Übertragung/Gegenübertragung oder alles Quatsch?
Übertragung/Gegenübertragung oder alles Quatsch?
Hallo ihr Lieben,
ich hab mal ne Frage zur Therapeutenbeziehung. Ich habe mir jetzt hier gefühlte eine Million Threads zum Thema Übertragung und Gegenübertragung durchgelesen, komme dadurch allein aber nicht weiter, also sorry im Vorab dass ich hier noch einen Thread wegen sowas aufmache.
Das Ding bei mir ist, dass es nicht um Liebe, Verliebtheit oder Erotik geht, sondern ich das Gefühl habe, meine Therapeutin identifiziert sich mit mir. Bzw. ich befürchte jetzt, dass sie in gewisser Weise ein Problem damit hat, dass ich doch nicht so bin wie sie sich das gedacht hat. Ich weiß auch schon, dass Patienten sich solche Dinge oft einreden, um irgendwie die Autorität des Therapeuten zu untergraben. Und dass ich mich gerade jetzt abgewiesen fühle, ist auch ganz und gar typisch für mich und muss nicht heißen, dass es zutrifft. Andererseits hatte ich diesen Eindruck, dass sie sich durch mich stark an sich selbst erinnert fühlt, schon seit Anfang der Therapie als es mir noch vollkommen egal war. Und ich denke auch eigentlich, dass da was dran ist. Aber ob das was mit der jetzigen Situation überhaupt zu tun hat, ist mir wiederum weniger schlüssig. Kurzum, ich bin verwirrt, verunsichert und denke im Kreis.
Also meine Frage, hat jemand Erfahrung mit sowas: Identifikation von Seiten des Theras, oder dass er/sie unverständlich persönlich angekratzt reagiert? Bzw. kennt es wer, sich sowas einzubilden? Wie seid ihr damit umgegangen? Wie erkenne ich, was davon nichts als meine eigene Paranoia ist und was vielleicht wirklich zutrifft?
ich hab mal ne Frage zur Therapeutenbeziehung. Ich habe mir jetzt hier gefühlte eine Million Threads zum Thema Übertragung und Gegenübertragung durchgelesen, komme dadurch allein aber nicht weiter, also sorry im Vorab dass ich hier noch einen Thread wegen sowas aufmache.
Das Ding bei mir ist, dass es nicht um Liebe, Verliebtheit oder Erotik geht, sondern ich das Gefühl habe, meine Therapeutin identifiziert sich mit mir. Bzw. ich befürchte jetzt, dass sie in gewisser Weise ein Problem damit hat, dass ich doch nicht so bin wie sie sich das gedacht hat. Ich weiß auch schon, dass Patienten sich solche Dinge oft einreden, um irgendwie die Autorität des Therapeuten zu untergraben. Und dass ich mich gerade jetzt abgewiesen fühle, ist auch ganz und gar typisch für mich und muss nicht heißen, dass es zutrifft. Andererseits hatte ich diesen Eindruck, dass sie sich durch mich stark an sich selbst erinnert fühlt, schon seit Anfang der Therapie als es mir noch vollkommen egal war. Und ich denke auch eigentlich, dass da was dran ist. Aber ob das was mit der jetzigen Situation überhaupt zu tun hat, ist mir wiederum weniger schlüssig. Kurzum, ich bin verwirrt, verunsichert und denke im Kreis.
Also meine Frage, hat jemand Erfahrung mit sowas: Identifikation von Seiten des Theras, oder dass er/sie unverständlich persönlich angekratzt reagiert? Bzw. kennt es wer, sich sowas einzubilden? Wie seid ihr damit umgegangen? Wie erkenne ich, was davon nichts als meine eigene Paranoia ist und was vielleicht wirklich zutrifft?
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Hallo mitsuko,
ich habe so etwas auch schon erlebt. Einer meiner Therapeuten legte immer wieder Gefühle in mich hinein, die gar nicht meine eigenen waren, und versuchte, mein Leben in eine Richtung zu bewegen, in die ich gar nicht wollte. Ich hatte damals das Gefühl - und im Nachhinein glaube ich, dass mich dieses Gefühl nicht getrogen hat -, dass es (zumindest teilweise) seine eigenen ungelebten Anteile waren, die er in mir entwickeln wollte, unbewusst natürlich. Wenn ich nicht mitgemacht habe, weil es eben für mich nicht passend war, oder wenn ich es ansprechen wollte, reagierte er manchmal recht säuerlich.
Wenn es dir möglich ist, sprich deine Empfindung deiner Therapeutin gegenüber an. Therapeuten sind auch nur Menschen. Vielleicht identifiziert sie sich tatsächlich ein Stück weit mit dir, und es ist ihr gar nicht bewusst. Vielleicht bildest du es dir auch nur ein. Oder es trifft eine Mischung aus beidem zu. Darüber zu reden ist sicher das Beste. Wenn du dabei merken solltest, dass sie abblockt oder alles als deine Einbildung abtut, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du einen wunden Punkt bei ihr getroffen hast.
Ich wünsche dir sehr, dass ihr konstruktiv darüber sprechen könnt.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
ich habe so etwas auch schon erlebt. Einer meiner Therapeuten legte immer wieder Gefühle in mich hinein, die gar nicht meine eigenen waren, und versuchte, mein Leben in eine Richtung zu bewegen, in die ich gar nicht wollte. Ich hatte damals das Gefühl - und im Nachhinein glaube ich, dass mich dieses Gefühl nicht getrogen hat -, dass es (zumindest teilweise) seine eigenen ungelebten Anteile waren, die er in mir entwickeln wollte, unbewusst natürlich. Wenn ich nicht mitgemacht habe, weil es eben für mich nicht passend war, oder wenn ich es ansprechen wollte, reagierte er manchmal recht säuerlich.
Wenn es dir möglich ist, sprich deine Empfindung deiner Therapeutin gegenüber an. Therapeuten sind auch nur Menschen. Vielleicht identifiziert sie sich tatsächlich ein Stück weit mit dir, und es ist ihr gar nicht bewusst. Vielleicht bildest du es dir auch nur ein. Oder es trifft eine Mischung aus beidem zu. Darüber zu reden ist sicher das Beste. Wenn du dabei merken solltest, dass sie abblockt oder alles als deine Einbildung abtut, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du einen wunden Punkt bei ihr getroffen hast.
Ich wünsche dir sehr, dass ihr konstruktiv darüber sprechen könnt.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo Gärtnerin,
ich hatte schon gelegentlich den Eindruck, dass sie offenbar von irgendwelchen Annahmen ausging, meine Gefühle und auch meine Erfahrungen in der Vergangenheit betreffend, die aber tatsächlich überhaupt nicht zutrafen. Als ich das dann sagte, schien das bei ihr nicht so richtig anzukommen, was mich ein bisschen irritiert hat, weil ich mich ansonsten immer vollkommen von ihr ernst genommen gefühlt habe. Allerdings betraf so was bislang keine gravierenden Sachen, eher so nebensächliche Kleinigkeiten, und ich habe mich auch nie in irgendeine Richtung gedrängt gefühlt.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen das anzusprechen.
Ich habe einfach große Schwierigkeiten, Leuten die ich nicht einschätzen kann zu vertrauen, und wenn ich mir wie jetzt sehr unsicher bin, geht das noch weniger. Das schwierige ist ja, dass sie seit neuestem irgendwie angeätzt auf mich reagiert, was sich aber eher im Tonfall und Mimik äußert oder in irgendwie doppeldeutigen Formulierungen. Den konkreten Aussagen von ihr hingegen ist de facto inhaltlich nicht zu entnehmen, dass sie ein Problem hätte. Deswegen zweifele ich ja auch an meiner Wahrnehmung, denn natürlich entspricht das genau meinen Befürchtungen. Insbesondere da das passiert, kurz nachdem ich ihr etwas anvertraut habe, was ich sonst nie erzähle. Andererseits bin ich ja nicht unfähig, zu erkennenw enn jemand sich deutlich anders benimmt als zuvor. Bis vor kurzen war sie immer nett, freundlich und aufgeschlossen. Musste sie auch sein, sonst wär ich sicher sofort wieder abgehauen. Jetzt ist sie geradezu mürrisch und geht nur so halb auf mich ein oder fragt ständig nach bei Sachen, die ich schon mehrfach erklärt habe, wirkt dann aber gelangweilt, irgendwie verständnislos. Der Unterschied ist schon auffällig. Das macht mich alles total misstrauisch und lässt mich gehemmter denn je sein. Wenn ich frage und sie streitet das komplett ab, wäre ich ja irgendwie auch nicht wirklich weiter. Andererseits ist das nur ein vorgeschobener Grund, um mir sagen zu können, fragen nutzt eh nix und die Grübelei über die Frage geht mir auch tierisch auf die Nerven.
ich hatte schon gelegentlich den Eindruck, dass sie offenbar von irgendwelchen Annahmen ausging, meine Gefühle und auch meine Erfahrungen in der Vergangenheit betreffend, die aber tatsächlich überhaupt nicht zutrafen. Als ich das dann sagte, schien das bei ihr nicht so richtig anzukommen, was mich ein bisschen irritiert hat, weil ich mich ansonsten immer vollkommen von ihr ernst genommen gefühlt habe. Allerdings betraf so was bislang keine gravierenden Sachen, eher so nebensächliche Kleinigkeiten, und ich habe mich auch nie in irgendeine Richtung gedrängt gefühlt.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen das anzusprechen.
Ich habe einfach große Schwierigkeiten, Leuten die ich nicht einschätzen kann zu vertrauen, und wenn ich mir wie jetzt sehr unsicher bin, geht das noch weniger. Das schwierige ist ja, dass sie seit neuestem irgendwie angeätzt auf mich reagiert, was sich aber eher im Tonfall und Mimik äußert oder in irgendwie doppeldeutigen Formulierungen. Den konkreten Aussagen von ihr hingegen ist de facto inhaltlich nicht zu entnehmen, dass sie ein Problem hätte. Deswegen zweifele ich ja auch an meiner Wahrnehmung, denn natürlich entspricht das genau meinen Befürchtungen. Insbesondere da das passiert, kurz nachdem ich ihr etwas anvertraut habe, was ich sonst nie erzähle. Andererseits bin ich ja nicht unfähig, zu erkennenw enn jemand sich deutlich anders benimmt als zuvor. Bis vor kurzen war sie immer nett, freundlich und aufgeschlossen. Musste sie auch sein, sonst wär ich sicher sofort wieder abgehauen. Jetzt ist sie geradezu mürrisch und geht nur so halb auf mich ein oder fragt ständig nach bei Sachen, die ich schon mehrfach erklärt habe, wirkt dann aber gelangweilt, irgendwie verständnislos. Der Unterschied ist schon auffällig. Das macht mich alles total misstrauisch und lässt mich gehemmter denn je sein. Wenn ich frage und sie streitet das komplett ab, wäre ich ja irgendwie auch nicht wirklich weiter. Andererseits ist das nur ein vorgeschobener Grund, um mir sagen zu können, fragen nutzt eh nix und die Grübelei über die Frage geht mir auch tierisch auf die Nerven.
Hallo Mitsuko,
hier eine meiner Erfahrungen: in meiner Therapie ging es manchmal darum, dass ich mich nicht so richtig um mich kümmere, z.B. wenn ich krank war oder kurz davor. Das Thema an sich war also nix außergewöhnliches.
Aber irgendwann gab es mal eine Phase, da hat meine Therapeutin ständig auf irgendwelchen Ärztethemen rumgeritten und hat das mit meiner psychischen Verfassung verbunden. Ob ich dies oder jenes schon mal hätte untersuchen lassen oder mich nicht mal auf Amalgam-Vergiftung testen lassen sollte - pipapo. Oft in den Stunden so total aus dem Stand: "Haben Sie eigentlich mittlerweile mal einen Arzt wegen xy aufgesucht?" Sie hat mir ihre eigenen Ärtze empfohlen und hat an meiner Heilpraktikerin rumgemäkelt und ihre nahe gelegt. Nur so Kram.
Dabei fand ich, dass ich ärtzlich eigentlich gut und solide alles abgeklärt hatte, was man bei Depressionen zu klären kann.
Und ich fühlte mich sowas von nicht körperlich krank, dass ich irgendwann komplett den Faden verloren habe. Ich fühlte mich in meinem Körper pudelwohl und konnte das Thema einfach in der Zeit so gar nicht mit mir verbinden.
Das habe ich ihr auch gesagt. Das hat sie dann als Widerstand gegen eben das Thema "Wie kümmere ich mich um mich selbst" ausgelegt. Ein Kreislauf, aus dem ich von der Laien-Seite des Tisches nicht rauskomme....
Und was war?
Sie war, wie ich nach einigen Monaten von ihr erfuhr, selbst schwer erkrankt mit unklarer Diagnose und schlug sich selbst ständig mit diesem Themen rum und rannte von Arzt zu Arzt.
Ich war echt ein bisschen geschockt, wie sie so lange hatte nicht merken können, dass sie mir IHRE Themen aufstülpt. Und ich war nicht entsetzt, weil ich im Grunde meines Herzens denke, Therapeutinnen wären Übermenschen. Sondern weil sie mir nur 1 x hätte zuhören müssen und meine Einwände ernsthaft anhören. Aber dafür hatte sie selbst den Überblick verloren.
Wie gesagt, ich schreibe das nicht, weil ich denke, sowas darf nicht passieren, sondern um zu zeigen, dass das sehr wohl vorkommt.
Viele Grüße
Vetiver
hier eine meiner Erfahrungen: in meiner Therapie ging es manchmal darum, dass ich mich nicht so richtig um mich kümmere, z.B. wenn ich krank war oder kurz davor. Das Thema an sich war also nix außergewöhnliches.
Aber irgendwann gab es mal eine Phase, da hat meine Therapeutin ständig auf irgendwelchen Ärztethemen rumgeritten und hat das mit meiner psychischen Verfassung verbunden. Ob ich dies oder jenes schon mal hätte untersuchen lassen oder mich nicht mal auf Amalgam-Vergiftung testen lassen sollte - pipapo. Oft in den Stunden so total aus dem Stand: "Haben Sie eigentlich mittlerweile mal einen Arzt wegen xy aufgesucht?" Sie hat mir ihre eigenen Ärtze empfohlen und hat an meiner Heilpraktikerin rumgemäkelt und ihre nahe gelegt. Nur so Kram.
Dabei fand ich, dass ich ärtzlich eigentlich gut und solide alles abgeklärt hatte, was man bei Depressionen zu klären kann.
Und ich fühlte mich sowas von nicht körperlich krank, dass ich irgendwann komplett den Faden verloren habe. Ich fühlte mich in meinem Körper pudelwohl und konnte das Thema einfach in der Zeit so gar nicht mit mir verbinden.
Das habe ich ihr auch gesagt. Das hat sie dann als Widerstand gegen eben das Thema "Wie kümmere ich mich um mich selbst" ausgelegt. Ein Kreislauf, aus dem ich von der Laien-Seite des Tisches nicht rauskomme....
Und was war?
Sie war, wie ich nach einigen Monaten von ihr erfuhr, selbst schwer erkrankt mit unklarer Diagnose und schlug sich selbst ständig mit diesem Themen rum und rannte von Arzt zu Arzt.
Ich war echt ein bisschen geschockt, wie sie so lange hatte nicht merken können, dass sie mir IHRE Themen aufstülpt. Und ich war nicht entsetzt, weil ich im Grunde meines Herzens denke, Therapeutinnen wären Übermenschen. Sondern weil sie mir nur 1 x hätte zuhören müssen und meine Einwände ernsthaft anhören. Aber dafür hatte sie selbst den Überblick verloren.
Wie gesagt, ich schreibe das nicht, weil ich denke, sowas darf nicht passieren, sondern um zu zeigen, dass das sehr wohl vorkommt.
Viele Grüße
Vetiver
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O ja, mitsuko, es kann gut sein, dass deine Therapeutin aus ganz persönlichen Gründen zur Zeit nicht so gut drauf ist und deshalb nicht so auf dich eingehen kann wie sonst.
Stimmt. Wenn sie es aber nicht abstreitet, sondern mit dir darüber spricht, erhältst du möglicherweise eine plausible Erklärung für das merkwürdige Verhalten, das du an ihr wahrnimmst. Vielleicht schaffst du es doch, das Thema anzuschneiden, auch wenn es dir sehr schwer fällt? Das wäre ein Riesenschritt nach vorn!mitsuko hat geschrieben:Wenn ich frage und sie streitet das komplett ab, wäre ich ja irgendwie auch nicht wirklich weiter.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo,
wenn es so weitergeht, werde ich es mit absoluter Sicherheit irgendwann ansprechen, denn diese Sache lähmt ansonsten die ganze Therapie, oder wenigstens mich in den Therapiestunden. Ich hockte letztes Mal am Ende schon ganz kleinlaut da und stammelte nur noch matt irgendwas konfus vor mich hin. Allerdings war es bisher erst über 2 Sitzungen so problematisch. Deswegen hoffe ich noch darauf, dass sie es von sich aus realisiert, wenn da irgendwas sein sollte oder dass es halt wirklich ein blöder Zufall ist und sie wegen sonstwas für Dingen gerade im Stress war.
Ich weiß schon, ansprechen wäre auch dann besser, denn den Verdacht krieg ich vielleicht jetzt jedesmal wenn ihr Verhalten mir komisch vorkommt. Aber dafür sehe ich erstmal ziemlich schwarz. Eigentlich hoffe ich sehr, dass sie demnächst wieder 'normal' ist und ich mir um den ganzen Mist keinen Kopf mehr machen und mich wieder ganz auf meine eigentlichen Probleme konzentrieren kann. Ich empfinde das nämlich neben deprimierend und verunsichernd auch als ganz extrem lästig.
@Vetiver
Hast du sie dann im Nachhinein darauf angesprochen, dass sie dir da wohl aufgrund ihrer persönlichen Lage etwas angedichtet hat?
Klar, kann und darf das passieren, dass der Therapeut mal irgendwas vermischt. Dennoch finde ich die Situation total problematisch, weil man doch als Patient vollkommen an sich selbst zu zweifeln beginnt. Wenn sie dir später nicht von ihrer Erkrankung erzählt hätte, könntest du dir vielleicht heute noch nicht mit relativ hoher Sicherheit erklären was damals passiert ist.
wenn es so weitergeht, werde ich es mit absoluter Sicherheit irgendwann ansprechen, denn diese Sache lähmt ansonsten die ganze Therapie, oder wenigstens mich in den Therapiestunden. Ich hockte letztes Mal am Ende schon ganz kleinlaut da und stammelte nur noch matt irgendwas konfus vor mich hin. Allerdings war es bisher erst über 2 Sitzungen so problematisch. Deswegen hoffe ich noch darauf, dass sie es von sich aus realisiert, wenn da irgendwas sein sollte oder dass es halt wirklich ein blöder Zufall ist und sie wegen sonstwas für Dingen gerade im Stress war.
Ich weiß schon, ansprechen wäre auch dann besser, denn den Verdacht krieg ich vielleicht jetzt jedesmal wenn ihr Verhalten mir komisch vorkommt. Aber dafür sehe ich erstmal ziemlich schwarz. Eigentlich hoffe ich sehr, dass sie demnächst wieder 'normal' ist und ich mir um den ganzen Mist keinen Kopf mehr machen und mich wieder ganz auf meine eigentlichen Probleme konzentrieren kann. Ich empfinde das nämlich neben deprimierend und verunsichernd auch als ganz extrem lästig.
@Vetiver
Hast du sie dann im Nachhinein darauf angesprochen, dass sie dir da wohl aufgrund ihrer persönlichen Lage etwas angedichtet hat?
Klar, kann und darf das passieren, dass der Therapeut mal irgendwas vermischt. Dennoch finde ich die Situation total problematisch, weil man doch als Patient vollkommen an sich selbst zu zweifeln beginnt. Wenn sie dir später nicht von ihrer Erkrankung erzählt hätte, könntest du dir vielleicht heute noch nicht mit relativ hoher Sicherheit erklären was damals passiert ist.
@ mitsuko
Nein, wir haben uns aus diesem Wirrwar leider nicht mehr lösen können bzw. die Situation hat sich immer mehr verschlimmert. (Auf die Info, dass sie krank ist - und zwar so erkrankt, dass sie nicht wusste, ob sie weiter arbeiten wird - habe ich mit Angst reagiert und großer Unruhe (mal so kurz gesagt). Sie hat dann nach einer Weile gemeint, dass das ein Zeichen dafür ist, dass ich scheinbar immer noch nicht aus der Übertragungsphase raus bin und hat die Arbeit mit mir beendet. "Ich muss beruflich kürzer treten und habe außerdem den Eindruck, dass ICH nichts mehr für Sie tun kann." Ist nicht sehr gut zuende gegangen, diese Therapie...)
Das stimmt mich auch so bedenklich bei diesem Thema, weil ich im Nachhinein so das Gefühl habe, dass das der Anfang vom Ende war. Die Beziehung stimmte scheinbar nicht mehr - nach Jahren gemeinsamer Arbeit.
Und ich habe den Eindruck, dass das von etwas ausgelöst wurde, was nicht annähernd in meinem Einflussbereich lag.
Das der schwierige Gedanke dabei für mich - dass das erste Gefühl bei mir war, dass ihre Interpretationen stark an mir vorbeigingen, sich so seltsam fremd anfühlten - das war ganz neu für mich im Kontakt mit ihr.
Viele Grüße
Vetiver
Nein, wir haben uns aus diesem Wirrwar leider nicht mehr lösen können bzw. die Situation hat sich immer mehr verschlimmert. (Auf die Info, dass sie krank ist - und zwar so erkrankt, dass sie nicht wusste, ob sie weiter arbeiten wird - habe ich mit Angst reagiert und großer Unruhe (mal so kurz gesagt). Sie hat dann nach einer Weile gemeint, dass das ein Zeichen dafür ist, dass ich scheinbar immer noch nicht aus der Übertragungsphase raus bin und hat die Arbeit mit mir beendet. "Ich muss beruflich kürzer treten und habe außerdem den Eindruck, dass ICH nichts mehr für Sie tun kann." Ist nicht sehr gut zuende gegangen, diese Therapie...)
Das stimmt mich auch so bedenklich bei diesem Thema, weil ich im Nachhinein so das Gefühl habe, dass das der Anfang vom Ende war. Die Beziehung stimmte scheinbar nicht mehr - nach Jahren gemeinsamer Arbeit.
Und ich habe den Eindruck, dass das von etwas ausgelöst wurde, was nicht annähernd in meinem Einflussbereich lag.
Das der schwierige Gedanke dabei für mich - dass das erste Gefühl bei mir war, dass ihre Interpretationen stark an mir vorbeigingen, sich so seltsam fremd anfühlten - das war ganz neu für mich im Kontakt mit ihr.
Viele Grüße
Vetiver
Na ja, mit dem zweiten Teil hat sie wahrscheinlich recht gehabt."Ich muss beruflich kürzer treten und habe außerdem den Eindruck, dass ICH nichts mehr für Sie tun kann."
Ansonsten hat sie es sich meiner Meinung nach schön einfach gemacht und dir den schwarzen Peter zugeschoben. Ich finde, bei dir ist das schon noch deutlicher als in meinem Fall, dass sie da auch auf dich übertragen hat. Dann einfach zu sagen 'Oh sie sind noch in der Übertragungsphase' und dann abzubrechen, bedeutet ja quasi, dass du etwas falsch gemacht hast und dafür dann abgewatscht wirst. Ob Übertragung oder Gegenübertragung, es ist doch auch ihr Job damit umzugehen oder vielleicht dagegen anzugehen. Wenn du in einer anderen Phase bist als sie dich gerne haben wollte, hat sie daran ja offensichtlich auch nichts ändern können. Überhaupt dann die Worte "immer noch" zu benutzen, finde ich schon bedenklich, wenn mans so direkt vor Therapieabbruch tut. Da werden viele doch leicht das Gefühl bekommen, sie waren zu langsam und haben nicht so funktioniert wie sie sollten. Wenn sie dann aufgibt, sollte sie auch darlegen, dass sie nicht weiter kommt und vielleicht überfordert ist, und zwar nicht nur so in einem Halbsatz, sondern ausführlicher und so, dass man es glauben kann.
Hallo mitsuko,
dein letzter Kommentar trifft so ziemlich exakt einen Teil dessen, was ich über den Ablauf meines Therapie-Endes denke... Es tut gut, dass von dir geschrieben zu lesen!
Mir ist aber noch was aufgefallen, als ich deinen zweiten Beitrag hier im Threat noch mal gelesen habe:
Du hast sicherlich schon überlegt, ob es da einen Zusammenhang gibt?
Ich will hier jetzt nicht rumspinnen, aber mir fallen gerade alle möglichen Dinge dazu ein, z.B.:
Man outet sich der Therapeutin gegenüber plötzlich mit einem Alkoholproblem, das man bisher noch nie erwähnt hat, und sie kann aus irgendeinem Grund nicht auf Leute mit Süchten. Oder man erzählt der Therapeutin, dass man homosexuell ist, und sie ist ein bisschen oder ein bisschen mehr homophob und wusste das vorher selbst nicht.
Da gibt es sicher noch mehr dieser Themen, die dazu führen können, dass sich Klientin und Therapeutin irgendwie verhakeln...
Viele Grüße
Vetiver
dein letzter Kommentar trifft so ziemlich exakt einen Teil dessen, was ich über den Ablauf meines Therapie-Endes denke... Es tut gut, dass von dir geschrieben zu lesen!
Mir ist aber noch was aufgefallen, als ich deinen zweiten Beitrag hier im Threat noch mal gelesen habe:
Das schwierige ist ja, dass sie seit neuestem irgendwie angeätzt auf mich reagiert [...]. Insbesondere da das passiert, kurz nachdem ich ihr etwas anvertraut habe, was ich sonst nie erzähle.
Du hast sicherlich schon überlegt, ob es da einen Zusammenhang gibt?
Ich will hier jetzt nicht rumspinnen, aber mir fallen gerade alle möglichen Dinge dazu ein, z.B.:
Man outet sich der Therapeutin gegenüber plötzlich mit einem Alkoholproblem, das man bisher noch nie erwähnt hat, und sie kann aus irgendeinem Grund nicht auf Leute mit Süchten. Oder man erzählt der Therapeutin, dass man homosexuell ist, und sie ist ein bisschen oder ein bisschen mehr homophob und wusste das vorher selbst nicht.
Da gibt es sicher noch mehr dieser Themen, die dazu führen können, dass sich Klientin und Therapeutin irgendwie verhakeln...
Viele Grüße
Vetiver
Ja aber die Fachkompetenz einer Therapeutin besteht dann doch eben darin, das in sich zu bearbeiten, oder?Ich will hier jetzt nicht rumspinnen, aber mir fallen gerade alle möglichen Dinge dazu ein, z.B.:
Man outet sich der Therapeutin gegenüber plötzlich mit einem Alkoholproblem, das man bisher noch nie erwähnt hat, und sie kann aus irgendeinem Grund nicht auf Leute mit Süchten. Oder man erzählt der Therapeutin, dass man homosexuell ist, und sie ist ein bisschen oder ein bisschen mehr homophob und wusste das vorher selbst nicht.
Da gibt es sicher noch mehr dieser Themen, die dazu führen können, dass sich Klientin und Therapeutin irgendwie verhakeln...
So kenne ich es zumindest von meiner Therapeutin. So war es in meiner Therapie.
Im ersten Moment mag es schmerzhaft für den Klienten sein, so eine Zurückweisung zu erfahren, die man slebst erstmal nicht erklären kann. Aber wenn die Therapeutin das mit sich slebst klärt und es dann anspricht und dann auch spürbar ist, das sich wirklich etwas verändert hat, dann kann es ja auch heilsam sein.
Ich habe jedenfalls daraus gelernt, das es gut sein kann zu Fehlern zu stehen, drüber zu reden, sie zu klären. Und auch gelernt WIE man das machen kann. Und es hat mir geholfen Vertrauen aufzubauen. Vertrauen in ein grundsätzliches Wohlwollen und in die Fähigkeit von Menschen sich zu entwickeln, das richtige zu tun. Und dadurch sind Fehler zumindest keine Giga-katastrophe mehr für mich.
In mitsukos Fall kann es natürlich auch etwas sein, das mehr an ihr liegt. Am Ende wird es nur klar, wenn es angesprochen wird.
amor fati
@Vetiver
Ja, ich denke definitiv, dass es diesen Zusammenhang gibt. Die Frage ist bloß, ist ihr Verhalten die Reaktion auf das was ich erzählt habe oder spinne allein ich deswegen rum. Hätte ich ihr nicht gerade sowas erzählt, hätte ich ja wahrscheinlich gar nicht so stark darauf geachtet, wie sie sich benimmt. Dann hätte ich gedacht, sie ist halt gerade nicht gut drauf. War aber eben auch ein auffälliger Zeitpunkt für schlagartiges nicht gut drauf sein. Ich glaube an sich nicht, dass sie grundsätzlich persönliche Probleme haben kann mit dem was ich erzählt habe. Da ich zuvor manchmal diesen Eindruck hatte, dass sie sich mit mir identifiziert, habe ich es darauf geschoben, was aber letztendlich auch nur so eine konstruierte Erklärung ist, weil ich es ansonsten nicht nachvollziehen kann.
Fakt ist jedenfalls, ob es nun an ihr oder mir lag, momentan kann ich nichts mehr unvoreingenommen einschätzen. Letztendlich kann ich es ja durch dieses Rumvermuten auch nicht herausfinden. Daher versuche ich gerade, mich mehr auf die positiven Entwicklungen innerhalb der Therapie zu konzentrieren, weil ich bis zu besagtem Zeitpunkt ja eigentlich zufrieden bin und keine Lust habe, eine totale Antihaltung zu entwickeln.
Hallo Vallee
Ja, ich denke definitiv, dass es diesen Zusammenhang gibt. Die Frage ist bloß, ist ihr Verhalten die Reaktion auf das was ich erzählt habe oder spinne allein ich deswegen rum. Hätte ich ihr nicht gerade sowas erzählt, hätte ich ja wahrscheinlich gar nicht so stark darauf geachtet, wie sie sich benimmt. Dann hätte ich gedacht, sie ist halt gerade nicht gut drauf. War aber eben auch ein auffälliger Zeitpunkt für schlagartiges nicht gut drauf sein. Ich glaube an sich nicht, dass sie grundsätzlich persönliche Probleme haben kann mit dem was ich erzählt habe. Da ich zuvor manchmal diesen Eindruck hatte, dass sie sich mit mir identifiziert, habe ich es darauf geschoben, was aber letztendlich auch nur so eine konstruierte Erklärung ist, weil ich es ansonsten nicht nachvollziehen kann.
Fakt ist jedenfalls, ob es nun an ihr oder mir lag, momentan kann ich nichts mehr unvoreingenommen einschätzen. Letztendlich kann ich es ja durch dieses Rumvermuten auch nicht herausfinden. Daher versuche ich gerade, mich mehr auf die positiven Entwicklungen innerhalb der Therapie zu konzentrieren, weil ich bis zu besagtem Zeitpunkt ja eigentlich zufrieden bin und keine Lust habe, eine totale Antihaltung zu entwickeln.
Hallo Vallee
Ja, das weiß ich, dass es am besten wäre, das anzusprechen. Aber gerade aufgrund dieser Situation ist mir das momentan leider gar nicht möglich.In mitsukos Fall kann es natürlich auch etwas sein, das mehr an ihr liegt. Am Ende wird es nur klar, wenn es angesprochen wird.
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