Angst vor der Wirklichkeit

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Chaos_91
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Angst vor der Wirklichkeit

Beitrag Di., 24.02.2009, 04:09

hallo liebe leser!

ich hab seit einiger zeit das verlangen wider mich selbst zu verletzten, der druck macht mich aggressiv, ich will mich nichtmehr schneiden, weil ich angst hab wider in mein altes verhaltensmuster zu fallen.
ich war deshalb schon in therapie, hat aber nur eine gewisse zeit geholfen.
mitlaweile hab ich mich selbst soweit in griff das ich es nichtmehr mache, die klinge nichtmehr an die haut setzte.
doch der druck der sich dabei auftut macht mich leider aggressiv. ich schneide mich nichtmehr selbst, sonderen ich verletzte oft andere, wenn auch nur verbal...
kann es sein, das ich einfach noch nicht bereit bin, mein leben selbst in den griff zu bekommen?
oder ist es normal dass man so aggressiv ist, wenn man das svv unterdrückt...

was natürlich auch eine rolle spielen könnte ist mein alkoholkonsum... ich trinke zuviel.. kann das auch mitauslöser für meine aggression sein?

grüße
Chaos
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Amazonee
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Beitrag Di., 24.02.2009, 07:02

Hallo chaos,
Chaos_91 hat geschrieben:kann es sein, das ich einfach noch nicht bereit bin, mein leben selbst in den griff zu bekommen?
oder ist es normal dass man so aggressiv ist, wenn man das svv unterdrückt...
was natürlich auch eine rolle spielen könnte ist mein alkoholkonsum... ich trinke zuviel.. kann das auch mitauslöser für meine aggression sein?
es ist ganz normal für einen Menschen Aggressionen zu haben, für jeden Menschen. Aggressionen sind der Motor für Veränderungen. Aggressionen können auch sublimiert werden, durch musizieren, malen, sporteln usw.

Leider habe ich keine Zeit, das weiter auszuführen. Da wirst du aber bestimmt eine Reihe von Antworten bekommen.

Liebe Grüße

A.

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Tarengrim
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Beitrag Di., 24.02.2009, 11:05

Nun, das Selbstverletzende Verhalten war eine Art Ventil für dich um mit deiner Umwelt oder deinen Erinnerungen zurecht zu kommen. Jetzt da du es unterdrückst muss dein Unterbewusstsein oder vielleicht sogar dein Bewusstsein einen anderen weg finden um mit dem Druck fertig zu werden.
Aggressionen nach außen sind dabei keine Seltenheit.

Ob du in der Lage bist dein Leben selbst in die Hand zu nehmen ist eine gute Frage, die jedoch schwer zu beantworten ist. Ab und zu ist es halt möglich, egal wo man sich gerade im Leben befindet, sich von andere helfen zu lassen, auch wenn man das nicht will.

Hast du in deiner Therapie denn herausgefunden warum du dich selbst verletzt?

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Chaos_91
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Beitrag Di., 24.02.2009, 14:22

erstmal danke für die schnellen antworten!

@ Tarengrim:

ja ich bin/war ein traumapatient, hab einige schlimme sachen mitgemacht und erlebt, über die ich bis heute kaum sprechen kann.
dann kahm das SvV, wurde immer schlimmer, bis ich eines tages, fast verblutet wäre, dann die therapie.
und jetzt... tja, ich kann mich oft kaum beherrschen, die aggression kommt einfach so raus, auch wenns ich vielleicht nicht will...
hab schon einige menschen die mir echt nahe gestanden sind, damit verletzt.



gruß
Chaos
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Tarengrim
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Beitrag Di., 24.02.2009, 14:32

Ja, das Problem an Menschen die uns nahe stehen ist leider, dass wir sie als erstes Verletzen. Aber sie werden es bestimmt verstehen und dir verzeihen.

Du schreibst, dass du nur schwer über die dinge reden kannst die dir passiert sind, doch das darüber reden könnte einiges an den Problemen ändern, ist nur leider nicht so leicht wie das zu schreiben. Gibt es denn in deinem Bekanntschaftskreis niemanden mit dem du dich über, nun, dich selbst unterhalten könntest und die dinge die dich aufregen? Und da wir gerade beim Thema sind, was verursacht denn diesen Aggressionsdruck in deinem Inneren?

Der Alkohol ist bestimmt auch ein Auslöser dafür, vor allem da er die Hemmschwellen senkt und von daher aggressives Verhalten wahrscheinlicher macht.

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Chaos_91
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Beitrag Di., 24.02.2009, 14:38

seit ich den neuen job hab, hab ich 90% meiner freunde und bekannten verlohren, ich hab einfach keine zeit, und so werde ich immer mehr zum außenseiter...

vorallem sind es diese bilder in meinem kopf, die mich durchdrehen lassen, wenn ich einen flashback bekomme, durch irgendeinen auslöser.
ich kann und will über diese sachen, die vorgefallen sind nicht reden, hab angst das mich keiner ernst nimmt, hab nichtmahl in der therapie darüber gesprochen.

der alkohol lässt mich das alles für kurze zeit vergessen, ich weiß das er kein problemlöser ist, sonderen mehr probleme macht, aber das ist mir in diesen momenten egal.

gruß Chaos
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Tarengrim
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Beitrag Di., 24.02.2009, 14:59

In so einer Situation alleine sein ist dann natürlich noch schlimmer, vor allem da der Mensch sehr viel verarbeitet indem er sich mit anderen austauscht. Und neue Freunde zu finden ist nie einfach, besonders solchen denen man vertrauen kann.

Teilweise verstehe ich deinen unwillen über das geschehene zu sprechen, aber das Problem in diesem Fall ist, dass es dich belastet und dadurch auch emotionale Belastung verursacht. Ich hab natürlich keine Ahnung was passiert ist, aber die meisten Leuten, denen du dich so weit öffnest werden dich bestimmt auch ernst nehmen. Doch das ist selbstverständlich deine Entscheidung und ich will hier auf keinen Fall versuchen dich zu etwas zu überreden, das du nicht willst. Es ist nur ein Tipp von mir.

Das mit dem Alkohol ist natürlich immer schwer, denn wenn man ihn schon konsumiert ist es egal dass es keine Langzeitlösung ist, und wenn man nüchtern ist, weiß man das natürlich und trotzdem ist es angenehme sich einfach gehen zu lassen und wenigstens für einen Moment ein wenig Ruhe zu haben. Trinkst du öfters?

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Chaos_91
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Beitrag Di., 24.02.2009, 15:07

ich lerne durch meine arbeit immer wider leute kennen, doch die kommen und gehen, freunde finden ist in meinem job als Barfrau garnicht so einfach...

ja leider bringt das auch der job mit, das ich viel zu viel trinke... trinke mit den gästen mit, hiermal ein tequilla, da mal ein jägermeister, dann wider einen longdrink... es ist traurig, aber ja ich brauche den alk damit ich meine arbeit überhaupt machen kann, und das ich sie aushalte.
sie macht mir sehr viel spaß und ich würd sie nie wider hergeben, aber der alk gehört dazu.

gruß
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Tarengrim
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Beitrag Di., 24.02.2009, 15:32

Oh, na Barfrau klingt ja nach einem tollen Job. Ist sicher sehr anstrengend und auch verantwortungsvoll die Gäste die ganze zeit zu bedienen und das Geld zu kassieren.
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es dann schwer is echte Freunde zu finden. Man sieht einfach so viele Leute und irgendwie weiß man nie ob sie oberflächlich sind oder wirkliche Freunde werden können.

Kontaktaufnahme mit deinen Alten Freunden ist nicht möglich? vielleicht mal wieder Telefonieren oder so was in der Richtung.

Was machst du als ausgleich zu der Arbeit, also in deiner Freizeit?

Wünsch dir auf jeden Fall noch viel Erfolg mit deinem Problem und hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen.

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Chaos_91
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Beitrag Mo., 02.03.2009, 13:43

ich könnte schon kontakt aufnehmen mit meinen alten freunden, doch ob sie es wollen?
viele haben sich sehr verändert, einige sind schon eltern...
menschen ändern sich, oft nicht zum guten hin...

mein job macht mir wirklich spaß, aber du hast recht, er ist extrem ansträngend... oft hab ich dass gefühl nurnoch für den job zu leben, keine zeit für privatsphäre...

ich hab mich immer noch unter kontrolle, aber die aggressionen sind nicht weniger geworden... muss mich oft wirklich selber bremsen, um nichts falsches zu sagen, oder zu tun!

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Beitrag Di., 03.03.2009, 10:29

Nun, du hast dich ja auch verändert. Vielleicht verstehst du dich ja trotzdem oder eben gerade deswegen ganz gut oder besser mit deinen alten Freunden. Klar ein paar werden recht eigenartig sein, aber ein paar sind doch vielleicht noch ganz passabel.
Und die alternative wäre bestimmt neue Freunde finden, aber das ist ja, wie du schreibst, nicht so einfach, was auch verständlich ist.

Das Problem daran nur für die Arbeit zu leben ist halt, dass es einem sehr wenig zeit lässt sich zu entspannen und ein wenig "runter zu kommen." Was ja bekanntlich sehr wichtig ist um mit dem Alltag fertig zu werden.

Wenn du im Moment niemanden hast, dem du deine Probleme mitteilen kannst, vielleicht würde ein Tagebuch helfen, oder gegebenenfalls Sport, aber das ist dann leider von Mensch zu Mensch verschieden.

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Chaos_91
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Beitrag Di., 03.03.2009, 18:56

lieber Tarengrim!

ja neue freunde zu finden is echt schwer, ich hab deinen rat befolgt und kontakt mit meinen alten leuten aufgenommen, einige sind, wie du schreibst, total komisch geworden, andere haben sich gefreut!

leider muss ich dir schreiben das ich rückfällig geworden bin, und mich wider verletzt habe... der druck war zu groß, und meine aggression gegen mich selbst hab ich nichtmehr unterdrücken können...
jetzt hab ich total schlechtes gewissen...


alles liebe
Chaos
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Tarengrim
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 15:16

Hm, was hat denn den übermäßigen Selbsthass ausgelöst, dass du dich wieder verletzt hast? Irgendein besonderes Ereignis oder hat es dir einfach gereicht und du konntest nicht mehr anders?

Und auch wenn es nicht unbedingt gut ist sich selbst zu verletzen solltest du dich deswegen nicht zu schlecht fühlen, vor allem da dann ein noch größerer Druck auf dir lastet was es wiederum schwerer macht es nicht wieder zu tun.

Vielleicht, wenn du glaubst, du wirst mit der Lage alleine nicht fertig, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Nur um zu sehen was er oder sie denn dazu zu sagen haben.

Das ist jetzt bestimmt eine eigenartige Frage, aber wann hast du dich das letzte mal denn so richtig wohl gefühlt?

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Chaos_91
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Beitrag Di., 17.03.2009, 09:18

hallo!

tut mir leid das ich jetzt so lange nicht geschrieben habe, aber ich konnte nicht... musste mich erst wider fangen.

ich weiß nicht was damals der auslöser war, warscheinlich hats mir gereicht. hab die nerven weggeschmissen und mich geschnitten.

es hört sich jetzt nicht gut an, aber ich schneide mich jetzt wider regelmäßig, mir gez zZ besser, obs am SVV liegt.. ich weiß es nicht.

hab schon überlget mir wider hilfe zu holen, doch ich will nichtmehr in thera...

alles liebe
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Zwiebel
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Beitrag Di., 17.03.2009, 09:34

Chaos_91 hat geschrieben: hab schon überlget mir wider hilfe zu holen, doch ich will nichtmehr in thera...
Warum nicht Hilfe bei Thera? Wo meinst du denn Hilfe bekommen zu können, eine die dauerhaft deine Situation bessert und vor allem regelmäßig, persönlich und verlässlich ist? Ich kenne dich schon jahrelang und weiß wie sehr du leidest. Du bist noch jung und je eher du grundsätzlich etwas an dir und deinem Leben änderst desto nachhaltiger wird es sein. So langsam schleifen sich die Verhaltensweisen ein, dein Alkoholkonsum und die Arbeitsüberlastung tun ihr übriges.

Schön dass es dir im Moment etwas besser geht. Möchtest du doch sicher öfter und länger haben- tu etwas dafür! *schubs*

Lieben Gruß und

Zwiebel



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