Zwang, dafür zu sorgen, daß andere mich mögen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Steinträne
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 9

Zwang, dafür zu sorgen, daß andere mich mögen

Beitrag Do., 28.05.2009, 09:34

Ich hab im Internet recherchiert aber habe nichts zu meinem Problem gefunden. Deshalb wollte ich hier mal um eure Meinungen fragen.

Ich weiß auch nicht worum es sich dabei genau handelt und deshalb schreib ich es mal hier rein. Sorry wenns eigentlich woanders rein gehört.

Ich habe so einen Zwang, dafür zu sorgen dass andere mich mögen. Dafür würde ich bei gewissen Menschen wirklich alles tun. Meine Wünsche und Sorgen kümmern mich dabei nicht.

Ich stimme dann zum Beispiel jemandem zu obwohl ich überhaupt nicht derselben Meinung bin, nur um zu verhindern dass er nicht böse auf mich wird und derjenige mich weiterhin mag. Und wenn die Person dann trotzdem böse wird weine ich deswegen oft stundenlang. Auch bei Personen, die mir im Grunde gar nicht wichtig sind.
In letzter Zeit hab ich dabei auch noch das Gefühl dass andere mich von oben herab behandeln.
Zum Beispiel: Eine Freundin wollte etwas von mir. Ich hab es dann nicht so gemacht, wie sie sich das vorgestellt hatte. Dabei hab ich es so gemacht wie sie am Anfang gesagt hat. Sie war wütend und schimpfte, ich hätte es extra gemacht. Dabei war das nicht so. Das hat mich so geärgert und ich wollte ihr sagen dass ich das nicht möchte aber ich konnte dann nicht sondern habe nur vor ihr „den Schwanz eingezogen“ und mich tausendmal entschuldigt. Solche Situationen habe ich dauernd in meinem Leben. Auch mit anderen Menschen. Dabei entschuldige ich mich viel zu oft, so dass es den anderen dann teilweise schon auf die Nerven geht. Handelt es sich dabei um einen Zwang?

Ich möchte das aber nicht mehr weil es zerstört mein Leben und deshalb frage ich euch um Rat.

Ich würde mich über Antworten sehr freuen.

Liebe Grüße von
Steinträne

Werbung

Benutzeravatar

Weibi2501
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 84

Beitrag Do., 28.05.2009, 12:11

Hinterfrage dich mal, warum ist es dir sooo wichtig, dass dich andere mögen? Klar ist es schön, Freunde zu haben, Menschen die einen mögen, aber andererseits ist es kaum möglich, es allen recht zu machen.

Vergiss dich selbst nicht, gib dich nicht auf! Du weisst, du machst alles mit besten Wissen und Gewissen, aber auch Rückschläge sind normal.
Bzw wenn Menschen merken, dass sie alles mit dir machen können, dann nützen sie das gerne oft aus lass das nicht mit dir machen, sei es dir selbst wert!

Also Kopf hoch und vertrau auf dich!
LG Weibi

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Steinträne
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 9

Beitrag Do., 28.05.2009, 15:01

Hallo Weibi 2501!

Danke für deine Antwort!
Weibi2501 hat geschrieben:Hinterfrage dich mal, warum ist es dir sooo wichtig, dass dich andere mögen?
ja das hab ich mich schon oft gefragt bin aber nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen.

ja hab auch schon gemerkt dass viele das ausnützen. aber ich glaub ich bin zu schwach oder zu schüchtern mich dagegen zu wehren. das macht mich fertig.

LG
Steinträne


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag Do., 28.05.2009, 16:14

Ich habe so einen Zwang, dafür zu sorgen dass andere mich mögen. Dafür würde ich bei gewissen Menschen wirklich alles tun. Meine Wünsche und Sorgen kümmern mich dabei nicht.
Das kann man ja so nicht sagen. Dein Wunsch gemocht zu werden und deine Sorge, Angst vor Ablehung ist dermaßen groß, das er alles bestimmt. Und eben auch wichtiger ist, als das konkrte Thema.
Menschen, die sich vermeindlich selbst aufgeben für andere sind keinswegs "selbstlos". Im Gegenteil, es ist ja eine starke Ich-Bezogenheit alles danach auszurichten gemocht zu werden.

Nur geht es unterm Strich, wie du slebst schon gemerkt hast nach hinten los. Nicht zu vergessen der unterdrückte Ärger in einem selbgst, der sich einstellt, wenn man, obwohl man doch so vuiel opfert doch nicht so gemocht wird.

Im Grunde ist es ganz einfach: man muss sich klar machen, da sman dieses bedingungslose Mögen nicht zum Überleben und auch nicht zum Glücklichsein braucht. Und man selbst mag ja auch nicht jeden. Also wird es wohl auch so sein, das es Menschen gibt die einen nicht mögen.
Oder einfach Menschen, die einen mögen, aber dann mal sauer auf einen sind.

Das wirklich umzusetzen ist wiederum recht schwer denke ich. Es gibt ja viele Menschen die so ticken. Vielleicht sollte man es sich gönnen sich dabei professionelle Hilfe in Anspruich zu nehmen. Um zu einer gesünderen Balance zwischen Selbstverwirklichung und Selbstaufgabe zu finden.

Viel Erfolg dabei!
amor fati

Werbung

Benutzeravatar

MrHabicht
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 26
Beiträge: 49

Beitrag Do., 28.05.2009, 17:45

Was würde passieren, wenn du es anderen nicht recht machst und sie dich nicht mögen.
Stell dir die Frage wirklich vor. Gehe eine Situation durch in Gedanken und stell dir vor, wie der nächste Schritt aussehen würde von der anderen Person wenn du mal so handelst wie DU willst.

Was kommt da raus?

Du probierst etwas zu vermeiden. Nur durch das vermeiden, erreichst du genau das was du eigentlich nicht willst, weil du so sehr dich darauf konzentrierst.
Stell dir mal deine jetzige Situation vor... es kann doch nur besser laufen als jetzt.
Du meinst dich behandeln die Leute von oben herab, sie sind bös auf dich auch wenn du es ihnen Recht machst.

Wo erreichst du hier bitte, das die Menschen dich mögen?
Ich würd eher sagen das der Fall eingetreten ist den du vermeiden willst.

An deiner Stelle würd ich mal probiern, genau das Gegenteil zu tun von dem was du eigentlich die ganze Zeit bisher tust. Hört sich einfach an. Wenn dus dir in kleine Happen zerlegst ist das auch schaffbar auch wenn es im Moment nicht so aussieht.

Benutzeravatar

Winterwolke
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 306

Beitrag Do., 28.05.2009, 18:04

Steinträne hat geschrieben:Dafür würde ich bei gewissen Menschen wirklich alles tun. Meine Wünsche und Sorgen kümmern mich dabei nicht.
Da drängt sich mir die Frage auf: was würdest du denn für dich alles tun?
Und: auch wenn du dich um deine Wünsche und Sorgen nicht kümmerst: welche Wünsche und Sorgen hast du denn?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Steinträne
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 9

Beitrag Do., 28.05.2009, 20:26

Kopfkino hat geschrieben: Da drängt sich mir die Frage auf: was würdest du denn für dich alles tun?
Und: auch wenn du dich um deine Wünsche und Sorgen nicht kümmerst: welche Wünsche und Sorgen hast du denn?
Naja zum Beispiel wenn ich etwas nicht tun will, tu ich es trotzdem grade weil die andere Person es will. Ich verzichte darauf, Dinge zu tun, die mich glücklich machen, nur weil in der Zeit zum Beispiel jemand etwas von mir will. Ich hab Angst, dass ich dann nicht mehr gemocht werde wenn ich es nicht tue. Auch kann ich schwer nein sagen. Ich glaub dass das auch damit ein bisschen zusammenhängt. Ich wünsche mir im Prinzip nur dazuzugehören, dass die anderen Menschen mich so mögen wie ich bin.

Benutzeravatar

Winterwolke
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 33
Beiträge: 306

Beitrag Do., 28.05.2009, 20:50

Wie bist du denn?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

Benutzeravatar

nj2009
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 29.05.2009, 17:17

hey,
ich habe ganz ähnliche probleme.
ich würde sagen eine ursache ist auch das du dir nicht klar bist was genau du selbst willst und es deshalb nicht abwägen kannst wie unangenehm die sache die jemand von dir verlangt für dich ist oder sein kann.
Es hilft sich erst mal über den eigenen stadpunkt zu dingen klar zu werden
Wenn du erst mal deine eigenen dos und don'ts klärst oder vllt könnte man es auch deine regeln oder normen nennen, dann wird es auch einfacher "nein" zu sagen.
Das hilft mir immer, ich weiss dann nicht nur das ich es nicht will, sondern habe sozusagen auch ein "weil" das mir dan als argument für die ablehnung dienen kann. mach dir vielleicht soger eine liste mit einigen dingen wie einen vorsatz. (ein beispiel könnte sein: auch wenn ein freund will das du eine mit ihm rauchst sagst du "nein", weil es ungesund ist oder dich zum hustenbringt ((falls du nicht raucher bist lol))

Ich krieg das mit dem für sich selbst grade stellen auch nicht so gut hin, aber ich würde sagen ich werde besser. Ich muss nur grade bei menschen die mir viel bedeuten aufpassen, weil meine furcht die zu verlieren natürlich nocht viel größer ist als bei anderen.
Gib dir nicht die ganze schuld dafür, weil andere es ja bestimmt auch ausnutzen aber schieb es nicht auf deine mitmenschen, weil denen meißtens gar nicht bewusst ist das du in der freundschaft (oder was auch immer) den kürzeren ziehst. Während der kennenlern phase wo man ausprobiert was für wem ok ist hast du ihnen schließlich das gefühl gegeben es sei ok so viel von dir zu verlangen.

Ich hoffe das hilft dir auch, bei mir hats schon einbisschen geholfen

lg, nj2009
lg, nj2009

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Steinträne
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 30.05.2009, 17:21

Kopfkino hat geschrieben:Wie bist du denn?
Ich bin ich. Mit meinen Stärken und Schwächen. Vielleicht geb ich mich anderen gegenüber meist stärker als ich wirklich bin (d.h. ich sag zum beispiel dass ich etwas tun kann obwohl ich es eigentlich nicht kann nur um den anderen nicht zu enttäuschen)
nj2009 hat geschrieben:Wenn du erst mal deine eigenen dos und don'ts klärst oder vllt könnte man es auch deine regeln oder normen nennen, dann wird es auch einfacher "nein" zu sagen.
Das hilft mir immer, ich weiss dann nicht nur das ich es nicht will, sondern habe sozusagen auch ein "weil" das mir dan als argument für die ablehnung dienen kann. mach dir vielleicht soger eine liste mit einigen dingen wie einen vorsatz.
Dankeschön! Das werd ich mal probieren.

Liebe Grüße von
Steinträne

Benutzeravatar

MissX
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 97
Beiträge: 462

Beitrag Mi., 03.06.2009, 03:18

Hey Steinträne!

Warum meinst du denn allen immer alles Recht machen zu müssen?

Versteckst du dich dann nicht? Wo bleiben deine eigenen Ansprüche, Sorgen, Ängste, Wünsche, wenn du sie anderen nicht mitteilst? Wo bleibst du?

Und warum denkst du, die anderen, würden dich nicht mögen, wenn du genau das sagen, würdest, was du in diesem Moment denkst, empfindest, willst?

Was mögen die anderen dann, dich oder das was du vorgibst zu sein?

Kannst du dir nicht vorstellen, dass sie dich genauso mögen könnten, wie du wirklich bist ohne dass du dein Innerstes immer versteckst?
Hast du das schon mal ausprobiert?

Wahrscheinlich würden dich nämlich viele Menschen genauso mögen, wie du bist, gerade wenn du sagst, was du willst und vor allem was du nicht willst, was du denkst, was du fühlst usw. Und nur dann würdest du ihnen ja die Chance geben, dich so zu mögen, wie du wirklich bist. Und das Leben wäre nach einiger Zeit weitaus weniger anstrengend für dich.

LG

Benutzeravatar

penaten
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 47
Beiträge: 51

Beitrag Fr., 05.06.2009, 16:20

Eine Möglichkeit des Ursprungs dieses Verhaltens:

Auch ich hatte eine Phase, in der ich mich selber aufgegeben und verleugnet habe nur um es allen recht zu machen und bloß nirgends anzuecken oder aufzufallen.
Bei mir kommt das höchstwahrscheinlich daher, dass ich von Kleinkind an nicht so angenommen wurde, mit meinen Schwächen und Interessen, wie ich bin und mir immer nur gezeigt wurde, dass ich anders zu sein habe, mich für andere Dinge zu interessieren habe (Denn das wären die richtigen Dinge für ein Mädchen (in meinem Alter)) , dass das, wofür ich mich interessierte 'blöd', 'uniteressant', 'nichts für mich' usw. ist.
Meinen Eltern und meiner Oma schwebte da so ein Idealbild vom lieben, netten kleinen Mädchen, dass sich für typische Mädchenspiele, für den Garten, für Handarbeiten und ähnliches interessiert vor. Aber so bin ich nie gewesen und werde so auch nie sein. 'Meine' Interessen sind mir immer madig gemacht worden und ich bekam nur Anerkennung wenn ich in einem der Bereiche, die für mich als 'richtig' angesehen waren gute Leistungen gebracht habe. Die guten Leistungen, die ich in meinen Bereichen brachte interessierten so gut wie überhaupt nicht.

Benutzeravatar

sonnige zukunft
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 42
Beiträge: 477

Beitrag Fr., 05.06.2009, 19:43

liebe steinträne!

ich hab' da folgendes birld vor augen, lass mich ein beispiel konstruieren.

stell dir vor: "ich knoble gerade an einer echt schwierigen aufgabe rum und bräuchte dringend hilfe. da kommst du daher und ich bitte dich, mir zu helfen. damit ich dich mag erklärst du dich bereit, mir gerne zu helfen und gemeinsam knobeln wir an der aufgabe weiter. so, nun bin ich ein 'schwieriger' mensch und bestimme recht gern. ich gebe vor, wie die aufgabe gelöst werden muss, lass dich gar nicht mitentscheiden geschweige denn mitdenken. und du bemühst dich, es genau so zu tun, wie ich es sage, obwohl du es gar nicht möchtest. du handelst deshalb so, weil du möchtest, dass ich dich mag." ....... dir ist diese situation bekannt?

ABER:

beide übersehen wir etwas in dieser situation: insgeheim hast du die lösung für mein problem und traust dich nur nicht zu wort melden, weil du angst hast, dass ich dich dann nicht mehr mögen würde, wenn du dagegen redest (weil ich ja so bestimmend bin). du tust also etwas, was du nicht tun möchtest.
aber genau das wäre das, was mir in diesem falle am meisten helfen würde. einen menschen der mitdenkt, mitentscheidet, seine eigene meinung vertritt. seine erfahrungen (und du hast bereits 21-jährige erfahrung!) einbringt.


früher hatte ich ähnliche probleme wie du. bei mir war es sogar noch etwas verschärfter. ich habe auch immer ja und amen gesagt, damit mich die menschen mögen. es war ein schuss nach hinten. ich wurde als blasser mitläufer eingestuft, mit dem man nichts unternehmen konnte, weil er keine eigene meinung hatte. ich hatte auch keine. wusste mich zu themen nie zu äußern, weil ich nichtmal auf die idee gekommen wäre, eine eigene meinung haben zu dürfen! ganz langsam und allmählich habe ich dies im laufe der letzten jahrzehnte erlernen müssen. bin immer noch kein meister in diesen dingen.

ich habe mir im laufe der zeit ein rezept zurecht gelegt, es geht so:
wenn ich um etwas gefragt werde und ich mich nicht gleich entscheiden will oder kann, dann sage ich z.b.: das was sie/du da sagen/sagst leuchtet mir ein, ich finde es gut, dass du das machen möchtest, ach, das benötigen sie, um dies und jenes fertig zu machen. ok, ich helfe gerne, doch um ..xy... zu erledigen, benötige ich noch die und die information. sobald ich diese habe, melde ich mich und wir können die nächsten schritte festmachen, bzw. ich kümmere mich darum, die fehlenden införmationen einzuholen und dann können wir gerne gemeinsam ....

somit 'schinde' ich zeit heraus, damit ich mir selber klar werden kann, ob ich das oder jenes machen möchte, was der andere von mir wollte. ich lasse mich nicht überfahren (was andere menschen gerne tun). in der zeit spüre ich dann in mich hinein und versuche klarheit zu erlangen. und in dieser zeit fallen mir dann auch noch weitere lösungen ein, die vielleicht sogar besser sind, als die angebotene.
sobald ich klarheit habe, melde ich mich bei demjenigen wieder.


weil es gibt doch nichts unhöflicheres auf der welt als menschen, die einen übertölpeln wollen und die einen nicht nachdenken lassen. findest du nicht? zumindest brauche ich immer ein quäntchen mehr an zeit, um spüren zu können, was mir gut tut und was ich will.


sonnige zukunft
Alle guten Grundsätze sind in der Welt schon vorhanden... man braucht sie nur anzuwenden...
Blaise Pascal

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Steinträne
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 06.06.2009, 20:51

Liebe Leute!

Vielen Dank für eure Antworten!
MissX hat geschrieben:Und warum denkst du, die anderen, würden dich nicht mögen, wenn du genau das sagen, würdest, was du in diesem Moment denkst, empfindest, willst??
Darüber hab ich mal nachgedacht. Ich weiß es nicht so ganz genau warum. Ich glaube ich hab Angst dass sie meine Meinung lächerlich oder kindisch finden oder so und mich nicht ernst nehmen (das haben sie nie getan)

MissX hat geschrieben: Was mögen die anderen dann, dich oder das was du vorgibst zu sein.
Ich glaub eher das was ich vorgebe zu sein.

penaten hat geschrieben:Bei mir kommt das höchstwahrscheinlich daher, dass ich von Kleinkind an nicht so angenommen wurde, mit meinen Schwächen und Interessen, wie ich bin und mir immer nur gezeigt wurde, dass ich anders zu sein habe, mich für andere Dinge zu interessieren habe (Denn das wären die richtigen Dinge für ein Mädchen (in meinem Alter)) , dass das, wofür ich mich interessierte 'blöd', 'uniteressant', 'nichts für mich' usw. ist.
Bei mir war es ähnlich. Ich musste auch so sein wie andere mich haben wollten. Ich hab mich mein Leben lang bemüht es anderen Recht zu machen und bin immer wieder daran gescheitert. Da ich jahrelang in der Schule gemobbt wurde habe ich mir alles was andere zu mir sagten sehr zu Herzen genommen und mich selbst dadurch aufgegeben. Besser wurde meine Situation aber dadurch nie. Es war auch bei meinen Leistungen so. Meine Eltern verlangten immer dass ich gute Noten hatte auch in Fächern wo ich eigentlich überhaupt nicht gut war (zB Mathe) und haben mich zur Nachhilfe geschleppt nur damit ich ihre "Anforderungen" erfüllte. Dass ich zum Beispiel gut malen konnte (bin heute Hobbykünstlerin), hat niemanden interessiert.
sonnige zukunft hat geschrieben:stell dir vor: "ich knoble gerade an einer echt schwierigen aufgabe rum und bräuchte dringend hilfe. da kommst du daher und ich bitte dich, mir zu helfen. damit ich dich mag erklärst du dich bereit, mir gerne zu helfen und gemeinsam knobeln wir an der aufgabe weiter. so, nun bin ich ein 'schwieriger' mensch und bestimme recht gern. ich gebe vor, wie die aufgabe gelöst werden muss, lass dich gar nicht mitentscheiden geschweige denn mitdenken. und du bemühst dich, es genau so zu tun, wie ich es sage, obwohl du es gar nicht möchtest. du handelst deshalb so, weil du möchtest, dass ich dich mag." ....... dir ist diese situation bekannt?

ABER:

beide übersehen wir etwas in dieser situation: insgeheim hast du die lösung für mein problem und traust dich nur nicht zu wort melden, weil du angst hast, dass ich dich dann nicht mehr mögen würde, wenn du dagegen redest (weil ich ja so bestimmend bin). du tust also etwas, was du nicht tun möchtest.

diese situation kommt mir seeehr bekannt vor.


sonnige zukunft hat geschrieben:ich habe mir im laufe der zeit ein rezept zurecht gelegt, es geht so:
wenn ich um etwas gefragt werde und ich mich nicht gleich entscheiden will oder kann, dann sage ich z.b.: das was sie/du da sagen/sagst leuchtet mir ein, ich finde es gut, dass du das machen möchtest, ach, das benötigen sie, um dies und jenes fertig zu machen. ok, ich helfe gerne, doch um ..xy... zu erledigen, benötige ich noch die und die information. sobald ich diese habe, melde ich mich und wir können die nächsten schritte festmachen, bzw. ich kümmere mich darum, die fehlenden införmationen einzuholen und dann können wir gerne gemeinsam ....
das werd ich mal ausprobieren.
sonnige zukunft hat geschrieben:weil es gibt doch nichts unhöflicheres auf der welt als menschen, die einen übertölpeln wollen und die einen nicht nachdenken lassen. findest du nicht? zumindest brauche ich immer ein quäntchen mehr an zeit, um spüren zu können, was mir gut tut und was ich will.
Geht mir genauso. Ich brauch auch immer meine Zeit.

Liebe Grüße
Steinträne

Benutzeravatar

Lola21
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 16
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 31.08.2012, 14:37

@Steinträne
Mir geht es genauso!!! Und ich weiß nicht warum.Ich möchte nie Streit haben und bin in dem sinne "Harmoniebedürftig"und handle deshalb immer vorsichtig. Auch möchte ich meinem gegenüber gefallen. Das ist echt schwierig. Vorallem,weil man dann die eigenen bedürfnisse sehr stark einstellt,um dem anderen alles recht zu machen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag