Hallo zusammen,
ich hoffe ihr könnt mir hier weiter helfen:
Vor wenigen Wochen erzählte mir meine Schwester am Telefon dass sie im Betrieb gemobbed würde. Angeblich hatte man letztendlich ein Foto von ihr verfremdet und ins Inet gestellt. Ich solle doch mal schauen ob ich es fände. Ich riet ihr im Gespräch doch besser zu kündigen da es sie zuviel Kraft kosten würde dagegen anzugehen. Sie hat einen schizophrenen Sohn und wir haben eine Parkinson erkrankte Mutter die schon genügend Kraft von ihr fordern. Ich muss dazu schreiben, dass ich am anderen Ende Deutschlands wohne und mich nicht so kümmern kann wie ich es gerne wollte. Nun gut, sie hat gekündigt und rief mich immer wieder an um zu fragen ob ich ihr Bild gefunden hätte. Sie selber hat keinen Inet Anschluss und auch nichts mit demm www am Hut. Ein paar Tage später folgte dann ein Anruf der mich ins Grübeln brachte. Ob es denn sein könne, dass durch mein Suchen im Netz andere Menschen darauf aufmerksam wurden und nun versuchen sie ebenfalls zu fotografieren. Sie hatte das Gefühl die Leute auf der Straße würden sie wiedererkennen und über sie tuscheln. Sie vernahm Stimmen wie "Guck mal, das ist die Frau". Ich sagte ihr natürlich dass sie da wohl eine falsche Wahrnehmung hat. Innerhalb weniger Tage spitzte sich die Lage zu. Die Lieder im Radio wurden textlich verändert, im TV spiele man ihren Fall nach, in der Zeitung las sie Warnungen a la "Wenn du das Internet öffnest kommst du nicht wieder hinaus" usw. Es wurde uns schnell klar, dass sie in ein psych. Problem schlitterte. Ich informierte meinen Bruder, der sie dann zusammen mit ihrem Partner überzeugen konnte in die Psychiatrie zu gehen. Das war 2 Tage vor Weihnachten. Sie ist momentan größtenteils zu Hause, muss nur zur Medivergabe in die Klinik. Feiertagsprobleme halt, es passiert nicht viel. Daheim spitzt sich die Lage immer mehr zu. Sie sieht Kameralichter im Bad, die Wohnung muss abgedunkelt werden damit sie nicht gefilmt werden kann. Ihr Partner ist am Ende.
Wenn ich anrufe weint sie, weil ihr niemand glaubt, sie spricht davon sich umzubringen weil es beser wäre für alle Beteiligten. Bisher hat sich kein Arzt dazu hinreißen lassen uns Tipps zu geben wie wir mit der Situation umgehen. Wir alle stehen hilflos da und wissen nicht wie wir am Besten reagieren. Sollen wir so tun als glaubten wir ihr? Es muss die Hölle für sie sein, dass die Menschen denen sie vertraut ihr nicht glauben. Ich weiß schon gar nicht mehr ob es überhaupt richtig ist wenn ich sie anrufe. Ihr Partner steht anschließend da und muss schauen wie er sie wieder beruhigt bekommt. Andererseits möchte ich ihr auch das Gefühl vermitteln dass ich an sie denke und sie nicht allein ist. ich, und auch der Rest der Familie sind ziemlich ratlos. Vielleicht gibt es hier ehemals Betroffene die mir etwas dazu sagen können? Würde mich sehr über Antwort freuen.
Vielen Dank
Eine Angehörige
Angehörige braucht Hilfe
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Hi,
klingt nach paranoider Schizophrenie; bricht selten so spät aus, kommt aber vor.
Auch ich bin ein Spätbetroffener. Das Beste, was sie machen kann ist möglichst lange im Krankenhaus zu bleiben, bis alle psychotischen Symtome weg sind und die Medis gut eingestellt sind. Danach ist eine ständige Überwachung durch den Psychiater unumgänglich.
Ich gehe alle 4-6 Wochen zum Doc und so konnten Rückfälle rechtzeitig erkannt werden und musste trotz zweier weiterer Psychosen (leicht) nicht wieder in die Klinik sondern er konne mir ambulant helfen.
Nach so kurzer Zeit, sollte die Geduld des Partners noch nicht so strapaziert sein, dass es Probleme gibt. Meine Partnerin hält seit 14 Jahren zu mir, also so lange ich krank bin und ich war sicher nicht immer leicht zu händeln.
Nehmt sie ernst aber versucht ihr auch klar zu machen, dass ihre Wahngedanken behandelbar sind. Für sie ist das, was sie denkt die Wirklichkeit, einfach abstreiten glaubt sie euch nicht.
Viel Glück, nach den Feiertagen wird die Therapie ja wohl weitergehen.
mfg
elias
klingt nach paranoider Schizophrenie; bricht selten so spät aus, kommt aber vor.
Auch ich bin ein Spätbetroffener. Das Beste, was sie machen kann ist möglichst lange im Krankenhaus zu bleiben, bis alle psychotischen Symtome weg sind und die Medis gut eingestellt sind. Danach ist eine ständige Überwachung durch den Psychiater unumgänglich.
Ich gehe alle 4-6 Wochen zum Doc und so konnten Rückfälle rechtzeitig erkannt werden und musste trotz zweier weiterer Psychosen (leicht) nicht wieder in die Klinik sondern er konne mir ambulant helfen.
Nach so kurzer Zeit, sollte die Geduld des Partners noch nicht so strapaziert sein, dass es Probleme gibt. Meine Partnerin hält seit 14 Jahren zu mir, also so lange ich krank bin und ich war sicher nicht immer leicht zu händeln.
Nehmt sie ernst aber versucht ihr auch klar zu machen, dass ihre Wahngedanken behandelbar sind. Für sie ist das, was sie denkt die Wirklichkeit, einfach abstreiten glaubt sie euch nicht.
Viel Glück, nach den Feiertagen wird die Therapie ja wohl weitergehen.
mfg
elias
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Danke für deine Antwort Elias. Nein, die Geduld ihres Partners ist keinesfalls erschöpft, er ist ein sehr liebevoller Mann und wird ganz gewiss zu ihr halten. Unser Problem ist eher dass keiner so richtig weiß wie wir uns am Besten verhalten. Jeder hat irgendwie die Angst etwas verkehrt zu machen, ihr eher zu schaden als zu helfen. Ist halt nicht so leicht wenn man so wenig über diese Krankheit weiß....
Hi,
ihr könnt ihr nur schaden, wenn ihr sie unter Druck setzt. Geduldige Aufmerksamkeit und behutsames Heranführen an eine Krankheitseinsicht, dass sie sich therapieren lässt kann ihr nicht schaden.
Keine Angst vor falschen Reaktionen eurerseits, das schlimmste was passieren kann ist, dass sie euch nicht mehr vertraut und euch als Verschwörer sieht.
mfg
elias
ihr könnt ihr nur schaden, wenn ihr sie unter Druck setzt. Geduldige Aufmerksamkeit und behutsames Heranführen an eine Krankheitseinsicht, dass sie sich therapieren lässt kann ihr nicht schaden.
Keine Angst vor falschen Reaktionen eurerseits, das schlimmste was passieren kann ist, dass sie euch nicht mehr vertraut und euch als Verschwörer sieht.
mfg
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