Panikattacken, wenn man nicht weglaufen kann

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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windowsill
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Panikattacken, wenn man nicht weglaufen kann

Beitrag Di., 16.12.2008, 14:16

Hallo,

hm, wie fang ich an? Es geht um meine Freundin... Wir sind jetzt ein knappes Jahr zusammen und eigentlich läuft alles gut, nur gibt es einen Punkt, der überhaupt nicht funktioniert: wir wohnen in unterschiedlichen Städten, haben beide viel zu tun und können uns dementsprechend nicht so oft sehen. Immer wenn ich sie dann am Telefon frage, wann wir uns das nächste mal treffen, antowrtet sie mit "mal sehen, ich weiß es noch nicht" etc. Sie trifft einfach NIE eine eindeutige Zusage!!!

Nun könnte man vielleicht annehmen, sie hat einfach keine Lust mich zu sehen, aber das ist NICHT der Fall! Vielmehr hat sie Angst vor Situationen, in denen sie nicht weglaufen kann, vor definitiven Terminen usw. Sie kriegt regelrechte Panikattacken, wenn sie in einem Laden an der Kasse steht (wieder so eine Situation, aus der sie nicht sofort abhauen kann), wenn sie mit der Straßenbahn fährt oder in einem Café sitzt.

In langen mühsamen Gesprächen habe ich das aus ihr herauspressen können. Ihre Angst ist nicht immer gleich stark und wenn wir z.B. zusammen einkaufen gehen, ist das auch überhaupt kein Problem. Aber das kann ja wohl nicht die Lösung sein?? So langsam nimmt mich diese Sache ganz schön mit: ich schwebe immer in der Luft, weiß nicht, ob sie kommt oder nicht (weil sie wieder nicht fest zugesagt hat). Was kann ich tun?? Ich habe schon mehrmals mit ihr darüber geredet, richtig was gebracht hat es allerdings nicht. Auch zu einem Psychologen - wie ich ihr vorgeschlagen habe - möchte sie nicht gehen.

Erfahrungen? Tipps? Irgendwas??

Danke!!

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Knuddelmaus21
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 18:31

hallo windowsill,

da kann ich dir eigentlich eine Menge zu sagen, denn ich leider selber auch an Panik und Angst...ein schwieriges Thema! Bis man erstma zu der Einsicht kommt und der Gedanke nicht loslässt das was organisches krank ist....auf alle fälle solltest du deiner freundin zeit lassen und lasse sie selber entscheiden was richtig ist für sie...dränge sie auf keinen fall und mache ihr keine vorwürfe...das alles würde es nur verschlimmern....schicke sie nirgendwo hin wo sie nicht möchte....einsicht ist die beste sicht nur die muss erstmal kommen!!! du hast recht so zu leben ist nichts, aber erstma muss sie damit klar kommen! du kannst ihr in der zeit nur schweigend zur seite stehen und ihr in schwierigen situationen helfen....wenn sie mit dir darüber sprechen möchte dann wird sie dir das erzählen, denn über panik und angst zu sprechen ist schwer!!!! kann es nur aus meiner sicht erzählen denn ich habe einen tollen freund, der mit immer zur seite steht, mit dem ich darüber reden kann und wenn es mir nicht gut geht kann ich es ihm sagen und er versucht es zu verstehen....es ist natürlich schwer zu verstehen!
kann dir nur den rat geben das du sie einfach lässt ...und zu vielleicht zu ihr fährst wenn es geht....du kannst sie ja langsam darauf ansprechen und sagen wenn sie reden möchte kann sie es jederzeit tun....
reden bringt soviel habe ich nachher auch gemerkt...leide erst seit einem halben jahr unter panik und angst und hätte ich meinen freund nicht mit dem ich reden könnte würde ich mich wahrscheinlich immer noch verrückt machen , durchgehend!!!! Natürlich muss man irgendwann was dagegen tun, aber ich bin auch der einsicht das ich erstmal selber damit klarkommen soll und gucken muss was richtig ist....habe viel gelesen in foren und jetzt mal selber angemeldet....erst dachte ich auch...ne ne nichts für mich! aber wenn ich helfen kann und man mir helfen kann ist alles gut....

hoffe ich konnte dir etwas helfen!!!
Viel Glück

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Thread-EröffnerIn
windowsill
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 22:26

Hallo,

danke für deine Antwort! Wirklich, es hilft mir sehr, von anderen betroffenen zu hören.
Hm, in Ruhe lassen? ja, ich gebe mir schon alle Mühe, ihr damit nicht auf die Nerven zu gehen und das Thema ständig anzuschneiden. Ich verstehe, dass ihr das alles nicht leicht fällt und es bedeutet ja auch durchaus ein menge, wenn sie sich mir anvertraut.
Aber - entschuldige, dass ich das so sage - manchmal treibt es mich auch zur Weißglut: wenn ich zum 1000. mal nachfragen muss, ob wir uns denn jetzt am Wochenende treffen und sie druckst immer noch rum. Ich komme schon in 80% der Fälle zu ihr, aber auch das ist jedes mal ein Kampf im Vorfeld. Ich gebe mir alle Mühe, ruhig zu bleiben (und ich hab sie auch noch NIE angegriffen oder so), aber manchmal ist das schon nicht so leicht. Vor allem eben, weil ich den Eindruck habe, es wird überhaupt nicht besser, sondern eher im Gegenteil... Ich würd ihr so gerne helfen!!!!!! Bestimmt ist es auch schon gut, dass ich ihr zur Seite stehe...

Wie gehst du denn mit den Ängsten um? Hast du spezielle Tricks, die du anwendest, wenn sowas passiert?

Danke und viele Grüße!!

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elias
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Beitrag So., 21.12.2008, 11:52

Hi,
du hast recht, es wird nicht besser; jedenfalls nicht von alleine.
Eine Angststörung ist ein weit verbreitetes Phänomen. Aber ein Arztbesuch wird euch nicht erspart bleiben. Es muss festgestellt werden, ob es eine Phobie oder eine Neurose ist. Beides kann behandelt werden und dann wird es auch besser.
Ich leide unter einer Angstneurose und bekomme Panikattacken bei allen denkbaren Gelegenheiten aus heiterem Himmel.
Vor ca 14 Jahren hatte ich 4-5 Anfälle pro Woche, manchmal 2 mal am Tag.
Durch gezieltes Training und Aushalten der Situation ( eben nicht weglaufen) bin ich mittlerweile auf 3-5 Anfälle pro Jahr.
Eine Panikattacke ist für den Betroffenen sehr anstrengend und es dauert verhältnismässig lange bis er sich davon erholt hat ( 3-6 Std bei mir).
Meist hilft mir eine Beruhigungstablette und einige Std Schlaf, dann wird es besser.
Verabredungen einhalten, kann mitunter unmöglich werden, wenn man durch Panik daran gehindert wird. Deshalb wahrscheinlich trifft sie keine festen Verabredungen??
Aber sicher ist, wenn sie nichts tut wird es schlimmer, bis sie sich nicht mehr traut, das Haus zu verlassen.
Je eher man etwas dagegen unternimmt, desto einfacher ist die Therapie
mfg
elias


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Knuddelmaus21
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Beitrag So., 21.12.2008, 12:48

also eigentlich bin ich grade selber in der Anfangsphase und alles ist erst angefangen vor einem halben Jahr , kämpfe selber noch damit und versuche irgendwie mit klar zu kommen...ich lese viel nach das beruhigt mich dann immer etwas....aber bei jedem ist es auch anders denke ich mal...wie gesagt es macht einen aber wahnsinnig und es ist wichtig in der zeit jemanden zu haben....


liebe grüße

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