Couch oder Sitzmöglichkeit in der Thera?

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schmetterling.1983
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Couch oder Sitzmöglichkeit in der Thera?

Beitrag Fr., 01.05.2009, 10:37

Hallo,

ich habe kein Thema dazu gefunden, vielleicht ist es auch eine blöde Frage aber ich habe schon öfters mal drüber nachgedacht und würde gern mal wissen wie das bei anderen so läuft mit der Therapeutischen Sitz-/Liegesituation.

Gibts es Leute sie in der Stunde klassisch auf der Couch liegen, wenn ja warum?
Fällt euch das Reden leichter, ist es nicht unangenehm sich so "auszuliefern"?, ....wieso priorisiert ihr diese Haltung in der Thera?

Ich frage, weil ich bei meiner ersten Thera vor Jahren gefragt wurde ob ich mich nicht lieber hinlegen möchte. Spontan fand ich das für mich überhaupt nicht in Frage kommend und hatte sogar Angst das ich mich total ausgeliefert und unwohl fühlen würde da zu liegen.
Sie hatte mir am Anfang die Frage mehrmals gestellt und gemeint, dass es mir vielleicht leichter fallen würde zu sprechen.
Ich blieb beharrlich sitzen und es hat funktioniert, wobei ich ich immer mal wieder gefragt habe wie es wäre.

Nun habe ich wieder eine Thera begonnen und wurde gefragt ob ich mich lieber hinlegen mag. Das habe ich wieder verneint.

Ich habe noch immer Angst, das mir die Situation da zu liegen unangenehm ist und ich mich ausgeliefert fühlen würde, außerdem hat es so was klischehaftes, vielleicht wäre es mir peinlich, . .? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich mich in der Situation entspannen kann.
Aber ich bin doch neugirig und würde gern wissen wie es ist, vieleicht hilft es mir ja doch? Ich habe noch einiges was ich mir nicht traue zu sagen und so hätte ich sie nicht direkt vor mir, ..
Ich weiß ich könnte "einfach" fragen und sozusagen Probeliegen aber dazu traue ich mich grad irgendwie nicht, was hält sie wohl von dem Sinneswandel und der Frage, ...ach, alles irgendwie ein blödes Gefühl.

Also würde mich freuen wenn ich eure Erfahrungen mit der Couch oder Sitzmöglichkeit mal genauer beschreibt, sodass ich mir ein Bild von euren Eindrücken machen kann, gerne auch sehr ausfühliche! Ist die Sitz-/oder Liegesituation üblich, welche Gründe hat das, ...?
Danke,
LG Schmetterling.
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Christian Morgenstern

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candle
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 11:16

Hallo!

Ich war bei drei Therapeuten und nirgendwo "durfte" ich liegen, nur einmal bei einer Blutentnahme (Er war auch Arzt).
Selbst beim Analytiker wo ich ein einzelnes Gespräch hatte gab es keine Couch.

candle
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soraya
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 11:59

Hallo,

meiner ist Analytiker, hat eine couch, aber ich bin noch nie gelegen. Wenn ich das wollte düfte ich das sicher auch, aber ich will nicht, bis jetzt nicht.

Ich kann ansonsten aber frei wählen, wo ich mich im Raum befinden, kann auch frei wählen, wo er sich befinden soll. In der Regel sitzen wir auf Sesseln gegenüber, die sich allerdings drehen lassen. Manchmal dreh ich mich weg oder zur Seite. Auch er dreht sich manchmal zur Seite, ganz weg allerdings nie, ausser ich würde das wollen.

Oft sitzen wir auch auf dem Boden, das bietet sich dort an, da der Raum sehr gross ist und die eine Seite nochmals mit einem extra Teppich ausgestattet ist. Wenn ich wollte könnte ich auch da liegen, manchmal hab ich auch eine Decke oder ein Kissen für mich. Meist sitzt er mir auch da gegenüber am Boden, manchmal bitte ich ihn im Sessel sitzen zu bleiben, weil dann der Abstand grösser ist.

Wie gesagt, ich kann tun und lassen was ich will, solange ich die Einrichtung heil lasse.

Aufgefordert hat er mich nie dazu. Ich bin von alleine drauf gekommen, das es manchmal äusserst hilfreich ist, die Postition zu ändern. Gerade wenn ich festhänge.

Das Liegen ohne Sichtkontakt zum Therapeuten könnte hilfreich sein, wenn man sich zu sehr beobachtet fühlt, könnte ich mir vorstellen. Es kann Menschen geben, die dann leichter sprechen können, da sie sich weniger Gedanken darum machen, was das Gegenüber für einen Gesichtsausdruck hat, wie es reagiert. Ich persönlich fühle mich im Liegen ausgeliefert und schutzlos. Wobei ich es grundsätzlich schon mal testen möchte, hat ja auch was von Vertrauen. Oder eben ausprobieren, wie ich darauf reagiere, da kann viel in mir passieren, wo es sich sicher lohnt hinzuschauen.

Lange Rede kurzer Sinn...was hast du zu verlieren es mal auszutesten, niemand wird dich daran hindern wieder aufzustehen. Manchmal haben Theras "merkwürdige" Ideen, die aber durchaus gut sein können.

liebe Grüße

soraya

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carö
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:15

hallo,

also ich liege in der regel.. aber erst nachdem ich ca. ein jahr lang im sitzen zugebracht hatte... aus eben dieser angst vor kontrollverlust und ausgeliefert sein... im liegen ist man sich selbst näher, manchmal ist es auch schwer, weil man auch seinen ängsten näher ist... ich habe es auch so erlebt, dass ich mich im raum bewegen konnte, wie es richtig war für mich. zB. setze ich mich auch mal auf der couch auf, rücke näher, rücke weg, dreh mich zur wand oder in den raum, schuhe an, schuhe aus ... oder wir wechseln in die sessel, wenn ich mich sehr unsicher fühle und ich mehr überblick und gefühlte kontrolle brauche.. allerdings brauche ich nicht mehr soviel abstand zw. uns und es hat durchaus viel mit vertrauen können zu tun, den anderen aus den augen lassen zu können... insgesamt ist die couch für mich eine gute erfahrung.

aber das kann man alles ausprobieren, so wie es passt. es ist ein angebot - ein durchaus interessantes

LG
caro
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Elfchen
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:16

Hallo

Ich war vor x Jahren mal bei einem sehr alten Analytiker, bei dem ich auch auf eine Couch liegen musste.

Ich konnte mich vor Lachanfällen nicht mehr einkriegen, es kam mir alles dermassen klischeehaft vor.

Ich hab das ganz schnell, nach dem zweiten Mal, beendet. - und muss grad wieder lachen nur schon bei der Vorstellung

lg
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Elfchen
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:19

Liebe caro

Was du grad schreibst, ist für mich grad wichtig, um meine Reaktion von damals zu verstehen.
Mit meinem Lachen habe ich ihn nicht an mich herangelassen. Ich konnte nicht loslassen und könnte es in diesem Rahmen auch heute noch nicht. Du hast vollkommen Recht, wenn man liegt ist man irgendwie ausglieferter, mehr bei sich vielleicht?

lg
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carö
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:23

... wenn man sich ausgeliefert fühlt, dann ist es sicher schwer, sich frei zu fühlen und ganz bei sich zu sein und zu erzählen von sich.. man hat dann ja angst vor dem anderen... aber dennoch ist man auch bei sich, denn das "sich ausgeliefert-fühlen"-gefühl ist ja auch etwas, was zu einem selbst gehört.. das kann man durchaus bearbeiten und es kann sich verändern, war bei mir ja so.. nur ob das dann schon im liegen geht, weiss ich nicht... erzwingen sollte man es nicht.

LG
caro
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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:33

Mh, das klingt alles so flexibel.
Ich trau mich gar nicht mehr die Situation zu verändern. Letztens habe ich von unserem gewohnten "nur nach der Stunde Händeschütteln" in zusätzlich "einmal vor der Stunde Hände schütteln" gewechselt und frage mich nun was Sie darüber denkt...
Im Moment gibt es so vieles, fühlt sich so durcheinander an, viell. denke ich noch eine Weile drüber nach und sammle Mut bis ich mal erzähl das ich darüber nachdenke.
..ich fühle mich ja so schon ausgeliefernt..
Bin gespannt auf weitere Beiträge.
Danke schon mal!
LG Schmetterling
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candle
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:36

Vielleicht könnt Ihr den Unterschied erklären? Für mich sehe ich nämlich keinen zwischen Liegen und Sitzen.

Kann es daran liegen, dass der Thera sich hinter einem befindet? Oder wo sitzt der?

candle
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carö
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:39

er sitzt in der regel hinter einen.. der unterschied ist, dass man den thera nicht mehr sieht.
man kann das aber sicher auch so arrangieren, dass man ihn sieht im liegen und sich dann selbst wegdreht, wenn man mag...
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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:42

also ich sehe den Unterschied auch darin, dass die Augenhöhe ganz anders ist..

ich bin sozusagen "unter" Ihm/Ihr, er kann auf mich herabblicken...
bzw. er befindet sich auf einem höheren LvL?..oder sehe ich da zu weit?

Kann es da nicht schnell dazu kommen, das man sich Minderwertig fühlt?
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carö
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:47

das könnte passieren, aber dann wäre es wichtig, genau das zu bearbeiten. denn "man" fühlt sich nicht minderwertig, bloß weil man liegt...

ich hab dazu eher das gefühl, wie es ist im dunkeln als kind/jugendliche neben einer guten freundin im bett zu liegen und sich geheimnisse anzuvertrauen.. da sieht man sich auch nicht.. oder wie es ist, wenn man ganz vertraut miteinander spazieren geht und den anderen dabei ja auch nicht ständig anschaut und sich viel erzählt dabei, sich sicher und verstanden fühlt..

so z.B könnte sich das auch im liegen anfühlen.
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candle
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 12:54

Ich würde eher das "hinter mir sitzen" bedrohlich finden. Über einen ist er ja nicht- sicher gleich hoch im Sitzen wie man selber liegt- ein unwesentlicher Unterschied.

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estelle
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 13:07

Ich "mußte" immer auf der Couch liegen,man kann dann zwar freier reden,wenn man den Therapeuten
nicht sieht,das hinter einem sitzen des Therapeuten könnte man als etwas bedrohlich empfinden,
da man ihn ja nicht kennt,aber für die therapeutische Beziehung ist das ganze eine Katastropfe!
Grausam und eiskalt,weil ein Analytiker auch sehr wenig mit einem redet und nur deutet.Ich fühlte mich
davon richtig traumatisiert!

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candle
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Beitrag Fr., 01.05.2009, 13:09

Violetta 2009 hat geschrieben:Grausam und eiskalt,weil ein Analytiker auch sehr wenig mit einem redet und nur deutet.Ich fühlte mich
davon richtig traumatisiert!
Ja, das ist aber so bei dieser Therapieform. Warum hast Du sie denn gewählt?

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