicht mehr lebt.
Mein Radius außerhalb der Wohnung oder Arbeit ist nicht gerade groß, aber ich bemühe diesen zu erweitern. Malen und Zeichen, lesen sind eigentlich meine Hobby´s, wenn ich es zulassen kann, es zu tun. Ansonsten demolieren vor allem mein Bett gerne. Ob mich jemand lieben kann, weiß ich nicht. Im Moment kann ich es noch nicht mal? Wie sollte jemand Anderes mich lieben können?
Mit Hilfe meines Pschiater habe ich wieder angefangen, ein Cafe für mich zuerobern, aber auch da wird es mir nicht leicht gemacht. Da sitze ich, ängstlich,nachdenklich und versuche mich zu entspannen. Und was passiert? Mich fragt ein ältere Mann, ob ich ein Problem mit Vitaminen habe und außerdem er mit mir über Zärtlichkeiten reden könnte.

Ich habe es doch tatsächlich geschafft, aufzustehen und wegzugehen, aber seitdem bin ich dort nicht hingegangen.
Das Problem was ich noch zu meinen anderen Prolemen habe, ist nicht nur, d. ich die Hu.. meines V... und dessen Freunde war, sondern d. ich, wenn ich in einer bestimmten Tonart angesprochen werde und man mir sagt, ich solle mitkommen, ich auch mitgehe. Sie können dann machen was sie wollen und ich gehorche. Verachtenswert.

Dieses Jahr Weihnachten muß ich mir etwas überlegen, denn es war im letzen Jahr unerträglich. Ich weiß auch da noch nicht genau und wie.

Meine Gedanken machen mich verrückt. Sie rasen so schnell vorrüber, sodaß ich oft selbst drüber falle. Auch ein Problem in der Therapie.

Den einzigen Kurs, den ich besuchen swerde ist das SKTraining in der psychiatrischen Klinik und zu einem Schwimmkursus in einer geschlossen Gruppe, außerhalb der Geschäftszeiten natürlich. Es dürfen nicht soviele Menschen dasein, sonst kann ich nichts kontrollieren.

caligo

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ENA
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Beitrag Mo., 20.07.2009, 21:44

Hallo Caligo,

darf ich nochmal ein paar Verständnisfragen stellen?
Was ist ein Rp.?
Was machst Du gerade therapeutisch? Bist Du noch in dieser Klinik, wieder bei Deinem Arzt, der Dir gegenüber anzügliche Gesten macht (den könntest Du übrigens auch anzeigen,...) und bei der die Geschichte mit den Medikamenten war?
Machst Du bei diesem Arzt sowohl eine psychotherapeutische als auch medikamentöse Behandlung?
Ist ein SK-Training das Skilltraining?

Ich bewundere Dich gerade richtig, dass Du bei dem Ganzen noch arbeiten gehen kannst!!! Ganz schön stark!!!

Caligo, ich will Dich nicht durcheinanderbringen, nicht mehr, als Du es vielleicht eh schon bist, wegen der ganzen Sache, den ganzen Gedanken, dem nicht mehr wissen, was richtig ist und was nicht.
Ich hab nur die ganze Zeit, als ich Deine vorletzte Nachricht gelesen habe gedacht, dass ich Dir wünsche, dass Du mehr mit Leuten zu tun hast, die Dir wirklich gut tun und von denen nicht mehr eine so große Gefahr oder auch nur Verwicklung ausgeht.
Ich mein, ich kenn die ganze Situation, mit Deinen Diagnosen, Therapieinhalten, Deine sonstige Unterstützung,...alles nicht. Musst Du hier auch nicht öffentlich erklären.
Mir ist nur der Gedanke gekommen, dass ich mir vorstellen kann, dass es für Dich einfacher wäre, wenn Du eine weibliche Ärztin, weibliche Therapeutin hättest. Bei mir im Umkreis gibt es darüber hinaus auch Frauenberatungsstellen, die sich mit ähnlichen Themen, wie Deinen beschäftigen. Das könnte für Dich vielleicht auch eine Anlaufstelle sein,...zumindestens um die Adresse einer erfahrenen Ärztin/Therapeutin zu bekommen, die behutsam und frauenspezifisch mit solchen Themen umgeht. Ich meine, das wäre dann mal wirklich ein Fachkraft auf diesem Gebiet, bei der darüber hinaus die Gefahr übergriffigen Verhaltens äußerst gering bis nahezu nicht vorhanden wäre!...Vielleicht wäre das etwas für Dich? Du brauchst doch wirklich nicht, bei Deinem Arzt auch in eine ähnliche Schiene geraten, die Du schon so lange kennst und aus der Du eigentlich rauswillst,...noch dazu, wo Du Dich da gerade rauskämpfst!...

Nur so mal zur Überlegung!:..Vielleicht bist Du auch gar nicht mehr bei diesem Arzt und der jetzige bietet Dir soviel Halt, dass es gut tut, dort zu bleiben. ...aber überleg Dir mal die Sache mit einer Frau als Ärztin bzw. Therapeutin. Ich denke, dass könnte Dir ganz gut tun... .

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caligo
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Beitrag Di., 21.07.2009, 16:08

Hallo ENA!
Entschuldige. Ich schweife oft ab. Rp. ist ein Rezept mit meiner Medikation.
Zur Zeit durchlaufe ich wöchentlich eine individuelle Psychoanalyse, wo auch in regelm. Abständen EMDR duchgeführt und von ihm auch medikamentiert werde. Diesen Psychiater habe ich mir sehr sorgfältig ausgesucht. Seit einem Jahr versuche ich über das "Soziale Kompetenztraining"(SKT) mehr an Sicherheit zu bekommen. Menschen zu ertragen und sich mit ihnen auseinander zu setzen. Gelingt mal mehr und mal weniger. ( Als ich noch zuhause war, hatte ich kaum Kontakt nach Draußen. Außer Schule. Ansonsten war ich zuhause, zumal ich ja zu jederzeit zur Verfügung stand und auch Haushalt- und Gartenarbeit gemacht werden mußte.) Das soziale Kompetenztraining findet alle sechs Monate (Dauer drei Monate) statt. Demnächst beginnt es wieder und ich habe große Angst davor.
Ja, meinen ersten Psychotherapeuten war keine gute Wahl, vielleicht hat er es im Unterbewußtsein gemacht. Vielleicht habe ich ihn Dazu annimiert oder wollte er mich damit provozieren? Als ich das letzte Mal zu ihm gegangen bin, um auch meine Bilder zurückzufordern, die er zur Ansicht hatte, wollte ich ihn fragen. Dazu kam ich nicht, da er mir sagte, d. er meine Bilder weggeschmissen hätte, als er renoviert hatte. Ich war wie erstarrt und konnte nicht mehr handeln geschweige etwas sagen. In diesen Moment war ich das kleine Mädchen und er der Erwachsene! Leider passiert das noch allzuhäufig.
Zum Besseren Verständnis: Mit 30 Jahren habe ich mir erlaubt Hilfe zu holen und auch anzunehmen. Das war wie gesagt mein erster Psychologe. Nachdem ich immer mehr in die Depression gefallen war, weil er nicht der Richtige war, wurde ich von allen Seiten(Arbeitgeber, Hausarzt, einige damalige Bekannte) bedrängt, mir Medikamente verschreiben zu lassen.
Wenn man nicht schläft, nur noch in die Gegend starrt und nur noch schlafen will, ist man überzeugt, d. alle anderen Recht haben. Vielleicht war es auch ja richtig. In dem Moment zumindest. Jedenfalls habe ich mich breitschlagen lassen und habe einen Psychiater für die Medikamentation aufgesucht. Dieser schaute sich die Überweisung vom Hausarzt an, sagt: Mein Mädchen, d. wird schon wieder, und gab mir ein Rezept mit Paroxat, Lorezepam und wenn ich garnicht schlafen kann-> Haldol. Einbestellt hatte er mich zu Anfangs nicht mehr wieder.
Da es bei mir nicht besser wurde, bin ich wieder zu ihm gegangen und habe es ihm erklärt, d. ich immernoch nicht schlafen kann. Und er sagte wieder: Mein Mädchen, d. wird schon wieder. Ein Rezept wurde ausgestellt und dabei die Dosis erhöht. Mensch war ich so doof. Du mußt wissen, ich arbeite in einem medizinischen Beruf, genauer gesagt bei einem Chirurgen. Ich hätte es kontrollieren müssen, was er da macht. Zu den damaligen Zeitpunkt hatte ich ihm vertraut, denn schließlich ist er ja der Fachmann und er müßte wissen , d. diese Medikamente (Lorezepam, Haldol, Rohhypnol) abhängig machen. Das man sie nicht länger als zwei Wochen einnehmen sollte und das auch nur unter engmaschige Kontrollen geschehen sollte. Wie gesagt, ich war nicht in der Lage es zu kontrollieren und so kam es wie es kommen mußte. Er verschrieb mir immer mehr und irgenwann konnte ich den Tag und die Nacht nicht mehr voneinader unterscheiden. Wenn ich heute darüber so nachdenke, was hätte alles passieren können. Zu dem Zeitpunkt bin ich noch Motorrad gefahren. Genauso bei der Arbeit! Als ich mal wieder zu ihm gegangen bin und ihm erklärt habe, d. ich nicht mehr kann. Ich der Arbeit fernbleibe, ohne mich zu melden. Sagte er mir doch tatsächlich: Ich glaube, wir sind abhängig. Wir müssen Entziehungskur/Entgiftung einleiten. Wohlbemerkt nicht stationär, sondern ambulant. also habe ich einen regelrechten kalten Entzug gemacht, mit Hilfe meines Hausarztes, der aber auch nur einmal wöchentlich den Blutdruck gemessen hat. Gleichzeitig wurde eine stationäre Einweisung beantragt und schließlich auch genehmigt. Ich bin mittlerweilen überzeugt, d. der damalige Psychiater mit Absicht gegen die Wand gefahren hat, um mir schneller eine stationäre Therapie zu Gute kommen zu lassen.
Also kam ich, am Boden zerstört, in die Klinik. So viele Menschen auf einmal. Damit kam ich nicht zurecht. mit so vielem nicht.

caligo

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caligo
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Beitrag Di., 21.07.2009, 16:15

Mittlerweilen bin ich verwirrt, weiß nciht merh was ich denken soll.
Mit der Arbeit ist das auch so eine Sache. Wie oft möcht ich morgens im Bett einfach liegen bleiben. Drei Jahre Mobbing und eine Chef, der mir unter dem Mantel des Helfens fertig macht. Noch halte ich es aus. Nicht mehr aufstehen, nie wieder, das wäre schön. Würde ich das aber zulassen, hätte ich keine Job mehr, somit auch kein Geld. Dann würde er kommen und verlangen, d. ich zu ihm zurückkehre. Also versuche ich mein Bestmöglichtest.

caligo

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ENA
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Beitrag Di., 21.07.2009, 17:21

Hallo Caligo!
caligo hat geschrieben:Zur Zeit durchlaufe ich wöchentlich eine individuelle Psychoanalyse, wo auch in regelm. Abständen EMDR duchgeführt und von ihm auch medikamentiert werde. Diesen Psychiater habe ich mir sehr sorgfältig ausgesucht. Seit einem Jahr versuche ich über das "Soziale Kompetenztraining"(SKT) mehr an Sicherheit zu bekommen.
Also ein Psychiater der zudem noch Psychoanalyse und EMDR anbietet und bei dem Du Dich wohl und gut aufgehoben fühlst, ja? Das ist ja schon mal was. ...und das SKT ist auch bei ihm oder in einer Klinik?
caligo hat geschrieben:Als ich noch zuhause war, hatte ich kaum Kontakt nach Draußen. Außer Schule.
Kenne ich, hatte ich auch vier Jahre,...allerdings mit anderen Themen und anderem Hintergrund... . Ist aber schon schlimm, wenn die anderen im gleichen Alter sich quasi "davon entwickeln" und man gar nicht mehr hinterher kommt, weil man mit anderen Themen beschäftigt ist. Da wird man zwangsläufig zum Außenseiter und zu "etwas merkwürdig" erklärt.
caligo hat geschrieben:Ja, meinen ersten Psychotherapeuten war keine gute Wahl, vielleicht hat er es im Unterbewußtsein gemacht. Vielleicht habe ich ihn Dazu annimiert oder wollte er mich damit provozieren?
Dann wäre es trotzdem kein guter Arzt... .
caligo hat geschrieben:Als ich das letzte Mal zu ihm gegangen bin, um auch meine Bilder zurückzufordern, die er zur Ansicht hatte, wollte ich ihn fragen. Dazu kam ich nicht, da er mir sagte, d. er meine Bilder weggeschmissen hätte, als er renoviert hatte.
Hammerhart!!!...Wieviel Zeit waren denn vergangen, seit dem Du bei ihm regelmäßig warst?
caligo hat geschrieben:In diesen Moment war ich das kleine Mädchen und er der Erwachsene! Leider passiert das noch allzuhäufig.
Ist doch nur all zu verständlich...
caligo hat geschrieben:Wie gesagt, ich war nicht in der Lage es zu kontrollieren und so kam es wie es kommen mußte. Er verschrieb mir immer mehr und irgenwann konnte ich den Tag und die Nacht nicht mehr voneinader unterscheiden.
Weil man dann gar nicht mehr schlafen kann oder zuviel schläft oder...?
caligo hat geschrieben: Ich glaube, wir sind abhängig.
Wir???
caligo hat geschrieben:Wohlbemerkt nicht stationär, sondern ambulant. also habe ich einen regelrechten kalten Entzug gemacht, mit Hilfe meines Hausarztes,der aber auch nur einmal wöchentlich den Blutdruck gemessen hat. Gleichzeitig wurde eine stationäre Einweisung beantragt und schließlich auch genehmigt. Ich bin mittlerweilen überzeugt, d. der damalige Psychiater mit Absicht gegen die Wand gefahren hat, um mir schneller eine stationäre Therapie zu Gute kommen zu lassen.
Hammerhart!!! Naja, ob das wirklich nicht anders gegangen wäre?
caligo hat geschrieben:Mit der Arbeit ist das auch so eine Sache. Wie oft möcht ich morgens im Bett einfach liegen bleiben. Drei Jahre Mobbing und eine Chef, der mir unter dem Mantel des Helfens fertig macht. Noch halte ich es aus.
Kannst Du nicht wechseln?
caligo hat geschrieben:Würde ich das aber zulassen, hätte ich keine Job mehr, somit auch kein Geld.Dann würde er kommen und verlangen, d. ich zu ihm zurückkehre. Also versuche ich mein Bestmöglichtest.
Doch erstmal Arbeitslosengeld I und dann Arbeitslosengeld II. ...und dann besteht ja auch, wenn es gar nicht mehr anders geht, sich krankschreiben oder vorübergehend arbeitsunfähig schreiben zu lassen. Das würde ich aber nur im äußersten Notfall. ...und Dein Vater muss doch gar nichts davon mitbekommen, dass Du nicht mehr arbeitest,...und selbst wenn er da anrufen sollte: Vielleicht arbeitest Du ja auch mittlerweile woanders... .

Viele Grüße, ENA!

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