Was ist wirklich Krankheit/Was Einstellung?

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Mila
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 25
Beiträge: 1

Was ist wirklich Krankheit/Was Einstellung?

Beitrag Fr., 16.01.2009, 07:19

Hallo!

Mein Freund ist manisch depressiv bzw. hat eine bipolare Störung.
Ich kenne ihn nun seit 6 Monaten und von den Anfängen bis jetzt sind Entwicklungen zu erkennen.
Er bekommt seit ca. 2 Monaten ein neues Medikament,was seine teils sehr starken Stimmungsschwankungen ausgleichen soll,das voherige Medikament wurde abgesetzt,da seine jetzige Therapeutin heraus gefunden hat,dass dies nicht für ihn geeignet sei,da wohl bei ihm grundlegend eine falsche Diagnose gestellt wurde.

Er ist in einer Pflegefamilie groß geworden,ist dort als Kleinkind hingekommen,hatte aber zu seinen Eltern regelmäßig Kontakt (Besuchskontakte).
Seine Eltern sind ebenfalls psychisch krank und haben den Drang ihn manipulativ in ein Klassenschema reinzupressen (Arbeiter sind schlechtere Menschen,haben wenig Intellekt,Studierte Menschen sind die besseren Menschen usw.).
Aufgrund intensiveren Kontakts vor ca. 3 Jahren (der sich dann ca. auch 3 Jahre hinzog) hat er dieses Bild übernommen und teilt Menschen in Wertstrukturen auf.
Wir haben schon viele Gespräche über diese Sache geführt,die Beeinflussung der Mutter ist jedoch ziemlich hoch,nach einem Kontakt wirft er meist die bis dahin gewonnen Erkenntnisse wieder über Bord
Seine Mutter würde sein Ego sehr polieren,was ihm bisher gefällt.

Nun meine Frage:
Ist es Krankheitsabhängig,dass er sich aufgrund dessen so in dieses Muster hineinfallen lässt?
Oder ist es eine grundlegende Einstellungssache,die völlig unabhängig von der Krankheit ist?

Werbung

Benutzeravatar

Medea
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 29
Beiträge: 410

Beitrag Mi., 04.02.2009, 19:22

Ist das denn wirklich wichtig, wie dein Freund die Leute einteilt?

Jemandem völlig wertfrei zu begegnen ist glaub ich sehr sehr schwer.
Vorurteile begleiten uns doch unser ganzes Leben - die einen haben Vorurteile gegen Punks, die anderen gegen Snobs, die Nächsten gegen Arbeiter und wieder Andere gegen Menschen mit Behinderung...
Irgendwie teilt man sich die Menschen eben ein.
Ich zum Beispiel habe starke Vorurteile gegen stark geschminkte Frauen in Designer Kleidung und Parfumwolke. Eine habe ich dann beruflich mal näher kennen gelernt und sah, dass sie innerlich ein ganz lieber Mensch ist.

Würde vielleicht Kontakt zu Arbeitern was bessern? Meistens legen sich die Vorurteile wenn man Bekanntschaften schließt.

Und nochwas: Vorurteile sind gut fürs Selbstbewußtsein. Wenn ich jemand anderen schlecht mache, dann poliert einem das das eigene Selbstbewußtsein auf.
Vielleicht kannst du deinem Freund helfen, dass er auf andere Art und Weise sein Selbstbewußtsein stärken kann? Vielleicht braucht er dann irgendwann seine Vorurteile nicht mehr.

LG Medea

Benutzeravatar

MelaNiete
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 24
Beiträge: 141

Beitrag Fr., 06.02.2009, 21:45

Hallo,

Willkommen hier!

Das hängt wohl viel eher mit der Grundpersönlichkeit Deines Freundes als mit seiner Erkrankung zusammen. Er ist Deiner Schilderung nach offenbar jemand, der sich leicht beeinflussen läßt und lieber andere Meinungen übernimmt, als selber zu denken.

VG, Melanie

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag