Weltwirtschaftskrise und die Angst vor der Zukunft
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Weltwirtschaftskrise und die Angst vor der Zukunft
Ich muss jetzt dieses Thema eröffnen, um andere Meinungen zu diesem Thema zu hören und um herauszufinden, ob ich gerade an völlig unrealistischen pananoiden Gedanken leide. Also meine Frage ist, ob ihr euch Sorgen macht wegen der momentanen Situation der Wirtschaft, also richtig Sorgen, dass auch euer Leben sich ganz dramatisch verändern könnte? Ich habe seit einiger Zeit richtig Angst vor der Zukunft und das kenne ich gar nicht von mir. Ich fühle mich dann manchmal richtig hilflos, wenn ich daran denke, dass zum Beispiel die Strom- und Wasserversorgung irgendwann zusammenbrechen könnte, es nichts mehr zum Essen gibt und all solche Dinge. Wenn ich darüber mit Freunden und Bekannten spreche, finden das alle ziemlich abwegig und unwahrscheinlich, aber ist es das wirklich? Was mich total verunsichert, ist, dass ich das Gefühl habe, gar nicht richtig lebenstauglich zu sein ohne die vielen Vorteile unserer Zivilisation. Eigentlich müsste der Mensch ja auch in der Natur zurecht kommen, aber ich glaube, ich wär da komplett verloren. Ziemlich beängstigend. Versteht das jemand?
LG
Mütze
LG
Mütze
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N'abend, Pfefferminzmütze
Da stellt sich zunächst mal die Frage, was dir an der momentanen Situation beängstigend vorkommt:
1. die Prognose, dass jetzt alles mögliche den Bach runtergeht, sprich reine Zukunftsangst?
2. die Ungewissheit, wann das Ende der Krise erreicht ist?
3. die Ungewissheit, was danach kommt?
Zukunftsangst haben vermutlich schon viele gehabt. Wenn man sie nicht kennt, ist sie meistens doppelt so schlimm, da man ja nicht gelernt hat, damit umzugehen.
Da stellt sich zunächst mal die Frage, was dir an der momentanen Situation beängstigend vorkommt:
1. die Prognose, dass jetzt alles mögliche den Bach runtergeht, sprich reine Zukunftsangst?
2. die Ungewissheit, wann das Ende der Krise erreicht ist?
3. die Ungewissheit, was danach kommt?
Zukunftsangst haben vermutlich schon viele gehabt. Wenn man sie nicht kennt, ist sie meistens doppelt so schlimm, da man ja nicht gelernt hat, damit umzugehen.
Man liest sich
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Raziel
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Raziel hat geschrieben: Da stellt sich zunächst mal die Frage, was dir an der momentanen Situation beängstigend vorkommt:
Puh, vieles. Nicht zu wissen, was genau passieren wird, was sich verändern wird, wie das Leben aussehen kann. Und vor allem: Was braucht der Mensch zum Überleben (Fähigkeiten, Wissen etc) und wie kann er sich das aneignen?
Danke für deine Antwort!
Hallo Pfefferminzmütze,
Daneben gibt es aber noch eine etwas irrationalere Komponente, die aber gar nicht 100% unrealistisch ist. Bedrohungen, deren Wahrscheinlichkeit gering ist, aber eben nicht 0. Wenn alle Leute zur Bank gehen und wollen ihre Einlagen haben, dann kracht tatsächlich das ganze System. Da basieren entscheidende Dinge auf Vertrauen und Psychologie. Und an solchen Krisen merkt man dann mal, wie wenig selbstverständlich manches ist, was wir uns gar nicht vorstellen können. Riesige Inflation? Gab es in den 20ern, gibt es in Afrika, aber heute hier bei uns? Niemals! Krieg? Unvorstellbar. Auf eigene Faust ums Überleben kämpfen müssen? Nicht möglich, wir haben doch einen Sozialstaat. Wir können es uns nicht vorstellen, aber möglich ist das natürlich alles schon. Und wenn dann etwas Einschneidendes passiert, der 11. September, die Finanzkrise... Dann wird man daran erinnert. Natürlich heißt das nicht, dass man ernsthaft befürchten muss, dass die Wasserversorgung zusammenbricht. Aber dass man darüber mal nachdenkt, kann ich gut verstehen. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass man unseren Wohlstand, Frieden und Sicherheit nicht für selbstverständlich und also unzerstörbar hält.
Bei vielen Katastrophen, Völkermorden, Weltwirtschaftskrisen in der Geschichte fasst man sich heute an den Kopf und denkt: Wieso wurde das nicht verhindert? Wie konnten die nur? Haben die das nicht gesehen? Wie konnten die sich so täuschen? Aber so kann man eben nur rückblickend reden, wenn man unmittelbar davor oder mittendrin steht, sieht man nicht so klar und das gilt natürlich für uns heute auch.
Wenn Dich das alles so beschäftigt: Es gibt ja ziemlich viele Bücher, in denen Menschen, die so etwas erlebt haben, ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben. Also z.B. ein junger Mann, gerade Abitur geht als Soldat in den zweiten Weltkrieg. Jemand, vielleicht ein Intellektueller, der nie körperlich gearbeitet hat, überlebt das KZ oder das Gulag. Durch ihre Tagebücher und Berichte kann man ein wenig an diesen unvorstellbaren Erfahrungen teilhaben, mich haben solche Bücher immer sehr beschäftigt und interessiert, vielleicht würde es Dir ja auch was bringen, so etwas mal zu lesen.
Viele Grüße
Selene
So ähnlich kenne ich das auch. Ich glaube aber, man muss da zwei unterschiedliche Arten von Sorgen unterscheiden. Das eine sind realistische Szenarien, z. B. Wirtschaftskrise --> höhere Arbeitslosigkeit --> schlechtere Jobaussichten. Auch um das Geld, das man in Aktien angelegt hat oder in bestimmten Finanzprodukten, sollte man sich wirklich Sorgen machen. Und um seine Rente. Das sind hohe Wahrscheinlichkeiten, dass sich das negativ entwickelt.Also meine Frage ist, ob ihr euch Sorgen macht wegen der momentanen Situation der Wirtschaft, also richtig Sorgen, dass auch euer Leben sich ganz dramatisch verändern könnte? Ich habe seit einiger Zeit richtig Angst vor der Zukunft und das kenne ich gar nicht von mir. Ich fühle mich dann manchmal richtig hilflos, wenn ich daran denke, dass zum Beispiel die Strom- und Wasserversorgung irgendwann zusammenbrechen könnte, es nichts mehr zum Essen gibt und all solche Dinge.
Daneben gibt es aber noch eine etwas irrationalere Komponente, die aber gar nicht 100% unrealistisch ist. Bedrohungen, deren Wahrscheinlichkeit gering ist, aber eben nicht 0. Wenn alle Leute zur Bank gehen und wollen ihre Einlagen haben, dann kracht tatsächlich das ganze System. Da basieren entscheidende Dinge auf Vertrauen und Psychologie. Und an solchen Krisen merkt man dann mal, wie wenig selbstverständlich manches ist, was wir uns gar nicht vorstellen können. Riesige Inflation? Gab es in den 20ern, gibt es in Afrika, aber heute hier bei uns? Niemals! Krieg? Unvorstellbar. Auf eigene Faust ums Überleben kämpfen müssen? Nicht möglich, wir haben doch einen Sozialstaat. Wir können es uns nicht vorstellen, aber möglich ist das natürlich alles schon. Und wenn dann etwas Einschneidendes passiert, der 11. September, die Finanzkrise... Dann wird man daran erinnert. Natürlich heißt das nicht, dass man ernsthaft befürchten muss, dass die Wasserversorgung zusammenbricht. Aber dass man darüber mal nachdenkt, kann ich gut verstehen. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass man unseren Wohlstand, Frieden und Sicherheit nicht für selbstverständlich und also unzerstörbar hält.
Bei vielen Katastrophen, Völkermorden, Weltwirtschaftskrisen in der Geschichte fasst man sich heute an den Kopf und denkt: Wieso wurde das nicht verhindert? Wie konnten die nur? Haben die das nicht gesehen? Wie konnten die sich so täuschen? Aber so kann man eben nur rückblickend reden, wenn man unmittelbar davor oder mittendrin steht, sieht man nicht so klar und das gilt natürlich für uns heute auch.
Ich glaube, wir könnten das gar nicht so sagen. Wenn man in so einer Ausnahmesituation ist, wo es dann wirklich ums Überleben geht, dann werden auch in uns ganz andere Eigenschaften wach. Natürlich geht es auch darum, ob man bestimmte Dinge weiß, aber ich denke entscheidender, ob man dann überlebt ist eher der Wille und die Fähigkeit sich an die neuen Umstände anzupassen als zu lernen.Eigentlich müsste der Mensch ja auch in der Natur zurecht kommen, aber ich glaube, ich wär da komplett verloren. Ziemlich beängstigend.
Wenn Dich das alles so beschäftigt: Es gibt ja ziemlich viele Bücher, in denen Menschen, die so etwas erlebt haben, ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben. Also z.B. ein junger Mann, gerade Abitur geht als Soldat in den zweiten Weltkrieg. Jemand, vielleicht ein Intellektueller, der nie körperlich gearbeitet hat, überlebt das KZ oder das Gulag. Durch ihre Tagebücher und Berichte kann man ein wenig an diesen unvorstellbaren Erfahrungen teilhaben, mich haben solche Bücher immer sehr beschäftigt und interessiert, vielleicht würde es Dir ja auch was bringen, so etwas mal zu lesen.
Viele Grüße
Selene
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
kein Übermaß an Wissen,
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Also, dass es zu einem totalen Zusammenbruch kommt glaube ich nicht wirklich. Die wirtschaft befindet sich in einem Konstanten auf und ab, was ein wenig an eine Sinuskurve erinnert und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Ja, die Aktien sind kurzzeitig gefallen, erfangen sich im Moment aber wieder. Durch die von den Medien aufgepeitschte Hysterie zeihen die Leute ihr Geld von den Banken weg, die dann plötzlich nichts mehr haben, und dann Konkurs anmelden müssen was dann zu noch mehr Panik führt.
Vielleicht ein wenig paranoid von mir, aber im Moment wird die Wirtschaft als das verwendet was früher die Religion gemacht hat. Um dem Menschen angst zu machen und ihn mehr an Geld, Land und gut zu binden. Im Prinzip braucht der Mensch immer etwas worüber er sich sorgen machen kann. Kriege, Rohstoffe, Geld. Früher klappte es noch mit dem Leben nach dem Tot, aber seit der Aufklärung ist das alles ein wenig ins Hintertreffen geraten, also braucht man etwas neues um die breite Masse dazu zu bewegen sich ein wenig anzustrengen.
Und selbst wenn alles zusammenbricht, wenn man sich jetzt deswegen sorgen macht wird das auch nicht wirklich viel helfen, und im schlimmsten Fall auch noch zu einem Magengeschwür führen.
Vielleicht ein wenig paranoid von mir, aber im Moment wird die Wirtschaft als das verwendet was früher die Religion gemacht hat. Um dem Menschen angst zu machen und ihn mehr an Geld, Land und gut zu binden. Im Prinzip braucht der Mensch immer etwas worüber er sich sorgen machen kann. Kriege, Rohstoffe, Geld. Früher klappte es noch mit dem Leben nach dem Tot, aber seit der Aufklärung ist das alles ein wenig ins Hintertreffen geraten, also braucht man etwas neues um die breite Masse dazu zu bewegen sich ein wenig anzustrengen.
Und selbst wenn alles zusammenbricht, wenn man sich jetzt deswegen sorgen macht wird das auch nicht wirklich viel helfen, und im schlimmsten Fall auch noch zu einem Magengeschwür führen.
Ein Zusammenbruch kann auch eine Chance sein, etwas völlig Neues, Besseres zu beginnen, anstatt am bisherigen fehlerhaften System festzuhalten und nur an den Symptomen herumzudoktern.
Nein, ich habe keine Zukunftsängste. Weder für meine persönliche Zukunft noch für die der Menschheit.
Nein, ich habe keine Zukunftsängste. Weder für meine persönliche Zukunft noch für die der Menschheit.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
naja, das mit der sog. menschheit würde ich dann doch noch etwas ausdiffernenzieren:Gärtnerin hat geschrieben:Nein, ich habe keine Zukunftsängste. Weder für meine persönliche Zukunft noch für die der Menschheit.
die schere zwischen arm und reich, die kluft, wird grösser und grösser. die folgen: gravierend. und das ist das verheerende dran.
diese tage musste ich an diese geschichte mit dem schmetterlingsschlag denken, der schlussendlich die ganze welt in bewegung setzt. ich glaube neuerdings an sowas.
ich habe mich in letzter zeit bsp. mit dem garantierten grundeinkommen beschäftigt. dass arbeit noch nicht einmal ein grundrecht ist habe nwir ja nun vorgeführt gekriegt. dass das einkommen nicht nur aus arbeit generiert werden kann, ist also tatsache. ein bedingungsloses einkommen für alle unabhängig vom wirtschaftswachstum; das ist zur zeit meine eigene antwort auf unsere gesell. sackgasse, zumindest partiell. eine andere zusammensetzung des einkommens; nicht gebunden an die arbeit sondenr an die person.Pfefferminzmütze hat geschrieben:Puh, vieles. Nicht zu wissen, was genau passieren wird, was sich verändern wird, wie das Leben aussehen kann. Und vor allem: Was braucht der Mensch zum Überleben (Fähigkeiten, Wissen etc) und wie kann er sich das aneignen?
Danke für deine Antwort!
es ist so, dass es heute in diesem wirtsch. system schlicht und einfach nicht mehr arbeit für alle gibt. jene, die heute weniger haben oder anders in die armut gesickert sind, müssten eine glechberechtigte existenz führen, welche auch ohne erbrachte arbeitsleistung intakt ist (dh ohne ausschluss aus der gesellschaft in irgend winer form).
im moment finde ich vieles auf der politischen bühne sehr irritierend und gewissermassen abstossend. willkürlich zuhauf. dass der mensch ein recht auf glück und selbstverwirklichung hat: das ist eigentlich eine farce.
pessimistische grüsse, kamikatze.
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Um Dinge wie Arbeitslosigkeit, gespartes Geld etc mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Eigentlich bin ich auch kein Mensch mit Zukunftsangst. In eigentlich allen Situationen, in denen mein erster Gedanke "Oh Gott, Katastrophe!" ist, fühle ich mich nach anfänglichem Schock sicher, dass das alles seinen Sinn hat und ich dem gewachsen bin. Es geht mir im Moment eher tatsächlich darum:Selene hat geschrieben:Hallo Pfefferminzmütze,
Ich glaube aber, man muss da zwei unterschiedliche Arten von Sorgen unterscheiden.
Es ist tatsächlich nichts selbstverständlich und sich das bewusst zu machen, kann schon beängstigend sein, finde ich. Da wird einem doch klar, dass man vieles, was eigentlich wesentlich zum Leben gehört, die meiste Zeit seines Lebens ausblendet.Krieg? Unvorstellbar. Auf eigene Faust ums Überleben kämpfen müssen? Nicht möglich, wir haben doch einen Sozialstaat. Wir können es uns nicht vorstellen, aber möglich ist das natürlich alles schon. ... Ich halte es auch für sehr wichtig, dass man unseren Wohlstand, Frieden und Sicherheit nicht für selbstverständlich und also unzerstörbar hält.
Kannst du mir was empfehlen?Wenn Dich das alles so beschäftigt: Es gibt ja ziemlich viele Bücher, in denen Menschen, die so etwas erlebt haben, ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben.
Liebe Grüße!
Mütze
@ Tarengrim: Nein, du hast recht, Sorgen machen ist nichts, das macht passiv und schadet mehr als es nützt. Ich will mich auch nicht in Panik und Sorgen stürzen, aber ich will das Thema auch nicht einfach so abtun, sondern mich schon gerne damit beschäftigen, um mich selbst auch nicht hilflos und ausgeliefert zu fühlen.
Hi Mütze,
Reese, Willy Peter: Mir selber seltsam fremd. Die Unmenschlichkeit des Krieges. Russland 1941-44.
Anonyma: Eine Frau in Berlin. Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945.
Auf der Flucht bzw. außerhalb der Zivilisation überleben:
Bauer, Josef Martin: So weit die Füße tragen.
Rawicz, Slavomir: Der lange Weg. Meine Flucht aus dem Gulag.
Im Lager überleben:
Solschenyzin, Alexander: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch.
Solschenyzin, Alexander: Der Archipel GULAG.
Wiechert, Ernst: Der Totenwald.
Und es gibt bestimmt noch 1000 andere Bücher zu diesem Themenkreis. Daran sieht man ja auch schon, dass sich viele Menschen dafür interessieren und zwar wie ich denke wirklich weniger aus Geschichtsinteresse, sondern weil man sich mit den Hauptpersonen identifiziert und tatsächlich mal konfrontiert wird mit der Frage: Würde ich da überleben? Wie würde ich mich verhalten? Und die Erkenntnis, dass man unter anderen Umständen, die aber millionenfach erlebt wurden und werden, so wie man ist, nur mit einer riesigen Portion Glück überleben würde, schadet sicherlich nicht. Es geht ja nicht darum, blind vor Panik zu werden, sondern im Gegenteil klarer zu sehen und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
Liebe Grüße
Selene
@ Kamikatze: Bedingungsloses Grundeinkommen Ich bin da auch ein großer Anhänger von, da ich glaube, dass die Arbeitnehmer, die sonst immer am kürzeren Hebel sitzen dann endlich wirkliche Freiheit haben, sich eine ihnen gemäße Beschäftigung zu suchen. Denn nicht alles, wofür kein Lohn bezahlt wird, ist ja automatisch eine unproduktive Tätigkeit. Außerdem wäre niemand gezwungen, unangenehme Arbeiten zu machen, wie bspw. putzen, wenn er dafür nicht angemessen finanziell entschädigt, d.h. gut bezahlt wird.
[Plötzlich im Krieg sein:Kannst du mir was empfehlen?
Reese, Willy Peter: Mir selber seltsam fremd. Die Unmenschlichkeit des Krieges. Russland 1941-44.
Anonyma: Eine Frau in Berlin. Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945.
Auf der Flucht bzw. außerhalb der Zivilisation überleben:
Bauer, Josef Martin: So weit die Füße tragen.
Rawicz, Slavomir: Der lange Weg. Meine Flucht aus dem Gulag.
Im Lager überleben:
Solschenyzin, Alexander: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch.
Solschenyzin, Alexander: Der Archipel GULAG.
Wiechert, Ernst: Der Totenwald.
Und es gibt bestimmt noch 1000 andere Bücher zu diesem Themenkreis. Daran sieht man ja auch schon, dass sich viele Menschen dafür interessieren und zwar wie ich denke wirklich weniger aus Geschichtsinteresse, sondern weil man sich mit den Hauptpersonen identifiziert und tatsächlich mal konfrontiert wird mit der Frage: Würde ich da überleben? Wie würde ich mich verhalten? Und die Erkenntnis, dass man unter anderen Umständen, die aber millionenfach erlebt wurden und werden, so wie man ist, nur mit einer riesigen Portion Glück überleben würde, schadet sicherlich nicht. Es geht ja nicht darum, blind vor Panik zu werden, sondern im Gegenteil klarer zu sehen und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
Liebe Grüße
Selene
@ Kamikatze: Bedingungsloses Grundeinkommen Ich bin da auch ein großer Anhänger von, da ich glaube, dass die Arbeitnehmer, die sonst immer am kürzeren Hebel sitzen dann endlich wirkliche Freiheit haben, sich eine ihnen gemäße Beschäftigung zu suchen. Denn nicht alles, wofür kein Lohn bezahlt wird, ist ja automatisch eine unproduktive Tätigkeit. Außerdem wäre niemand gezwungen, unangenehme Arbeiten zu machen, wie bspw. putzen, wenn er dafür nicht angemessen finanziell entschädigt, d.h. gut bezahlt wird.
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
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Ralph Waldo Emerson
Moin, Pfefferminzmütze
Und der Wohlstand, den wir in Europa geniessen, wird zum grossen Teil auf Kosten der dritte-Welt-Länder erreicht. Natürlich ist der Aufstieg Chinas und Indiens eine Gefahr für unseren Wohlstand, aber kann man ihnen das verübeln? Darauf haben sie doch auch ein Recht, oder?
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus den momentanen Krisen ist schlichtweg, dass jede "Errungenschaft" seinen Preis hat und dass man diesen nicht auf Dauer die anderen zahlen lassen kann. Der Mensch hat sich zwar noch nie als friedliche und genügsame Spezies ausgezeichnet, aber im Grunde will er auch nur sein Leben ohne größere Probleme leben. Und dass wird nun mal nur hinhauen, wenn er sich im gleichen Masse um die anderen kümmert wie um sich selbst.
Stimmt, vor allem auch, weil sich viele dieser "Errungenschaften" gegenseitig ins Gehege kommen. So kannst du z.B. nicht im gleichen Masse Freiheit UND Sicherheit haben. Die Folgen des 11. September zeigen das ganz gut. Um den Bürgern ein Maximum an Sicherheit zu "bieten" (was zumindestens in Deutschland blanker Hohn ist), werden die Bürgerrechte mehr und mehr beschnitten. Der "Patriot Act" in den USA geht da sogar noch weiter: Er verlangt z.B. von Bibliotheken oder Buchhandlungen, die Kundendaten auf Weisung der örtlichen Behörden rauszurücken, ohne Widerspruchsrecht, ohne rechtlichen Beistand und unter vollster Verschwiegenheit. Und das alles natürlich nur, um die Bürger Amerikas vor der terroristischen Bedrohung zu schützen.Es ist tatsächlich nichts selbstverständlich und sich das bewusst zu machen, kann schon beängstigend sein, finde ich. Da wird einem doch klar, dass man vieles, was eigentlich wesentlich zum Leben gehört, die meiste Zeit seines Lebens ausblendet.
Und der Wohlstand, den wir in Europa geniessen, wird zum grossen Teil auf Kosten der dritte-Welt-Länder erreicht. Natürlich ist der Aufstieg Chinas und Indiens eine Gefahr für unseren Wohlstand, aber kann man ihnen das verübeln? Darauf haben sie doch auch ein Recht, oder?
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus den momentanen Krisen ist schlichtweg, dass jede "Errungenschaft" seinen Preis hat und dass man diesen nicht auf Dauer die anderen zahlen lassen kann. Der Mensch hat sich zwar noch nie als friedliche und genügsame Spezies ausgezeichnet, aber im Grunde will er auch nur sein Leben ohne größere Probleme leben. Und dass wird nun mal nur hinhauen, wenn er sich im gleichen Masse um die anderen kümmert wie um sich selbst.
Man liest sich
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
Raziel
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 27
- Beiträge: 17
Danke, Selene, für die Buchtipps und euch allen für´s Antworten! Ich hab das Thema im Moment für mich erstmal beiseite geschoben (schwierig damit umzugehen), bin aber froh, es aufgeschrieben zu haben und dass ihr mir geantwortet habt!
LG
Pfütze
LG
Pfütze
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- sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 12
Hallo, bin das neue!
Was mich am meisten nervt bzgl Wirtschaftskrise: Ich weiß nicht wie es weitergeht; seit einem Jahr wird es stetig schlechter
Was mich am meisten nervt bzgl Wirtschaftskrise: Ich weiß nicht wie es weitergeht; seit einem Jahr wird es stetig schlechter
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- sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 12
hallo thermometer!
grüße
entwurf
hmm... glaube ich nicht. er wird noch nicht kommen und wenn, dann zuerst in den usa. die müssen ihre währung eine weile hyperinflationieren, um ihre auslandsschulden zu mindern. wenn das gelungen ist, könnte bei denen ein schnitt kommen. und nach grosser inflation sieht es in europa erst einmal nicht mehr aus, eher nach deflationären tendenzen.Thermometer hat geschrieben:jetzt kommt erst mal der Währungsschnitt:
grüße
entwurf
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- sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 12
würde mich echt mal interessieren was "die da oben" sich ausgedacht haben. die warterei nervt. Hab irgendwie kein bock mehr auf den Wirtschaftsmist
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