Selbstgezeichnete Bilder in der Therapie besprechen?

[Niemandsland]

Hallo Ihr Lieben

Ich bin seit 1,5 Jahren in einer psychoanalytischen Therapie und von Zeit zu
Zeit frage ich mich, ob ich meine gezeichneten abstrakten Bilder mit in die
Therapie nehmen kann. Ich male abstrakt, habe nie einen Plan was ich male
und oftmals weiß ich noch nicht mal warum. Naja, daher dachte ich mir,
dass ich vielleicht mit Hilfe meiner Analytikerin an die ausgedrückten Gefühle
kommen kann. Mein Problem ist allerdings dass ich mich nicht traue zu
fragen, weil ich große Angst vor Ablehnung habe

Hat schon mal jemand von Euch gezeichnete Bilder mit in die Therapie
genommen und darüber gesprochen? Ich habe das Gefühl, dass das gut wäre,
gerade weil die heutige Therastunde total mies war und ich danach ein
Bild zeichnen konnte ( ich kann immer nur phasenweise zeichnen ).

Über Eure Meinungen oder Erfahrungen würde ich mich freuen!!!

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[Flugente]

Warum hast du denn Angst vor Ablehnung?

Das Zeichnen spielt in der PT eine sehr große Rolle. Weiß deine Therapeutin davon, dass du zeichnest?

Wie ist denn sonst das Verhältnis zwischen deiner Thera und dir?

Wenn du deine Gefühle in Zeichnungen ausdrücken kannst ist das ein Medium, das höher steht, als das gesprochene Wort. Ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn sie diese Chance nicht annehmen würde.


lg
Flugente

[Niemandsland]

Hallo Flugente,

erst mal vielen Dank für Deine Meinung .
Mein Verhältnis ist eigentlich sehr gut zu meiner Therapeutin,
leider war es heute jedoch sehr krisenhaft. Naja, nach der Stunde
konnte ich endlich wieder zeichnen, das konnte ich lange nicht mehr.

Meine Therapeutin weiß dass ich zeichne, aber sie hat nie was sehen
wollen oder sonst irgendwas dazu gesagt ( dass ich zeichne ).
Ich habe Angst dass meine Therapeutin meinen könnte, dass ich
die Bilder mich von den Gefühlen, die sonst in der Stunde hoch kommen
würden, ablenken würde. Das sagte sie nämlich mal, als ich mir zu Hause
was aufschrieb um es für die Therapie nicht zu vergessen.

Ich habe echt Angst sie zu fragen oder auf das Thema anzusprechen,
weil es mir soviel bedeuten würde und auch selbst wenn sie es nicht
böse meinen würde, ich wäre verletzt wenn sie was dagegen sagen würde.

[Flugente]

Hm, wenn du ihr erklärst, dass die Gefühle, die in der Stunde hochkommen dann in deinen Zeichnungen Ausdruck finden, müsste sie das doch verstehen.

Offensichtlich hat sie ihr Programm an dem sie gerne festhalten möchte aber vielleicht lässt sie sich mal auf ein Experiment ein (das muss doch auch einer Analytikerin mal gestattet sein).

Ich finde, ein Versuch ist es wert. Wenn es aus irgendeinem Grund nicht klappen sollte, dann ist ja nichts verloren.

Und ich finde dieses Argumtent:

"leider war es heute jedoch sehr krisenhaft. Naja, nach der Stunde
konnte ich endlich wieder zeichnen, das konnte ich lange nicht mehr"

klingt unheimlich plausibel.

Hat Psychoanalyse nicht mit freier Assoziation zu tun? Na, wenn deine Zeichnungen da nicht genau ins Schema passen, dann weiß ich auch nicht

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[Niemandsland]

@ Flugente:
Du hast wohl recht, sollte nur meinen Mut zusammen nehmen, aber wie immer wird das der schwerste Teil sein. Ich kann solche persönlichen Anliegen einfach nicht zu Wort bringen. Verloren würde ich nichts, wenn sie "nein" sagen würde.... bis auf die Tatsache dass die Stunde dann ganz mies werden wird, weil ich mich unheimlich verletzt fühlen werde. Sicherlich wird das dann die Steigerung der letzten Stunde . Sowas kann ich gerade nicht gebrauchen...

@ All:
Hat denn niemand Zeichnungen mit zur Therapie genommen?
Wenn ja, war es produktiv?

[konny.v]

es gibt ja auch maltherapien das soll gut sein da man dadurch die wünsche und gedanken der person auf einem bild deuten kann ich würde es versuchen wenn ich du wäre viel glück

[Wanda]

Hallo Niemandsland,

ich habe meine Zeichnungen ziemlich am Anfang der Therapie mitgebracht.
Das war sehr wichtig, da ich darin viel offener meine Gefühle und vor allem meine kindliche Situation zeigen konnte.
Mein Therapeut hat immer wieder Bezug auf die Zeichnungen genommen.
Ich mache allerdings eine TPT und keine Analyse.
Für mich war die Malerei besonders wichtig, da ich so meine Gefühle ausdrücken konnte.
Meine Bilder waren Zeugnisse meiner Empfindungen und haben mir so sehr viel verdeutlicht.
So scheint es ja auch bei Dir zu sein. Also mach auf jedenfall weiter!

Lieben Gruß,

Wanda

[frida]

Hallo Niemandsland,

ja, ich hab schon öfter Selbstgezeichnetes mit in die Stunde genommen.
Meine Thera (tiefenpsychologisch) hat mich ausdrücklich dazu ermuntert, als sie hörte, dass ich zeichne.
Das waren sehr berührende Stunden, als wir zs meine Zeichnungen anguckten.
Ich glaube allerdings, dass es dabei nicht so sehr um die Zeichnungen ging, sondern darum : "ich zeig Ihnen was von mir".

Ich hab auch lange gebraucht, bis ich Bilder mit in die Stunden nehmen konnte.
Zeichnungen sind so was persönliches und machen einen so "angreifbar".
Mehr als Worte, die ja gleich wieder verflogen sind.

Wag es!
Gruß frida

[carö]

hallo niemandsland,
ich mache auch eine analyse und habe viele meiner bilder, skulpturen und gedichte in die stunden mitgebracht. wenn die bilder zu groß waren, habe ich schon mal ein farbfoto gemacht und mitgenommen

es waren sehr produktive stunden, allerdings war schon ich gefragt.. also meine gedanken und gefühle zu den werken.. weniger nur zeigen und darauf warten, dass nun etwas wohlwollendes dazu gesagt wird.. diese erwartung/wunsch hatte ich zwar manches mal... .. und dann war es nicht immer leicht auch darüber zu sprechen, was ich mir da jetzt erhoffe, wünsche, einfordere... aber das gehört dazu, daran kann man reifen.

also nur mut, bring deine bilder mit bzw. sprich über deine angst davor, sie mitzubringen. kreativität und gestalterisches ausdrucksvermögen ist etwas absolut positives und wertvolles!

LG
caro

[Frozen]

Hey, liebe Niemandsland,

ich möchte dich auch dazu ermutigen, dass du deine Zeichnungen mit in die Thera nimmst.

Ich selber zeichne auch ab und an, schreibe sehr viele Gedichte. Es hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich mich getraut habe, meine Thera zu fragen, ob ich so was mit in die Stunde bringen kann, weil ich wie du Angst vor Ablehnung hatte und das wohl auch nur schwer verkraftet hätte. Aber meine Thera war da direkt sehr aufgeschlossen und hat mich dazu ermutigt. Und auch ich muss sagen, dass das oft die intensivsten Stunden sind, wenn ich so was mitgebringe, weil ich darüber viel mehr noch an meine wahren Gefühle komme, die ich manchmal sonst gar nicht so gut rüberbringen könnte. Hin und wieder nehme ich auch Musik mit (keine, die ich selber gemacht habe =)), wenn ich das Gefühl habe, dass ich es in der Stunde nicht schaffen werde, darüber zu sprechen, wie ich mich fühle, vor allem weil ich das Gefühl habe, ich komme einfach nicht daran. Und dann hören wir die Musik und näheren uns gemeinsam den Gefühlen, die ich wohl damit ausdrücken möchte.

Also, hab Mut, du kannst nichts verlieren und ich bin mir sicher, dass deine Thera da auch aufgeschlossen genug sein wird, es gibt ja auch in Kliniken ganz oft Gestaltungs- und Musikthera, von daher wird es deine Thera sicher nicht befremden. Dass sie dich nicht von selbst dazu ermutigt, finde ich normal. Die Initiative muss wohl auch hier vom Patienten ausgehen, weil der Thera einem so was ja sicher nicht aufnötigen möchte. So sehe ich das. Ich mache übrigens eine TPF-Thera.

LG und ganz viel Mut wünscht dir

Frozen

[Niemandsland]

Danke für Euren Zuspruch und Euren eigenen Erfahrungen
Ich werde Morgen einfach mal das aktuelle Bild mitnehmen und versuchen
es mit einzubauen... ich frage erst mal allgemein ob sie sich das vorstellen kann und wenn das der Fall ist, dann hab icih gleich etwas da. Ich werde dann mal Morgen berichten wie es ausgegangen ist. Ich bin auf alle Fälle sehr sehr aufgeregt deswegen, gerade weil die letzte Stunde echt mies war. Aber dadurch ist ja dann das neue Bild entstanden und vielleicht bringt es mich weiter und zeigt mir was mich in der letzten Stunde so verletzte *zitter*.

[Frozen]

Ich drück dir die Daumen und bin mir sicher, dass dein Mut belohnt wird und hoffe, dass ihr so auch die letzte etwas missgeglückte Stunde bearbeiten könnt, so dass es für dich wieder was besser ist.

LG und viel Glück =)

Frozen

[Niemandsland]

Hallo...

heute hatte ich Therapie und es war gut hingegangen zu sein, ich hab auch immer wieder von meinen Bildern gesprochen, aber irgendwie hab ich keinen Platz zum Fragen gefunden. Ich sagte ihr, dass ich schon gerne verstehen würde was auf meinen Bildern "zu sehen" ist... sie meinte, dass es ja nicht weg sein würde, sondern dass die Gefühle von Zeit zu Zeit ja wieder hoch kommen würden... danach traute ich mich nicht mehr zu fragen ob ich über meine Bilder sprechen kann.

ABER als ich gegangen bin und sie zuerst raus ging hab ich einfach ne zeichnung liegen lassen, weil ich dachte dann komme ich morgen nicht drum herum das thema anzusprechen. aber ich fühle mich so mies,weil ich es einfach hab liegen lassen.... ich hab ziemliche angst morgen wieder zur thera zugehen...

[Sisyphos]

Hallo Niemandsland,

warum Angst? Finde ich ganz schön mutig, eine Zeichnung liegen zu lassen. Ich hatte in der vorherigen Therapie Fotografien von mir als Kind mitgenommen, war auch eine gute Stunde, kann Dich da nur ermutigen.

Ich denke, über die Zeichnungen zu reden, kann nur gewinnbringend sein.

LG,
Sisyphos

[Niemandsland]

Hallöchen Ihr Lieben,

also heute war es soweit, zitternd ging ich zur Therapie... ich hatte gestern ja einfach ne Zeichnung von mir liegen lassen. Sie kam rein und bedankte sich gleich für das Gemälde, eigentlich wollte ich nur drüber reden...

Aber wir fingen, auch ohne dass die Bilder da waren, an über sie zu reden... ich war echt überrascht wie sehr sie auf mich einging und auch ihren Eindruck des Bildes sagte. Es lief echt gut, aber ob ich mich das nochmal traue zu fragen?!? Ich weiß es nicht, da muss ich wohl allen Mut zusammen nehmen und da durch .

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