Gesellschaft + Freundin + Essen = ÜBEL

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Ifrit
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Gesellschaft + Freundin + Essen = ÜBEL

Beitrag Fr., 12.12.2008, 00:19

Hallo zusammen,

nachdem ich über google auf dieses Forum gelangt bin und zwar um genau zu sein auf diesen Thread:

http://www.psychotherapiepraxis.at/arch ... hp?t=14394

möchte ich jetzt aber meine eigene "Abart" davon hier rein schreiben. Also:
Ich bin 21 Jahre alt 1,90 groß und wiege 65 Kilo...war nie magersüchtig oder hatte sonst in irgend einer Art eine Essstörung.
Ganz im Gegenteil, ich esse wirklich gerne und habe das auch immer gut können! Vielleicht esse ich eher unregelmäßig, aber das passt so schon, habe mich mitlerweile damit abgefunden das ich nicht zunehmen kann :3 des weiteren bin ich mit meinem Körper echt zufrieden. (Will damit nur sagen, daß das Problem das ich gleich ansprechen werde nicht daher kommt.)

Konnte früher immer gut in Gesellschaft essen und fühle mich da eigentlich auch wohl, aber seit ca 1,5Jahren ist das nicht mehr der Fall. Das "witzige" daran ist...ich bin genau seit 1,5Jahren mit meiner Freundin zusammen. Zum ersten Mal aufgefallen
ist mir das in einer Betriebskantine. Ich hab mich einfach beobachtet gefühlt(was auch der Fall war xD)-> mir wurde schlecht, heiß...ich musste einfach rauß...und das heißt dann bei mir wenn's sein muss im T-shirt bei -10° weiter Hitze schieben! Ja und so ging das dann, dass ich nicht mehr in Kantinen gegessen habe...aber in einer Mensa zB mit über 1000 Leuten oder auch auf riesen Festen kann ich essen und trinken wie ich will. An Sylvester war ich mit meiner Freundin alleine daheim, wir haben gekocht(alles war okay). Als dann das Essen auf dem Tisch stand...ging mein Magen los. Mir wurde schlecht-heiß etc.!
Dann kam meine Freundin mal auf mich zu und sagte:" Meine Schwester heiratet am...um...da und da! Wir sind natürlich herzlich eingeladen!" Habe sofort gespürt, dass irgendwas nicht mit meinem Magen stimmt als sie das gesagt hat.
Der Tag rückte näher und ich wurde immer nervöser...wollte mir keinen Stress machen...konnte aber nix dagegen tun.
Am morgen der Hochzeit bin ich aufgewacht hab was gegessen, getrunken-> alles gut...kurz bevor ich geholt wurde...musst ich vor lauter Aufregung kotzen...der ganze Tag war der Horror! So jetzt noch eine letzte Story die erst am 6.Dezember passiert ist. Es war Weihnachtsfeier von nem Verein in dem ich bin. Ich bin um 19Uhr hin...erst Sektempfang...kleine Snacks alles kein Problem...meine Freundin kommt wie abgemacht um 15nach in den Raum...ich seh sie...(freue mich wirklich sie zu sehen)...und BAMM....mir wird heiß ich werd blass ich muss einfach rauß. Da hab ich dann kotzen müssen...danach drinnen habe ich mich mit ihr an den Tisch gesetzt und gegessen...und dann bis 5morgens durchgefeiert. Also eigenlich alles kein Problem...aber ich merke selber wie ich mich immer mehr zurückziehe...und zB diesen Samstag einer Verabredung mit ihr und ihrer Familie einfach absagen musste..weil ich weiß wie es mir ergehen wird. Ich mag einfach keine Leute die nen Abend kaputtmachen weil es ihnen nicht gut geht. Naja und so einer bin ich dann...und dann mach ich mir immer noch mehr Stress und es wird noch schlimmer.
Zum Schluss noch: Ich liebe meine Freundin über alles..war noch nie so lange mit jmd zusammen und habe so viel für jmd empfunden wie für Sie. Ich habe ihr das mit meinem Magen von Anfang an erzählt..auch dass es richtig schlimm wird wenn sie da ist...und es vll sogar an ihr liegt. Sie will einfach nur das es mir besser geht damit. Da ich nicht mehr weiter wusste hab ich mich hier mal komplett "entleert"! Tut mir leid dass es so lange geworden ist. Hat jemand ne Ahnung von was das kommen könnte? Ich weiß nicht mehr weiter! Ich hasse meinen Magen für das was er da immer abzieht :D

Danke fürs lesen

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Eve...
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 18.12.2008, 12:19

Hallo!

Meinem Eindruck nach - der natürlich immer nur auf dem beruhen kann, was als als mehr oder weniger flüchtiger Eindruck durch das Erzählte entsteht - setzt Du Dich selbst unter starken (situationsbezogenen) Stress, auf den Dein Magen reagiert, und meinst, es liege an den Menschen bzw. an der Umgebung/Handlung. Es sind aber wahrscheinlich eben weniger diese selbst, als irgend etwas in Deinem Unbewussten, dass sich in diesen Symptomen zeigt - und Dich verwirrt, weil Du den Bezug nicht erkennen kannst.

Die Frage ist nun natürlich: Was im Unterbewusstsein macht Dir diesen extremen Druck?

Warum bist Du so aufgeregt? Immer bei denselben Leuten? Was wiederholt sich da? Kennst Du so etwas aus früherer Zeit (Kinderzeit vielleicht)? Es muss einen Grund - oder ein Bündel davon - geben. Das kannst Du aber am besten selbst herausforschen, wenn nötig, mit therapeutischer Hilfe,

meint Eve

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Winterwolke
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Beitrag Do., 18.12.2008, 18:58

Kannst du noch etwas mehr zu der ersten Situation in der Kantine schreiben? Du schreibst, dass du dich beobachtet gefühlt hattest...
War da auch deine Freundin dabei?
Lunyu 6.17 (Kapitel Yong Ye)

Konfuzius sprach: “Wer sucht schon einen anderen Weg aus dem Haus, als die Tür?
Warum folgen wir nicht genauso auch in anderen Dingen dem einen richtigen Weg?”

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Ifrit
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 20:12

Hi, sry das ich erst jetzt schreibe, war länger nicht mehr online.
Eve... hat geschrieben:
Die Frage ist nun natürlich: Was im Unterbewusstsein macht Dir diesen extremen Druck?

Warum bist Du so aufgeregt? Immer bei denselben Leuten? Was wiederholt sich da? Kennst Du so etwas aus früherer Zeit (Kinderzeit vielleicht)? Es muss einen Grund - oder ein Bündel davon - geben. Das kannst Du aber am besten selbst herausforschen, wenn nötig, mit therapeutischer Hilfe,

meint Eve
Also ich denke schon auch dass es etwas mit meinem Unterbewusstsein zu tun hat. Was das ist?...würde ich auch gerne in Erfahrung bringen. Es ist nicht immer bei den selben Leuten...passiert einfach in Situationen, in denen ich mich entweder nicht sehr wohl fühle, oder Situationen die mit Stress verbunden sind. Wenn dann meine Freundin dabei ist wird sie zu sowas wie nem Verstärker hab ich das Gefühl...oder sogar zum Auslöser. Ist es möglich das ich Angst habe das jmd meine Freundin "angreift". Sozusagen...mein Beschützerinstinkt bei ihr wird so stark ausgelöst, dass ich mich so großem Druck aussetze? Muss schon zugeben dass in mir drin so ne Angst steckt sie zu verlieren...völlig unbegründet...alles läuft super bei uns, aber Angst habe ich trotzdem, weil ich mir zum ersten Mal in meinem Leben vorstellen könnte einen Menschen für immer zu lieben.
Habe Angst das es schief gehen könnte....
In der Kindheit gab es so etwas wirklich NIE! Hatte nie Probleme irgendwo zu essen. Aber da hatte ich meine Freundin auch noch nicht. Zum Thema therapeutische Hilfe: Werde Anfang nächsten Jahres sobald wie möglich einen Therapeuten aufsuchen.
Kopfkino hat geschrieben:Kannst du noch etwas mehr zu der ersten Situation in der Kantine schreiben? Du schreibst, dass du dich beobachtet gefühlt hattest...
War da auch deine Freundin dabei?
...also ich hab mich beobachtet gefühlt, weil ich in diesem Arbeitsbereich als Ferienarbeiter so ziemlich der einzige männliche Mitarbeiter war. Als ich dann in die Kantine gegangen bin haben mich da alle so angeglotzt das ich nicht ma mehr in Ruhe was abbeißen konnte. Beobachtet werden macht mir eigentlich nix groß aus, wenn ich zB abends weggehe oder so. Aber sobald es eben bei mir um Essen geht sieht die Welt anders aus. Meine Freundin war in dieser Situation nicht dabei.
Ich weiß aber auch nicht ob es exakt die gleichen "Stress-Gefühle" waren wie in den Situationen danach.
Gestern war Weihnachtsessen bei uns zu Hause und meine Freundin war auch dabei inklusive meiner gesamten Verwandschwaft...und mir ist nicht schlecht geworden etc. Weiß auch nicht woran es immer liegt dass mir dann plötzlich so kotzübel wird...

Vielen Dank für Eure Antworten!

p.s.: Ich wurde im Alter von 1Jahr oder eher jünger von meiner Mutter getrennt, da diese im Sterben lag...und zwar für ein ganzes Jahr. Muss selber sagen, dass mir das überhaupt nichts ausmacht. Natürlich war ich als Baby total wütend und traurig, aber jetzt weis ichs ja besser. Habe einfach so Bedenken, dass mir ein Therapeut genau das dann vor die Nase hält.
Weil ich das als Grund eher ausschließe.

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MartinJN
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Beitrag Do., 25.12.2008, 17:25

Erkundige dich mal nach Symptomen für den sog. "Nähe-Distanz Konflikt". Das kommt mir sehr bekannt vor was du da beschreibst!

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Ifrit
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 12:05

MartinJN hat geschrieben:Erkundige dich mal nach Symptomen für den sog. "Nähe-Distanz Konflikt". Das kommt mir sehr bekannt vor was du da beschreibst!
Also die Definition:

"Bezeichnung für den gleichzeitigen Wunsch nach Nähe, dem die Angst vor engem Kontakt (Interaktion) entgegensteht.",

trifft wenn überhaupt nur teilweise zu. Da, wenn es nach mir gehen könnte, ich sofort mit meiner Freundin mein Leben lang in einer Wohnung leben möchte. Naja ist im Moment natürlich noch zu früh für sowas, aber will eigentlich ständig in Ihrer Nähe sein. Das Problem ist nur, wenn andere Menschen mit im Raum sind und es um Essen geht. Dann dreht mein Körper völlig durch.
Je bessere ich die Leute kenne desto besser ist es dann auch...aber eigentlich auch nicht immer...weiß da echt nicht mehr weiter. Ist n echt blödes Gefühl wenn man irgendwie die Kontrolle über seinen Körper verliert und er macht was er grade will.
Heute zB wäre wieder so n Weihnachtsessen mit ganzer Familie bei meiner Freundin...wenn ich daran nur denke hab ich schon die Gewissheit dass mein Magen da verrückt spielen würde. Das gute ist nur dass meine Freundin mir das in keinster Weise übel nimmt, wenn ich dann wegen meinem "Problem" absagen muss. Zumindest NOCH.
Werde aber diesen oben genannten Konflikt auf jeden Fall auch ansprechen, wenn ich zum Therapeuten gehe.

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tinka
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 13:37

vllt. hast du in den entsprechenden situationen sorge, dess du einen fehler machst (der denn evtl. jemanden verärgern/verletzen könnte)... des stresst dich denn so sehr, dess dein magen rebelliert...
narben haben die kraft, uns daran zu erinnern,
dass die vergangenheit gegenwart war!

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MartinJN
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 16:20

ich habe das deswegen angesprochen, weil sich dieses Verlangen nach Flucht in gefestigten Gesellschaften mit Freundin auch bei mir so auf den Magen widergespiegelt hat...man möchte das nicht, doch der Apettit vergeht einem völligst und man bekommt ein reiss aus gefühl!
Vielleicht aber auch ein Holzweg, kann auch sein.

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Ifrit
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Beitrag Mo., 29.12.2008, 00:42

tinka hat geschrieben:vllt. hast du in den entsprechenden situationen sorge, dess du einen fehler machst (der denn evtl. jemanden verärgern/verletzen könnte)... des stresst dich denn so sehr, dess dein magen rebelliert...
Hm, wenn ich so drüber nachdenke. Ich weiß nicht, kann es sein das mein Magen "abdreht", weil ich Angst habe das jmd meine Freundin "angreift", oder ich in eine mir unangenehme Situation komme? Was ich ehrlich zugeben muss ist, daß ich zu Beginn unsrer Beziehung am überlegen war, ob das überhaupt was wird und ob ich's machen soll. (Sie war da 15 und ich 19) Habe immer gedacht ich werde nie so ne viel jüngere Freundin haben. In der Anfangszeit war ich mir halt selbst unsicher mit Ihr an meiner Seite...muss ich schon zugeben. Aber das ist eigentlich völlig weg. Das war nur ganz zu Beginn unsrer Beziehung.

Danke für Eure Antworten
Werde im neuen Jahr so schnell es geht einen Internisten aufsuchen, der auch Therapeut ist.


@MartinJN: Waren die Symptome dann genau so wie bei mir? Sprich: Hitze, Übelkeit oder sogar Erbrechen?

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Fetullah
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Beitrag Fr., 02.01.2009, 00:55

Also die Angst vorm Essen in der Öffentlichkeit ist ein Teil sozialer Ängste. Du kannst dir ja bei Wikipedia einmal die selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung anschauen viellieicht trifft einiges auf dich zu?

Es kann sich des Weiteren um eine Phobie handeln, bist dann ein "Normalo" der halt einfach Angst davor hat vor vielen Menschen zu Essen. Dagegen kann man einiges machen, z.B. sich mal zu Fremden Leuten in die Kantine setzen und sich einfach mal mit denen unterhalten. Oder von anderen (vielleicht auch von Freundin) Feedback geben lassen ob an deinem Eßverhalten etwas außergewöhnlich ist. Oder ob auch sie den Eindruck hat, dass ihr beobachtet werdet?

Schwer zu sagen aber da du schon rumkotzt wäre der Gang zum Therapeuten nicht übertrieben.

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Heiko87
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Beitrag Mi., 09.09.2009, 18:54

Guten tag!

ich wollte mal nachfragen ob du mittlerweile beim therapeuten warst und ob es was gebracht hat?

habe ungefähr die gleiche symthome.

würde mich auch ne antwort freuen

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verzweifelt08
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 17:02

Hallo,

für mich ist das auch ein ziemliches Problem in der Öffentlichkeit zu essen. Ich denke aber dass sich bei mir viel im Kopf abspielt, denn ich hatte auch schon Momente wo ich mir etwas zu essen geholt habe, habe mich irgendwo hingesetzt und in der Gegend umhergeschaut,dabei gegessen und hinterher fiel mir auf dass es mir gar nichts ausgemacht hat und ich mich gut fühlte. Ich habe einfach in dem Moment nicht so sehr dran gedacht als ich gegessen habe.

Sehr oft kommt es aber vor dass mir dann heiß wird, mir wird übel und ich meide eigentlich so gut es geht das Essen in der Öffentlichkeit. Ein Beispiel: In einem Restaurant (z.B. McDonalds,Dönerbude usw....) gelingt es mir überhaupt nicht dort etwas zu essen. Sofort wieder dieses Panikgefühl,schwitzen,schwitzige Hände usw...Nehme ich das Essen mit nach Hause ist es kein Problem für mich.

Ich achte auch immer darauf dass ich z.B. wo viele Leute nah beieinander sitzen oder auf ner Bierbank oder ähnliches immer außen sitze und in der Nähe des Ausgangs. Anders wäre es für mich nicht auszuhalten.

Jahrelang habe ich schon diese Situationen und weiß nicht woher diese ganze Problematik kommt. Ich kann mich auch nicht an ein Erlebnis in der Kindheit erinnern.

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tuning
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Beiträge: 8

Beitrag So., 09.02.2014, 00:56

Hallo, ja dies kenne ich auch. Es scheint so es betrifft meistens die Frauen. Obwohl ich bin ein Mann. Aber ich habe ca. 20 Jahre gebraucht bis ich jetzt mal Google befragt habe und dieses Forum gefunden habe. Vielleicht können wir uns ja austauschen, allzu viele Leute gibt es damit nicht.

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Goldbaer
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Beiträge: 58

Beitrag So., 02.03.2014, 12:17

Interessantes Thema, da meine Probleme sich ähnlich gestalten. Nach vielen Jahren in einer Beziehung entwickelte auch ich Ängste, gemeinsam mit meiner damaligen Freundin und Bekannten zu essen. Das ging sehr sehr schleichend. Mal funktionierte es, dann wieder nicht. Mit langsamer Tendenz zum Negativen. Irgendwann zog ich mich soweit zurück, dass außer meiner Freundin niemand mehr in meinem Leben war. Die Beziehung scheiterte schlussendlich daran. Das Gemeine an der Geschichte war, dass ich es nie so richtig als Problem wahrgenommen habe. Ich komme grundsätzlich auch sehr gut alleine klar. Erst nachdem alles vorbei war, haben wir in langen Gesprächen herausgefunden, was da schiefgelaufen ist. Einen Weg zurück haben wir aber nicht mehr finden können.
Das Problem mit dem Essen ist meiner Meinung nach nur ein Symptom von vielen möglichen für etwas, auf das es völlig unterschiedliche Reaktionen geben kann. Ich kenne auch Menschen, die genau dann Zeug in sich hineinstopfen, wenn kniffelige Situationen anstehen. Ich kam irgendwann dahinter, dass mir die Fähigkeit, positive oder negative Empfindungen anderen Menschen gegenüber zuzulassen und diese auch von anderen anzunehmen, aus welchen Gründen auch immer verloren gegangen war. Liebe, Zuneigung aber auch Wut und Abneigung sind alles Regungen, die ich gern zu kontrollieren versuche. Ein unmögliches und kräftezehrendes Unterfangen. Da gibt es in der Vergangenheit etliche Gründe, warum dies so sein könnte. Und die Trennung hat es dann noch weiter verschlimmert. Ich arbeite im Rahmen einer Verhaltenstherapie daran. Doch es ist unheimlich schwer für mich und auch sehr zeitaufwändig, diese dusseligen Denkstrukturen beiseite zu lassen.
Will sagen: Für mich ist es hilfreicher, mich nicht mehr auf das Essen zu konzentrieren, da ich gemerkt habe, da es das Beisammensein generell ist, das schwer fällt. Heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch Übungen das Essen betreffend machen. Daran kommt man glaube ich nicht vorbei.
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tuning
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Beiträge: 8

Beitrag So., 02.03.2014, 13:15

Ich glaube es ist wichtig wenn man eine Beziehung hat, das es der Partner weiß. Dann stört es ihm nicht, und er wird es dir auch nicht vorhalten. Es ist allerdings heute schwer jemanden zu finden der sich auf eine Beziehung richtig einlässt. Ist heute eher alles oberflächlich. Man ist zu der jetzigen zeit einen viel höheren Stress ausgesetzt als früher, Job, Wohnung oder Haus, Freunde, Geld, Gesundheit..... einfach gesagt Zukunftsängste. Und das wirkt sich in alle Bereiche aus. Man braucht sich ja nur die Besucher Steigerungsrate von Psychologen ansehen. Und deshalb ist eine unbekümmerte Beziehung wichtig, wo man Mensch sein kann so wie ich bin.

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