Welche Themen sind in einer Therapie wichtig?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Nurse_with_wound
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Welche Themen sind in einer Therapie wichtig?

Beitrag Do., 28.05.2009, 00:03

Also ich warte gerade auf meinen Therapieplatz (juhu endlich hab ich einen), weil meine neue Therapeutin aufwendiges Gutachten an die Kasse schicken muss und die Zusage der Finanzierugn laenger dauert.

Ich habe eine Frage, ich will ja erfolge haben, und diese moechte ich bzw muss ich , neben der Therapeutin auch selbst herbeilenken weil so vieles auch von mir abhaengt, wie weit ich mich der Therapeutin oeffne. Was sollte ich besprechen?
Es hat sich vieles angesammelt, und es ist so vieles was meinen jetzigen Zustand, des unter Druck stehens und Depression verursacht, dass ich nicht weiss wo ich anfangen soll.
Sollte ich lieber ueber unangenehme Themen aus der Vergangenheit sprechen um sie so schnell wie moeglich zu verarbeiten?
Oder eher aktuelle Probleme ?
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Ivi
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Beitrag Do., 28.05.2009, 00:27

Was für eine Art von Therapie fängst du denn an?

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 28.05.2009, 00:30

Tiefenpsychologische Therapie. Klassisch auf der Couch 3 mal die Woche, es soll sehr intensiv sein.
Die Therapeutin hatte gerade freien Th. platz und ich sei geeignet .
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Dunkle
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Beitrag Do., 28.05.2009, 00:49

Antonia hat geschrieben:Tiefenpsychologische Therapie. Klassisch auf der Couch 3 mal die Woche, es soll sehr intensiv sein.
Das, liebe Antonia, ist keine "Tiefenpsychologische Therapie", was Du beschreibst ist eine analytische Psychotherapie oder auch - kurz - Analyse.


Antonia hat geschrieben: ich will ja erfolge haben, und diese moechte ich bzw muss ich , neben der Therapeutin auch selbst herbeilenken
DAS, was Du jetzt als Frage und gleichzeitige Erwartung an Deine Therapie formulierst, ist zwar verständlich, klingt aber weit vorgegriffen...

Wichtiger wird wohl zum anfang sein, dass Du klarkommst mit dem SETTING, nämlich dass Du liegst und VON DIR AUS anfängst zu reden, was schwer genug ist.

Habt Ihr, die Therapeutin und Du, das auch besprochen?

Gruß
Dunkle

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 28.05.2009, 00:56

Das, liebe Antonia, ist keine "Tiefenpsychologische Therapie", was Du beschreibst ist eine analytische Psychotherapie oder auch - kurz - Analyse.
du weisst es sicher besser als meine zukuenftige Therapeutin selbst
was ist tiefenpsychologische Behandlung in deiner Definition?
Ich habe viele wage Definitionen im Netz gefunden.
Vielleicht ist es eine Mischung aus freudschen Therapie und Dunkles Tiefenpsychologischen Therapie (was auch immer das ist)?
Viele Therapeuten haben ihren eigenen Stil, der aus mehreren Schulen besteht, oder sie orientieren sich an einer Schule.
Wichtiger wird wohl zum anfang sein, dass Du klarkommst mit dem SETTING, nämlich dass Du liegst und VON DIR AUS anfängst zu reden, was schwer genug ist.

Habt Ihr, die Therapeutin und Du, das auch besprochen?
ja klar, ich habe einen gute Draht zu ihr.
Ich habe keine Probleme mit reden, ich war bereits als Teenager frewillig in einer Therapie. Nur, es hat mir damals nicht so viel gebracht, weil ich meiner Meinung nach so viele Flausen im Kopf hatte. Klar hat es was gebracht, aber ich habe aus meiner Sicht nicht alles wichtige besprochen, weil ich nicht wollte nicht verstehen wollte und konnte. Jetzt bin ich serioeser, jedenfalls ein bisschen
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Dunkle
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Beitrag Do., 28.05.2009, 01:20

Ach Herzchen,
schau doch ganz einfach mal in die gute alte wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefenpsyc ... hotherapie

Da steht nun nix von Liegen und auch nicht von dreimal die WOche.

So genau scheinst Du es ja dann auch nicht zu wissen, ziehst mir aber erstmal eins drüber..

dann wünsche ich Dir da viel Erfolg und werde mich ganz bestimmt in Zukunft zurückhalten....


Have fun

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elisa
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Beitrag Do., 28.05.2009, 08:09

Hallo Antonia,

so wie ich dich verstanden habe, geht es dir nicht darum, zu klären, wie die Therapieform heißt, die deine Therapeutin anbietet - darüber hast du ja mit ihr gesprochen.

Ich denke auch, dass das nicht das Entscheidende ist in einer Therapie. Entscheidend ist vielmehr, wie du dich mit deiner Therapeutin verstehst - ob du ein gutes Gefühl hast im Kontakt mit ihr.

Deine Frage war:
Was sollte ich besprechen? ... Sollte ich lieber ueber unangenehme Themen aus der Vergangenheit sprechen um sie so schnell wie moeglich zu verarbeiten?
Oder eher aktuelle Probleme ?
Lass dir Zeit. Versuche, dein eigenes Tempo zu finden, in dem, was du sagen willst. Beginne dort, wo es dich am ehesten gerade jetzt hinzieht - ohne deinen Verstand dabei einzuschalten - weil der weiß natürlich alles besser. Und der ist es vielleicht auch, der da was sagt von "so schnell wie möglich verarbeiten"...

Ich glaube auch, es ist egal, WO du beginnst. Was wichtig ist - wird sich von ganz allein zeigen. Auch, wenn es dir "unwichtig" vorkommt, nicht "schwer" oder "ernsthaft" genug, lass dich von dir selbst nicht täuschen. Du hast gesagt, das Reden fiele dir nicht schwer. Fein. Dann fang einfach damit an.

Ich wünsch dir alles Gute auf deiner Reise
elisa

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Niemandsland
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Beitrag Do., 28.05.2009, 08:47

Hallo Antonia,

am Anfang wollte ich mir auch immer Themen vornehmen, aber das verläuft sich mit der Zeit. Gerade im Liegen kommen sehr schnell Gefühle, Gedanken und / oder Probleme hoch... folge diesen dann. Du kannst Dir auch Themen vornehmen, wenn Dir das ein wenig hilft Dich in der Therapie zurecht zu finden! Das Wichtigste ist Vertrauen und eine starke Basis mit der Therapeutin aufzubauen, setz Dich nicht unter Druck

Es ist schön, dass Du weiterkommen willst, aber lass den Wunsch "weiter zu kommen" nicht zu einem Druck werden, sonst geht das an der Therapie vorbei. Sei einfach offen für Neues und ehrlich zu Dir selbst!

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Nurse_with_wound
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Beitrag Do., 28.05.2009, 12:03

Vielen Dank elisa, es war mir eine grosse Hilfe! Ja richtig, es ist moeglicherweise egal welche Therapieform, Gespraechstherapie halt, keine Verhaltenstherapie.
Beginne dort, wo es dich am ehesten gerade jetzt hinzieht - ohne deinen Verstand dabei einzuschalten - weil der weiß natürlich alles besser.
Genau das ist mein Problem. Mein Verstand sagt, dass fuer das Unwohlbefinden, gibt es vielleicht die und die Ursache.
Und zb wenn ich so und so reagiere, vermute ich dass es an den Erlebnissen in meiner Kindheit und Jugend liegt.
Vielleicht sollte ich eher die Therapeutin nach Ursachen suchen lassen, durch ihre Einwaendungen.

Dunkle ??? was bei Wiki steht bestaetigt nicht gerade deine Definition, es gibt laut Wiki verschiedene Arten.
Wieso postest du hier wenn du mir nicht helfen moechtest? um mich zu verwirren dich zu profilieren? Wenn du es besser weisst kannst du mir auch helfen, und wenn nicht bleib bitte fern.
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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 14:45

Hallo Antonia:

ich musste beim Lesen deines Beitrages und deiner Fragen an das Buch denken, das ich momentan lese. Kennst du "Mängelexemplar" von S. Kuttner? Eine Frau in ihren Spät-20ern, die eine Therapie beginnt und alles richtig machen will, was - laut Protagonistin - im Grunde falsch ist. (würde mich mal interessieren, wie andere User darüber denken).

Ich hoffe, ich zitiere jetzt nicht zuviel:
"Trotzdem bin ich ganz verliebt in mein In-Therapie-Sein. Ich glaube fest an das Prinzip: Leiden für den Erfolg, bin zuversichtlich und rede viel mit Freunden (...). Wir veranstalten stundenlange Hobbypsychologentreffs. Zu guter Letzt denke ich irre viel über mich nach, um einen schnellstmöglichen psychotherapeutischen Erfolg herbeizuführen. Ich mache im Grunde genommen alles falsch."

Ich lese das Buch "therapiebegleitend" und freue mich, dass es Menschen gibt, die ähnlich fühlen und fragen wie ich.

Viele Grüße
sandyp.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 17:27

Sarah Kuttner kenne ich von Viva oder MTV. Hab mir schon damals gedacht dass sie eine Macke hat Hört sich interessant an.Vielleicht sollte ich mir das Buch zulegen.
Mich beschäftigt die Frage, wenn ich bereits selbst draufgekommen bin, was mich schlimm belastet dann sollte ich darüber mit der Therapeutin reden oder? Anstatt vorne anzufangen, und über Symptome reden?
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SamuelZ.
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 20:38

Hallo Antonia:
Hab mir schon damals gedacht dass sie eine Macke hat
Du scheinst das Buch schon sehr gut zu kennen...
Es geht hier tatsächlich darum, wie sie als "Mackenfrau" aus ihrer Depri raus kommt. Dabei trifft sie auch auf "Mackenmänner".

Ich vermute, dein Thera wird beides hören wollen, Belastungen UND Symptome. Symptome sind ja häufig auch Belastungen.

Gruß
sandyp.

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Nurse_with_wound
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Beitrag So., 31.05.2009, 19:24

Du scheinst das Buch schon sehr gut zu kennen...
nein, aber hab mal, es ist schon länger her, ihre Sendung gesehen. Da hat sie sich über die dümmsten Unfälle lustig gemacht, irgendjemanden der vom Zug überfahren wurde, dann das Kommentar "haha, wie dumm kann man eigentlich sein" , ich dachte nur "Oh weia..." , fand bisschen geschmacklos
Hab ihr auch nicht abgekauft, dachte sie will nur krampfhaft cool wirken.
Mal ernsthaft, ich hätte Therapie nicht wirklich jemandem zugetraut der so viel Selbstbewusstsein und so wenig Kamerascheue hat, vor Millionen locker zu plaudern.
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Siri81
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 19:57

Hallo,

habe gerade diesen Thread gefunden und mich interessiert dieses Thema gerade auch sehr.

Ich frage mich derzeit, wie das bei einer analytischen Therapie eigentlich abläuft. Mein Thera meinte, es wäre ja nicht mehr so wie in der Verhaltenstherapie, dass er mir die Themen / die Struktur der Stunde völlig vorgibt, sondern mir das Wort und die Themenfindung überlässt, wie das ja für diese Therapieform auch üblich ist.

Aber noch bin ich unsicher, wie das "richtig" laufen soll: ER meinte ich soll über die Dinge sprechen, die mich im Alltag beschäftigen oder die eben spontan in der Sitzung auftauchen. Da noch nichts "spontan" kommt (wohl weil ich noch nicht so lange dabei bin und vertraut mit allem, oder einfach noch zu verkrampft nachdenke) versuche ich mir ein Thema zurechtzulegen vor der Sitzung. Was ist da jetzt ok - spreche ich darüber, was mich aktuell beschäftigt? (so habe ich das bisher gehandhabt und es führte auch dazu, dass sich ein gutes, tieferes Gespräch entwickelt hat). Oder kann ich auch Themen aus der Vergangenheit einbringen? Wobei diese mich jetzt z.B. nicht akut beschäftigen, ich aber weiß, dass sie in der Vergangenheit eben problematisch waren (einfaches Beispiel: Die Ehe meiner Eltern und die Trennung oder ein Todesfall, der länger zurückliegt).
Oder ist das so gemeint, dass man IMMER über etwas Aktuelles spricht, etwas, was gerade im Kopf herumgeht, und man dadurch auf die Vergangenheit gelenkt wird? Also automatisch auf die Themen kommt, die in der Vergangenheit problematisch waren und noch nicht aufgearbeitet sind?
Ich hoffe, es versteht hier jemand, was ich meine

Ach ja, und gleich noch eine Frage:
Bis jetzt sitzen wir noch (sind ja erst die ersten Stunden). Noch hat er nichts von der Couch gesagt, die mich aber im Therapieraum schon bedrohlich von der Seite anschielt Wird er automatisch darauf zu sprechen kommen oder muss ich das ansprechen, wenn ich liegen will? Macht man das gleich von Beginn an oder erst zu einem späteren Zeitpunkt?

Danke für eure Antworten!

LG
Siri
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."

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Erdbeermütze
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Beitrag Sa., 15.09.2012, 20:41

@Siri81
Du kannst über alles reden, egal was. Wenn du über deine Eltern reden willst, rede drüber. Wenn du das Bedürfnis hast darüber zu reden ist es doch auch aktuell, sonnst hättest du nicht das Bedürfnis dazu. Aktuell heist ja nicht nur aktuelle Geschenisse, sondern auch was dich aktuell körperlich, geistig, welche Gefühle usw. beschäftigt. (glaub etwas wirr ausgedrückt)

Mit der Couch gibt es glaube ich keine Regel. Mein Thera hat mir direkt von Anfang an keine Wahl gelassen, habe mich auch nicht getraut zu rebelieren. Andere führen die langsam dran, andere nie, andere mach hopping. Wenn du liegen möchtes, sprech es an. Wenn nicht und dir das die ganze Zeit im Kopf rumschwiert, sprich es an. Wenn es dir nicht so wichtig ist, lass es auf dich zukommen.

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