Leistung erbringen - mach ich nicht schon genug?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Medea
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Leistung erbringen - mach ich nicht schon genug?

Beitrag Mi., 03.06.2009, 19:58

Ich bitte um eure Fremdeinschätzung, wie ihr meine Situation seht.

Ich
* habe Mann und 2 Kinder (9 und 5)
* Haushalt
* und einen 38h/Woche Job.

*wenn ich abends um 5 heimkomme ruhe ich mich etwa 30 Minuten aus, spiele dann mit den Kindern, bereite das Essen, erledige Haushalt und fühl mich danach zufrieden und würde sehr gerne dann einfach meine Seele baumeln lassen, im Garten sitzen, reden, musizieren...
* 3h/Woche gehe ich meinem Hobby nach
* am Wochenende erledige ich Haushalt, Familie und Ausflüge.

Mit diesem Leben geht es mir total gut.

Warum ich das also alles schreibe:
Denkt ihr das ich genügend tue oder zu wenig?
Meine Schwiegereltern, mit denen ich in einem (Bauern) Haus lebe, sehen mich nämlich als faul an und verlangen von mir tragen mir beinahe täglich Aufgaben am Bauernhof zu übernehmen (Stallarbeit, Feldarbeit, Gemüsegarten - wobei ich nicht die nachfolgende Bäuerin werden will, sondern Miete bezahle dort zu wohnen)
Weil ich dann meistens Nein sage, dass mir das zu viel wird muss ich mir immer sehr beschämende Kränkungen anhören.
Meine Schwiegereltern verstehen nicht dass ich nach einem 8h Tag für meine Familie und mich da sein möchte.

Die Beschimpfungen prägen sich aber ein, ich habe schon echt ein schlechtes Gewissen, ob ich nicht doch zu wenig leiste.

Was meint ihr?
Reicht es aus was ich mache?
Oder bin ich wirklich faul und sollte einfach noch mit anpacken am Hof?

Bitte um eure Meinung.

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candle
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 20:06

Was tut denn Dein Mann?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Entwurf
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 20:14

hallo medea!
Medea hat geschrieben:Meine Schwiegereltern verstehen nicht dass ich nach einem 8h Tag für meine Familie und mich da sein möchte.
da haben deine schwiegereltern aber ein ganz schönes problem. und ich würde sie an ihrer stelle damit ganz alleine lassen und mein leben leben.

du kannst ihnen natürlich auch ein angebot machen: feldarbeit gegen erlass der miete. keine dienstleistung ohne bezahlung.

und: wir leben nicht mehr in den fünfzigern. wenn es deinen schwiegereltern nicht passt, sollen sie doch ausziehen.


entwurf

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Nalani
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 23:03

Hallo Medea,

du machst was in deinem Ermessen liegt und dich noch wohl fühlst dabei.
Warum solltest du dich auch wissentlich zu Grunde richten?

Keine leichte Bürde mit alteingesessenen Werten, aber zuviel davon kann meiner Meinung auch keine Guten weiter geben. Zu versteift und streng. Wie soll man sich dabei entfalten?
Aber einfach hast du dir das sicher nicht gemacht … moderne Diskussion mit alten Bauern …
Da muss man schon vorher a bissl nachdenken – bevor man sich in einen Bauer verliebt.

LG A

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chicheringrün
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 23:09

Hallo Medea,

also ich finde du leistest mit dem was du da aufgeschrieben hast schon viel. Ich stelle es mir nämlich ziemlich anstrengend vor, 38h/Woche zu arbeiten, sich um den Haushalt zu kümmern, um den Mann und noch die Kinder. Also für mich klingt es nach einer erfüllten Woche, vielleicht nach einem erfüllten Leben? Also dein Wochenablauf würde mir vollkommen reichen. Bei mehr "Aufgaben" hätte ich Angst nicht mehr alles zu schaffen und vor allem die Kinder "zurückzustellen".

So gesehen finde ich es total ausreichend was du machst. Du bist in meinen Augen keineswegs faul. Und wenn es DIR damit gut geht, umso besser. Schließlich geht's ja um dich. Nicht um deine Schwiegereltern. Die haben ihr eigenes Leben, sie sollen dir doch bitte dein's lassen, du lässt ihnen ihres ja schließlich auch.

Liebe Grüße
chicheringrün
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

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Medea
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Beitrag Do., 04.06.2009, 18:13

Hallo,
danke erstmal für euer Antworten.

Mein Mann ist auch kein Bauer... er arbeitet wie ich 38h die Woche, Kinder und Haushalt machen wir gemeinsam.... er ist da ganz große Klasse, aber er schafft es auch, dass er hin und wieder mal das Feld ackert oder irgendwas repariert für seine Eltern - auch wenn ich merke, dass ihm das zu viel wird. Er macht es, weil er keinen Ärger will....

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1234
Helferlein
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Beitrag Do., 04.06.2009, 18:45

Hallo Medea,

also ich finde keinesfalls dass das zu wenig ist was Du leistest.
Und man braucht auch noch seine Freiräume.
Arbeit, Kinder und Haushalt zu meistern ist wirklich eine Herausforderung und ich sage da nur: Hut ab!
Ihr geht beide arbeiten während sich andere Eltern entscheiden das einer die Kinderbetreuung übernimmt und somit aus dem Arbeitsleben ausscheidet.
Ich denke deine Schwiegereltern wissen auch nicht wirklich was heutzutage im Arbeitsleben alles verlangt wird.
Ich selber arbeite seit über einem Jahr überwiegend in einem Büro und bin eigentlich jeden Tag fertig wenn ich nach Hause komme.
Dabei habe ich keine körperliche Belastung aber das ständige konzentrieren und in den PC sehen strengt einfach an.
Mal so eine Frage:
wer übernimmt eigentlich die Kinder währenddessen ihr arbeitet?
Etwa die Schwiegereltern?
Unterstützen Sie dich auch in anderen Bereichen?
Wenn ja dann könnte ich das eher noch nachvollziehen.
Ich weiß ja nicht wie dein Verhältniss sonst zwischen den Schwiegereltern und dir bzw. zu deinem Mann und dir ist?
Steht dein Mann hinter dir oder ist es eher so das er mehr zu seinen Eltern hält wenn es um die mitarbeit auf den Hof geht!?
Hier sollten klare Abgrenzungen vorhanden sein.
Du hast deinen Job und möchtest ja nicht die nachfolgende Bäuerin sein.
Und lasse dich nicht als Faul oder auch Unfähig hinstellen.
Rede mit deinem Mann darüber.
Hat dein Mann eigentlich noch Geschwister die den Betrieb weiter führen wollen?
Leben die Geschwister falls vorhanden (noch) auf dem Hof?
Falls es wirklich zu Meinungsverschiedenheiten kommen sollte und es auch in Zukunft Streitereien gibt würde ich Euch beiden dringend empfehlen eine Wohnung zu suchen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 04.06.2009, 20:42

Also ich arbeite nur 28 Stunden in der Woche (verdiene soviel, dass es gerade reicht),
habe keinerlei andere Menschen zu versorgen,
mache in meiner kleinen Wohnung nur das allerallernotwendigste,

und nehme mir viel Zeit zum Rumtrödeln,
Lesen,
Zeit-für-mich-haben
und für meine persönlichen Interessen....
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Tombi
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 09:46

Lass dich von ihnen nicht unter Druck setzen. In meinen Augen tust du genug. 3h/Woche Hobby - kommt aufs Hobby an, aber ein wenig mehr würde dir auch nicht schaden

Was macht den dein Mann? Ihr solltet euch das schon aufteilen, das jeder genügend Zeit auch für sich hat. Sollte dir ja klar sein

Deine Schwiegereltern -- *hust* -- wenn sie das nicht verstehen, lass` sie einfach. Entweder du willst oder eben nicht. Dein Leben - deine Entscheidung. Oder setze dich mit ihnen zusammen und führe ihnen eine Liste deiner Arbeiten auf - selbstverständlich sollen sie auch ihre Arbeiten aufzählen.

MFG Anonym

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petrapan
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 12:39

Lass Dir bloß keine Schuldgefühle einreden! Die hoffen wahrscheinlich immer noch drauf dass Du und Dien Mann den Hof übernehmen oder halt "nebenbei" mitmachen. Ich würde dort ausziehen wollen. Dann können Sie ja jemanden anstellen, der die Hofarbeit übernimmt. Mal aushelfen ist ja ok, aber im großen und ganzen müssen sie schon selbst mit ihrem Hof zurecht kommen! So wie Du mit Deiner Arbeit. Es kann ja wohl nicht sein dass man ganztags berufstätig ist und sich dann noch anhören soll, man sei faul!! zudem hast Du ja auch noch Kinder! Viele Frauen schaffen mit auch und Krach ne Halbtagsstelle und die Kinder.
Ich würde dort ausziehen wollen und nur noch zum Saonntagskaffee vorbeikommen und wenn die Schwiegereltern dann um 18 Uhr Kühe melken gehen, könnt ihr Euch wieder verabschieden und das Wochenende geniessen!
Die haben kein Recht dazu Dir Schuldgefühle einzureden, deswegen würd ich mir den Schuh gar nicht anziehen!

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penaten
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 16:05

Ich kenne dieses 'du tust ja nichts' eigentlich nur von Menschen, die körperlich arbeiten. Für die ist Büroarbeit ganz einfach keine 'richtige' Arbeit. Sie verstehen unter Büroarbeit, dass man einfach nur rumsitzt. Dass man da durchaus anstrengende geistige Leistungen erbringt sehen sie einfach nicht.

Lass dir nichts einreden. Meiner Meinung nach machst du sehr viel. Ich würde das nicht schaffen.

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ENA
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 17:04

Hallo Innere Freiheit!
Hört sich sehr gut an!...Sowas versuche ich gerade auch!!! (wenn da nur nicht die Sache mit dem Bafög-Rückzahlen wäre !!! )
Eine alte Dame meinte mal zu mir, man sollte nur soviel arbeiten, wie es nötig ist und darüber hinaus nur, wenn man sich auch wirklich irgendwofür zusätzlich engagieren möchte. Man weiß ja nicht, wie alt man wird und wie das Rentensystem in 20, 30 Jahren aussieht. Also lieber jetzt leben und genießen, soweit man es kann!!! ...und wie es in seiner eigenen Wohnung ausschaut (außer man hat Kinder), geht nur einem selbst was an!!!
Diese Sichtweisen entlasten irgendwie, wie ich finde,...können nur einige nicht gut verstehen...oder es nicht lassen, weil sie versuchen, anders zu leben.

Hallo Medea!
Ich schließ mich den anderen voll an: Ich denke auch nicht, dass Du zu wenig tust. Hört sich sogar eher wie im Gegenteil an. Scheinst eigentlich voll ausgelastet zu sein!!!...und vor allen Dingen schreibst Du, es geht Dir, mit dem was Du tust, gut!!!
Gibt es denn irgendwelche Bedingungen, an die Euer Wohnen im Haus der Schwiegereltern geknüpft ist (wegen des Mit-Anpacken´s)? Hat Dein Mann noch Geschwister oder wie ist das geregelt, was mit dem Haus und allem was dazu gehört passiert, wenn die Schwiegereltern nicht mehr können?
Vermutlich haben die wirklich ein anderes Bild von Arbeit oder erhoffen sich eigentlich doch, dass ihr irgendwann mal den Hof übernehmt. Ich mein, so ein bisschen helfen finde ich ja okay. Eure Kinder und Du und Dein Mann profitieren bestimmt auch von der Lage (wer hat schon heute noch die Möglichkeit auf einem Hof zu leben bzw. aufzuwachsen!). ..Nur finde ich, das muss in einem Rahmen bleiben, wo es für Dich okay ist. Unterstützt Dich Dein Mann denn in solchen Dingen? Vielleicht setzt Ihr beide Euch nochmal gemeinsam hin, reflektiert die ganze Situation und guckt dann, was ihr tun mögt. ...und dann wäre wohl auch nochmal ein Gespräch mit den (Schwieger-)Eltern nicht schlecht... .

Viele erfolgwünschende Grüße,

ENA!

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sonnige zukunft
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 21:39

Grüß' dich medea!

Wie hat sich die Lage bei dir entwickelt? Jetzt, in der 'Hoch'zeit der ersten Heuernte?

Vor 1 1/2 Wochen durfte ich nämlich auf einem Hof mithelfen, Heu zu ernten, es war Sonntag und die Sonne brannte auf der Haut, einer der ersten echten Sommertage. Rundherum waren alle Bauern auf den Feldern, jung und alt, groß und klein, Omas, Tanten, Kinder, Onkels, Brüder, einfach alle haben Hand angelegt, alle halfen zusammen, um das Heu trocken in die Scheune zu bringen. Und nun, seit der Regen eingesetzt hat, warten die Bauern mit der restlichen Heuernte ......

Früher als Kind konnte ich auch oft am Feld helfen, da vergisst man beinahe, welche Arbeit das alles ist. Aber es hat immer Spass gemacht, da konnte das Schwimmbad noch so locken.

sonnige zukunft
(mal wetterprophetisch unterwegs)
Alle guten Grundsätze sind in der Welt schon vorhanden... man braucht sie nur anzuwenden...
Blaise Pascal

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casoin
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Beitrag Do., 25.06.2009, 11:44

hallo,

ich konnte nicht herauslesen, was deine kinder machen, während du arbeitest.

werden sie von deinen schwiegereltern betreut?

dann erwarten sie wohl als gegenleistung deine arbeit auf dem hof.

wer kann es ihnen verdenken?

gruß
casoin

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hoellen_reiter
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Beitrag Do., 25.06.2009, 11:49

1950er? Mhh nee da war das auch nicht mehr en vogue Leute so auszubeuten.

Dann wohl eher 1850er...

Konnte ich mir nicht verkneifen jetzt....

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