Kunsttherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kaetzin
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Kunsttherapie

Beitrag Do., 30.10.2008, 20:48

Hallöle!

Im Rahmen meines Klinikaufenthaltes habe ich mich im Bereich der dort angebotenen Spezialtherapien für Kunsttherapie entschieden und bin seitdem begeistert und erstaunt, welch unglaublichen positiven Effekt es auf mich hatte.

Ich war schon immer ein sehr kreativer Mensch, habe als Kind gerne und viel gemalt, als Jugendliche und in meinen frühen 20ern arbeitete ich häufig mit Ölfarben. Ich sprühte nur so vor Ideen, die ich bildnerisch umzusetzen gedachte, nur fehlte mir dafür das Talent und die technische Finesse. Leider war ich zu faul, gehemmt, ungeduldig etc. mich darum zu bemühen, diese vielleicht ausserhalb der Schule bzw. Uni durch VHS-Kurse o.ä. zu erlernen und das einst so heiß geliebte Malen und der unendliche Reichtum der Farben frustrierten mich zusehends, so dass Jahre ohne einen Pinselstrich vergingen.

Lust, Begeisterung und ein neue Perspektive der Betrachtung und Bewertung meiner Werke sind erst in der Kunsttherapie (wieder) zu spüren gewesen.

Daher wollte ich mal in die Runde fragen, wer von euch sich, vielleicht auch durch Erfahrungen in einer Klinik bestärkt, ebenfalls von dieser Therapieart "wachgeküsst" fühlt und sogar privat weiterhin Kunsttherapetische Angebote genutzt hat.

Ich fasse in den nächsten Tagen noch ein paar Erkenntnisse meinerseits zusammen, heut bin ich müde und kann mich schlecht aufs Schreiben konzentrieren, Sorry!

Aber ich freu mich natürlich über eure Berichte!

Beste Grüße,
Kätzin
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Anne1997
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 07:45

Hallo Kätzin,

zwar habe ich keinen Klinikaufenthalt hinter mir, habe in diesem Jahr privat wenige Stunden bei einer unglaublich netten, präsenten Kunsttherapeutin / Maltherapeutin gehabt, die mich sehr fasziniert haben, zumal da - im Gegensatz zur normalen Therapie - alle Gefühle ungefiltert hoch kamen und ich bildernisch mich damit auseinandersetzen durfte (bin kein Maler, eher unbegabt, aber es klappte).
In dieser Stunde war ich komplett "da" und ganz bei mir und ich malte und malte. Es gab ein einführendes Gespräch mit Themen, die offen lagen (die sofort kamen und mich überwältigten und die Therapeutin war einfach da und "verstand") und danach entschieden wir bzw. durch Vorschlag, was wir machen könnten.
Bis heute ist dies Erfahrung unmittelbar da, was durch Kunsttherapie möglich ist und ich bin dieser Therapeutin (die damit finanziell nicht überleben kann und noch als Buchhändlerin arbeitet..), sehr sehr dankbar.

Wir (wir waren zu dritt, hatten aber alle Einzelstunden) haben uns alle danach Gouache- etc. Farben angeschafft, um dies zu intensivieren. Habe es leider noch selten genutzt, aber Dein Beitrag machte mich gerade wieder wehmütig....

Da aus Dir die Kreativität nur so zu sprühen scheint , wünsche ich Dir, dass Du die Gelegenheit hast, Dich wieder mehr mit der Malerei / Kunst direkt auseinanderzusetzen (egal ob mit oder ohne Malkurs) und lass uns evtl. an Deinen Erfahrungen teilhaben! Wäre klasse!

Herzliche Grüße
Anne

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GoodHope
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 08:29

ich hatte mal in der Klinik Ergotherapie, ist ja nicht das gleiche, aber auch da haben wir gemalt und gebastelt und ich fand das sehr gut.
Das wollte ich eigentlich auch privat mehr ausbauen und vielleicht jetzt wo ich wieder in meiner wohnung bin, das vielleicht weiter zu machen, aber ich habe keine ahnung ob man ergotherapie auch so kriegen könnte, außerhalb der klinik, würde es schon gerne weitermachen.

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gompert
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 10:51

Schön dass dieses Thema mal zum Vorschein kommt. Therapeutischer Wert und künstlerischer sind wohl zwei verschiedene Sachen und das habe ich lernen müssen. Ich habe mich anfangs in der kreativen Therapie frustriert gefühlt und wirklich sehr unbeholfene Sachen produziert. Dann kam mir die glückliche Idee meine Kindheitsangst mal in Ton zu modellieren. Ich habe mir dafür Zeit genommen und lange aus dem Fenster gestarrt mit dem schweren Klumpen in den Händen. Lange heisst hier nicht ne viertel Stunde sondern drei Kreastunden an drei Therapietagen. Die Therapeutin ärgerte sich daran, ich habs sein lassen. Dann kam langsam dieses Monstrum aus meinen Händen. Es war wirklich das Wesen das mir in so vielen Albträumen erschienen ist. Ich bin sehr froh dass ich ihn gebändigt habe. Er ist eigentlich die einzige Frucht meiner kreativen Therapie, aber er reicht mir...



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Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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GoodHope
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 17:30

sieht ja gruselig aus.

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kaetzin
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 20:13

Nabend!
Wie schön zu sehen, dass es Interessierte gibt! Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Also, wie versprochen berichte ich euch, wie ich die Kunsttherapie erlebt habe und was es in mir ausgelöst hat.

Vor dem aktiven Einstieg in die Gruppe (wir waren 6 Leute von unserer Station), gab es ein kurzes Vorgespräch mit der Kunsttherapeutin. Fragen nach Erfahrungen / Erlebnissen im künstlerischen Bereich, ob ich Kunst eher negativ oder positiv besetzt erlebt habe, was meine Vorstellungen und Erwartungen sind und eine kurze Einführung in die gebotenen Möglichkeiten: Ton, Druck, Aquarell, Linoleum, Bleistifte, Speckstein, Gouache-Farben und natürlich Papier in allen Beschaffenheiten und Größen. Dann fragte sie mich, was mich von allem am direktesten anspräche und womit ich mir vorstellen könnte, als erstes arbeiten zu wollen.

Ich war begeistert von den vielen bunten Flaschen Gouache und entschied mich, hiermit meine seit langem ersten Schritte zu tun. Mich faszinieren Farben in ihrer Klarheit, starke, warme, aussagekräftige und auch schreiende Farben, wie sie wirken, nebeneinander, in Überlappung und so weiter…und besonders, wie ich mich entscheiden würde, mit ihnen umzugehen.
Privat liebe ich Bilder von Gustav Klimt und Paul Klee. Im Gegensatz zu früher war mir bewusst, dass ich nicht von mir erwarte, etwas Ähnliches auch nur ansatzweise produzieren zu wollen / können / müssen. Diese Anspruchshaltung, die mich oft gelähmt hat, war wie weggeblasen. Plötzlich war nur noch das Interesse da, meine Aussage zu sehen. Was spricht durch Farbe aus mir, wie stellen sich meine Persönlichkeit, meine Probleme, mein emotionales Erleben dar?

Meine erste Arbeit waren viele bunte Striche nebeneinander, das ganze große Blatt ausfüllend. Ohne eine Ahnung, was ich tat, schmierte ich drauflos. Nach drei Stunden war das Bild fertig: Beunruhigend, düstere Töne dominierten, viel Dunkelblau (teilweise aufweichend und abmildernd mit Wasser verdünnt), heftige schwarze Elemente, mit dickem, schmierigen Auftrag und dazwischen grelle Striche in Neongrün, Zitronengelb, heissem Pink. Genauso dick, wie das Schwarze, fast schon reliefartig. Ein gewolltes Gegengewicht zur Dunkelheit, meine positiven Eigenschaften, die gesehen werden wollten und den gleichen Stellenwert erreichen wollten, wie das Negative.

Über all diese Aspekte des Bildes habe ich während des Arbeitens nicht eine Sekunde nachgedacht, ich handelte ausschließlich nach Instinkt und Gespür um am Ende gemeinsam mit der Therapeutin eine exakte Definition meines Zustandes darin zu lesen. Schockierend und spannend, wie das Unterbewusste sich seinen Weg zur konkreten Darstellung gebahnt hat!
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kaetzin
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Beitrag Fr., 31.10.2008, 20:34

Huhu Anne1997!
Habe es leider noch selten genutzt, aber Dein Beitrag machte mich gerade wieder wehmütig....
Wehmütig klingt so schmerzlich, aber dass muss es ja nicht unbedingt sein, oder? Ich habe bisher auch noch nicht wieder etwas umgesetzt, doch ich spüre schon viele kommende Ideen. Ich finde es toll, wie du beschreibst, während des Malprozesses ganz bei dir gewesen zu sein und einfach nur drauflos gewerkelt hast. Genau das mag ich so an dieser Therapieform, eine Art von allem äußeren Einfluß losgelöste Konzentration auf das Selbst, ohne es in diesem Moment als belastend zu empfinden.
Da aus Dir die Kreativität nur so zu sprühen scheint , wünsche ich Dir, dass Du die Gelegenheit hast, Dich wieder mehr mit der Malerei / Kunst direkt auseinanderzusetzen (egal ob mit oder ohne Malkurs) und lass uns evtl. an Deinen Erfahrungen teilhaben! Wäre klasse!
Daran werde ich arbeiten! Ich bin erst seit einer Woche wieder zuhause und die Motivation ist noch ganz frisch. Ich habe die Adresse einer Kunsttherapeutin in meiner Nähe bekommen, leider ist es sehr teuer und für mich finanziell derzeit nicht machbar, aber es kommen auch wieder bessere Zeiten, wenn ich wieder arbeiten kann. Gerne werde ich meine weiteren Vorhaben an dieser Stelle kundtun. Vielen Dank für dein Interesse.

@ gompert
Er ist eigentlich die einzige Frucht meiner kreativen Therapie, aber er reicht mir...
Und das ist auch völlig in Ordnung, finde ich. Es bedarf nicht unbedingt einer ständigen, ausdauernden Beschäftigung mit dieser Form der Ausdrucksweise. Manchmal sind es nur Phasen oder ein einziger Ausbruch, die etwas freisetzen können, was belastend war. Und in deinem Beispiel ist diese Kindheitsangst monumental und einmalig zum Ausdruck gebracht worden. Ich bin ehrlich beeindruckt und danke dir ganz herzlich für das Bild!

Liebe Grüße an euch,
Kätzin
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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 01:30

Hat hier jemand mit Kunsttherapie Erfahrungen sammeln können?

Da meine aktuelle Psychotherapie zu Ende, oder dem Ende sehr nahe ist, wollte ich mich mal nach anderen Möglichkeiten umschauen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Hermine934
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 01:48

Kommt auf den Therapeuten an aber es kann definitiv hilfreich sein. Vor allem bei leuten die Schwierigkeiten haben sich zu öffnen. Es werden verschiedene Themen aufgegriffen die zu Papier (meistens) gebracht werden (malen zb) und danach analysiert werden.. denn in so einer Therapie hat man Guten Kontakt zum Unterbewusstsein.. tatsächlich sagt die Art wie du zb einen Baum malst so unglaublich viel schon über dich aus.. hat der Baum Wurzeln? Hat der Baum Blätter? Wenn ja eher rundes gekrickel oder einzeln gemalte Blätter? Ist er eher knorrig, hat biegungen, hat er details und Macken, trägt er Früchte oder Blüten... wie ist die Linienführung und neigt er sich in eine bestimmte Richtung?
All das sagt so unendlich viel über dich dein sein und dein Leben aus..
Ich kann Menschen die Dafür offen sind nur raten so eine Möglichkeit beim schopfe zu greifen..

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 01:56

Hört sich interessant an.
Wer definiert denn, was welche Bedeutung bei dem Gemälde hat?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Hermine934
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 02:12

Dafür ist der Therapeut da, der das studiert hat.. das ist auch kein Voodoo schnick Schnack, sondern wissenschaftlich fundiert
http://www.pinehearts.at/baumtest.html
Schau die diesen Link mal an

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lisbeth
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 07:18

Hallo Lockenkopf,

ich bin während eines Klinikaufenthalltes das erste Mal mit Kunsttherapie in Berührung gekommen und ich muss sagen, das war mit das Beste was mir während der Zeit dort passiert ist. Ich war von Anfang an von mir selbst überrascht, weil ich beim Malen/Gestalten auf einer völlig anderen Ebene agiere und so mit ganz anderen Themen/Aspekten von mir in Berührung komme.

Seit der Klinik mache ich phasenweise ambulant weiter.

Gibt verschiedene Möglichkeiten, so eine Stunde zu gestalten.
- Du nimmst dir Papier und Farben (gibt in der Regel eine große Auswahl von Farben aller Art) und versuchst, das was gerade gefühlsmäßig im Vordergrund ist, aufs Blatt zu bringen.
- Ein Thema, das du mit gemeinsam mit der therapeutischen Person zusammen im Gespräch "erarbeitest", kann eine bestimmte Situation sein, ein Objekt das irgendwie wichtig ist oder Symbolkraft hat, eine bestimmt Technik (Fingerfarben sind super!!) usw.
- Gibt auch "Klassiker" - wie den Baum, oder eine Blume, oder Selbstporträt, Familienbild usw.
- Das Schöne am Malen/Gestalten ist: DU gestaltest. Und du kannst die Situation dann auf dem Papier so gestalten wie du sie brauchst/möchtest: Helfende Gestalten z.B. oder Wasser für den Baum, weil er in der Wüste steht, oder eine neue Ebene (Transparentpapier drüber legen) und dort Probe-Agieren...
- Es kommt auch nicht auf das "Kunstwerk" an sich an, oder die Ästhetik. Sondern es geht darum, das auszudrücken was ist - mit Hilfe von diesen ganzen Materialien und weniger verbal.

Zum "Interpretieren": Ich habe inzwischen mit mehreren Therapeutinnen gearbeitet. Und keine hat versucht, mir ihre Sichtweise aufzudrängen. Die Therapeutin unterstützt vor allem. Macht Vorschläge, wenn es ins Stocken kommt.
Sie kommentiert auch Dinge, die ihr auffallen, aber immer so, dass ich die Wahl habe zu entscheiden, ob das für mich so richtig ist. Das ist wie in einer Gesprächstherapie auch. Es gibt "Angebote". Aber ob man das weiter verfolgt, enscheidet man selbst.

Was für mich im Moment spannend ist, ist der Mal/Gestaltungsprozess an sich: Wo und wie fange ich an? Gibt es Hürden/Barrieren? Welche Farben tauchen auf? In welche Richtugn entwickelt sich das Bild? Gibt es eine Dynamik?

Und was für mich auch wichtig geworden ist: Das Malen/Gestalten an sich ist für mich wahnsinnig erdend / beruhigend. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht in der Balance bin, hilft mir das Malen eigentlich immer, mein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.

Probiere es einfach mal aus, dann merkst du ziemlich schnell, ob das für dich passt. Und wie bei anderen Therapeuten auch: es muss zwischen euch von der "Chemie" her einfach passen. Qualifikationsmäßig ist es nicht so eindeutig wie bei psychologischen Psychotherapeuten. Gibt viele Ergotherapeuten mit Weiterbildung in Kunsttherapie. Es gibt Therapeuten, die Kunsttherapie als Studiengang absolviert haben. Es gibt psychologische Psychotherapeuten, die eine Weiterbildung in Kunsttherapie gemacht haben... In der Klinik hatte ich sogar eine Ärztin, die auf Kunsttherapie umgestiegen ist. Viele Wegen führen nach Rom, lohnt sich auf alle Fälle mal nachzufragen im Erstgespräch, darüber erfährst du dann auch gleich eine Menge über den/die Therapeuten/in.

Alles Gute, Lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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saffiatou
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 13:40

ich bin auf durch meine Psychiaterin auf den Kunsttherapeuten, bei dem ich nun über zwei Jahre bin, aufmerksam geworden. Ich habe alle Möglichkeiten (Öl, Acryl, Aquarell, Kreide, Belistift, Kohle....) und kann das machen, was mir gerade gefällt, oder er überlegt sich etwas. Hilft, leitet an.

Meistens tut es gut, mit den Farben einfach nur zu spielen, seine Gefühle herauszulassen. Ich bespreche die Bilder mit ihm und immer auch mit meiner Psychiaterin.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Echolotin
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 18:11

Ich habe Kunsttherapie auch durch einen stationären Aufenthalt kennengelernt und es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Am liebsten hätte ich die Kunsttherapie auch nach der Klinik weitergemacht, die Einzelstunden bei der Kunsttherapeutin hier sind finanziell nicht drin, für die Gruppe stehe ich auf der Warteliste aber ich denke nicht, dass sich da noch was tut.

Zum Glück arbeitet meine neue Therapeutin auch mit zeichnen usw. Wobei ich dort eine große Hemmschwelle habe. Zuhause nutze ich aber die Wachsstifte oder Pastellkreiden gerne mal um irgendwas rauszulassen.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 19:14

@Echolotin:
Es gibt viele Ergotherapeuten, die Kunsttherapie anbieten, und du kannst dir Ergotherapie (psychisch-funktionelle Behandlung) von deinem Arzt (am besten Psychiater/Facharzt für Psychodinge - da geht es nicht so aufs Budget und die Kasse ist dann entspannter) verordnen lassen. Dann kommt lediglich die Zuzahlung (50-60 EUR für 10 Sitzungen) auf dich zu, bzw. gar nix, falls du befreit bist.

Meine Ärztin trägt das inzwischen voll und ganz mit (am Anfang war sie eher skeptisch ob das neben der Gesprächstherapie nicht zu viel wird). Und meine TfP-Therapeutin war auch von Anfang an voll dafür (war Bedingung bei der Suche, dass die Person mir da keine Steine in den Weg legt von wegen "ich will aber die einzige Therapeutin sein..."). Kommt auch öfters vor, dass ich Bilder aus der Kunsttherapie dann mitnehme in die normalen Stunden... Oder das ich umgekehrt beim Malen etwas gestalterisch vertiefe oder weiter erforsche, was in meiner Gesprächstherapie Thema war...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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