Benzodiazepin - Entzugssymptome oder Grunderkrankung?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Andrej
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Benzodiazepin - Entzugssymptome oder Grunderkrankung?

Beitrag Do., 12.02.2009, 11:08

Hallo,

ich nehme seit 20 Jahren Benzos, allerdings sehr unregelmäßig, allerdings machte ich 2006 einen Entzug aufgrund damalig sehr verstärkter Einnahme - der Entzug war sehr hart und unvergleichlich.

Status Quo ist, dass ich ca. alle 2 Wochen 10 mg nehme, wobei ich noch immer Symptome wie Benommenheit, Schlappheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe, Gereiztheit habe - sind dass jetzt Nachwehen von den Benzos oder schlägt da meine Grunderkrankung durch - Sozialphopie, generalisierte Angststörung. Was ich besonders schlimm finde ist, dass ich grad in Gesprächen in so eine Benommenheit komme und dann so nervös und unruhig werde, dass ich einfach dem Gespräch kaum noch folgen kann - ergänzend sei gesagt, dass ich voll berufstätig bin und dass das schon ein Problem ist, es gefährdet meine Existenz.

Im Herbst nahm ich mal 9 Wochen gar keine Benzos, zu Weihnachten wieder relativ verstärkt und jetzt wieder 3 Wochen nichts. Wie abhängig bin ich denn eigentlich? Generell seh ich mich als Abhängig, obwohl ich es mir nicht gern eingestehe. LG Andrej

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anarchistin
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Beitrag Do., 12.02.2009, 11:15

wer überwacht deine einnahme? wer verschreibt dir soviel? und warum? wie gings dir als du keine benzos genommen hast?
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Andrej
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Beitrag Do., 12.02.2009, 11:41

Verschreiben tut sie mir der Arzt, die Menge ist nicht hoch 10 mg in 3 Wochen...

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EX-H
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Beitrag Do., 12.02.2009, 20:48

Hört sich für mich nach psychischer Abhängigkeit an.
Du hast wahrscheinlich vorher gelernt, dass die Tabs in bestimmten Situationen "helfen" - irgendwas war nicht so schlimm oder ist erst durch Benzos möglich geworden oder so.

Du solltest beobachten wann du Benzos und aus welchem Grund nimmst.
Was erwartest du von ihnen?

Dann kannst du schauen ob du Strategien entwickeln kannst wie du solche Situationen anders meistern kannst.
Ist oft recht hilfreich wenn du das auch einem Aussenstehenden erzählst und dir offen seine Lösungsvorschläge anhörst - selbst andere Lösungen finden ist oft schwieriger.

lg

EX
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 12.02.2009, 20:57

Evtl könntest du das Benzo als Notfallmedi auch durch ein niederpotentes Neuroleptikum ersetzen (die machen nicht süchtig)

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Andrej
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Beitrag Fr., 13.02.2009, 07:19

Natürlich versuch ich mir Lösungsstrategien zu holen, das war auch der Grund für meinen Beitrag. Die Benzos nehme ich zur Zeit hauptsächlich, wenn ich vor einer Situation große Angst habe, so wie firmenmeetings, wo ich auch Sprechen muß oder eben wenn ich große Aufregung habe vor einer Situation, meist sind es sozialphobien, die die einnahme nötig machen, weil ich komme da in einen Zustand, wo ich kaum noch kommunikationsfähig bin und das ist aber wichtig, weil da geht es einfach auch um meine Existenz, ich kann meinen Kunden oder meinen Chef nicht sagen, es geht mir so schlecht, ich kann jetzt mit ihnen nicht sprechen.

Mein Ziel ist es ganz ohne Benzos leben zu können, ich weiß, dass das schwierig ist, aber das Ziel bleibt es. Ein Neuroleptika oder ein Antidepressiva möchte ich deshalb nicht nehmen, weil es genauso eben psychopharmaka sind und grad die Neuroleptika haben mich noch unruhiger gemacht. Strategien sind für mich zur Zeit Entspannungsübungen, Sport und bewusste Lebensweise, wobei eben viel zu inkonsequent betrieben, daher auch nur mäßige Fortschritte.

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Trinkwasser
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 02.03.2010, 11:37

Hallo Andrej, bin ganz neu in diesem Forum !

Ich hoffe Du lest das jetzt noch.
Wollte fragen wies Dir geht ... denn ich war auch Jahrelang Benzo (Psychopax-Tropfen) Gelegenheitskonsument, mal mehr mal weniger (zum Schluß mehr, wegen Ängsten etc. ...)
Im Moment nehme ich Antidepressiva und mache eine Einzeltherapie ... langsam gehts wieder bergauf bei mir.
Als ich Deinen Thread las, erkannte ich mich sehr stark wieder !

Beste Grüße,
Trinkwasser

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urknall
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Beitrag Mi., 03.03.2010, 17:35

Hi

Wie schon richtig gesagt besteht bei dir keine körperliche abhängigkeit, die intervalle zwischen den einnahmen sind bei dir lange genug, psychisch bist du natürlich abhängig. allerdings bist du situationsabhängig, du bist lange zeit fähig deinen alltag ohne zu meistern und es kommen zeiten wo du es dann doch wieder brauchst.

der beweis dafür das du ohne leben könntest sind die zeiten wo du nichts nimmst, du hast dir deine frage auch schon selber beantwortet eigentlich, sport, gesundes leben und arbeit an deinen ängsten sind sicher der schlüssel zur substanzfreiheit für dich, ich würde bei dir z.b. nicht sagen höre sofort auf benzos zu nehmen, ich würde dir raten das du es immer seltener benutzt, versuche das die zeiten die du ohne schaffst immer länger werden und beobachte dich selber woran das ganze liegt, irgendwann brauchst du es dann garnichtmehr

lg

ps:

neuraleptika, meine persönliche meinung dazu ist das dies firlefanz ist 1. wenn man die beruhigende wirkung von einen benzo kennt bringen neuraleptika nichts weil sie keine "notfall" bedarfsmedikamente sind, wenn man gezielt etwas nehmen will um ruhig zu werden ist es einfach kein vergleichbares medikament.. also wozu sollte man das benzo gegen ein neuraleptika tauschen, es kommt nicht zur erwünschten wirkung, deswegen ist es recht sinnlos.
2. neuraleptika werden verharmlost, ja sie verursachen keine (körperl.)entzugserscheinungen bei längeren konsum (keine die jetzt mit denen von benzos vergleichbar sind) aber psychische und sie haben nebenwirkungen (zunehmen z.b... was für wem mit ängsten und wenig selbstbewusstsein brachial schlecht ist).

oftwird gesagt das man neuraleptika berdarfsmäßig schon auch nehmen könnte, da werden sie oft zum einschlafen angepriesen.. humbug, man schläft kaum besser ein dafür hat man am nächsten tag einen hangover der so stark ist das man kaum gerade gehen kann (mirtabene und dominal z.b. verursachen sowas).. also mist das ganze. jede psychische erkrankung ist ohne medikamente heilbar, viele docs sehen das anders.. dazu sage ich das man nie vergessen sollte das medikamente die eigentlich keiner braucht eine zik milliarden euro industrie sind und die anpreisenden ärtzte sind nichts anderes als zwischenhändler die das produkt des pharmakonzern vertreiben indem sie leuten einreden das dieses und jenes medikament helfen sollte.. man sollte sowas nie außer auge lassen.

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