Unangenehme Wahrheiten: Aussprechen oder lieber lügen?
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Unangenehme Wahrheiten: Aussprechen oder lieber lügen?
Mich beschäftigt zur Zeit ein Thema massiv und ich möchte es gerne zur Diskussion stellen.
Ich hatte vor ca. 3 Jahren von meinem damaligen Vorgesetzten eine Mitarbeiterin zugeteilt bekommen. Eine sehr nette und sympathische, anständige und zuverlässige Frau, damals Anfang 50.
Nach kürzester Zeit stellte sich heraus, daß sie - trotz allen Guten Willens einfach nicht qualifiziert war, die ihr zugedachten Aufgaben zu bewältigen.
Ich ging damals zum Chef und besprach das mit ihm. Er sagte, er wisse das alles, aber die Frau sei ein "Sozialfall". Wenn er sie nicht beschäftigen würde, würde sie auf Grund ihrer mangelnden Qualifikation und ihres Alters keine Arbeit mehr finden, und ich solle eben sehen, was sich machen ließe.
Ich ließ mir etwas einfallen. Ich teilte ihr Aufgaben zu, die sie bewältigen konnte und machte eben den Rest alleine. Es war für mich extrem anstrengend, denn ich mußte ihr zunächst genau erklären, was sie zu tun hatte, dann warten bis sie es erledigt hatte (was immer lange dauerte) und schließlich noch nachkontrollieren, ob sie es richtig gemacht hatte. Notfalls alles nochmal mit ihr gemeinsam machen.
Ich war oft verärgert deswegen, andererseits war sie wirklich sehr nett und sympathisch. Sie gab sich unbestritten Mühe - aber es reichte nicht.
Trotzdem mußte ich geduldig bleiben - und ich blieb es auch. Ich versuchte sie zu motivieren, indem ich sie lobte, wenn sie etwas gut machte. Ich erklärte ihr genau, was sie falsch machte - was aber nichts nützte, denn sie wiederholte ihre Fehler. Sie konnte sich nichts merken.
Dann ging unser Chef in Pension.
Und dann kamen weitere Veränderungen - es wurden Leute abgebaut. Ich stand selbst auch auf der Abschußliste und kämpfte einige Wochen lang (erfolgreich) um meinen Verbleib im Unternehmen. Aber meine Mitarbeiterin - inzwischen Mitte 50 - hatte keine Chance, obwohl ich (und auch andere) mich für sie einsetzte und wirklich versucht wurde, ein Plätzchen für sie zu finden.
Als klar war, daß sie gehen mußte, passierte folgendes: Sie brach zusammen. Natürlich. Denn wir (auch ich) hatten mit unserer Nettigkeit und unseren Motivationsbestrebungen etwas ganz schlimmes angerichtet: Sie war inzwischen überzeugt, daß sie - trotz einiger (kleiner)Schwächen - eine durchaus wertvolle und wichtige Kraft war, qualifiziert für jede Art von Tätigkeit. Sie verstand . zu recht nicht - warum man sie immer gelobt hatte, um sie schließlich doch hinauszuuwerfen. Alle waren jetzt Lügner, Verräter, ihre persönlichen Feinde. Und mittlerweile ist sie entschlossen, das Unternehmen zu verklagen.
Ich bin völlig durcheinander.
War es gut, nett zu ihr zu sein, sie zu schonen, sie zu loben? Wäre es nicht besser gewesen, ihr beinhart zu sagen: Du bist nicht qualifiziert, du bist nur hier, weil man dich gern hat und mitleid mit dir hat? Wie hätte man aber da mit ihr arbeiten können????
Wie seht ihr das?
Ich hatte vor ca. 3 Jahren von meinem damaligen Vorgesetzten eine Mitarbeiterin zugeteilt bekommen. Eine sehr nette und sympathische, anständige und zuverlässige Frau, damals Anfang 50.
Nach kürzester Zeit stellte sich heraus, daß sie - trotz allen Guten Willens einfach nicht qualifiziert war, die ihr zugedachten Aufgaben zu bewältigen.
Ich ging damals zum Chef und besprach das mit ihm. Er sagte, er wisse das alles, aber die Frau sei ein "Sozialfall". Wenn er sie nicht beschäftigen würde, würde sie auf Grund ihrer mangelnden Qualifikation und ihres Alters keine Arbeit mehr finden, und ich solle eben sehen, was sich machen ließe.
Ich ließ mir etwas einfallen. Ich teilte ihr Aufgaben zu, die sie bewältigen konnte und machte eben den Rest alleine. Es war für mich extrem anstrengend, denn ich mußte ihr zunächst genau erklären, was sie zu tun hatte, dann warten bis sie es erledigt hatte (was immer lange dauerte) und schließlich noch nachkontrollieren, ob sie es richtig gemacht hatte. Notfalls alles nochmal mit ihr gemeinsam machen.
Ich war oft verärgert deswegen, andererseits war sie wirklich sehr nett und sympathisch. Sie gab sich unbestritten Mühe - aber es reichte nicht.
Trotzdem mußte ich geduldig bleiben - und ich blieb es auch. Ich versuchte sie zu motivieren, indem ich sie lobte, wenn sie etwas gut machte. Ich erklärte ihr genau, was sie falsch machte - was aber nichts nützte, denn sie wiederholte ihre Fehler. Sie konnte sich nichts merken.
Dann ging unser Chef in Pension.
Und dann kamen weitere Veränderungen - es wurden Leute abgebaut. Ich stand selbst auch auf der Abschußliste und kämpfte einige Wochen lang (erfolgreich) um meinen Verbleib im Unternehmen. Aber meine Mitarbeiterin - inzwischen Mitte 50 - hatte keine Chance, obwohl ich (und auch andere) mich für sie einsetzte und wirklich versucht wurde, ein Plätzchen für sie zu finden.
Als klar war, daß sie gehen mußte, passierte folgendes: Sie brach zusammen. Natürlich. Denn wir (auch ich) hatten mit unserer Nettigkeit und unseren Motivationsbestrebungen etwas ganz schlimmes angerichtet: Sie war inzwischen überzeugt, daß sie - trotz einiger (kleiner)Schwächen - eine durchaus wertvolle und wichtige Kraft war, qualifiziert für jede Art von Tätigkeit. Sie verstand . zu recht nicht - warum man sie immer gelobt hatte, um sie schließlich doch hinauszuuwerfen. Alle waren jetzt Lügner, Verräter, ihre persönlichen Feinde. Und mittlerweile ist sie entschlossen, das Unternehmen zu verklagen.
Ich bin völlig durcheinander.
War es gut, nett zu ihr zu sein, sie zu schonen, sie zu loben? Wäre es nicht besser gewesen, ihr beinhart zu sagen: Du bist nicht qualifiziert, du bist nur hier, weil man dich gern hat und mitleid mit dir hat? Wie hätte man aber da mit ihr arbeiten können????
Wie seht ihr das?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Weißt du, vor solchen Frage stehe ich sehr oft. Weil ich als Berater sowohl Führungskräfte wie auch Mitarbeiter beurteilen muss - bei Führungskräften ist das oft noch viel krasser.
Und ja, auch wenns hart ist: die Wahrheit ist immer der bessere Ratgeber. Einfach, weil sie erlaubt, dass sich die Betroffenen schneller umorientieren und früher damit umgehen, als wenn man das nur verdeckt. Das dicke Ende kommt im Regelfall leider wie das Amen im Gebet - und wenn du Pech hast triffts dann noch mehr.
Ist ein schei... Wettbewerb, aber das läßt sich leider kaum ändern.
Und ja, auch wenns hart ist: die Wahrheit ist immer der bessere Ratgeber. Einfach, weil sie erlaubt, dass sich die Betroffenen schneller umorientieren und früher damit umgehen, als wenn man das nur verdeckt. Das dicke Ende kommt im Regelfall leider wie das Amen im Gebet - und wenn du Pech hast triffts dann noch mehr.
Ist ein schei... Wettbewerb, aber das läßt sich leider kaum ändern.
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Das ist natürlich ein blöder Fall.
Aber da es sich ja wohl um jemanden mit Tendenz zu Lernschwäche/geistige Behinderung handelt würde ich hier nicht sagen daß es gut ist der Person ihre Schwäche jeden Tag reinzureiben. Weil derjenige das nicht ändern kann und es unfair ist auf den Schwächen/Behinderungen von jemandem rumzuhacken.
Und ihr für die Bemühung eine positive Rückmeldung zu geben finde ich angemessen in dem Fall.
Das ist was anderes wenn es sich um eine normal-gesunde Person handelt die Sachen versiebt.
Aber da es sich ja wohl um jemanden mit Tendenz zu Lernschwäche/geistige Behinderung handelt würde ich hier nicht sagen daß es gut ist der Person ihre Schwäche jeden Tag reinzureiben. Weil derjenige das nicht ändern kann und es unfair ist auf den Schwächen/Behinderungen von jemandem rumzuhacken.
Und ihr für die Bemühung eine positive Rückmeldung zu geben finde ich angemessen in dem Fall.
Das ist was anderes wenn es sich um eine normal-gesunde Person handelt die Sachen versiebt.
Hallo Ratlosigkeit,
ich weiß nicht wie ich deine Geschicht einschätzen soll, aber mir kommt es so vor dass deine Kollegin mit ihrem Vorwurf gegen euch nicht ganz unrecht haben könnte.
Zuächstmal zu deinem ersten Chef:
Und du Ratlosigkeit, wenn du ehrlich bist, warum hast du denn dass Gespräch mit dem ersten Chef gesucht um ihm zu erklären wie untauglich deine Kollegin ist? War es da nicht so, dass du sie da schon lieber „rausgehauen“ gesehen hättest, wenn du ehrlich bist? Dein Chef das aber nicht getan hat. Du dir dann seinen "Edelmut" auf deine eigne Kappe geschrieben hast? Wie "nett" und "gütig" es doch von dir war, deine "untaugliche" aber nette Kollegin "mitzuziehen", zähneknirschend zwar und auf Beschluss deines ersten Chefs? Und nun soll sie dir gefälligst Dankbarkeit dafür zeigen, denn du warst ja die "Gute" und "Wohlwollende"? Dabei kannst du nicht einmal das Verständins aufbringen, dass diese Frau jetzt das Unternehmen verklagen muss (was du anscheindend als persönlichen Affront gegen dich siehst) obwohl die Klage wahrscheinlich nur deshalb eingereicht wurde, weil die Frau weiter um ihren Arbeitsplatz kämpft und auch keine andere Wahl hat.
lg
MinaM
ich weiß nicht wie ich deine Geschicht einschätzen soll, aber mir kommt es so vor dass deine Kollegin mit ihrem Vorwurf gegen euch nicht ganz unrecht haben könnte.
Zuächstmal zu deinem ersten Chef:
Ich habe mir da gedacht Wau!! Unglaublich, dass es sowas heute noch gibt. Ein Chef, der eine offensichtlich unqualifizierte Mitarbeiterin weiterbeschäftigt um sie vor dem "Sozialabstieg" zu bewahren. Da sag ich erst mal: Hut ab vor soviel Menschlichkeit dieses Chefs. Das dürften wohl heutzutage nur noch seltene menschliche Perlen sein, im harten Wettbewerb.Ich ging damals zum Chef und besprach das mit ihm. Er sagte, er wisse das alles, aber die Frau sei ein "Sozialfall". Wenn er sie nicht beschäftigen würde, würde sie auf Grund ihrer mangelnden Qualifikation und ihres Alters keine Arbeit mehr finden, und ich solle eben sehen, was sich machen ließe.
Und du Ratlosigkeit, wenn du ehrlich bist, warum hast du denn dass Gespräch mit dem ersten Chef gesucht um ihm zu erklären wie untauglich deine Kollegin ist? War es da nicht so, dass du sie da schon lieber „rausgehauen“ gesehen hättest, wenn du ehrlich bist? Dein Chef das aber nicht getan hat. Du dir dann seinen "Edelmut" auf deine eigne Kappe geschrieben hast? Wie "nett" und "gütig" es doch von dir war, deine "untaugliche" aber nette Kollegin "mitzuziehen", zähneknirschend zwar und auf Beschluss deines ersten Chefs? Und nun soll sie dir gefälligst Dankbarkeit dafür zeigen, denn du warst ja die "Gute" und "Wohlwollende"? Dabei kannst du nicht einmal das Verständins aufbringen, dass diese Frau jetzt das Unternehmen verklagen muss (was du anscheindend als persönlichen Affront gegen dich siehst) obwohl die Klage wahrscheinlich nur deshalb eingereicht wurde, weil die Frau weiter um ihren Arbeitsplatz kämpft und auch keine andere Wahl hat.
lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne
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Guten Morgen,
solche Situationen kenne ich ebenfalls. Ich rationalisierte die diesbezügliche Entscheidungsfindung aus Selbstschutzgründen, damit ich selbst nicht in Arbeit ertrinke. Folglich hat sich folgendes Schema als effektiv erwiesen:
1.) MitarbeiterIn macht einen Fehler.
2.) MitarbeiterIn wird augenblicklich auf den Fehler aufmerksam gemacht.
3.) Der Fehler wird besprochen und es wird gemeinsam eine Lösung gefunden diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden.
4.) Dieses Schema wird zweimal wiederholt.
5.) Beim dritten Mal wird MitarbeiterIn vor die Wahl gestellt selbst zu kündigen oder gekündigt zu werden.
Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, hat sich aber für alle Seiten als praktikable Lösung herauskristallisiert. Selbstverständlich gibt es immer wieder Wut und Tränen etc. dies lässt sich aber beim bestem Willen nicht verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
solche Situationen kenne ich ebenfalls. Ich rationalisierte die diesbezügliche Entscheidungsfindung aus Selbstschutzgründen, damit ich selbst nicht in Arbeit ertrinke. Folglich hat sich folgendes Schema als effektiv erwiesen:
1.) MitarbeiterIn macht einen Fehler.
2.) MitarbeiterIn wird augenblicklich auf den Fehler aufmerksam gemacht.
3.) Der Fehler wird besprochen und es wird gemeinsam eine Lösung gefunden diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden.
4.) Dieses Schema wird zweimal wiederholt.
5.) Beim dritten Mal wird MitarbeiterIn vor die Wahl gestellt selbst zu kündigen oder gekündigt zu werden.
Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, hat sich aber für alle Seiten als praktikable Lösung herauskristallisiert. Selbstverständlich gibt es immer wieder Wut und Tränen etc. dies lässt sich aber beim bestem Willen nicht verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Ich will hier aber schon noch ein paar Dinge ganz klar sagen:
1. Es gibt IMMER die verpflichtende Notwendigkeit, Mitarbeiter für ihren Job entsprechend zu trainieren. Erfolgt das nicht, darf man sich nicht über low-performance wundern.
2. Führung ist immer erforderlich - auch im Sinn der Personalentwicklung.
3. Es gibt Jobs mit unterschiedlicher Komplexität.
Ach ja - der hier beschriebene Fall hat wohl auch noch besondere Härten im persönlichen Bereich, und zeigt dass Führung und ernsthaftes Feedback wesenltich ist - Lügen bringt den Zusammenbruch halt später. Trotzdem muss man sagen, dass es klare Sache des Mangements ist, derartige Führungssysteme zu etablierne. Unterbliebt das, so zahlen oft die Mitarbeiter die Rechnung - und sind nicht unbedingt schuldig an irgendwas.
Auch wenns heute um Produktivität gibt, es gibt auch dort sowas wie eine gewisse Mindestethik.
1. Es gibt IMMER die verpflichtende Notwendigkeit, Mitarbeiter für ihren Job entsprechend zu trainieren. Erfolgt das nicht, darf man sich nicht über low-performance wundern.
2. Führung ist immer erforderlich - auch im Sinn der Personalentwicklung.
3. Es gibt Jobs mit unterschiedlicher Komplexität.
Ach ja - der hier beschriebene Fall hat wohl auch noch besondere Härten im persönlichen Bereich, und zeigt dass Führung und ernsthaftes Feedback wesenltich ist - Lügen bringt den Zusammenbruch halt später. Trotzdem muss man sagen, dass es klare Sache des Mangements ist, derartige Führungssysteme zu etablierne. Unterbliebt das, so zahlen oft die Mitarbeiter die Rechnung - und sind nicht unbedingt schuldig an irgendwas.
Auch wenns heute um Produktivität gibt, es gibt auch dort sowas wie eine gewisse Mindestethik.
Das sehe ich ebenso.MinaM hat geschrieben:Da sag ich erst mal: Hut ab vor soviel Menschlichkeit dieses Chefs.
Meine Sicht: Das liest sich nicht nur so, das ist es auch. Außerdem, weshalb ein "aber". Da gehört ein "und" hin. Das "für alle Seiten" kann getrost weggelassen werden.III hat geschrieben:Ich rationalisierte die diesbezügliche Entscheidungsfindung (. . .) Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, hat sich aber für alle Seiten als praktikable Lösung herauskristallisiert.
Demnach: Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, und hat sich als praktikable Lösung herauskristallisiert. - Unter dem Rationalisierungsaspekt (der ja auch psychologisch verstanden werden kann) glaube ich dir das gerne.
Gruß
Anastasius
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Was ich noch anmerken will, daß die Stategie des Chefs, die ungeeignete Mitarbeiterin durchziehen zu wollen aber die Verantwortung für die Durchführung auf Ratlosigkeit abzuwälzen nicht okay ist.
Weil ich kenne das auch daß es auf Dauer fast mehr Arbeit macht und Nerven kostet jemanden der sich notorisch blöd anstellt ständig anzuleiten und zu beaufsichtigen als den Job selbst zu erledigen. Vor allem wenn man selbst ein ordentliches Pensum zu schaffen hat und eigentlcih keine Zeit dafür.
Von daher ist es eigentlcih die Aufgabe des Chefs dafür zu sorgen daß diese Mitarbieterin eben da eingesetzt ist wo sie ihre Arbeit machen kann.
Weil ich kenne das auch daß es auf Dauer fast mehr Arbeit macht und Nerven kostet jemanden der sich notorisch blöd anstellt ständig anzuleiten und zu beaufsichtigen als den Job selbst zu erledigen. Vor allem wenn man selbst ein ordentliches Pensum zu schaffen hat und eigentlcih keine Zeit dafür.
Von daher ist es eigentlcih die Aufgabe des Chefs dafür zu sorgen daß diese Mitarbieterin eben da eingesetzt ist wo sie ihre Arbeit machen kann.
Hallo Ratlosigkeit,Ratlosigkeit hat geschrieben:War es gut, nett zu ihr zu sein, sie zu schonen, sie zu loben? Wäre es nicht besser gewesen, ihr beinhart zu sagen: Du bist nicht qualifiziert, du bist nur hier, weil man dich gern hat und mitleid mit dir hat? Wie hätte man aber da mit ihr arbeiten können????
es war auf jeden Fall nicht deine Aufgabe, der Kollegin die Wahrheit zu sagen und dich damit ggf. selbst in Misskredit zu bringen. Es macht eine blöde Stimmung im Team, die Motivation schwindet, es wird vielleicht nicht geglaubt oder gar als Mobbing von deiner Seite verstanden, ... Solche sensiblen Themen anzusprechen, lag nicht in deinem Verantwortungsbereich. Es hat wirklich gute Gründe, warum Vorgesetzte dafür zuständig sind. Es dient dem Schutz der Angestellten.
Als Kollegin und menschlich hast du m.E. korrekt gehandelt. Ein guter Chef wäre ähnlich verfahren: Tätigkeiten entsprechend der Qualifikation zuweisen und für die erledigte Arbeit Lob verteilen. Nur dass er das als Chef hätte transparent(er) machen müssen/sollen, damit es am Ende eben keine große Überraschung gibt.
Inwiefern beschäftigt dich das Thema? Fühlst du dich für den Zusammenbruch der Kollegin verantwortlich oder (mit-)schuldig? Bist du besorgt wegen ihrer Androhung einer Klage?
Viele Grüße
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
Guten Tag,
zu: "Demnach: Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, und hat sich als praktikable Lösung herauskristallisiert."
Gut, dann eben so. Wie dem auch sei, dieser Weg verursacht die geringsten Probleme und die geringsten Kosten. Über Ethik nachzudenken ist hier irrelevant, da es niemanden etwas bringt. Die dementsprechenden Gesetze sind vollkommen klar und bedürfen keiner großartigen Interpretation. Ich denke hierbei z.B. an einen Fall in Deutschland, wo die Mitarbeiterin eines Supermarktes gekündigt wurde, weil sie einmalig das Flaschenpfand - ich glaube es waren nicht einmal zwei Euro - unterschlug. An das Gesetz ist jeder gebunden, an die Moral nicht. Was ich persönlich davon halte ist vollkommen irrelevant.
Mit freundlichen Grüßen
zu: "Demnach: Dies liest sich vermutlich recht kaltherzig, und hat sich als praktikable Lösung herauskristallisiert."
Gut, dann eben so. Wie dem auch sei, dieser Weg verursacht die geringsten Probleme und die geringsten Kosten. Über Ethik nachzudenken ist hier irrelevant, da es niemanden etwas bringt. Die dementsprechenden Gesetze sind vollkommen klar und bedürfen keiner großartigen Interpretation. Ich denke hierbei z.B. an einen Fall in Deutschland, wo die Mitarbeiterin eines Supermarktes gekündigt wurde, weil sie einmalig das Flaschenpfand - ich glaube es waren nicht einmal zwei Euro - unterschlug. An das Gesetz ist jeder gebunden, an die Moral nicht. Was ich persönlich davon halte ist vollkommen irrelevant.
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Ratlosigkeit!
So im Überblick, würde ich sagen: Du hast nichts falsch gemacht! Hast sie doch nicht über Gebühr gelobt, sondern nur wenn auch etwas gut gelaufen ist. Was ist daran falsch?
Letztlich wäre eigentlich Dein Chef verantwortlich gewesen, Deiner Kollegin Aufgaben zuzuteilen. Wie um Himmels Willen hast Du dann Dein Pensum geschafft?
candle
So im Überblick, würde ich sagen: Du hast nichts falsch gemacht! Hast sie doch nicht über Gebühr gelobt, sondern nur wenn auch etwas gut gelaufen ist. Was ist daran falsch?
Letztlich wäre eigentlich Dein Chef verantwortlich gewesen, Deiner Kollegin Aufgaben zuzuteilen. Wie um Himmels Willen hast Du dann Dein Pensum geschafft?
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
Sommer-Stumpenhorst
@Ratlosigkeit
Ich schliesse mich meinen Vorpostern an. Es war die Sache deines Chefs, deiner Kollegin Arbeit zuzuteilen, nicht deine. Das sie jetzt wütend ist, kann ich nachvollziehen, sollte aber nicht dein Problem sein.
@MinaM
@III
Ich schliesse mich meinen Vorpostern an. Es war die Sache deines Chefs, deiner Kollegin Arbeit zuzuteilen, nicht deine. Das sie jetzt wütend ist, kann ich nachvollziehen, sollte aber nicht dein Problem sein.
@MinaM
Das ist schon aus Selbstschutz anzuraten. Schweigt er nämlich, kann er am Ende das Pech haben, dass ihre Fehler auf ihn oder die ganze Abteilung zurückfällt. Hab ich auch schon erlebt. Einer baut Mist und der Rest darf es ausbaden.Und du Ratlosigkeit, wenn du ehrlich bist, warum hast du denn dass Gespräch mit dem ersten Chef gesucht um ihm zu erklären wie untauglich deine Kollegin ist? War es da nicht so, dass du sie da schon lieber „rausgehauen“ gesehen hättest, wenn du ehrlich bist?
@III
Lass das selbst-kündigen weg. Zumindestens in Deutschland. Das hilft ihr später beim Arbeitsamt mehr.5.) Beim dritten Mal wird MitarbeiterIn vor die Wahl gestellt selbst zu kündigen oder gekündigt zu werden.
Man liest sich
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Diese Kollegin hätte als sozialer Härtefall, den sie offenbar darstellt, so oder so klagen können, es sei denn, sie wäre direkt in der Probezeit entlassen worden.
Vielleicht aus Deiner Sicht dumm gelaufen, aber es passiert heute so oft, dass Arbeitgeber verklagt werden, eben weil es auch haufenweise Entlassungen gibt; im Endeffekt gehts ja in 98 % der Fälle auf den Vergleich mit der kleinen Abfindung hinaus - kein Riesenunglück für den Arbeitgeber.
Gönn ihr die 2 Monatsgehälter, die sie bestenfalls bekommt. Nach erst drei Jahren hat sie normalerweise nicht einmal darauf einen rechtmäßigen Anspruch. Arme Socke, die Frau.
Sieh es doch mal so: Sie hat wenigstens noch ein bisschen Glück im Unglück - zwar ihre Stelle verloren, aber wenigstens habt Ihr ihr nicht auch noch ein ramponiertes Selbstwertgefühl mitgegeben.
Eve
Vielleicht aus Deiner Sicht dumm gelaufen, aber es passiert heute so oft, dass Arbeitgeber verklagt werden, eben weil es auch haufenweise Entlassungen gibt; im Endeffekt gehts ja in 98 % der Fälle auf den Vergleich mit der kleinen Abfindung hinaus - kein Riesenunglück für den Arbeitgeber.
Gönn ihr die 2 Monatsgehälter, die sie bestenfalls bekommt. Nach erst drei Jahren hat sie normalerweise nicht einmal darauf einen rechtmäßigen Anspruch. Arme Socke, die Frau.
Sieh es doch mal so: Sie hat wenigstens noch ein bisschen Glück im Unglück - zwar ihre Stelle verloren, aber wenigstens habt Ihr ihr nicht auch noch ein ramponiertes Selbstwertgefühl mitgegeben.
Eve
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Ich danke euch allen für die vielen Rückmeldungen! Das es so viele in so kurzer Zeit sind, zeigt, daß es dieses Problem wirklich öfter gibt, als ich dachte. Ich habe jetzt erst mal drübergelesen - und abgesehen von MinaM, die nicht ganz verstanden haben dürfte, um was es geht , habt ihr mir wirklich gute Ansätze geliefert. Ich werde mir eure Antworten noch genauer durchlesen.Ein paar Dinge:Warum mich das so beschäftigt? Weil ich mir über meinen eigenen Gefühle nicht klar bin. Ich bin wütend - aber auf wen??? Auf meinen Ex-Chef, der sie Situation geschaffen hat? - Aber er hat es verdammt gut gemeint! Kann ich ihm sein soziales Denken zum Vorwurf machen? Nein, kann ich nicht. Es stimmt natürlich, daß er mir die Situation umgehängt hat und mich damit allein gelassen hat. Hätte ich nein sagen sollen? Bin ich auf mich selbst wütend, weil ich nicht die Härte hatte mich zu verweigern? Das hätte ich nicht tun können ohne meinen eigenen Job aufs Spiel zu setzen.Oder bin ich auf sie, die Mitarbeiterin, wütend? Weil sie nicht sieht, was alles für sie getan wurde, weil alle nett zu ihr sein wollten? Ich weiß es einfach nicht!Am meisten hilft mir der Hinweis, daß es OK ist, wenn sie klagt - ich sehe das auch so: auf diese Art kann sie vielleicht noch etwas Geld herausholen.Eves letzter Satz hat mich zuerst "getröstet" - daß ihr Selbstwertgefühl nicht ramponiert ist. Aber dann dachte ich: Damit haben wir ihr aber auch jede Chance genommen an sich selbst zu arbeiten, sich selbst zu verbessern...
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Ach, Ratlosigkeit: Was soll sie denn jetzt noch groß an sich verbessern? Was sie in ihrem reifen Alter nicht geschafft hat, dürfte sie nun auch nicht mehr packen, zumal sie ja nicht die wendigste zu sein scheint.
Ich bezweifle, dass Ihr ihr anders auf die Sprünge hättet helfen können. Sie hätte auf Eure frühzeitige Aufklärung über ihre Leistungen hin auch im Sumpf der Verzweiflung versinken können, statt daraus etwas zu machen.
Überhaupt noch eine neue Arbeit zu bekommen, ist wohl mehr als schwierig für sie und ob sie es dort besser antrifft, wahrscheinlich mehr Glücksache, als von ihrem beruflichen Können abhängig.
Tröste Dich also ruhig
Ich bezweifle, dass Ihr ihr anders auf die Sprünge hättet helfen können. Sie hätte auf Eure frühzeitige Aufklärung über ihre Leistungen hin auch im Sumpf der Verzweiflung versinken können, statt daraus etwas zu machen.
Überhaupt noch eine neue Arbeit zu bekommen, ist wohl mehr als schwierig für sie und ob sie es dort besser antrifft, wahrscheinlich mehr Glücksache, als von ihrem beruflichen Können abhängig.
Tröste Dich also ruhig
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