2 mal in der Kindheit Missbraucht

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Erdbeermütze
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2 mal in der Kindheit Missbraucht

Beitrag Di., 14.10.2008, 19:20

Hallo,

ich (39) bin mit 6 Jahren von einer Gruppe von Männern und Frauen Missbraucht worden, wobei die Frau das ausführende Organ war. Mit 14 wurde ich von einem Mann Missbraucht, wovon ich nichts mehr weis, weil ich betrunken gewesen bin. Es ging um eine Kiste Bier, wenn er es macht.

Ich dachte immer ich habe nach all diesen Jahren gelernt damit zu leben, das ist aber ein Irrtum. Als ich beim Arzt war und er mir erklärte das all meine Krankheiten von einen Vorfall in der Vergangenheit beruhen (ist die Kurzfassung), war mir klar das es mit den Vergewaltigungen zutun hat. Also machte ich mich, noch ganz locker, im Netz auf die Suche nach einem Psychologen. Dort fand ich entsprechende Seiten die die Folgen von Missbrauch beschreiben. Als ich diese Seiten gelesen hatte, dachte ich nur die beschreiben mein ganzes Leben.
„Albträume, Schlafstörungen, Essstörungen, Abhängigkeits-Erkrankungen, Sexual-, Sprach-Störungen, Gedächtnisstörungen- Amnesien, Depressionen, Suizid, Bettnässen, Legasthenie, Schmerzen ungeklärter Ursache im Genitalbereich, Genitalbeschwerden (Ausfluss, Pilzinfektionen, Schmerzen, Menstruationsstörungen), Unfähigkeit, sich und anderen Grenzen zu setzen, Gefühl "verrückt zu werden" , Ekel vor Körperlichkeit, Körpergerüchen, Körperausscheidungen, gestörtes Sexualleben, extremes Anklammern an Bezugspersonen, ständig auf der Suche nach Liebe, Verschlossenheit, Flash-backs, Sehstörungen, Ohnmachtsanfällen, Herzattacken, Hauterkrankungen, Magengeschwüren, Epilepsie“
Suizid und Bettnässen hatte ich nur in der Kindheit aber alles andere bis heute, mehr oder weniger schlimm, früher oder später aufgetreten.

Zum Wochenende bin ich dann psychisch zusammen gebrochen. Habe 3 Tage nur geheult, Schüttelfrost, Zittern, Kopfschmerzen, Herzrasen… Nachdem mir der Gedanke nicht mehr losließ, habe ich am Sonntag meine Mutter alles erzählt. Habe mich danach auch besser gefüllt. Nun ärgere (ungutes Gefühl, unerkärlich) ich mich, ihr es erzählt zu haben, ich weis auch nicht, vielleicht kann ich jetzt kein Rückzieher mehr machen. Grundsätzlich weis ich, das es richtig war, aber … ich weis auch nicht. Ich werde Warnsinnig. Zur Zeit bin ich überhaupt nicht in der Lage zu Arbeiten, Zittern, gefühl neben mir zu stehen, meine gedanken kreisen nur darum und um die Folgen es jetzt erzählen zu müssen (Beratungsstelle, Arzt, Psychologe) wie ich es machen soll usw., kann mich nicht konzentrieren usw. Weis jemand wie lange dieser Zustand noch anhält?

Und das alles nach so vielen Jahren. Am Montag habe ich ein Termin bei einer Beratungsstelle, die wollen mir dann ein Psychologen empfehlen zu den ich gehen kann. Ich hoffe nur das ich nicht zu lange auf ein Termin warten muß. Denn ich beführte, dass ich in 3 Monaten mich wieder zum selbtschutz eingeigelt habe. Ich brauche jetzt Hilfe. Die größte Ungerechtigkeit ist, dass man bis 27 Jahre einen Anspruch auf sofortige Hilfe hat, und danach??? Darf man krepieren.

So nun habe ich die klaren Sachen aufgeschrieben, der Rest (wirrwahr) würde hier den Rahmen sprengen. Danke fürs Lesen.

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Flying Dutchwoman
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Beitrag Di., 14.10.2008, 20:14

Liebe Erdbeermütze!

Das ist ja ein ganz schöner Brocken, den du da vor dir herschiebst!
Leider kann ich dir nicht sagen, wie lange der Zustand noch anhält, aber das ist wohl individuell ganz verschieden und kommt wohl auch drauf an, inwiefern man therapeutische Hilfe dabei hat.

Jedenfalls ist es gut, dass du bereit bist Hilfe anzunehmen und auch gerne einen Therapeuten willst! Ich hoffe jedenfalls für dich, dass es mit dem Termin bald klappt und du nicht zu lange warten musst. Vielleicht kannst du ja sagen, dass du dringend einen brauchst, weil du ein Notfall bist. Klappt bei anderen Ärzten ja auch manchmal, allerdings weiss ich nicht, inwiefern das bei Psychotherapeuten funktioniert...

Wie hat denn deine Mutter darauf reagiert als du es ihr erzählt hast? Ich kann schon verstehen, dass du dich ein bisschen ärgerst, dass du es erzählt hast, weil es jetzt jemand weiss und du es nicht mehr verheimlichen kannst und so tun kannst, als ob nichts gewesen wäre..
Naja, aber wenn du dich danach besser gefühlt hast und auch den Drang hast es überhaupt zu erzählen oder loszuwerden, dann würde ich das nutzen. Es hilft einem oft besser wenn man etwas erzählt oder aufschreibt. Wenn du nicht weisst, wie du es erzählen sollst oder nicht warten willst bis dein Termin bei der Beratungstelle ist, schreib doch einfach alles auf. Dann kannst du es zum einen ein bisschen von der Seele schreiben und du hast gleich ein paar Anhaltspunkte wie du es im Gespräch dann erzählst. Wenn du es aufgeschrieben und geordnet hast, kannst du dich vielleicht auch wieder auf andere Sachen konzentrieren, zumindest wirkt das bei mir immer ganz gut...

Und wenn du den Rest (Wirrwarr) noch loswerden willst, dann fühl dich frei, das hier reinzuschreiben.

Ganz viele liebe Grüße,

Flying Dutchwoman
"You'll have the chance to do something…something courageous. And when you do, you'll discover something: that you're a good man." ― Elizabeth Swann

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Alhambra
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Beitrag Di., 14.10.2008, 22:00

Liebe Erdbeermütze,

ich möchte Dir auch kurz sagen, dass ich Deine Reaktion, Dich jemandem anzuvertrauen, sehr gut finde. Es ist bestimmt gut, dass Du ganz unvermittelt aus dem Bauch heraus gehandelt hast, bevor Dich irgendwelche verkopften Gedanken davon abhalten konnten.
Klar, wie Du schreibst hast Du jetzt was aufgewühlt, aber aufgewühlt warst doch DU ohnehin vorher schon, oder?

Ich finde es super, dass Du gleich so mutig zur Tat schreitest und Dinge unternimmst, um Dir selbst zu helfen. Damit hast Du schon ganz viel geschafft!

Wie geht es Dir denn jetzt so, nach einem weiteren Tag? Wie verhält sich Deine Mutter jetzt zu Dir?

Alles Gute!
Alhambra

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Erdbeermütze
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Beitrag Mi., 15.10.2008, 07:45

Hallo Ihr Lieben,

erstmal Danke für eure Antworten. Meine Mutter hat geschockt reagiert. Wir haben uns lange unterhalten. Sie konnte es überhaupt nicht fassen das es schon mit 6 Jahren passiert ist, macht sich gedanken, das Sie am Arbeiten gewesen ist und ich ... Sie meinte auch das sie jetzt mein ganzes verhalten von damals versteht (z.B. kein Bezug zu Ihr sondern nur zum meinen Vater, meine Verträumtheit, meine Aussage "Ihr habt mich garnicht lieb" usw.). Selbst heute kann ich keine näche von meiner Mutter richtig annehmen. Zum Trösten hat sie mich gesteichelt, dies war mir unangenehm. Ich hoffe nur das ich sie nicht damit überfordere, das sie sich Vorwürfe mach. Sie damit alleine lasse, dann sie kann jetzt im Moment ja auch mit niemanden darüber reden. Bin schon am überlegen ob ich einen von meinen Geschwister sage, damit die sich austauschen können, aber das schaffe ich noch nicht. Sie hat mir auch den Termin bei der Beratungsstelle besorgt. Meine Mutter verhält sich sehr gut aber ich habe jetzt das Problem ihr in die Augen zu sehen.

Ich habe eine scheiß Angst vor der Zukunft (die ganzen Höhen und Tiefen). Irgendwas muß ich ja wohl auch in der Arbeit erzählen, denn ich denke nicht das ich die Termine beim Psycholgen nach der Arbeit legen kann, sondern die Termine nehmen muß die ich bekommen. Ich mache zur Zeit auf einer Fernuni eine Ausbilung zur Progammiererin, bin ich ich jetzt überhaupt in der Lage es zu Ende zu führen?. Kann mir nicht vorstellen, das meine ganzen körperlichen und seelischen Probleme danach weg sind. Der Anlaß das ich zum Arzt gegangen bin war, daß ich seit 4 Jahren bei der Regel alle 3 Wochen regelrecht verblute, die Schulmedezin ist am Ende. Schlucke nur noch Eisen um überhaubt noch in der Lage zu sein zu Überleben. Von meinen Schmerzen ganz zu schweigen.

Mir hilft es auch hier darüber zu schreiben, obwohl ich noch am Zittern usw. bin. Habe mir diese Woche erstmal Urlaub genommen.

Liebe Grüße Erdbeermütze

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Alhambra
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 15:01

Hallo Erdbeermütze,

wie geht's Dir denn jetzt so, nach der Woche Urlaub? Konntest Du Dich ein bisschen beruhigen oder eher im Gegenteil?

Ich wollte Dir sagen, dass ich das sehr gut verstehen kann, dass Dir der körperliche Kontakt zu Deiner Mutter unangenehm ist. Das war bei mir auch so, dass sie, als sie es erfahren hat, zuerst viel Nähe zu mir gesucht hat und ich wollte das ganz und gar nicht. Dennoch ist es ja auch lieb gemeint, vielleicht kannst Du zumindest - wenn schon nicht die Berührung - diesen Guten Willen genießen?
Erdbeermütze hat geschrieben:Meine Mutter verhält sich sehr gut aber ich habe jetzt das Problem ihr in die Augen zu sehen.

Auch das war bei mir genauso. Sie hat aber sicherlich genau das gleiche Problem, nämlich Angst, Dir in die Augen zu sehen. Vielleicht hilft's ja ein wenig, dies einfach zu wissen, dass jetzt ihr alle beide ziemlich durcheinander seid, jeder mal diese und mal jene Gefühle hat. So, wie Du's beschreibst, finde ich, dass Deine Mutter wirklich gut reagiert. Ich hoffe daher für Dich und für euch Zwei, dass ihr es schafft, so gut weiter zu machen, wie ihr begonnen habt. Das heißt vor allem auch, diese Gefühle zuzulassen und sich gegenseitig zu zeigen. Du könntest ihr ja z.B. sagen, dass es Dir gut tut, wie sie reagiert, aber dass Du gerade gar nicht so das Bedürfnis nach Körperkontakt hast. Oder auch, dass Du nicht recht weißt, wie Du ihr in die Augen schauen sollst und wie das denn bei ihr ist...

Hoffentlich wird dieses Wochenende schon ein wenig besser. Alles Gute dann auch für Deinen Termin am Montag!
Ach ja, und noch was:
Erdbeermütze hat geschrieben:Ich mache zur Zeit auf einer Fernuni eine Ausbilung zur Progammiererin, bin ich ich jetzt überhaupt in der Lage es zu Ende zu führen?.
Darüber würde ich mir mal keine Sorgen im voraus machen. Da machst Du Dich nur verrückt. Das kann ja niemand wissen, wie's kommt und vielleicht wird es weniger schlimm, als Du befürchtest.

Alhambra

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Flying Dutchwoman
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 17:07

Liebe Erdbeermütze!

Natürlich ist es eine komische Situation für dich und für deine Mutter damit umzugehen. Aber du kannst auch sehr froh sein, dass sie es positiv aufgenommen hat und versucht dich zu trösten. Es hätte ja auch passieren können, dass sie dir gar nicht glaubt oder es sich anhört und dich dann damit alleine lässt.
Ihr beide braucht einfach ein bisschen Zeit um herauszufinden, wie ihr am besten damit umgeht, dass sie jetzt eingeweiht ist.

Wegen deiner Ausbildung an der Fernuni würd ich mir auch erst mal keine Sorgen machen. Du schleppst ja die Erinnerungen schon lange mit dir rum und es ist ja nicht erst in der letzten Zeit passiert. Klar kann es schon sein, dass durch eine Therapie die Erinnerungen verstärkt hochkommen, aber du leidest ja schon seit deiner Kindheit unter den Folgen. Da kann es ja nur noch besser werden! Wenn du merkst, dass das alles zu viel für dich ist, kannst du deine Ausbildung immer noch abbrechen oder eine Pause einlegen, falls das geht. Im Voraus würde ich aber erst mal sehen wie es überhaupt wird.

Wenn es dir hilft hier zu schreiben, dann nutze das! Es wird dir immer jemand zuhören und du brauchst nur so viel zu schreiben, wie du willst und kannst.

Viele liebe Grüße,

Flying Dutchwoman
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Erdbeermütze
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Beitrag Sa., 18.10.2008, 10:55

Hallo,

So langsam stabilisiere ich mich. Habe nicht mehr so wilde gedanken. Kann mich wieder etwas auf was anderes konzentieren. Meine Mutter kann sich auch an die beiden Tagen erinnern. Mit 14 hat sie sich sofort daran erinnert als ich gesagt habe "ich kann mich garnicht mehr errinnern was ich mit der weißen blutigen Jeans gemacht habe". Sie wußte es sofort. Und mit 6 erinnerte sie sich vorgestern wieder dran. Das ich mit mehrern Verletzungen nach Hause kam und ich erzählt hätte das mich mehrere Mädchen festgehalten hätten. Ich habe ihr wohl damals bis auf das eine alles erzählt. Kann mich daran garnicht mehr erinnern. Als sie mir es erzählte, kamen auch noch andere Geistesplitze von danach die ich nicht mehr wuste. Habe ihr auch erzählt, daß ich kein gutes gefühl habe ihr alles erzählt zu haben. Aber sie hat wieder gut drauf reagiert, meine Mam halt. Diesbezüglich habe ich echt Glück, habe nee liebe Mam und ein lieben Freund der mich auch toll unterstützt.
Alhambra hat geschrieben:Auch das war bei mir genauso. Sie hat aber sicherlich genau das gleiche Problem, nämlich Angst, Dir in die Augen zu sehen
Es ist gut zu wissen das es ganz normal ist.

Grüße Erdbeermütze

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Erdbeermütze
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Beitrag Mi., 22.10.2008, 18:33

Hallo Ihr Lieben!

wollte nur mal über mein jetztigen Zwischenstand berichten. Die von der Beratungsstelle konnten mir eigentlich gar nicht weiterhelfen, außer das die meine ein Liste mit ca. 300 Psychologen in meiner Umgebung gegeben hat, wo aber auch Frauenärtze usw. drauf stehen. Also habe ich mich mit der Liste befaßt und mühevoll über Google mir welche davon herausgesucht. Bei einigen stehe ich jetzt auf der Warteliste (bis zu 4 Monaten). Habe aber auch zwei gefunden bei den ich in den nächste 2 Wochen einen Termin habe.

Durcheinander bin ich immer noch. Mein Arzt hat mir jetzt was zur Beruhrgung gegeben, hiflt mir einwenig.

Mitlerweile komme ich mir auch schlecht vor, wenn ich drüber nachdenke was andere über Jahre erleiden mußten und ihren Schmerz nicht unter Kontrolle bekommen. Und ich, iim Vergleich wenigen Schmerzen. Die würden warscheinlich für einen Tag meines Lebens alles geben. Sorry an allen Sternenkinder mit Hochachtung vor eurem Mut.

Liebe Grüße Erdbeermütze

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Flying Dutchwoman
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 14:03

Hallo Erdbeermütze!

Gut zu hören, dass du die Sache in Angriff genommen hast!

Du solltest dich nicht schlecht fühlen, weil es irgendwo auf der Welt noch Menschen gibt, die mehr Schmerzen erleiden müssen. Du machst da was ganz schlimmes durch und für dich ist das schlimm! Auf der einen Seite ist es gut, dass du nicht im Selbstmitleid schwimmst aber du solltest die Sache auch nicht mit weniger abtun als sie ist!

Liebe Grüße,

Flying Dutchwoman
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Una
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Beitrag Di., 28.10.2008, 23:36

Hallo Erdbeermütze,

ich denke Dir würde eine echte Psychoanalyse gut tun.
Die Liste mit den in Frage kommenden Therapeuten kannst Du auch von Deiner Krankenkasse bekommen.

Deine Geschichte ist sehr traurig und erschütternd.
Es gibt auch noch eine gute Körpertherapeutin (Name fällt mir gerade nicht ein) in Baden-Baden, sie hat auch ein Buch geschrieben: "Der Geschmack von Ananas". Bei Amazon einsehbar.
Meine Freundin, die ebenfalls ein Mißbrauchsopfer ist, war bei ihr in Behandlung und damit sehr zufrieden.

Liebe Grüße
Una
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Erdbeermütze
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Beitrag Mo., 01.12.2008, 21:04

Hallo Ihr Lieben,

habe mich jetzt für ein Therapeut entschieden. Zwar eine Alternative aber sonst hätte ich mindestes 6 Monate bis 1 Jahr warten müssen. Nun hoffe ich das ich die richtige Wahl getroffen habe. Hatte jetzt 3 Sitzungen, bin zwar z.Z. im Zweifel das er der richtige ist, aber ich werde es sehen, will nicht zu schnell urteilen. Nehme jetzt Johanniskreut und offe das sie schnell wirken, denn so halte ich es nicht mehr lange aus.

Bin total down. Ich schaffe das alles nicht. Kriege mein Leben nicht mehr im Griff. Ich will mein Leben wieder zurück. Meine Gefühle fahren Achterbahn, kann sie nicht mehr einordnen, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und Sex, naja da erst recht, bei jeder Berührung könnte ich weglaufen, kann alles nicht mehr zuordnen, und was mach ich, bleib schön liegen....
Habe viel Bücher vom Therapeuten zum Lesen bekommen, als ich dann zu meinen Freund sagte, daß das viel Arbeit sei, da bekam ich noch den Sprüch "Das hast du dir doch selber ausgesucht". War total perplext, als ob man sich sowas selber aussucht.

Ich glaube ich werde verrückt. So leben wie jetzt schaffe ich nicht mehr lange (ohne Selbstmordgedanken), dann breche ich zusammen. Zurück geht auch nicht mehr, da ich den Deckel nicht mehr schließen kann. Ich komme aus den Teufelskreis nicht mehr raus. Meine Welt ist zusammengestürzt in vielen kleinen Einzelteilen, die ich nicht mehr zusammen bekomme. Mein Fernstudium kann ich auch vergessen, Jobwechsel auch. Zukunft was ist das, da sehe ich nur noch ein tiefes schwarzes Loch. Ich habe sonne Angst, das ich mein Leben nicht mehr im Griff bekomme.

Gruß Erdbeermütze

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kelly
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Beitrag Di., 02.12.2008, 12:12

Hallo Erdbeermütze und alle anderen hier

ich habe diese Threads immer gemieden...denn mir ist sowas schlimmes ach passiert. Ich weiß auch nicht aber ich muß gerade mal drüber schreiben.
ich konnte noch nicht deinen Beitrag lesen...schaffe ich noch nicht .
ich wurde ein jahr lang mißbraucht . Puhh...
Ich war 5 Jahre alt , das ging solange ,bis ich ich die Schule kam .
Der Typ war ungefähr 17-18-oder 19 ich hab keinen Plan !
Ich mußte immer nach dem Kindergarten auf den Spielplatz kommen zum haus unter der Rutsche . Weiß nicht mehr viel . Das Haus war rot und hatte kleine Fenster und innen drinne war Sand . Da meine Mutter sich von meinem Vater getrennt hatte und ich mit ihr fast alleine war ( fast weil sie gerade einen mann kennegelernt hatte) hatte ich Angst sie auch noch zu verlieren. Und der Typ drohte damit ih was anzutun wenn ich was sage !

Ich schwieg....ich klebte mir Kaugummis ins Haar damit Mama die langen Locken abschneiden mußte. Somit sah ich nicht mehr aus wie ein Mädchen.
Dann fing ich an mir Nadeln durch die Haut zu stecken..dise Nähnadeln...oder ich legte die Hand auf eine Herdplatte...oder knallte immerzu mit dem Kopf gegen die Wand . das weiß ich noch !

In der Therapie fange ich nun an dieses zu bearbeiten..geht mal und mal nicht. In der Klinik konnten die diese EMDR Terapie bei mir wegen instabilität nicht machen. Evt. gehe ich nochmal in die Klinik.
Ich werde deinen Eingangsberciht lesen wen ich es kann...als sorry das ich mich erstmal nur wegen dem Threadnamen gemeldet habe.

LG Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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kelly
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Beitrag Di., 02.12.2008, 12:20

So hab es doch geschafft alles zu lesen...
Ich hoffe auch das du den richtigen Therapeuten gefunden hast !
Denn das ist echt super wichtig das man gut miteinander klarkommt !
Denn du wirst jahre bei Ihm sein. Ich bin nun schon seit Sep.2006 in ambulanter Therapie. Also viel Glück !!!
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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caro66
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Beitrag Di., 02.12.2008, 18:24

Hallo Erdbeermütze, Hallo Kelly, Hallo alle anderen,

da wo Ihr Euch jetzt befindet, befand ich mich vor sieben Jahren auch. Vielleicht habt Ihr meinen Thread "Eine Erfolgsgeschichte - Therapie hat geholfen" gelesen und ich wünsche mir für Euch so sehr, dass Ihr den Mut und die Kraft nicht verliert... Ich weiß genau, was in Euch vorgeht und wie Ihr Euch fühlt. Ich hab's endlich "hinter mir".

Das Leben ist so lebenswert! (Hätte ich früher auch nicht gedacht, ich war mit allem durch...)

Don't give up! Caro

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kelly
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Beiträge: 1341

Beitrag Mi., 03.12.2008, 19:04

Hallo Caro ,

nein hab ich noch nicht gelesen..werde ich aber tun ! Danke
Schön zu hören das es dir wieder besser geht . Warst du auch in Kliniken um dieses alles zu bewltigen wenn ich fragen darf ? ic war nun schon 3 mal..insgesammt 9 Monate + die einzelnen Wochen in den Psychiatrien.

LG Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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