Literatur über PT - Schaden/Nutzen für eigene Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Literatur über PT - Schaden/Nutzen für eigene Therapie?

Beitrag Di., 13.01.2009, 12:55

Liebes Forum,

ich habe eine Frage an diejenigen unter euch, die sich mit Literatur über Psychotherapie beschäftigen: Würdet ihr sagen, solche Lektüre bringt euch weiter, ist irgendwie hilfreich für eure eigene Therapie oder ist sie eher ein Hindernis oder gibt es vielleicht beide Aspekte?

Bei mir ist es nämlich so, dass ich meistens monatelang kaum etwas zum Thema lese, dann plötzlich das extreme Bedürfnis habe danach und alles in mich verschlinge, was ich dazu finden kann (Bücher, Internet) und tagelang kaum etwas anderes mache als lesen. Nun ist es so, dass ich mich seit einigen Tagen so schlecht fühle und glaube, es hängt mit dem Lesen zusammen, ich kann aber auch kaum damit aufhören Ich habe das Gefühl, das gibt mir im Moment etwas, das ich dringend brauche (könnte aber auch eine Illusion sein, immerhin geht es mir ja nicht gut dabei / danach).

LG
Sarah
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Werbung

Benutzeravatar

Admin
Site Admin
männlich/male
Beiträge: 2724

Beitrag Di., 13.01.2009, 15:34

Liebe Sarah,

dazu gab es mal einen Thread im Forums-Archiv, im Moment kann ich ihn aber nicht finden...

(nur mal so als kleiner Hinweis)

lg, rlf (admin)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Beitrag Di., 13.01.2009, 16:00

Admin hat geschrieben: im Moment kann ich ihn aber nicht finden...
Danke!

Da ist er: hier

Falls trotzdem noch jemand was zum Thema schreiben mag, nur zu...


LG
Sarah
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Benutzeravatar

Flugente
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 570

Beitrag Di., 13.01.2009, 16:07

Oder nehmt inzwischen den hier aus dem aktuellen Forum

viewtopic.php?f=41&t=954

Eisberg voraus!

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Beitrag Di., 13.01.2009, 16:13

Aaaaaaaah, oh nein, sowas wollte ich nicht
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Benutzeravatar

Flugente
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 570

Beitrag Di., 13.01.2009, 16:40

Sorry, aber um mal auf deine wirkliche Frage einzugehen. Das einzige Buch das ich bis jetzt gelesen habe ist: tut mein Therapeut mir gut. Das war recht interessant aber die Probleme die darin beschrieben sind, gibt es bei mir nicht, daher fands ich bald öde. Gerade das Kapitel, warum die Kindheit so wichtig ist fand ich aufschlussreich.

Ansonsten hab ich mich anfangs ziemlich durchgegoogelt zu dem Thema, bin aber dann immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass ich mich mit dem geschriebenen nicht identifizieren kann und wie meine Therapeutin mals gesagt hat, jede Therapie ist so unterschiedlich und individuell - das stimmt wohl.

Ich glaube, dass zuviel Wissen über das Thema eher schadet, weil man dann vielleicht wirklich dazu neigt, ein System oder eine Mechanik herauszufinden oder man hat das Gefühl, man macht selber offensichtlich nicht alles so, wie es ein Patient tun sollte und das ist im Sinne einer ganz ganz eigenen Therapie eher schade.
Eisberg voraus!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Beitrag Di., 13.01.2009, 16:47

Danke für deine Antwort, Flugente! Ich hatte sowas auch erwartet (und ich glaube auch erhofft, dass mir jemand mein eher ungutes Gefühl bestätigt). Bei mir ist es so, dass ich kaum etwas über meine Diagnosen gelesen habe (da kenn ich mich eh gut aus ), sondern viel über die Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten lese, am liebsten Bücher, die eigentlich für Fachleute geschrieben wurden und am besten noch schön viele Fallbeispiele enthalten
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9792

Beitrag Di., 13.01.2009, 17:04

Ich glaube ob das nutzt oder schadet kommt total darauf an mit welcher Motivation du solche Sachen liest..... Du kannst einen Informationsgewinn haben oder dich unnötig verrückt machen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Beitrag Di., 13.01.2009, 17:55

Ich glaube, um den Informationsgewinn geht es mir eher nicht und verrückt mach ich mich eigentlich auch nicht. Es ist eher so, dass ich beim Lesen oft das Gefühl hab, gerade selbst in einer Therapiestunde zu sitzen. Ziemlich am Anfang meiner Therapie hatte ich von meinem Therapeuten einige Male Kopien aus Büchern zum Lesen bekommen. Ich hatte ihn nicht darum gebeten, er hat auch nie gefragt, ob ich es gelesen habe und ich hab selbst auch nichts dazu gesagt, aber ich dachte danach immer, dass es gut ist, wenn ich mich mit sowas beschäftige. Mittlerweile ist es manchmal zu einem "Ersatz" geworden. Ich hab mir eins der Bücher, aus dem er mir Kopien gegeben hat, besorgt und wenn ich darin lese, fühl ich mich ihm irgendwie nah. Eigentlich wäre alles gut, wenn ich mich nur nicht immer so schlecht fühlen würde danach
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Benutzeravatar

kamikatze
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 15
Beiträge: 916

Beitrag Di., 13.01.2009, 19:06

Liebe Sarah,
ich habe schon ein paar büchlein ( :-;) über derlei "sachen" gelesen und nie ein schlechtes gewissen gehabt. deshalb fände ich es schon interessant, wie das bei dir zustande kommt. hast du eine ahnung, wie das kommt???
lg, k.
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Di., 13.01.2009, 19:16

Hallo Sarah!

Machst Du denn noch Therapie? Hast Du das Gefühl das Lesen hilft Dir weiter?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Sarah
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 28
Beiträge: 86

Beitrag Di., 13.01.2009, 21:54

Liebe kamikatze, ich weiß nicht genau, ob es ein schlechtes Gewissen ist. Also, es ist nicht so, dass ich denke, ich darf das nicht. Aber ich fühl mich dann schon immer so unehrlich ihm gegenüber. So, als hätte ich nicht genug Vertrauen in ihn, so dass ich mich sogar auf die Stunden vorbereiten will oder mir bei anderen "was abschauen", vielleicht um einen guten Eindruck zu machen Ja, sowas in die Richtung ist es wohl. Manchmal hätte ich ihn gerne "näher bei mir" und ich erhoffe mir durch das Lesen einen Weg dahin zu finden.

Liebe candle, ja, mache ich noch (öhöm ). Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass mir das Lesen hilft, im Gegenteil. Ich würde aber gerne den richtigen Umgang damit lernen, so dass ich was Positives daraus ziehen kann...

Danke für eure Antworten!
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

Benutzeravatar

heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag So., 18.01.2009, 00:17

Liebe Sarah,

interssant diese frage...bei mir läuft das ganze umgedreht ab: ich habe viel gelesen. vor etwa zwei jahren habe ich zu ersten mal mit einer freundin über das thema therapie gesprochen. sie war der meinung, ich sollte ( wie sie auch) eine beginnen. damals habe ich das leider " nicht für nötog" gehalten, obwohl ich arge probleme hatte.

jedenfalls las ich...und ich fing an mir symptome quasi erst noch anzueignen! beispielsweise find ich an mich zu schneiden, was ich davor nie getan hatte. meine autoaggressionen wurden stärker, überhaupt diese wut auf alles. ich wurde unsicherer..usw. und das verrückte ist: ich habe es gemerkt! ich habe gemerkt: wenn ich lese, wie menschen mit ihren problemen umgehen, was sie tun, um sich von spannungen zu befreien (ritzen) mache ich das nach! sozusagen in dem glauben" vielleicht hilft das ja, andere machen es ja auch" - ganz naiv ausgedrückt.

jetzt hatte ich 2 sitzungen bei einer therapeutin - die erste überhaupt, die ich besuchte - und ich bin glücklich, dass ich gleich eine sympathische frau gefunden habe.
jetzt habe ich angst zu "verraten" was ich weiß! zwar hat sich mich sogar gefragt, ob ich gelesen habe, aber ich habe nur gesagt "ein bisschen", was untertrieben ist.
ich glaube sogar zu ahnen, was sie sich über mich notiert! wenn ich bestimmte "stichwörter" nenne, ahne ich (natürlich, kann ich nicht wissen, ob das nun 100%ig stimmt - das ist ja alles auch nur laienhaftes halbwissen, dass ich habe) worauf sie das zurückführen wird.
das macht da alles nicht besser - mich irritiert es. ich habe angst, das da bestimmte dinge über mich stehen. ich habe aber auch angst dass sie mich für überheblich hält, wenn ich das thematisiere. im grunde muß ich alles gelesene jetzt vergessen, sonst kann ich mich nicht völlig frei auf die therapie einlassen, weil ich ständig ergründen will, welche "tricks" sie bei mir anwendet, warum sie welchen tonfall in der stimme hat ect...das wird alles so intellektualisiert, und dann bringt das alles nix

lange rede, kurzer sinn. bei mir hat sich das lesen eher negativ ausgewirkt

LG
-kalt-
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Benutzeravatar

heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag So., 18.01.2009, 00:36

Sarah hat geschrieben: Ich würde aber gerne den richtigen Umgang damit lernen, so dass ich was Positives daraus ziehen kann...
...also, wenn ich versuche, zu unterteilen, was mir geholfen und was mir geschadt hat ( ich weiß, das kann man nicht ganz in schwarz-weiß einteilen, ein tick von mir *hmpf*)
dann würde ich sagen, geholfen haben mir:

*ganz konkrete tips ( z. B. entspannungstips, tips gegen selbstschädigendes verhalten bzw selbstschädigende verhaltensmuster - z. B. was man tun kann um spannung abzubauen OHNE sich zu verletzen oder zu explodieren )
*zufällig gefundene erläuterungen von bei mir bereits vorhandenen "symptomen" oder mustern, die ich vorher zwar als "nicht normal" erkannt habe, aber keinen namen dafür hatte ( eine erleuchtung war der begriff "dissoziation" - um nur EIN beispiel zu nennen ) - zwar habe ich selten lösungen gefunden, aber es war eine erleichterung darüber zu lesen, endlich zu wissen, was es ist.

geschadet haben mir:

*symptomatik/ursachen von verschiedensten persönlichkeitsstörungen, fallbeispiele(...mit deinen ich mich im weitesten sinn identifizieren kann )
*texte über auswirkungen von depressionen
*literatur bzgl kindheitstraumata (Missbrauch...)
*"Betroffene berichten" (Berichte, Prosa, Lyrik von Betroffenen)

...geholfen hat mir tatsächlich wenig...*seufz*
LG
-kalt-
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN

Benutzeravatar

Georgine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 10
Beiträge: 1095

Beitrag So., 18.01.2009, 19:33

flugente schrieb:
Das einzige Buch das ich bis jetzt gelesen habe ist: tut mein Therapeut mir gut. .................Gerade das Kapitel, warum die Kindheit so wichtig ist fand ich aufschlussreich.
@flugente
das ist jetzt off-topic, würde mich aber mal interessieren. wenn du magst, könntest du das vielleicht kurz zusammen fassen, was in dem kapitel drinstand, warum die kindheit so wichtig ist?

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag