Selbstbild

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Goodbye
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Selbstbild

Beitrag Di., 03.02.2009, 20:33

Da steht er nun. Am Boden zerstört, desillusioniert, ohne Ziele, ohne Träume, so kann man ihn bezeichnen. Es wurde ihm alles genommen, vielleicht hat er es auch selber gemacht, wer blickt da schon so genau hinter? Er ist ein Mann mittleren Alters, 27 um es genau zu sagen, mittleres Aussehen. Bei Frauen hatte er bis jetzt noch nie Probleme, deswegen mag man ihm schon eine gewisse Schönheit nicht abschreiben. Er ist von athletischer Figur, leicht muskulös, mittelgroß, ein gewisse Härte umspielt sein Gesicht, die durch ein paar Narben noch unterstrichen wird. Er strahlt eine gewisse Autorität aus, ein selbstsicheres Auftreten. Wenn er den Raum betritt, nimmt man ihn war, er ist da, man blickt ihn an. Aber die Augen. Sie wirken kalt, aber wie Fenster, sehen sie traurig aus? Wissende Augen, die einem direkt in die Seele zu blicken scheinen, suchen, forschen, aber auch Geborgenheit ausstrahlen.
Diese Person steht an einem Punkt, von dem es nicht mehr weiter geht. Er wird seinen Job verlieren. Seine Frau, seinen Sohn wurden ihm genommen. Das Sorgerecht dazu.
Aber diese starke Persönlichkeit, wieso holt sie es sich nicht zurück? Oder warum dreht sie sich nicht einfach um und geht weg? Ist da noch mehr, hinter diesen undurchsichtigen Augen, die Fenster zur Seele? Eine Zerissenheit? Eine Spaltung? Ohne Bewegung geht es nicht weiter, aber ein falscher Impuls, lässt sie wieder reagieren, vielleicht über ein gutgemeintes Ziel hinausschießen. Also was muss getan werden? Warten, reagieren? Einfach das Scheitern akzeptieren? Es als Unvermögen akzeptieren, ohne, dass direkt ein ganzes Selbstbild zerstört wird?
Ist dies möglich? Wäre dies möglich? Kämpfen? Der Krieg ist vorbei. Man steht am Ende, am Ende, wo einfach nichts mehr zählt, nichts mehr Bedeutung hat. Aufgeben, resignieren? Ja und sehr einfach, aber dies bedeutet auch ein Schritt, der einem die Menschlichkeit nimmt. Also erstmal Standby. Jetzt ruhen und dann versuchen zu verstehen, was passiert ist, vielleicht gibt uns die Erkenntnis einen Weg, damit umzugehen?

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Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 00:55

Ich finde deinen Beitrag sehr fesselnd geschrieben und rührend auch.
Allerings was war denn das auslösende für den nun Stand By Modus?
LHG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Beitrag Mi., 04.02.2009, 02:50

Dienstag ist es. Gleich muss er zu Gericht, die Sorgerechtsverhandlung steht an.
Er ist etwas verunsichert, stark anfällig. Aber er wird dort ein perfektes Theater hinlegen. Wird keine Schwäche zeigen.
Seine Frau ruft an. Sie wollte ihn nur drauf vorbereiten, dass sie das alleinige Sorgerecht haben will. Es wäre einfach besser für sie, den Kleinen. Er geht doch bald in eine Klinik und wenn er dann nicht erreichbar ist? Sie bittet darum. Es trifft ihn hart. Vielleicht hat sie recht und er sollte wenigstens einmal nicht egoistisch sein?
Er kann jetzt nicht weiter drüber sprechen, es trifft ihn zu sehr. Sie verabreden sich vor dem Gericht.
Er kann das nicht auch noch aufgeben? Hat schon so viel verloren, auch noch das?
Er macht sich auf den Weg, wenn es schon nicht in ihm so perfekt aussieht, dann doch wenigstens äußerlich das perfekte Theater.
Sie treffen sich wie verabredet. Holen sich nen Kaffee. Eher holt sie ihnen den Kaffee, aber er bezahlt. Er spürt was. Hat er Angst? Ja, vor den ganzen Menschen im Laden. Er bekommt Panik. Nichts merken lassen. Ist jetzt n wichtiger Termin. Draussen erwähnt er es nur kurz. Sie nickt, als wenn sie es verstehen würde.
Die Richterin öffnet die Tür.
Die Frau vom Jugendamt ist da, ihr Anwalt auch. Sie gehen rein. Er folgt. Und hat Angst.
Aber nicht jetzt.
Es wird diskutiert, er wird angegriffen, überfahren. Der Anwalt erwähnt sogar das Medikament, das er nimmt, was er seiner Frau im Vertrauen erzählt hat. Es sollte nicht verwendet werden. Er kann nicht mehr. Er ist gelähmt. Könnte weinen, will einfach nur weg, erträgt es nicht mehr. Sprechen kann er nicht. Also schweigt er, wenigstens mit Würde.
Aber er muss sprechen. Er kann nicht. Er zwingt sich zu einem Satz. Kurzes Aufklären. Noch ein Ja bekommt er über die Lippen.
Dann muss er raus. Die Verhandlung ist zu Ende. Er geht sofort. Geht Richtung Rhein. Er kann nichts mehr denken. Er sieht das Wasser und will weg, für immer. Für immer Ruhe. Er ist so tief verletzt wie noch nie und kann es nicht ertragen, da er es aushalten muss.
Eine Sms von seiner Frau.:”Alles ok? Wo bist?” Das Handy klingelt. Er kann nicht, nicht drangehen, er ist fertig. Einfach fertig mit allem. Will nichts mehr, nie mehr.
Er läuft zehn Minuten wie in Trance. Er weiss was er fast getan hätte aber es macht ihm nichts aus, sieht sogar Sinn darin. Das Handy klingelt wieder. Er hat das Sorgerecht ihr übergeben. Diesmal geht er ran.

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Breeze
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 11:26

Social, deine Worte und sätze berühren mich sehr stark.
Auch wenn ich soetwas nicht durchgemacht habe, so kann ich mich ein wenig in dieses hineinversetzten.

MFG Breeze
Ich Bin Wie Ich Bin

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Laura13
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 11:43

Hallo Social,

ich versuche absichtlich so sachlich wie möglich auf deine Situation zu sehen, obwohl es mir schwerfällt meine Mitleidsgefühle für dich wegzudrücken.
Ich finde es toll von dir, dass du auf das Sorgerecht verzichtet hast! Sieh das bitte so: Du hast auf das Sorgerecht verzichtet, NICHT auf dein Kind. Du wirst immer sein Papa sein, wenn er älter ist, kannst du ihm alles erklären. Du hast irgendwo tief in dir gespürt, dass es momentan so das Beste für dein Kind ist, weil du deine ganze Kraft erstmal für dich brauchst-du brauchst das Sorgerecht für dich! Ich habe auch Kinder und ich kann diesen Schmerz nachvollziehen, den du grade spürst, aber, du bist ein liebender Vater, deshalb hast du das so richtig gemacht. Es ist z.Zt, das Beste für dein kind, das weisst du selbst. Deiner Frau scheinst du nicht egal zu sein, sonst würde sie dich nicht aufm Handy anrufen und mit dir reden wollen usw, aber als Mutter muss man zunächst auf das Kind schauen.
Versuch dein Kind möglichst oft zu sehen-wenn es geht- denn dein Leben ist schon allein deshalb wichtig und wertvoll, weil du VATER bist, das kann dir niemand nehmen. Ich hätte mir einen Vater gewünscht, der seine Probleme sieht und dagegen kämpft so wie du....mein Vater hat das nie geschafft, war nie ehrlich zu sich selbst, hat die Verantwortung für sein Leben nicht übernommen...Du tust das richtige! Du bist der wichtigste Mensch in dem Leben deines Kindes neben seiner Mutter, denn du bist der VATER....unersetzlich.....du schaffst das...momentan hast du das Gefühl zu verlieren, weil du loslassen musst, damit du die Hände und den Kopf freihast um dir erstmal selbst zu helfen....und dann kannst du wieder zugehen auf das Leben....du bist wichtig, vergiss das nicht....tu dir niemals etwas an, hörst DU???!!! Mein Vater hat das getan.....ich werde bis heute nicht damit fertig! Tu das deinem Kind nicht an...und dir auch nicht!
Du schaffst das....alles wird gut, aber, es braucht eben Zeit.

Liebe Grüße,
und gedankliche Umarmung für den liebenden Vater,
Laura
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:33

Schreibt ihr doch euer Selbstbild, ne Geschichte, Gedichte, Gedankentexte.
Vor allem an Dich Laura.
Unpersönlich zu schreiben macht es meistens viel leichter, vor allem da es nicht direkt beeinflusst, falsch verstanden werden kann.
Ich danke dir für Deine Antwort,
Grüsse

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Laura13
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:36

Hallo Social,

du hast ja recht...schreiben wäre gut, aber, ich kann das nicht....ich bring es nicht in Worte, verstehst du? Es ist so viel und ich habe momentan gar kein Selbstbild...ich kann mich nicht ansehen, ich kann mich nicht leiden.
Es geht nicht, aber, wie geht es dir denn mittlerweile?

Laura
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:44

Hab es akzeptiert, denke ich.
Hab mich heute krankschreiben lassen, hab dem Arzt der Klinik das erzählt etc..
Bin dann zur Arbeit und habe mich auf meiner Arbeit "geoutet". Habe meiner Chefin alles erzählt, dass ich wegfallen werde und deswegen auch keine Verlängerung mehr will.
Dass ich die Zeit jetzt erst für was anderes brauche, und dann vielleicht in einem Jahr wieder neu durchstarte. Aber jetzt erstmal Ruhephase und alles in Ordnung bringen.
Sie war sehr verständnisvoll, war geknickt, dass ich gehe, ich sollte wohl sogar in den nächsten Monaten befördert werden. Aber sie verstehe mich, es gibt jetzt wichtigeres, das sofort bearbeitet werden muss bevor es wieder verschwindet.
Es war echt ne sehr positive Reaktion, hät ich nicht mit gerechnet. Vor allem mit dem Verständnis, der Akzeptanz.
Wie geht es Dir? Erzähl mal was.
Will auch was von Dir lesen.
Bist in Therapie, Behandlung ?
Was beschäftigt Dich?
Schreib einfach was. Hast auch Kinder?
Dicke Umarmung und nochmal Danke.
Grüsse

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Laura13
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:48

Okay, weil du so hartnäckig bist, Social.....
hab 2 süße Kinder, die ich sehr sehr liebe und die mir eigentlich die Kraft geben alles zu schaffen. Bin verheiratet.....eigentlich glücklich...mache seit kurzem eine Therapie wegen PTBS....zur Zeit hab ich diesbezüglich ne harte Phase, die ich kaum aushalte....
wann kannst du denn nun in die Klinik?
hast du die Medis abgesetzt oder nimmst du sie noch?
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:51

PTBS? Was ist das?
Nehm die Tabletten wieder.
Soll Montag nochmal anrufen, dann unter Umständen noch zwei Wochen, wenn ich Pech habe, kann aber auch nächste Woche schon so weit sein, weiss es noch nicht.

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Laura13
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:55

PTBS= Posttraumatische Belastungsstörung

im Internet gibts einige Definitionen dafür und so weiter....hab bisher auch nie gewusst, was das ist und erstrecht nicht geglaubt, dass ich das hab,...hab immer gedacht, dass ich irgendwie verrückt bin oder so...konnte mir meine flashbacks nicht erklären, meine häufigen Panikattacken, etc....
bei mir ist es so, dass es in meinem Leben sehr viele Traumatisierungen gegeben hat in so ziemlich allen Bereichen....viele Baustellen sozusagen-
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 18:02

In gewisser Weise ist die PTBS doch einher gehend mit vielen anderen Störungen?
Ein unaufgearbeitetes Trauma ist doch auch fast immer die Grundlage für viele der anderen Persönlichkeitsstörungen?

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Laura13
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 18:11

Lieber Social, muss nun leider aufhören,.....die Kiddis haben Hunger,....
aber wenigstens noch kurz eine Antwort.....ich weiss nicht, warum das bei mir so ist, dass ich dich irgendwie verstehe....vielleicht, weil ich auch selbst manchmal ein bißchen wie du bin und das Gefühl kenne, einfach nicht gesehen zu werden wie ich eigentlich bin.......außerdem sehe ich es als Kunst an, wenn man es schafft, seine Gefühle, Gedanken und das ganze Chaos in seinem Inneren so auszudrücken wie du es tust. Ich schreibe auch viel im Rahmen der Therapie. Tagebuch, therapeutische Briefe,....und ich hab in meinem Leben immer wieder erleben müssen, was passiert, wenn Menschen oberflächlich urteilen über andere...so möchte ich nicht sein!
Manche verarbeiten mit Musik, andere mit Malen...du eben mit schreiben....
außerdem sind in diesem forum doch alle sehr nett und jeder hat hier seinen Kampf, das darf man auch nicht vergessen.

Hoffe, wir hören wieder voneinander,
liebe Grüße,Laura
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 18:14


Grüsse
auf bald

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Beitrag Sa., 07.02.2009, 09:53

Ich habe Sie damals getroffen, gesehen und was gespürt. Wie eine Sucht, ein Feuer, dass entfacht werden muss, nur ein Funke reichte schon. Ich war leer innerlich, voll Trauer, Schmerz, Arroganz, hatte eine Beziehung, die nur eine Farce war. Schon damals habe ich mich bei Ihr wohlgefühlt, ich wusste diese Eine für immer, nie wieder gehen lassen, ich fühlte eine Geborgenheit, eine Tiefe, dass was ich schon immer gesucht habe? Nun, die Gefühle waren einfach zu viel, das Vertrauen, diese Liebe gingen einfach zu tief, waren so unerträglich für mich. Mein verletzter, verborgener Teil konnte es nicht ertragen, wandte sich in Verteidigung gegen sie. Sie hält es sehr lange aus, sucht mich zu finden, mich zu erkennen, verstehen, will mich nicht aufgeben, es nicht glauben, wird dabei so tief verletzt. Letztendlich die Trennung. Es war die richtigste Entscheidung, der Schmerz war mein Weckruf, meine Liebe war stark genug, ging tiefer als diese Störung, holte mein Ich, Selbst aus den innersten Tiefen, lies mich wach werden, endlich wieder klar sehen, erkennen, Angst haben. Ich muss meine oberflächlichen Ziele, meine Hoffnungen aufgeben. Den Kampf aufnehmen, nun stehe ich außerhalb von allem, Alleine ich und meine wirren Gedanken, meine Störung versucht es, Hass ist so viel leichter als die Akzeptanz gute Gefühle. Aber was ist das, was macht Sie? Sie lässt mich nicht alleine, sie baut mich auf, lässt mich nicht fallen, begleitet mich, holt mich aus den Krisen raus und gibt mir Mut, ein Ziel. Dein Sohn, Deine Familie, Du liebst mich, ich weiss das, aber ich brauche Zeit, Vertrauen muss sich wieder aufbauen. Ich weiss, dass Du eigentlich nichts dafür kannst. So viel Verständnis, so viel Mitgefühl, so viel Liebe, ich sehe es und spüre es, aber ich kann es nicht vertragen. Es verletzt mich, das anzunehmen, ich habe es doch am aller wenigsten verdient. Aber es tut so gut. Sie ist mein Engel, war es schon immer. Und jetzt in dieser Situation, den Momenten außerhalb von allem sehe ich ihre Flügel, sehe ich diese tiefe Kraft einfach zu lieben, zu vergeben und anzunehmen. Warum kann ich das denn nicht? Verletzungen so tief, keine Möglichkeit dem zu entkommen? Doch, ich werde kämpfen, jetzt kenne ich meinen Feind, jetzt sind die Spiele vorbei. Schiess quer, in meinem Verstand, ich gebe Dir die Möglichkeit dazu, lass mich durchdrehen, aber niemals, nie wieder wirst Du mir das nehmen, was ich nehme,nie wieder werde ich es zulassen, dass Du sie verletzt, und doppelt dadurch auch mich. Ich besiege Dich, mein Ich, fürchte Dich vor mir, ich bin wie Du, habe Deine Stärke, Deine Schwäche und im Gegensatz zu Dir, habe ich eine Ahnung von Liebe, weiss wofür ich das mache, nicht um mich zu zerstören, sondern um endlich mal was aufzubauen. Ach, Du mein Engel, komm mir nicht zu Nahe, noch nicht, noch ist es zu gefährlich, noch ist keine der Minen entschärft. Aber es wird die Zeit kommen, da werde ich das was Du verdienst, versprochen. Das glaube ich, dafür kämpfe ich, dafür halte ich diese Schmerzen aus. Eines Tages bekommst auch Du die Liebe die Du endlich mal verdienst.

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