Muss einem der Therapeut sympathisch sein?
Muss einem der Therapeut sympathisch sein?
Habe nun schon öfters gelesen man soll Erstgespräche mit mehreren Therapeuten führen, um herauszufinden ob "die Chemie stimmt". Ich kann mir darunter leider nichts vorstellen. Woran merke ich ob der Therapeut der richtige für mich ist? Unter der Annahme dass ich die Therapie deswegen brauche, weil ich eine "Macke" habe, beeinflusst ja diese Macke zwangsläufig auch den Eindruck den ich vom Therapeuten gewinne. Wenn ich also den Therapeuten wähle der mir auf Anhieb am sympathischsten ist, kann ich dann nicht mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass ich die schlechtestmögliche Wahl getroffen habe, also wiedermal genau an den Menschen geraten bin, der die optimale Ergänzung zu meiner "Macke" darstellt?
Umgekehrt, wenn ich mir jemanden suche, der mir weitgehend "egal" ist (schliesslich handelt es sich ja um eine bezahlte Dienstleistung), kann die Therapie auf der Basis dann überhaupt funktionieren?
Ich verstehe nicht wie offenbar viele Poster in diesem Forum den Dienstleistungsaspekt so völlig "verdrängen" können und plötzlich alle möglichen privaten Gefühle für den Therapeuten entwickeln. Gehört sich das so, oder ist das eher ein Betriebsunfall, wenn das passiert?
Hoffe die Fragen sind nicht zu naiv.
Umgekehrt, wenn ich mir jemanden suche, der mir weitgehend "egal" ist (schliesslich handelt es sich ja um eine bezahlte Dienstleistung), kann die Therapie auf der Basis dann überhaupt funktionieren?
Ich verstehe nicht wie offenbar viele Poster in diesem Forum den Dienstleistungsaspekt so völlig "verdrängen" können und plötzlich alle möglichen privaten Gefühle für den Therapeuten entwickeln. Gehört sich das so, oder ist das eher ein Betriebsunfall, wenn das passiert?
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Naja, ein Mensch ist ja kein Auto das man bei irgendwem zur Reparatur bringt und dann wieder abholt.
Da man mit dem T ja sehr private Dinge teilt finde ich eine gewisse Sympathie absolut nötig. Ich vertraue doch solche Dinge nicht jemandem an der mir irgendwie zuwieder ist. Oder der mir (und ich ihm) so egal ist wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Auf der anderen Seite würde ich auf keinen Fall jemanden wollen der zB auf mich eine erotische Wirkung hat.
Ich meine, auch wenn ich eine psychische Macke habe bin ich nicht so unzurechnungsfähig daß ich nicht beurteilen kann ob ich jemanden sympatisch finde oder nicht.
Da man mit dem T ja sehr private Dinge teilt finde ich eine gewisse Sympathie absolut nötig. Ich vertraue doch solche Dinge nicht jemandem an der mir irgendwie zuwieder ist. Oder der mir (und ich ihm) so egal ist wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Auf der anderen Seite würde ich auf keinen Fall jemanden wollen der zB auf mich eine erotische Wirkung hat.
Ich meine, auch wenn ich eine psychische Macke habe bin ich nicht so unzurechnungsfähig daß ich nicht beurteilen kann ob ich jemanden sympatisch finde oder nicht.
Hallo münchnerkindl, ich bin kein blutiger Anfänger, sondern habe schon eineinhalb Jahre Therapie hinter mir, bei jemandem der mir zugegebenermassen abseits der Therapiestunden relativ egal ist. Ich hatte aber keinerlei Problem damit, ihm bereits in den ersten Stunden sehr private Dinge zu erzählen, schliesslich unterliegt er der Schweigepflicht.
Habe allerdings sehr wenig Fortschritte gemacht in der Zeit und überlege ob ein neuer Anlauf woanders Sinn macht.
Mich macht halt skeptisch dass offenbar in vielen Therapien so eine Art von pseudo-privater Beziehung zwischen Thera und Klient entsteht. Wenn das die Voraussetzung für einen Erfolg darstellt, kann ich mir die Mühe eines Neuanfangs vermutlich sparen. Meine Frage war vor diesem Hintergrund zu verstehen.
Habe allerdings sehr wenig Fortschritte gemacht in der Zeit und überlege ob ein neuer Anlauf woanders Sinn macht.
Mich macht halt skeptisch dass offenbar in vielen Therapien so eine Art von pseudo-privater Beziehung zwischen Thera und Klient entsteht. Wenn das die Voraussetzung für einen Erfolg darstellt, kann ich mir die Mühe eines Neuanfangs vermutlich sparen. Meine Frage war vor diesem Hintergrund zu verstehen.
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Meinst du damit das was als Übertragung bezeichnet wird oder eine echte "private" Beziehung?Anfänger hat geschrieben:
Mich macht halt skeptisch dass offenbar in vielen Therapien so eine Art von pseudo-privater Beziehung zwischen Thera und Klient entsteht
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wie lustig!!! ich habe erst vor kurzem eine therapie begonnen und vorher ganz genau so gedacht!Anfänger hat geschrieben:Ich verstehe nicht wie offenbar viele Poster in diesem Forum den Dienstleistungsaspekt so völlig "verdrängen" können und plötzlich alle möglichen privaten Gefühle für den Therapeuten entwickeln. Gehört sich das so, oder ist das eher ein Betriebsunfall, wenn das passiert?
"wie kann man sich bloß einbilden, dass das nun eine beziehung ist wie zu den eigenen eltern oder freunden oder gar partnern! das ist doch eine künstlich hergestellte beziehung muß man doch beinahe sagen! und ich bin für den therapeuten ein job!"
ich habe ein großes problem damit bauch und kopf zu vereinen. ich schwanke immer zwischen extremen.
nun habe ich auf anhieb eine therapeutin gefunden, die mir sehr sympathisch ist. das war sie sofort! hat auch damit zu tun, dass sie sich in meinem berufsfeld etwas auskennt, das war mir wichtig...und sie ist sehr humorvoll.
tja...und nun kann ich gerade DAS, was ich vorher absolut nicht kapiert habe nachvollziehen ich meine, ich bin nicht verliebt, aber ich muß mich immer wieder selbst davon überzeugen, dass meine zuneigung nicht so erwidert werden kann, wie ich das gerne hätte. sicher, es kann sein, dass sie mich mag, aber selbst das ist ungewiss...und kann alles nur ein "therapiekonzept" von ihr sein...ob sie "authentisch" ist...woher weiß ich das?
aber genau DAS ist das problem...ob du nun den therapeuten magst oder nicht...man muß sich einlassen können, ansonsten wird's nix bringen...anscheinend hat ja die erste therapie nicht viel bei dir bewirkt. darf ich fragen, ob du generell eher verkopft bist? hast du generell ein problem gefühle zu zeigen / zu erkennen / zuzulassen?
gefühle kann man kontrollieren, aber nur bedingt steuern...wenn du den therapeuten sympathisch findest wirst du vielleicht "vergessen", dass du nur eine dienstleistung beziehst. (kann da jetzt nur von mir ausgehen...)
wenn du es nicht vergisst...das wird es meiner meinung nach schwierig mit einer psychotherapie.
und auch bei mir sehe ich die gefahr darin, dass ich immer wieder zwischen kopf und bauch schwanken werde...d.h. wenn mir mal was nicht passsen sollte, was die therapeutin sagt, kann ich mir vorstellen, dass ich sie völlig ausblende, nach dem motto: es ist ja sowieso nur eine künstliche beziehung in einem künstlichen raum und da sitzt jemand der allerelei tricks gelernt hat, um leute zu bewegen, bestimmte dinge zu tun...aber genau das ist wohl ein abwehrmechanismus...und DER ist sehr echt
denn in anderem zusammenhang verhalte ich mich ja auch "draußen" so...zwar sind das dort "echte" beziehungen, die ich oft selbst "wähle", aber ich kann den kontakt kappen, wenn es zu mir zu bunt wird! oder ich lasse von anfang an jemanden nicht an mich heran...
LG
-kalt-
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN
Hallo Anfänger,
der therapeut sollte einem sympatisch sein, sonst kann man ihm ja nicht vertrauen. Mir ist es wichtig, dass ich das gefühl habe, dass meine therapeutin auf mich aufpaßt, also schlimmstenfalls mal die entscheidung trifft, dass ich in eine klinik gehöre. Meine sichert mich sehr gut und ist absolut zuverlässig, aber auch gut abgegrenzt. Ich sehe das eigentlich nicht als dienstleistungsverhältnis, eher als arzt patienten beziehung und begreife sie als jemanden, dem ich die schlimmsten dinge erzählen kann, ohne angst haben zu müssen, sie zu überfordern. Was ich aber auch weiß ist, dass diese beziehung mal zu ende ist und ich dann nicht mehr zu ihr kann, sie ist nicht meine freundin.
Vielleicht solltest du mal mit deinem therapeuten über deinen eindruck reden und schauen wie er reagiert. Wenn es bei dir ein komsiches gefühl auslöst, solltest du vielleicht mal andere anschauen.
Gruß Clara
der therapeut sollte einem sympatisch sein, sonst kann man ihm ja nicht vertrauen. Mir ist es wichtig, dass ich das gefühl habe, dass meine therapeutin auf mich aufpaßt, also schlimmstenfalls mal die entscheidung trifft, dass ich in eine klinik gehöre. Meine sichert mich sehr gut und ist absolut zuverlässig, aber auch gut abgegrenzt. Ich sehe das eigentlich nicht als dienstleistungsverhältnis, eher als arzt patienten beziehung und begreife sie als jemanden, dem ich die schlimmsten dinge erzählen kann, ohne angst haben zu müssen, sie zu überfordern. Was ich aber auch weiß ist, dass diese beziehung mal zu ende ist und ich dann nicht mehr zu ihr kann, sie ist nicht meine freundin.
Vielleicht solltest du mal mit deinem therapeuten über deinen eindruck reden und schauen wie er reagiert. Wenn es bei dir ein komsiches gefühl auslöst, solltest du vielleicht mal andere anschauen.
Gruß Clara
Das Leben ist wie Salzwasser, je mehr man davon trinkt, je durstiger wird man.
Dagestanisches SprichwortEher ersteres (habe mir gerade die Wikipedia-Definition von Übertragung durchgelesen). Eine echte private Beziehung ausserhalb der Therapiestunden wäre ja wohl eher unter Kunstfehler einzuordnen. Kann mir eigentlich jemand erklären, warum das so gesehen wird? Hat das nur praktische Gründe, weil ein Therapeut eben begrenzte Resourcen an Zeit und Kraft hat und Distanz braucht um arbeiten zu können, oder besteht auch eine konkrete Gefahr für den Patienten?münchnerkindl hat geschrieben:Meinst du damit das was als Übertragung bezeichnet wird oder eine echte "private" Beziehung?
Verkopft ist wahrscheinlich noch milde ausgedrückt.kalt hat geschrieben:darf ich fragen, ob du generell eher verkopft bist? hast du generell ein problem gefühle zu zeigen / zu erkennen / zuzulassen?
Witzig, habe gerade heute über Vertrauen nachgedacht. Wenn ich jemandem nicht vertraue, erübrigt es sich, demjenigen Fragen zu stellen, denn ich würde ihm die Antworten ja ohnehin nicht glauben. Vertraue ich also niemandem, dann verzichte ich auf die Möglichkeit, Antworten von ausserhalb meiner selbst zu bekommen. Unter dem Aspekt eigentlich paradox, dass man von "blindem Vertrauen" spricht - es ist eher das Misstrauen, das blind macht.Clara11 hat geschrieben:der therapeut sollte einem sympatisch sein, sonst kann man ihm ja nicht vertrauen.
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...und da liegt dann wohl das problem...willkommen im club...Anfänger hat geschrieben:Verkopft ist wahrscheinlich noch milde ausgedrückt.
beides ist der fall, denke ich. man stelle sich vor, der therapeut würde jeden patienten, den er privat mag ( und ich denke, das kommt wohl durchaus öfter vor, ist ja auch nur ein mensch ) , mal zu 'nem kaffee treffen - da hätte er mit sicherheit keine sekunde mehr für sich*grins*.Anfänger hat geschrieben:Eine echte private Beziehung ausserhalb der Therapiestunden wäre ja wohl eher unter Kunstfehler einzuordnen. Kann mir eigentlich jemand erklären, warum das so gesehen wird? Hat das nur praktische Gründe, weil ein Therapeut eben begrenzte Resourcen an Zeit und Kraft hat und Distanz braucht um arbeiten zu können, oder besteht auch eine konkrete Gefahr für den Patienten?
außerdem - diese abgrenzung ist wichtig für ihn/sie...schließlich würde er/sie bei einer tatsächlich privaten freundschaftlichen und/oder sexuellen beziehung nicht mehr "profesionell unabhängig" entscheiden können. wie wenn ein anwalt seinen eigenen sohn verteideigen müßte, oder so...er/sie wäre befangen, und der blickwinkel würde sich auch einengen - freunde betrachten einen ja immer aus bestimmten blickwinkeln. kennen zwar meine macken, aber daher nehmen sie mich vielleicht mal zu unrecht in schutz oder aber hacken auf bestimmten dingen herum, und das oft unbewußt...so etwas könnte man beim privaten kontakt mit dem eigenen therapeuten wohl nicht vermeiden.
und der patient??? er wäre nun noch abhängiger, würde vieleicht extrem unselbstständig werden. oder aber kritik kann noch schlechter angenommen werden, weil man den thera nun wirklich kennenlernt! und ihm dann solche dinge vorwerfen könnte wie "du machst doch auch immer das und das...".
ich finde es schade, aber es geht nicht. das ist klar.
..ja, und es kann schwierig sein, diese ambivalenz zu begreifen bzw zu akzeptieren. es ist eine beziehung, die zeitlich begrenzt ist. wenn ich bedenke, dass ich erst ein paar stunden hatte, und mich jetzt scon abhängig fühle...ständig überlege, was sie zu vershciedensten vorfällen sagen würde, mir die ganze woche überlege, welche dinge ich beim nächsten mal erzählen werde...puh, das ende wird hart werden für mich...Clara11 hat geschrieben: Was ich aber auch weiß ist, dass diese beziehung mal zu ende ist und ich dann nicht mehr zu ihr kann, sie ist nicht meine freundin.
lg-kalt-
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN
Hallo Anfänger,Anfänger hat geschrieben: Ich verstehe nicht wie offenbar viele Poster in diesem Forum den Dienstleistungsaspekt so völlig "verdrängen" können und plötzlich alle möglichen privaten Gefühle für den Therapeuten entwickeln. Gehört sich das so, oder ist das eher ein Betriebsunfall, wenn das passiert?
auch wenn es vielen so geht, glaube ich jedoch nicht, dass es sich um den Regelfall handelt, es sich also "so gehört", wie Du geschrieben hast. Du hast Dich auf die "vielen Poster" in diesem Forum bezogen. Nun ja, die Leute posten wahrscheinlich eher, wenn sie merken, dass da private Gefühle entstehen, als wenn alles auf dieser Dienstleistungsebene bleibt. Von der Häufigkeit der Threads zu diesem Thema kann man also nicht auf die tatsächliche Häufigkeit schlussfolgern.
Für mich persönlich ist die therapeutische Distanz nicht nur in die Richtung "Thera-Klient" sondern auch "Klient-Thera" wichtig. Er ist mir sympathisch, aber ich hege keine freundschaftlichen Gefühle für ihn. Die Entscheidung für ihn fiel bei mir deswegen, weil ich mir bei ihm im Gegensatz zu einem anderen Therapeuten (der vielleicht sogar fachkompetenter war) nicht überrannt vorkam, mich ihm gegenüber befreiter und ungezwungener fühlte. Das hat schon viel mit Sympathie aber noch nichts mit tiefergehenden Gefühlen zu tuen.
Lieben Gruß,
GoodWill
hallo Anfänger,
ich finde deine Fragen überhaupt nicht naiv, im Gegenteil, ich finde spannend, was du schreibst:
zur Therapeut-Patient-Beziehung meine ich, ja, es ist schon eine authentische Beziehung, der aber auf Seiten des Theras klare Grenzen gesetzt sind.
lg, elisa
ich finde deine Fragen überhaupt nicht naiv, im Gegenteil, ich finde spannend, was du schreibst:
Wie ist das denn gefühlsmäßig für dich, wenn du ihm sehr private Dinge erzählst? Ich meine, ist das eher so eine Art Bericht, bei dem du aus der Distanz erzählst? Oder bist du mit deinen Gefühlen bei der Erinnerung dabei - also, kannst du auch synchron fühlen, was du gerade erzählst?Ich hatte aber keinerlei Problem damit, ihm bereits in den ersten Stunden sehr private Dinge zu erzählen, schliesslich unterliegt er der Schweigepflicht.
zur Therapeut-Patient-Beziehung meine ich, ja, es ist schon eine authentische Beziehung, der aber auf Seiten des Theras klare Grenzen gesetzt sind.
lg, elisa
In den Stunden fühle ich generell nichts bestimmtes, manchmal kann ich indirekt darauf schliessen dass sich gefühlsmässig irgendwas abspielt, zB aus meiner verkrampften Sitzhaltung oder weil mir der Bankomatcode beim Bezahlen nicht einfallen will. Dass ich schon in den ersten Stunden mit ziemlichen "Brocken" aufgewartet habe, hatte meiner Meinung nach mit Aggression zu tun - gegen mich und auch gegen ihn, so nach dem Motto "Schauen wir mal was er verträgt."elisa hat geschrieben:Wie ist das denn gefühlsmäßig für dich, wenn du ihm sehr private Dinge erzählst? Ich meine, ist das eher so eine Art Bericht, bei dem du aus der Distanz erzählst? Oder bist du mit deinen Gefühlen bei der Erinnerung dabei - also, kannst du auch synchron fühlen, was du gerade erzählst?
Oje, das heisst er muss mir als Mensch wichtig werden, damit die Therapie funktioniert?elisa hat geschrieben:zur Therapeut-Patient-Beziehung meine ich, ja, es ist schon eine authentische Beziehung, der aber auf Seiten des Theras klare Grenzen gesetzt sind.
Das kommt mir sehr bekannt vor. Kann es sein, dass du sehr viel auf einmal erzählst? Keine Pausen machst - dir wenig Zeit lässt, damit deine Gefühle da auch mitkommen können? Ich kenne das von mir selbst in der Art, dass ich von mir erzähle als würde ich in einem Schnellzug sitzen und die vorbeifliegende Landschaft zwar wahrnehmen, aber nie Halt machen, aussteigen, genauer hinsehen, Details wahrnehmen, anfassen, riechen, spüren, was da ist...Anfänger hat geschrieben: In den Stunden fühle ich generell nichts bestimmtes
Nein. Nicht ER muss dir als Mensch wichtig werden - DU musst dir vor allem als Mensch wichtig werden, damit die Therapie "funktioniert". Wär das auch "Oje"?Anfänger hat geschrieben:Oje, das heisst er muss mir als Mensch wichtig werden, damit die Therapie funktioniert?
lg, elisa
Nicht "Oje" sondern eher "Brrr", deine Zeilen lösen bei mir ehrlich gesagt irgendeine Art Fluchtreflex aus. Vorsicht klebrig, emotionale Fliegenfalle.elisa hat geschrieben: Nein. Nicht ER muss dir als Mensch wichtig werden - DU musst dir vor allem als Mensch wichtig werden, damit die Therapie "funktioniert". Wär das auch "Oje"?
Ich würde gerne aus gegebenem Anlass das Thema wechseln auf: "Muss der Therapeut intelligenter sein als der Klient?"
Ich hatte mir unter Therapie vorgestellt, dass der Therapeut mir immer ein paar Schritte voraus ist, mich durchschaut, und mich nach allen Regeln der Psychokunst manipuliert (natürlich nur zu meinem Besten). Meine Leistung bestünde darin, ihm soweit zu vertrauen, dass ich diese Manipulation zulasse. Und natürlich meinen ganzen Schlamassel schonungslos offen und so klar wie möglich darzulegen.
Nun hat mir meiner gestanden, dass er sich mir intellektuell unterlegen fühlt. Ich finde das ganz bewundernswert, dass er das so offen sagen kann. Finde das schön für ihn und bin auch ein wenig neidisch. Nur hab ich nichts davon.
Wie soll er mir aus meinem Schlamassel heraushelfen können, wenn er noch weniger Durchblick hat als ich?
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- Forums-Gruftie
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Hallo Anfänger!
...du bist ihm intellektuell überlegen...aber vielleicht emotional unterlegen...und dass du gleich eine "emotinale fliegenfalle" erwartest, wie oben beschrieben, könnte das bestätigen
du wirst vielleicht versuchen, ihm "intellektuell, rational" auszuweichen, daher wirst du für ihn harte arbeit sein , aber wird versuchen, dich "zu knacken"...
ein beispiel...
zwar bin ich keine therapeutin, fühle mich aber z.z. als therapeutin meiner überrationalen mutter, die im hospiz liegt, und so wirkt als sei sie auf kur (also sie psychische haltung, natürlich nicht körperlich...) es ist schwer, auf einen nenner zu kommen - wenn ich weine (sowieso selten) bekomme ich rationales gelaber zu hören, nicht abweisend, aber es bleibt distanziert und kühl...
heute habe ich etwas bei ihr bewegt, denn es geht mir nicht nur darum, dass ICH den mut habe meine empfindungen auszudrücken und rauszulassen, nein, ich will auch so gerne versuchen, sie aus ihrem kokon zu befreien...
das ist mir wohl einstück gelungen, zu mindest habe ich sie zum nachdenken und überdenken gewissser muster gebracht - und ich bin ihr intellektuell wohl weit unterlegen....
lg
-kalt-
...du bist ihm intellektuell überlegen...aber vielleicht emotional unterlegen...und dass du gleich eine "emotinale fliegenfalle" erwartest, wie oben beschrieben, könnte das bestätigen
du wirst vielleicht versuchen, ihm "intellektuell, rational" auszuweichen, daher wirst du für ihn harte arbeit sein , aber wird versuchen, dich "zu knacken"...
ein beispiel...
zwar bin ich keine therapeutin, fühle mich aber z.z. als therapeutin meiner überrationalen mutter, die im hospiz liegt, und so wirkt als sei sie auf kur (also sie psychische haltung, natürlich nicht körperlich...) es ist schwer, auf einen nenner zu kommen - wenn ich weine (sowieso selten) bekomme ich rationales gelaber zu hören, nicht abweisend, aber es bleibt distanziert und kühl...
heute habe ich etwas bei ihr bewegt, denn es geht mir nicht nur darum, dass ICH den mut habe meine empfindungen auszudrücken und rauszulassen, nein, ich will auch so gerne versuchen, sie aus ihrem kokon zu befreien...
das ist mir wohl einstück gelungen, zu mindest habe ich sie zum nachdenken und überdenken gewissser muster gebracht - und ich bin ihr intellektuell wohl weit unterlegen....
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geht mit auch so, tolles bild hast du gefunden...elisa hat geschrieben:Ich kenne das von mir selbst in der Art, dass ich von mir erzähle als würde ich in einem Schnellzug sitzen und die vorbeifliegende Landschaft zwar wahrnehmen, aber nie Halt machen, aussteigen, genauer hinsehen, Details wahrnehmen, anfassen, riechen, spüren, was da ist...
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