Schwankschwindel, Benommenheit, Unwohlsein

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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sushi
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Schwankschwindel, Benommenheit, Unwohlsein

Beitrag Do., 02.07.2009, 12:42

Hallo,

das Thema ist hier bestimmt schon öfters aufgenommen worden, ich schreibe meine Beschwerden hier trotzdem noch mal

Auch ich habe diesen Schwindel, ist mehr ein Schwankschwindel, eine Benommenheit im Kopf, schummerig, datterich sein. Es gibt glaube ich viele Worte für diesen doofen Zustand im Kopf.

Ich habe es jetzt seit gut 2 Jahren. Ich war auch bei allen möglichen Ärzten. Nichts ist festgestellt worden, ausser eine leichte Schilddrüsenunterfunktion. Diese kann allerdings auch viel im Körper bewirken. Es kann sogar sein, dass es daran liegt. Hormone dagegen um diese auszugleichen habe ich allerdings noch nicht versucht, da ich nicht glaube das es daran liegt.

Bei mir wurde es auch auf die Psychoschiene geschoben. Daran wollte ich am Anfang überhaupt nicht glauben. Mittlerweile denke ich wenigstens mal darüber nach. Ich habe von meinem Arzt eine Überweisung zu einer Psychologin bekommen, da gehe ich seit ein paar Wochen hin. Ob es was bringt, kann man jetzt noch nicht sagen. Braucht halt alles seine Zeit.

Ich bin auch ein Mensch, der mich und meinen Körper sehr genau beobachtet und auch eine große Krankheitsangst hat. Wenn mir schwindelig ist, denke ich immer gleich ich kippe jetzt um, Schlaganfall etc. Das ist zwar schon besser geworden, weil ich mich mittlerweile an den Zustand gewöhnt habe, aber die Angst vor einer schlimmen Krankheit ist halt da.

Ich habe es auch immer am schlimmsten Vormittags und meist geht es zum Nachmittag. Abends ist es manchmal weg oder auch wieder voll da. Es gibt allerdings kein erkennbares Muster. Am Anfang war mir auch oft übel, bzw. Unwohl vom Magen. Auch bin ich oft etwas wackelig auf den Beinen. Zur Zeit habe ich es wieder ganz schlimm. Heute renne ich schon den ganzen Tag wie benebelt rum. Heute morgen dachte ich sogar beim Bäcker ich müsste fluchtartig den Laden verlassen, weil mir so schummerig und so "komisch" war.

Ich hatte allerdings auch schon Phasen, da war es weg. Bzw. nur kurz, also eigentlich nicht erwähnenswert und dann mal wieder Tage lang hintereinander.

Ich habe oft das Gefühl mein Hirn sackt innerlich irgendwie weg und manchmal denke ich auch ich könnte nicht mehr richtig schlucken.

Es ist einfach nur doof und ich möchte wieder so unbeschwert leben wie früher.

Liebe Grüße

sushi

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Carla1
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Beitrag Do., 02.07.2009, 13:00

Hallo Sushi,
sushi hat geschrieben: Ich war auch bei allen möglichen Ärzten. Nichts ist festgestellt worden, ausser eine leichte Schilddrüsenunterfunktion. Diese kann allerdings auch viel im Körper bewirken. Es kann sogar sein, dass es daran liegt. Hormone dagegen um diese auszugleichen habe ich allerdings noch nicht versucht, da ich nicht glaube das es daran liegt.
Warum versuchst du es denn nicht mal mit den Hormonen? Zumindest hättest du dann schnell Gewissheit, ob es daran liegt oder nicht.

LG
Carla

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luftikus
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Beitrag Do., 02.07.2009, 14:18

Warst Du schon mal bei einem medizinischen Experten für Schwindel?

Ich hatte im Frühling 2008 mal eine Zeitlang einen relativ starken Drehschwindel, der sich trotz mehrerer Behandlungsversuche meines HNO-Arztes nicht besserte. Erst der Besuch einer speziellen Schwindelambulanz am hiesigen Uni-Klinikum brachte Besserung. Erstaunlicherweise handelte es sich in meinem Fall übrigens "nur" um Lagerungsschwindel, der mit speziellen Kippübungen behoben werden konnte. Aber mein HNO wusste davon nichts, der behandelte mich mit Cortison...

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sushi
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Beitrag Do., 02.07.2009, 16:49

Hallo,

erstmal danke für die Antworten.

Das mit den Hormonen kann ich mal ausprobieren, klar, aber ich war deswegen schon beim Nuklearmediziner der auf SD spezialisiert ist und der meinte das käme nicht daher und bei der leichten Unterfunktion wären Hormone nicht zu verabreichen. Also, ich bin halt noch am überlegen ob ich es machen soll. Vorallem habe ich schon ganz oft gelesen, dass die die Hormone nehmen die Nebenwirklungen bzw. Symtome bekommen habe, die ich eh schon habe.

In der Schwindelambulanz war ich auch schon einen halben Tag. Kam auch nichts bei raus.

Liebe Grüße

Claudia

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Joy
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Beitrag Do., 02.07.2009, 18:51

Schon auf Lagerschwindel untersucht worden???

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sushi
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Beitrag Fr., 03.07.2009, 07:06

Hallo,

Auf Lagerungsschwindel wurde auch schon untersucht. Ich habe also die komplette Bandbreite von Ärzten hinter mir

- HNO
- Orthopäden
- Hausarzt (Blutuntersuchungen, Sono, MRT Kopf, CT Kopf)
- Nuerologe - diverse Untersuchungen
- Magenspiegelung
etc.


Manchmal habe ich auch das Gefühl ich bin extrem wetterfühlig und es fühlt sich an als wenn ich einen hohen Blutdruck hätte (ist aber nicht so, ist zu niedrig)

Aber so wetterfühlig kann man eigentlich gar nicht sein. Ich fühle mich morgens schon total schlecht, meist wird es im Tagesverlauf etwas besser und gegen Abend wird es meist auch wieder etwas schlechter


sebastianxxx
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 13:58

Hallo
obwohl obige Einträge schon einige Zeit alt sind würde mich interessieren wie es "Sushi" inzwischen geht, ob er etwas gefunden hat, dass ihm bei seinen Beschwerden hilft,
denn ich habe ähnliche Symptome, allerdings fing alles an mit einem Drehschwindelanfall mit Hörsturz, Erbrechen usw. 2003. Seitdem habe ich ähnliche Symptome ... besonders morgens.
Viel Grüße
Seb

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inlines
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Beitrag Sa., 19.11.2016, 22:16

Hallo Sebastian,

kann von dieser Geschichte auch ein Lied singen, wobei ich mittlerweile 100%ig weiß, dass es eine rein psychische Sache ist.

Hatte auch teils extremen Schwindel, konnte mich zeitweise nicht mehr bewegen, nicht aufstehen, und habe daher auch mehrmals nachts den Notarzt aufgesucht. Von der Arbeit musste ich wegen "Kreislaufproblemen" teils alle paar Tage nach Hause gefahren werden, und auch das Erbrechen wurde immer mehr.

Ich habe über die Jahre auf jede Menge Untersuchungen bestanden, weil ich nicht glauben konnte, dass die Psyche solche heftigen Dinge auslösen kann. Habe regelrechtes Ärztehopping betrieben mit mehrfachen Magenspiegelungen / CTGs / speziellen Ohrentests / Nahrungsunverträglichkeitstests / Schluck-Ultraschall / umfangreiche Kreislauftests / Herz-Ultraschall / Orthopäde / Lungenärzte uswusf. Es hat wirklich lange gedauert bis ich die Wahrheit an mich herangelassen habe.

Der Schwindel, den ich schon seit so vielen Jahren habe, hängt, wie ich nun weiß, stark mit meinen Dissoziationen zusammen, und das Erbrechen ist ein effektives Mittel meines Körpers um Spannung abzubauen. Die Schmerzen, die ich habe, sind häufig Körpererinnerungen, wenn sie nachts geschehen und wenn es tagsüber passiert meistens Verkrampfungsschmerz.

Es muss nicht in jedem Fall so sein, weswegen ich zu gründlichen Untersuchungen raten würde, jedoch sollte man eben auch dies im Blickfeld haben, und in sich hineinhorchen, ob da nicht doch was dran sein könnte.

FG


sebastianxxx
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Beitrag Mo., 21.11.2016, 11:38

Hallo FG,
vielen Dank für den Beitrag und Antwort -
das ist ein sehr komplexes Thema - speziell Schwindel
ist ein Symptom dass viele unterschiedliche Ursachen haben kann -
konkrete körperliche aber auch psychische. Vermutlich war es bei mir
2003 am Anfang eine konkrete körperliche Sache, die sich dann aber zu
einer psychischen gewandelt und entwickelt hat. Aber selbst das ist nicht eindeutig
klar, denn in einer HNO-Reha vor zwei Jahren wurde bei mir wieder Morbus Meniere
(eine konkrete Erkrankung im Innenohr) sog. nichtklassischer Verlauf diagnostiziert.
Also es kann durchaus sein, dass körperliche und psychische Ursachen nebeneinander und auch miteinander bestehen und agieren. Frage: Was meinst du mit "Dissoziationen" ?
Was ich auch interessant finde ist der Begriff Körpererinnerungen - ich denke dass dies bei mir bestimmt auch eine Rolle spielt. Denn ich hatte bei dem ersten schlimmen Drehschwindelanfall 2003 massive Todesangst und es ist eine Art Trauma, das bis heute nachwirkt. Ich bin jetzt zum wiederholten Male in psychotherapeutischer Behandlung.
Viele Grüsse
Sebb

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inlines
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Beitrag Di., 22.11.2016, 08:43

Hallo Sebastian,

weil du das mit dem Ohr schreibst: Auch ich hatte früher einmal eine innerohrliche Virusinfektion (konnte einige Tage lang nicht gerade gehen), aber die letzten Tests in diese Richtung waren bei mir ok.

Also Dissoziation ist ein ziemlich großes Spektrum, und es zeigt sich auch bei mir nicht immer gleich. Meistens spüre ich dann meine Hände oder Beine nicht mehr richtig oder sie kribbeln, als ob sie eingeschlafen wären. Und wenn ich mich Bewegen will klappt das dann nur noch sekundenweise oder sehr langsam. Der Schwindel kommt eher dann, wenns ausgepräger ist, und ich auch schon nicht mehr richtig sehen kann. Insgesamt ist es wohl so, dass mein Körper unter Stress eine Art "Opium" ausschüttet, so dass ich körperlich abschalte, und auch sehr müde werde, und mich kaum mehr aufrecht halten kann. Dagegeben nehme ich Naltrexon, ein Mittel, das in höherer Dosis tatsächlich Opiumabhängigen helfen soll, von ihrer Sucht loszukommen. Diese Arznei wurde während meines letzten Klinikaufenthalts jedem Patienten angeboten, der an PTBS und stärkeren Dissoziationen leidet.

Ein paar Mal gings mir aber auch so, dass der Schwindel das Hauptsymptom war, und ich gedacht habe, das wärs jetzt gewesen. Da hat es mich dermaßen gedreht, dass ich nicht einmal mehr hinsitzen oder den Kopf heben konnte. Ist zum Glück aber nur 2 oder 3 Mal passiert. Wenn es dir ähnlich erging, kann ich sehr gut verstehen, dass du Todesangst hattest. Mir grauts auch immer noch davor, obwohl das letzte Mal schon ein paar Jahre her ist.

FG

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