meine Tochter kokst

[sweeethy]

Vor ca. 10 Tagen bin ich durch Zufall darauf gekommen das meine 16 jährige Tochter kokst. Das war ein riesen Schock für mich und meinen Mann.
Sie hat bei den darauffolgenden Gesprächen zugegeben zeitweise sich eine Line zu gönnen.
Meine Frage ist wie verhalte ich mich richtig ihr gegenüber. Ich möchte - das zur Zeit für mich gute Verhältnis- nicht zerstören, wobei ich nicht weiß wann sie etwas sagt weil ich es hören will - oder sie es wirklich so meint wie sie es sagt.
Ich bitte wirklich um Hilllllfffffffeeeee

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[Otherwise]

Hallo Sweeethy,

auch wenn der Grund weshalb du hier bist kein schöner ist, möchte ich dich hier herzlich Willkommen heißen.

Ich finde es ganz toll, dass du nicht einfach impulsiv handelst, deiner Angst und deinem Ärger Luft machst und du dich informierst. Hut ab, das tun nicht viele Eltern. Sehr viele Eltern zerstören sich selbst jegliche Gesprächsbasis mit ihrem Kind, weil sie nicht Bescheid wissen und eben impulsiv handeln.

Ich kann dir von der anderen Front berichten - ich war selbst Kokainabhängig. Meine Eltern wussten sehr lange nichts davon, da ich schon lange nicht mehr zu Hause wohne. Als sie mich bei einem regelrechtem Kreuzverhör ca. September 08 dazu gebracht haben, die Wahrheit zu sagen, muss eine Welt für meine Eltern zusammengebrochen sein.
Erst heute weiß ich, weil Mutti es mir gesagt hat, dass sie ständig nach einem Schuldigen gesucht haben. Den haben sie auch schnell gefunden, weil mein Freund ja schon lange drauf war. Auf alles. Durch ihre Angst und ihre Wut ihm gegenüber haben sie aber mehr kaputt als gut gemacht. Ich musste mich ständig rechtfertigen, wieso ich mit diesem Menschen zusammen sei. Ich musste extreme Kontrolle über mich ergehen lassen. Das war alles sehr schlimm. Für mich schlimm und für meine Eltern wahrscheinlich noch schlimmer - weil sie mich ja lieben.

Ich frage mich gerade selbst, was sie hätten anders machen können und ehrlich gesagt finde ich keine Antwort, die ich als "richtig" bezeichnen könnte. Ich glaube das einzige was du momentan tun kannst ist deine Tochter ernst nehmen, herausfinden wieso sie Drogen nimmt.
Gruppendynamik? Falsche Freunde? Neugier? Probleme?
Wichtig ist, dass du deine Tochter ernst nimmst und ihr ganz genau zuhörst. Weiters fände ich wichtig, auch wenn das fast unmöglich für eine Mutter sein muss, dass du deine Tochter darüber aufklärst, was Koks mit ihr macht, was zu tun ist, wenn jemand zu viel genommen hat usw... Mach nicht den Fehler den so viele Eltern machen und zwinge sie dir zu versprechen nie wieder etwas zu nehmen oder so. Kläre sie auf und zeige ihr, dass du sie ernst nimmst. Beschuldige nicht ihre Freunde oder ihren Freund sondern akzeptiere die harte Wahrheit, dass sich deine Tochter von sich aus etnschieden hat mit Drogen zu experimentieren.

Das sind so die Punkte die mir einfallen wenn es darum geht eine gute Gesprächsbasis zu schaffen. Du bist ihre Mutter und ich denke, dass es die Hölle für dich ist. Wenn du nun ausrastest (was ich verstehen könnte, weil du sicher Angst hast) wird dich das nicht weit bringen. Ich denke, dass du am ehesten herausfinden kannst, wieso und weshalb, wenn du ihre Vertraute bist.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass du akzeptieren sollst wenn sie Drogen konsumierst! Vertrete deinen Standpunkt, vergiss dabei aber nie, die Ihren anzuhören. Und probiere so gut du nur kannst auf sie einzugehen.

Ich hoffe das ich dir ein wenig weiterhelfen konnte ... Wenn du Fragen hast, einfach drauflos schreiben!

lg
sensi

[sweeethy]

Ich danke dir für deine ausführliche Schilderung. Dabei habe ich erkannt das ich bereits einen Fehler gemacht habe, ich habe mir versprechen lassen, daß sie das niewieder tun wird.
So wie du mir das geschildert hast - ist das totat sinnlos. Ich möchte meiner Tochter gerne vertrauen, vielleicht auch nur um mich besser zu fühlen???
Ich habe bereits einen Termin bei einer Drogenberatungsstelle für sie ausgemacht. Sie wird zwar hingehen, versteht aber nicht warum das für sie notwendig ist. Sie ist ja nicht süchtig.!!!!
Bei gewissen Themen hört sie einfach weg, sie sucht sich einen Punkt an der Wand und schaltet ab.
Wobei ich sagen muß es gibt bei uns keine Schreiduelle oder dergleichen. Wir versuchen in ruhe mit ihr darüber zu reden.
Wir haben auch eine Freundin - mit dem gleichen Problem - miteingeladen.

Das einzige wobei ich mich durchsetzen konnte, ist, das sie ihre Lehrstelle nicht "hinschmeißt".
Sie geht jetzt nach der Berufsschule wieder dorthin, und anscheinend sind die Kollegen, die Bescheid wissen, nett zu ihr. Ihre Aussage.
Ich bin aber - leider - bei jeder ihrer Aussagen sehr skeptisch.

Ich werde deinen Rat - ihr die Folgen ihres missbrauches - deutlich vor Augen führen.
Doch dafür muss ich mich noch genauer über die Auswirkungen des Kokains (wie ich diese Wort hasse) informieren.

Ich wünsche dir alle Kraft dieser Erde damit deine Situation so bleibt oder wird wie du es dir vorstellst.
Danke

[Otherwise]

Liebe Sweeethy,

So wie du mir das geschildert hast - ist das totat sinnlos. Ich möchte meiner Tochter gerne vertrauen, vielleicht auch nur um mich besser zu fühlen???

Ja leider absolut sinnlos. Denn auch wenn sie dir hoch und heilig verspricht nix mehr anzurühren, kann sie selbst nicht wissen wie sie das nächste Mal reagieren wird, wenn etwas vor ihr liegt. Vielleicht meint sie es sogar ernst, wenn sie dir so etwas verspricht - aber wie gesagt, wenn es dann vor einem liegt, ist meistens egal wem man was versprochen hat.

Das du dieses Versprechen von deiner Tochter hören willst um dich besser zu fühlen ist völlig normal. Du bist ihre Mama, hast Angst um sie und möchtest einfach hören, dass sie eh ein "braves Mädchen" ist.

Ich habe bereits einen Termin bei einer Drogenberatungsstelle für sie ausgemacht. Sie wird zwar hingehen, versteht aber nicht warum das für sie notwendig ist. Sie ist ja nicht süchtig.!!!!

Wieso hast du nicht auch gleich einen Termin für dich ausgemacht? Du bist doch ratlos, oder? Die können dir dort auch wertvolle Hilfe für den Umgang mit deiner Tochter geben.
Das sie selbst nicht hinwill ist auch klar - wer will das schon. Und ob sie süchtig ist oder nicht, das kann ich nicht sagen. Kokain macht körperlich weniger abhängig als psychisch.

Das einzige wobei ich mich durchsetzen konnte, ist, das sie ihre Lehrstelle nicht "hinschmeißt".

Wieso wollte sie die Lehrstelle hinschmeissen?
Gut, dass du da dahinter bist. In einer solchen Situation ist Struktur etwas ganz wichtiges. Wenn sie nichts mehr hat in ihrem Leben, ist die Gefahr sehr groß weiter abzurutschen. Ein Job ist etwas wirklich wichtiges.

Doch dafür muss ich mich noch genauer über die Auswirkungen des Kokains (wie ich diese Wort hasse) informieren.

Guck mal hier, da kriegst du tolle Infos:
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/d ... stoff.html
Und hier hast du Erfahrungsberichte:
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/d ... rfber.html

Wie gesagt, du kannst hier jede Frage stellen! Dumme Fragen gibts nicht,

lg
sensi

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[münchnerkindl]

Deine Tochter ist Azubi, wovon finanziert sie denn ihr "Hobby"???

[Tante Käthe]

Hi sweety,

es ist eine schwierige Situation und sehr schwer, damit umzugehen, zumal es sich um das eigene Kind handelt.
Leider haben wir hier bei uns dieses Problem auch, schon lange. Unser Sohn hat zwar nicht angefangen zu koksen, ob er es jetzt macht, weiß ich nicht, aber letztlich sind die Abläufe, Schemen bei Drogenkonsumenten, egal um welche Substanzen es sich handelt, im Verhalten ähnlich.

Schau mal, wenn Du Lust hast unter:

viewtopic.php?f=40&t=1114&p=90923#p90923
Dieser Thread ist in die Rubrik "Lange Beiträge" verschoben worden. Der Anschlussthread ist hier unter den Substanzbezogenen Abhängigkeiten zu finden und heißt: "Drogen und unser Sohn".

Es wird sicher ein Leerweg zur Drogenberatung für Deine Tochter werden, wenn sie selbst der Auffassung ist, dass alles normal ist, bzw. sie dieses Zeug nicht braucht. Sei nicht traurig (auch wenn es einfach gesagt ist), mach Du Dir ein Bild und geh konsequent mit dem Problem um. Gib ihr kein Geld, auch wenn sie sonst etwas erzählt!!
Ansonsten kann ich mich Sensi ziemlich anschließen.

Wir haben auch eine Freundin - mit dem gleichen Problem - miteingeladen.

Ob das etwas nützt, könnte eher für Dich komisch werden. Die Freundin wirds ähnlich "locker" sehen.

Das einzige wobei ich mich durchsetzen konnte, ist, das sie ihre Lehrstelle nicht "hinschmeißt".

Ja, wär schon gut, wenn sie das durchziehen kann, aber wissen tut man es nicht.

Viel Kraft und alles Gute

Käthe

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