Die Zeit kommt mit der Zeit

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Die Zeit kommt mit der Zeit

Beitrag So., 09.11.2008, 15:14

Dämmrig weiß erlischt der Abend,
schleppend zieht die Nacht heran,
kaum vorüber ist der Tag,
schon rüstet sich zum Sein der Nächste,
verplant, belastet und beladen,
kaum erwogen der Vergang'ne,
keine Zeit mehr für verwendet,
kein Gedanke mehr verwandt.

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Beitrag So., 09.11.2008, 22:37

Weshalb schenkst du mir Blumen,
die ich einst auf die Gräber
vergangener Menschen legte -
eines Tages auch auf deines
legen werde.
Was denkst du, wie mir
zumute ist, wenn ich diese
Friedhofswächter in einer
Vase an mein Fenster stelle,
solange, bis ihnen jegliche
Existenzberechtigung entzogen ist,
sie verdorrt und vertrocknet
ihre Köpfe im Licht der
untergehenden Sonne neigen,
allein, um mir zu sagen,
dass unser aller Zeit
kommen wird.

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Beitrag Mo., 10.11.2008, 18:55

Die Welt vekehrt im Fluss der Selbstsucht,
nicht firm in Sprache und Verstand,
verwirrte Geister sind gefangen,
sie suchen nicht den Sinn zu sehen,
so wird ihn keiner jemals finden,
taumelnd, ohne Unterlass.

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Beitrag Di., 11.11.2008, 20:57

Tauche durch Dünen
schwimme durch Wolken
ertrinke in Sternen
verlier dich in Welten
wandre durch Klänge
und lausche nach Schemen
durchfliege die Sonne
trenn Körper und Seele
vergiß dich in Schönheit
lass den Geist schweben
ergib dich dem Schicksal
und fang an zu leben!

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Beitrag Mi., 12.11.2008, 19:14

Ein jeder Baum stand ohne Blätter,
das Gras war dürr, die Luft war schäl,
der Himmel farblos, nicht azur,
kein Regen und nicht Sonnenschein,
nicht Tag noch Nacht,
kein Laut zu hören,
nur Stille hier, verloren im Nebel.
Ich ging hinaus, die Welt zu suchen,
sie war nicht da. Ich stand im Dunkel.

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Beitrag So., 16.11.2008, 18:33

Versuche nicht, lauter zu sein,
als die anderen,
wenngleich auch diese dich
in Einem übertönen.
Das führt nur zu Aussagen,
die nicht die deinen sind,
und kann darin nichts
Gutes sein.
Verlier dich nicht im
Lärm der Welt.
Wer dich hören will,
hört dich auch,
ohne dass du schreist.

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Beitrag Mo., 17.11.2008, 20:12

Jeder
hat Wünsche, Sehnsüchte,
die sich nie erfüllen werden.
Wie fühlst du dich,
wenn du an sie denkst?
Empfindest du nicht gleichzeitig
eine große Leere in dir?
Du weißt, dass du dein Leben
nie so leben wirst können,
wie du es eigentlich vorsiehst.
Jeder
der behauptet,
sein Leben wäre so, wie er es sich
immer gewünscht hätte,
lügt.
Ich kann
und will es einfach nicht glauben,
dass es jemanden mit so wenig
Vorstellungskraft geben soll,
dass sich all seine Pläne
in die Tat umsetzen lassen.
So ein Mensch täte mir,
wenngleich er dann auch
wunschlos glücklich wäre,
leid.
Sag mir,
was sieht dieser Mensch,
wenn er nachts die Augen schließt?

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Beitrag Di., 18.11.2008, 19:56

Die Wolken hingen tief und standen still,
ganz ohne Zug,
die Sonne lugte kaum hervor,
grad Licht genug, den Horizont zu sehn.
Es schien die ganze Welt zu ruhn.
Gut, dass der Tag vorüberging.

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Beitrag Do., 20.11.2008, 19:40

Dort, am Beginn der Ewigkeit,
wo gar nichts war, noch Raum und Zeit,
wo aller Ende Anfang war,
kein Ziel in Sicht, der Weg zu weit.

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Beitrag Fr., 21.11.2008, 18:30

Siehe, ich falle in den Himmel,
sternengleich Wellen hinter mir,
ertrinke ich im Schwarz der Nacht,
im Licht des Tages,
ersticke an der Sinnlosigkeit
der Unendlichkeit,
verliere mein Bewusstsein
an die Ewigkeit.
Ein letzter Blick zurück,
verliere ich Erinnerungen,
die nie meine waren.
Ein letzter Atemzug,
die Augen schließend,
die Augen öffnend.

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Beitrag So., 23.11.2008, 18:48

Scheint tags der Mond und
nachts kein Stern,
dreht sich die Welt nochmal
so schnell,
verlieren sich Zweck und
Geist im Schein,
entflieht das Leben seinem Sinn.

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Beitrag Mo., 24.11.2008, 19:20

Verloren einst, verloren heute,
verloren vor so langer Zeit.
Nicht mehr gefunden,
da nicht gesucht.
Nicht gesucht,
da nicht vermisst.
Dennoch verschwunden.

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Beitrag Di., 25.11.2008, 19:02

Ewig klamme Dämmerung,
erstickt des Tages Wiederkehr,
noch kann die Nacht sich hier einfinden.
Die Welt scheint vage nur,
im Zweifel wahrlich liegt ihr Sein.
Und doch vermag nun vieles leichter,
die Zeit steht still, hält vieles fern.
Schließ die Augen,
der nächste Tag kommt,
und mit ihm
was dich los ließ, für kurze Zeit.

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Beitrag Mi., 26.11.2008, 19:06

Verloren sein inmitten dessen,
was versuchst du zu vergessen.
Sich selbst nicht hören im Lärm der Welt.
Vergessen, dass nur selbst man zählt.
Verlierend sich im Strom der Massen,
darunter keiner zu erfassen.
So viele. Zeitgleich keiner da.
Keiner, der dir ist gewahr.

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Beitrag Do., 27.11.2008, 19:40

In steter unachtsamer Weise,
entfacht durch unstet Niedertracht,
eisig Glut entbrannt im Geiste,
beschert manch ruhelose Nacht.

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