Mein Bekannter ist auf Substitution: wie helfen?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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whalerider
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Mein Bekannter ist auf Substitution: wie helfen?

Beitrag So., 12.10.2008, 11:05

Hallo, ich bin neu hier, und auch wenig vertraut mit Posten in einem Forum, ich hoffe ich poste hier richtig:

Mein Neffe ist substituiert und versucht sich runter zu dosieren. Hat Freundin, die nicht weiss, dass er sich es IV verabreicht, sie weiss nur, er ist substituiert, sie leben zusammen. (also Nadel heinlich am Klo) 900 mg Substitol, also taeglich 2 mal 2 und eine viertel Kapsel. Ich bin einzige echte Vertrauensperson zu ihm.

Ich tausche alle paar Wochen die Spritzen fuer ihn und helfe ihm, wo ich kann, e.g. Gesundheit, habe seine Hygene Nadel Prozedur verbessert, bin manchmal dabei, wenn er sich die Nadel gibt, aber habe eher wenig Kontakt, weil er viel schlaeft und, beide Arbeitslos, die Beziehung die ganze Zeit in Anspruch nimmt.

Was kann ich tun, um ihm zu helfen, sich runter zu dosieren. Er war schon auf 800 pro Tag, aber mit gelegentlich Stress in an sich guter Beziehung, nimmt er jetzt wieder das Viertel dazu.

Wie kann ich ihm helfen?

Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.

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kleinemotte
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag So., 12.10.2008, 19:04

Hallo


Substitol?
sind das Tabletten?
mein Freund nimmt Subutex hat es in schlimmen Zeiten auch I.V ....

Versuch mal die Freundin zu Motivieren Arbeiten zu gehen,
so hängen beide nur ab und das wird nichts!

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whalerider
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Beitrag So., 12.10.2008, 21:29

sie will das, ist in Einschulung bei einer "guten" (ha,ha, jedenfalls finanziell stabilen) Versicherung und seit Monaten im Krankenstand, mit chronischen Schmerzen, Ruecken, hat frueher zu viel Body trainiert.

Sie schreibt Gedichte, singt gut, war auf kleinen Events der Star und sucht fuer sich, das, was sie im Leben wirklich machen will. Sie wartet jetzt darauf, entlassen zu werden, ist nicht so tragisch mit Arbeitslosen in Oesterreich, Wien.

Aber Du hast insofern recht, weil von ihr kein Geld kommt, sie ist noch fuenf Jahre lang mit zu hohen Rueckzahlungen belastet. Sie ist aber der super aktive Typ, alles wird sauber und alle Bekannten werden zum Renovieren der Wohnung vergattert. Und es geht was weiter.

Diese Kombination ist fuer ihn ideal. Trotzdem ist die heimliche Nadel und das Verstecken seiner wahren Situation eine Belastung. Er will sie nicht verlieren, was er wuerde, wenn sie alles weiss. Davon ist er ueberzeugt, ich glaube das auch, obwohl ich hoffe, es ist 50 zu fuenfzig, dass sie es akzeptieren wird.

Er hat feine Haende, und es ist kaum zu sehen, wo er seine Venen benuetzt. Substitol ist Morphium mit Wachs, diese rot-braunen Kapseln, mit 200 mg, wovon er mehr als er braucht, vom Arzt bekommt. Er ist nach einer 10 Jahre langen Phase, die arg war, seit sechs Jahren stabil, ein Entzug vor einigen Jahren hat ihn sofort wieder zur Nadel gebracht. Hat damals seine Freundin verloren, die es geschafft hat.

Er glaubt, weil Schlucken statt IV nichts bringt, dass die einzige Chance, die er hat, das Reduzieren ist, ich glaube das auch. Wie kann man das unterstuetzen? Also, genau genommen ist es nicht so wild, aber das Wachs und die anderen Zusaetze im Substi sind nicht gesund.

Er sagt, er will wieder ein normales Leben fuehren, weigert sich, als Substituierter abgestempelt zu werden und kaempft um weg zu kommen, aber der Stress der Situation, sie aergert sich, wenn er einschlaeft, und er waere zu schwach, um einen halbtags Arbeitstag durchzustehen, macht es schwer.

Ein weiterer medizinischer Entzug scheint mir bedenklich, weil die psychologische Betreuung danach wahrscheinlich nicht ausreicht, auch die schlechte Erfahrung vom ersten.

Und wie ist es mit Deinem Freund? Nimmst Du etwas? Erzaehl mir doch, ist sicher auch fuer Dich nicht einfach!

PS an Admin: wo, welche Betreff Zeile, ich will das gerne machen, ist das die Zeile, in die ich jetzt "Re: wie kann man Morphium IV reduzieren" geschrieben habe?

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anarchistin
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Beitrag Mo., 13.10.2008, 06:52

also: hör auf seine spritzen zu tauschen+für ihn dinge zu erledigen. das muss er selbst machen.

zuerst sollte er echt mal das mittel so nehmen wie es sich gehört und aufhören zu spritzen. das ist nicht nur unsinnig sondern auch ur gefährlich! dann kann er runterdosieren. aber ebn erst wenn seine "schussgeilheit" weg ist...

wenn er runterdosieren will muss er erst md arzt reden, dann langsam runterdosieren. der arzt hilft ihm sicher- viell.mag er auch nebenher ne psychothera machen? oder er mag viell.auf entzug fahren? was will denn er? hat er dazu schon ne vorstellung? wieviel weiss seine freundin eigtl?
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Kampfgrunz
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Beitrag Mo., 13.10.2008, 15:00

hi whalerider,

Also ehrlich gesagt denke ich, dass Du rein gar nichts tun kannst. Das liegt alles bei ihm.
ER muss aufhören wollen
ER muss sich SEINE Dinge selber checken.

Du kannst unterstütztend und beratend zur Seite stehen und ihm zuhören wenn er mit jemandem reden will usw... - die Initiative muss jedoch er selber setzten - ich dachte ich lese nicht recht, dass Du ihm seine Spritzen tauschen gehst? Damit unterstützt Du doch seine Sucht - wer sich das Zeug spritzen will, der kann sich auch selbst seine Nadeln checken!
Hilf ihm einen Termin bei einem guten Psychotherapeuten zu machen (aber nur wenn er das will), oder durchforste gemeinsam mit ihm das Internet, welche Möglichkeiten es gibt aufzuhören - aber auch nur, wenn er das will und die Hauptinitiative von ihm ausgeht. (Süchtige neigen leider dazu genau das zu sagen, was die anderen nicht süchtigen gerne hören wollen , z.B. "jaja, ich würde ja sooo gern aufhören, aber die böse, böse Welt lässt mir ja keine andere Chance..." ein wenig übertrieben formuliert, mag sein, aber ich denke da werden mir viele recht geben...es läuft auf das hinaus.

Solange Du ihn bei solchen Dingen unterstützt, hat er doch gar keinen Grund aufzuhören!! Ist ja praktisch für ihn...
Mag sein, dass sich das noch Jahre so hinzieht... aber Dir muss klar sein, dass Du da aktiv gar nichts machen kannst, er muss sich bemühen, nicht Du.
Wie gesagt, das heißt nicht, dass Du ihn nicht positiv motivieren und unterstützen kannst (bei Dingen, die sinnvoll wären, 2 Beispiele hab ich dir ja weiter oben gennant), aber da liegt es bei Dir auch klare Grenzen aufzuzeigen und konsequent zu bleiben...

wird nicht einfach...

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whalerider
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Beitrag Mi., 15.10.2008, 06:54

danke Anarchistin!
danke Kampfgrunz!


An.., auch wenn Du hier das Sagen hast, und von diesen Forum nicht mehr weg zu denken bist, Deine Ratschlage,

... das muss er selbst machen.

zuerst sollte er echt mal das mittel so nehmen wie es sich gehör
t ...

weiß er und natürlich und auch ich. Er tut es nicht seit 6 Jahren, aber ist immerhin stabil, und nimmt statt 1000 mg verordnet nur 900, wenn auch IV. Keine Benzos, kein Hasch, kein Alk, einfach nur die Substi ohne sich hinaufzudosieren, das ist doch etwas!

Wenn er gelegentlich schluckt statt IV, hört er nach ein paar mal wieder auf, das sind die Verhaltensmuster, die wir oft durchexerziert haben, aber nichts gebracht haben.

Was soll ich mit diesem Rat anfangen. Soll ich ihn ihm gegenüber jeden Tag wiederholen, oder mit dem Entzug meiner Liebe drohen? Wie kann ich das wirklich umsetzen: "er soll"

Wenn ich nicht die Spritzen tausche, verwendet er die alten. So ging das monate lang, noch vor seiner neuen Freundin. Er hatte - sie tauschen zu gehen - einfach nicht das, was auch immer, so dass er es gemacht hatte.

Immerhin macht er endlich seine Inerferon Therapie, jetzt in der zweiten Woche. Natürlich hat er Hep. c

Und Ka.., wär es wirklich euer Ernst - ihr habt es ja nicht gewusst, dass er monatelang alte Nadeln und Spritzen benützt hat - ihn einfach mit diesem Gesundheitsrisiko alleine zu lassen? Überhapt jetzt, wo er sie nicht tauschen könnte, weil das seine Freundin mit kriegen würde, selbst wenn er wollte?

An..,

... wenn er runterdosieren will muss er erst md arzt reden ...

Das ganze ist umgekehrt gelaufen, der Arzt hat ihn zu niedrig eingestuft, er hat dazugekauft, und es beim Gruppenarzt durchgesetzt, auf seine jetzige Dosierung eingestuft zu werden.

Ohne Arzt und vor seiner jetzigen Versteck Stress Situation ist es ihm gelungen, stabil, auf 900 IV und auch auf 800 IV zu dosieren. Die 800 waren eine Zeit lang, wenn auch nicht sehr lang, stabil. Bevor er es heimlich machen musste.

Ich denke eher, dass der Arzt nicht wissen soll, dass er 900 statt 1000 benützt, genau so wie alle Ärzte wegschauen und wissen, dass 98 Prozent der Substituierten es sich IV geben. Diesem System vertrauen - pseudoblinde Arzte, weil sie es nicht wissen dürfen - fällte schwer.

Er will ein normales Leben leben. Nicht nur seine Freundin, alle Bekannten wissen, dass er substituiert ist, nur ich weiß die tägliche 2 mal Nadel, seine Mutter weiß von ein paar mal Nadel gelegentlich, glaubt, dass es jetzt besser ist, mir der Freundin, aber sie will es gar nicht genauer wissen.

Seine, und meine Vorstellung ist: jetzt die Interferon fertig, also nach einem weiteren halben Jahr dann wieder daran zu denken, sich IV runter zu dosieren. Freundin und ihre wirklich gute Familie, die viel Halt gibt, würden sofort wegbrechen, wenn sie IV wissen. Substituiert, also ordnungsgemäß krank ist ok, aber der Rest ist Junkie, mit dem niemand etwas zu tun haben will.

Ich glaube auch, dass er, ich (wir - ja ich kenne den Begriff Coabhängigkeit und war damit Therapie, aber mit Erfolg beendet) jetzt nichts machen können, nur darauf achten, dass er sich nicht hoch dosiert, mit dem zusätzlichen Stress der Interferontherapie, und nach der Interferon entweder, etwa zu WALKABOUT oder selber langsam runter dosieren.

Ich wehre mich entschieden gegen das Zitat

... Solange Du ihn bei solchen Dingen unterstützt, hat er doch gar keinen Grund aufzuhören!!...

da ich nichts mache, um seine Sucht zu fördern, sondern NUR das mache, um seine Gesundheit zu erhalten. Gegenfrage: (und todernst gemeint) Unterstütze ich die Sucht, wenn ich ein echter Freund eines Betroffenen bin.

Er hat grund genug aufzuhören, weil er das will und ein normales Leben leben will. Er hat Stress, der ihm beim Aufhören nicht hilft. Mein Stiefsohn hat sich vor 11 Jahren den Goldenen Schuss gesetzt, nachdem ich und meine damalige Frau auf die Ratschläge gehört haben: ja nichts für ihn zu tun.

Man muss unterscheiden, was man tut, aber darf Betroffene nicht alleine lassen. Glaube ich jedefalls, und Freundschaft darf nicht als Hilfe zur Sucht gedeutet werden!!!!


Ich glaube, (dein Bemerkung ist richtig)

dass Du da aktiv gar nichts machen kannst, er muss sich bemühen, nicht Du

ich muss die Kunst lernen, als Freund nicht seine Sucht zu fördern, was ja eine Freundaschaft mit einem Junkie bis zu einem gewissen Grad, automatisch tut, klar im Bewusstsein halten, dass das verschiedene Dinge sind, und alles tun - wenig Stress für ihn, auf Gesundheit achten, etc. - um seinen Selbstheilungskräften Raum zu geben. Und das, Selbstheilungskräfte, ist nicht nur so dahingesagt, sondern ich glaube, die einzige Chance.

Bitte um eure Meinung, die brauche ich dringend, da ich sehr alleine mit der ganzen Situation bin. Aber bitte bleibt ehrlich zu mir.

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Otherwise
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Beitrag Do., 16.10.2008, 15:43

Hallo whalerider,

dein Neffe lebt in einer Traumwelt in die er dich, wie mir scheint, mitreingezogen hat. Seine Wahrheit ist die Junkie-Wahrheit und nichts anders. Und du glaubst ihm seine Wahrheit, du glaubst, dass er runterdosieren will. Du glaubst, dass er kämpft.

Alles Scheiße - sorry der Ausdruck - aber dein lieber Neffe hat eigentlich keinen Grund aufzuhören. Er hat eine Freundin, die wies scheint auch eine eigene Traumwelt hat, aber er hat eine, er hat somit eine Wohnung, er hat seine Tabletten vom Arzt und zu guter Letzt hat er sogar nen Trottel der ihm seine Spritzen holt.
Wow - manipulativer gehts eigentlich nicht.

Verzeih das Wort Trottel - aber bitte nimm deine tiefschwarze, undurchsichtige Brille ab, die du anscheinend auf hast.
Er glaubt, weil Schlucken statt IV nichts bringt, dass die einzige Chance, die er hat, das Reduzieren ist, ich glaube das auch.
Er glaubt das es nix bringt, und du glaubst ihm den Dreck auch noch. Ich erkläre dir nun etwas - und das ist die Wahrheit: Der orale Gebrauch von Substitol verhindert Entzugserscheinungen. Er hat also keine Entzugserscheinungen wenn er sie schluckt. Fakt. Er spritzt, weil es einen Rausch verursacht. Deshalb - und nur weil er einen Rausch haben will - spritzt er.
Er sagt, er will wieder ein normales Leben fuehren, weigert sich, als Substituierter abgestempelt zu werden und kaempft um weg zu kommen, aber der Stress der Situation, sie aergert sich, wenn er einschlaeft, und er waere zu schwach, um einen halbtags Arbeitstag durchzustehen, macht es schwer.
Er ist ganz schlicht ein fauler Junkie. Welcher Stress denn bitte? Ich kenne dieses Junkieleben - es wird als Stress bezeichnet, wenn man seine Tabs kaufen geht. Das ist kein Stress. Das ist einmal aus der Haustür raus.
Ehrlich jetzt - bitte beantworte mir die Frage: Welchen Stress hat dein Neffe?
Diese Kombination ist fuer ihn ideal. Trotzdem ist die heimliche Nadel und das Verstecken seiner wahren Situation eine Belastung. Er will sie nicht verlieren, was er wuerde, wenn sie alles weiss. Davon ist er ueberzeugt, ich glaube das auch, obwohl ich hoffe, es ist 50 zu fuenfzig, dass sie es akzeptieren wird.
Und du willst behaupten, dass du ihm helfen willst? Du hoffst, dass seine Freundin akzeptiert, dass er ein JUNKIE ist? Tolle Hilfe - da braucht man keine Feinde mehr.
Ein weiterer medizinischer Entzug scheint mir bedenklich, weil die psychologische Betreuung danach wahrscheinlich nicht ausreicht, auch die schlechte Erfahrung vom ersten.
Wieder so ein Satz, der ihn quasi entschuldigt. Wozu ist er überhaupt fähig aufgrund seiner Erfahrung bzw. seiner Gesundheit? Zum junken ist er ja anscheinend gesundheitlich fähig - wieso nicht auch für einen Entzug? Und du, bist du Arzt weil du da so eine feste Meinung hast?
einfach nur die Substi ohne sich hinaufzudosieren, das ist doch etwas!
Hallo???? Einfach NUR? ACHTUNG - TRAUMWELT.
Wie kann ich das wirklich umsetzen: "er soll"
Gar nicht. Er kann überhaupt nur dann aufhören, wenn er will. Nicht wenn er soll.
Wenn ich nicht die Spritzen tausche, verwendet er die alten. So ging das monate lang, noch vor seiner neuen Freundin. Er hatte - sie tauschen zu gehen - einfach nicht das, was auch immer, so dass er es gemacht hatte.

Immerhin macht er endlich seine Inerferon Therapie, jetzt in der zweiten Woche. Natürlich hat er Hep. c
Das ist doch nicht normal. Er ist krank, wegen dreckigen Spritzen und verwendet trotzdem alte, wenn DU sie nicht holst. Das ist abnormal.
Und Ka.., wär es wirklich euer Ernst - ihr habt es ja nicht gewusst, dass er monatelang alte Nadeln und Spritzen benützt hat - ihn einfach mit diesem Gesundheitsrisiko alleine zu lassen?
JA, ja und nochmals JA. Co-Abhängige machen viel Scheiße mit - aber was er da abzieht ist ja unter aller Sau. Er benimmt sich wie ein Kind. Ein Kleinkind ist intelligenter als er. Und du spielst dieses kranke Spiel auch noch mit. Was hast du eigentlich davon? Gibt er dir irgendwas zurück`- emotional oder sonstirgendwie?
Die 800 waren eine Zeit lang, wenn auch nicht sehr lang, stabil. Bevor er es heimlich machen musste.
Und jetzt braucht er wieder mehr, weil ers heimlich machen muss - oder wie darf man das verstehen?
Seine, und meine Vorstellung ist: jetzt die Interferon fertig, also nach einem weiteren halben Jahr dann wieder daran zu denken, sich IV runter zu dosieren.
Sich IV runterdosieren. Wenn ich das lese könnt ich platzen. Wieso lässt du dir einreden, dass alles nur IV geht? Er ist ein Junkie, will das nächste halbe Jahr einer bleiben, aber will sichs nicht eingestehen. Sehr toll - so werdet ihr vorankommen!
Ich wehre mich entschieden gegen das Zitat

... Solange Du ihn bei solchen Dingen unterstützt, hat er doch gar keinen Grund aufzuhören!!...

da ich nichts mache, um seine Sucht zu fördern, sondern NUR das mache, um seine Gesundheit zu erhalten. Gegenfrage: (und todernst gemeint) Unterstütze ich die Sucht, wenn ich ein echter Freund eines Betroffenen bin.
Wehr dich ruhig - es ändert nichts daran, dass das Zitat stimmt. Er muss nichts ändern, hat überhaupt keinen Grund. Und du bist kein echter Freund. Als du von Liebesentzug geschrieben hast, habe ich mich schon gefragt, was du wohl meinst. Er nützt deine Gutmütigkeit wahrscheinlich aus weil er merkt, dass du ihn wohl sehr gern hast. In welcher Form auch immer. Aber ob das echte Freundschaft ist wage ich zu bezweifeln, weil du schließlich hoffst, dass seine Freundin ihn als Junkie akzeptiert und du ihm Spritzen bringst, weil er selbst zu faul dazu ist. Fakt. Punkt. Aus. Er hat keinen Grund etwas zu ändern.
Mein Stiefsohn hat sich vor 11 Jahren den Goldenen Schuss gesetzt, nachdem ich und meine damalige Frau auf die Ratschläge gehört haben: ja nichts für ihn zu tun.
Kann es sein, dass du diesmal versuchst, alles richtig zu machen? Projezierst du die Situation von damals auf heute?

Ich bin im Normalfall nicht so hart, wie in diesem Posting. Ich selbst bin eigentlich total verweichlicht, weine ständig und halte kaum aus, wenn wer so mit mir spricht, wie ich grad mit dir. Auf der anderen Seite haben mir solche Gespräche erst die Augen für die Realität geöffnet. Dein Neffe lebt nicht in der Realität. Du aber schon. Sein Blick auf die Welt ist ein ganz anderer als deiner. Entzieh dich dieser Spirale aus Lügen und Ausnützen - nichts anderes tut er nämlich.

Ich sag dir jetzt klipp und klar, was er tun kann: Er kann zur Beratung gehen und sich für einen Entzug anmelden. Er kann seine Kapseln schlucken. Er kann sich Arbeit suchen und sich ein stabiles Umfeld schaffen. Das kann er trotz Morphium.
Wenn er sagt "ich kann einfach nicht", dann meint er "ich will nicht". Er ist sicher nicht dir große Ausnahme unter den Junkies. Das er sich selbst nichtmal eingesteht ein Substituierter zu sein, sagt ja schon alles. Er fröhnt einfach seinem Junkiedasein, weil sich die anderen eh um alles kümmern. Und nur ja nicht nachdenken - sobald so einer beginnt nach zu denken beginnt das Selbstmitleid hoch 5. Er wird dir tausend Gründe nennen wieso er nicht zur Beratung kann, wieso er nicht schlucken kann, wieso er nicht arbeiten kann, ...

Bla bla bla - aber er wird nicht einen einzigen Grund finden das richtige zu tun.

WEIL ER NICHT WILL.

Ich hoffe sehr, dass du deine Augen öffnest und die Wahrheit siehst. Dieses Spiel tut niemandem gut - weder ihm, weil du seine Sucht akzeptierst und ihm sogar beim konsumieren hilft - nichts anderes ist es wenn du ihm Spritzen bringst (und komm mir jetzt nicht wieder mit seiner Gesundheit - mit HEP würde ich an seiner Stelle etwas vorsichtiger sein - aber du bist ja da) noch tut es dir gut, weil du ein hochgradig Co-Abhängiger bist der seinen Junkie liebt.

Tolle Kombi. Man darf gespannt sein wer zuerst zusammenbricht. Er wegen seiner Krankheit oder du, weil du ihn psychisch nicht mehr aushältst.

Ich habe gestern mit meinem Freund Schluss gemacht, weil ich genau diese Muster 2 Jahre lang ertragen musste. Ständig hab ich gehört, dass er alles besser machen will aber nie hat er irgendwas besser gemacht. Also worauf warten?
Somit gehe ich jetzt auf Entzug und Therapie und lebe mein Leben - denn seines soll mich nicht weiter kaputt machen.

Soll dein Neffe deines kaputt machen? Denk mal drüber nach.

lg
sensi

P.s.: Das nächste Mal bin ich ganz sicher netter! Ich wollte dich mit Wahrheit schocken. Hoffenltich klappts.

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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whalerider
Helferlein
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 06:29

... Brille
vielleicht hast Du recht aber,

... spritzt, weil es einen Rausch
das ist ja die Sucht, um die es geht,

... Stress hat dein Neffe?
in meinem Leben gibt es
immer wieder Phasen, wo ich scheinbar ueberhaupt nichts
mache aber viel zu tun habe.

Am besten hat das Mario Puzzo, der Author des Bestsellers,
Der Pate, einmal beschreiben: Seine Frau hat ihn immer
kritisiert, dass er nur herumlungert und nichts tut. Das
sagt er, waren aber die kreativen Phasen.


... Du hoffst akzeptiert, dass er ein JUNKIE ist?

Wenn ein Junkie mit jemand wirklich offen reden kann,
dann kann ihm der eher helfen, als wenn er vor jemand etwas verstecken muss.

Wenn seine Freundin das mit IV weiss und bei ihm bleiben
wuerde, haette er sicher eine bessere Chance.


... schlechte Erfahrung vom ersten. --- Wieder so ein Satz,
der ihn quasi entschuldigt

Man kann jede meiner Argumente als "so befuerworte ich
seine Sucht" interpraetieren, aber ich denke, dass alles
was ich hier vorbringe auch, zumindest ein wenig,
Substanz hat. Aber,


... der ihn quasi entschuldigt

Du gibst mir einfach eine emotionale Antwort,
das gefaellt mir, ich neige ohnehin dazu, alles zu
sachlich zu zerpfluecken. Meine emotionale Reaktion darauf:

Ich bin mir sicher, dass ich bei meinem Neffen nicht
ueber eine bestimmte Grenze gehen wuerde, aber,



... einfach nur die Substi ohne sich hinaufzudosieren,
das ist doch etwas!
Hallo???? Einfach NUR? ACHTUNG - TRAUMWELT.

Ich sehe nicht nur das Falsche aber glaust Du wirklich, dass es
da keinen wesentliche Unterschied gibt, ob man jahrelang
die selbe Dosierung nimmt, oder zusaetzlich etwas,
aber


... Wie kann ich das wirklich umsetzen: "er soll"
Gar nicht. Er kann überhaupt nur dann aufhören,
wenn er will. Nicht wenn er soll.

Endlich, hier sind wir uns einig, genau das habe ich an
der Anarchistin kritisiert. Ich bin ja hier, weil ich
Wege suche, wo ich etwas machen kann. Ich glaube
natuerlich, dass Freundschaft mit einem Drogensuechtigen
hilft, nicht nur ihm, sondern auch mir, weil ich nicht
wegschaue.


... Er ist krank, wegen dreckigen Spritzen und verwendet
trotzdem alte,

aber genau darum geht es ja, Drogensucht ist Krankheit,
und zieht weitere tausende Krankheiten nach.

Bin ich wirklich Coabhaengig, weil ich alle zwei Wochen zwei
Stunden Zeit dafuer eruebrige? Ich meine, wenn man dieses
dein emotionales Argument weiter verfolgt, dann sollte
man vielleicht auch den Spritzentauch wieder abschaffen?

Wie weit willst Du hier in Deinem - JAAAA! berechtigten -
Aufschrei gehen? Aber



... zurück - emotional oder sonstirgendwie

Ja natuerlich, wie jede andere gute Freundschaft auch. Aber,



... Und jetzt braucht er wieder mehr, weil ers heimlich machen
muss - oder wie darf man das verstehen

Eigentlich wollte ich damit sagen, dass ich glaube, dass durch
den Stress, den er durch das heimlich tun hat, er sich eher
hinaufdosiert als hinunter. Eigentlich bracht er mich jetzt
weniger, weil seine super sportliche Freundin alles checkt, aber




etc, etc,... ich glaube dass Freundschaft mit einem
Drogensuechtigen nicht Coabhaengigkeis sein muss. Ich bin
mir sicher, ich weiss, wo ich eine Grenze setze. Aber,


ABER ich hoffe weiter, ich finde hier Hilfe, die mir Wege zeigt,
wie ich ihm helfen kann.


Sensi, mit taugt Dein Name, haette auch meiner, statt Whale, sein
koennen, ich finde Dich echt super, wurde mich auch gerne mit Dir
treffen, und moechte mich wirklich von ganzem Herzen fuer Deine
Zeit und diesen Beitrag bedanken.

Es war nicht zu hart! Es war ehrlich! Genau auf so etwas habe
ich gehofft. Ich kann noch mehr davo haben! Und - vielleicht
scheint das nicht so in meiner Antwort und Argumentation, es
hilft. Ja! Danke! Es hilt, denn ich weiss, wie ich mich fuehle,
und Du kannst sicher sein, Du hast mir geholfen.

Bitte sei nicht nett zu mir, sondern bleib ehrlich. Leider
schockt mich kaum etwas. Selbst wenn wir uns treffen wuerden
und Du mich anschreien wuerdest. Was ich wirklich brauche,
wenn ich, wie die meinst, wirklich Coabhaengig bin, ich bestreite
das nicht, aber ich bezweifle es, sind rationale Argument,
die ich dann nicht widerlegen kann.

Ich bin mein eigner Populist hier mit meinen emotionalen
Argumenten mir gegenueber, die mich oft gefangen halten.
Oft weiss ich nicht, dass ich der Gefangene bin, den oft
ist in diesen Phasen alles einfach und klar im Leben.

Ich denke, das ist meine Art der Introviertierheit, die ich
als HSP irgendwie verdraent habe. Mit meiner letzten Ex, 6
Jahre Beziehung, ging die Diskussion ueber oft 2 Naechte und
drei Tage, jedenfalls war sie manisch depressiv und ist jetzt,
auch durch andere Umstaende, geheilt. So und aehnlich ging
es mir oft mit Partnern.

Ich kann erst dann etwas wirklich glauben, wenn mir kein
Gegenargument mehr einfaellt.

Also bitte sei nicht lieb zu mir, denn ich glaube, ich hab
nur dann etwas von unserer Diskussion, wenn Du voll ehrlich
bist UND dich genau so emotional einbringst.

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anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 06:53

mit er soll ist gemeint ER SOLL seinen arsch hochkriegen und sich seine spritzen selbst tauschen. nicht DU SOLLST. und wenn er sich was einfängt bist nicht du schuld sondern nur er. wenn man meiner meinung nach soweit ist das man sogar zu faul ist seine spritzen zu tauschen ist man eh schon sehr sehr weit unten. dann ist einem ja ansch. alles egal.
ja und ich finde es gut das du HINschaust- aber du glaubst ihm anscheinend echt alles. man soll näml. zb seine dosierung nicht HALTEN sondern RUNTERdosieren. das ist der sinn da dran...
und die ärzte...pffffffffffffff.... sind eigentlich nur an ihrem gewinn intressiert- zumindest die meisten und eigtl. das grösste aller probleme in der drogenszene da sie die grössten drogendealer sind die es gibt.
naja- ich kann dazu nur sagen: wenn er aufhören will dann wird er das tun. und seine dosierung ist jetzt nicht unbedingt niedrig.. das wird ein langer weg- für ihn.

ach- und wer hat dir gesagt das ich hier das sagen hab? das ist zwar nett- aber ich frag mich von wo du das herhast??
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Kampfgrunz
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 08:01

Hi!
schreibe aus der Arbeit, daher kann ich hier nicht ins detail gehen.
nur was zu bedenken:
1. interferon und iv passt nicht gut zusammen, besonders mit alten Spr... züchtet man sich den Virus durch die Verunreinigung immer wieder heran!


2. ABER: wer sich selbst sein substi vom Arzt besorgen kann schafft es auch sich Spr... zu tauschen!!! denk mal nach, wenns um das Zeug geht, schafft er alles alleine...das drum herum nicht? da hats doch was!!!!

iv runterdosieren? also sowas geht nicht!! zuerst mal muss die nadelgeilheit weg...lass Dir doch das nicht erzählen!!!

so, mehr kann ich leider momentan nicht schreiben, aber glaub mir, ich weiß wovon ich rede, bzw. schreibe...

denke, es hilft nichts, hier auf Dich einzureden, umso mehr gehst Du in Opposition und verteidigst Dich, glaub Dir schon, Du willst für Deinen Bekannten nur das beste, aber das geht eben nur, wenn er das auch will!!!

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AmStaffLover
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 08:41

Hi Whalerider!

Zuerst mal: Tolle Antwort Sensi und Kampfgrunz!

Ich bin selbst substituiert und mittlerweile werdens 17 Jahre die ich drauf bin. So eine Person wie dich hätt ich in meiner miesesten Zeit gebraucht, Whalerider - na echt!
Ich hab die Leute in meiner Umgebung, meine Familie und (verbliebene) Freunde mit meiner Sucht terroriesiert, manipuliert und unter Druck gesetzt.
Er wird sich mit dieser Einstellung früher od. später mit was weiß ich anstecken, denn ich glaub kaum das du den ganzen Tag händchen haltest. Ich weiß von was ich red, ich hab selbst hep.C und bin hiv+!

Und da du mir nicht unintelligent erscheinst, mutmaße ich mal das du ganz genau weißt, wie hilflos du eigentlich bist und das du gar nix tun kannst!
"Früher" war aufstellen Streß, als es noch kein Substitutions Programm gab od. nur wenige reinkamen - aber heute? Geh bitte!

Du weißt was los is, bitte hör auf dir was vorzumachen!!!

LG, ASL
"You know, long time ago being crazy meant something.
Knowadays everybody's crazy." Charles Manson

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whalerider
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 08:47

nun, wenn ich hinschaue, und sehe, dass er, ja mein Drogensuechtiger Neffe, seine Spritzen nicht tauscht, und ich das fuer ihn tue, und das fuer micht kein Stress ist, warum kritisiert ihr mich denn.

wenn er sich etwas einfaeng, kann ich ihn wieder beerdigen. Daran waere ich nicht schuld aber es ist mir so lieber, die Spritzen zu tauschen.

.... wenn man meiner meinung nach soweit ist das man sogar zu faul ist seine spritzen zu tauschen ist man eh schon sehr sehr weit unten. dann ist einem ja ansch. alles egal

eben nicht, ich denke auch diese dunkle Ecke braucht etwas Licht. Und genau hier liegt der Kern des ganzen, er scheint fuer alle ein normales Leben zu fuehren. Riesen Wohnung, Garten, Erbschaft von anderen Seiten, wohlhabender als vielleicht wir alle. Fuehrerschein, etc.


... sondern RUNTERdosieren

das hat ja begonnen bevor er heimlich IV musste, war ja mein Einfluss, dass er von 900 auf 800 ging.


Also liebe Anarchistin, danke fuer so viel ehrliches Gefuehl. Da Du von diesem Forum nicht mehr weg zu denken bist, wie Dich die Forum Automatik beurteilt, habe ich - dass Du das Sagen hast - so empfunden.
OK, nehme ich zurueck.

Aber irgendwas hast Du ja doch. Jedenfalls stehe ich auch auf K.Moss und sie gefaellt mir bekleidet, mit nackten Maennern im Hintergrund, besser als selber nackt.

Ich glaube, diese Bemerkung eben war mein erster verbaler smily hier, und, obwohl ich nie geklagt habe, sondern nur Facts aufgezaehlt habe, hat das doch ein falsches Licht auf mich geworfen.

Das Thema stellt mich in die Reihe der Leidenden, will aber nur wissen, ob man objektiv gesehen, etwas tun kann, was mir persoenlich helfen wuerde, aber ich wuerde auch ohne ueberleben. Und ich glaube, ich lebe auch ganz gut.


Z U S A M M E N G E F A S S T also bis hierher: Eure Ratschlaege,

1) keine Spritzen tauschen, lieber riskieren, dass die H.c bleibt, und oder es durch Leber Probleme es bergab geht (das klingt so zynisch fuer mich, dass ich es gar nicht glauben kann) Aber da sind sich ja bis jetzt alle, Du Anarch, Kampf und Sensi, einig.

2) Gespraeche ja, aber sonst nix tun, verstehen und wohl nicht zustimmen, wenn an der Grenze.

3) es mir weniger nahe gehen lassen als es hier den Eindruck macht, denn meine moegliche Coabhaengigkeit hilft nicht, sondern belastet eher emotional.

4) Draengen zu guten Therapeut, gibt es ja schon besseres als frueher, und das sofort, auch waehrend der Inerferon.

5) Gnadenlos zu irgend einer Arbeit draengen, und sei es auch nur, dass er der Mutter beim Flohmarkt hilft.

6) Nicht glauben, dass er aufhoeren will, besonders nicht zu glauben, dass dadurch, dass er es jetzt am Klo spritzt, das eine Belastung ist, sondern das einfach mit seiner Sucht erklaeren. (auch das klingt fuer mich nicht richtig!)

7) Erst glauben, dass er aufhoeren will, wenn sich konkret etwas ereignet, etwa schlucken statt IV oder Dosierung.

Ich hoffe ich habe es vollstaendig aufgezaehlt. Gute Therapieplaetze habe ich schon gefunden, aber es ist noch nichts konkret.


Anarch, danke fuer Dein rasches Posting, ich wollte noch etwas, in meinem langen Artikeln vorhin, hinzufuegen, dazu habe ich jetzt, als Antwort, wieder die Chance:

Ein Beispiel, und es gaebe hunderte, wie mein Drogenkranker und junkie Neffe mir, freundschaftlich, geholfen hat: Meine Tochter, gesund, 15 jahre Alt, Liebeskummer mit Freund, hat meine Hilfe gebraucht - wie soll sie chatten, damit er ueberhaupt einmal antwortet.

Das ging wochenlang erfolglos dahin, meine Ratschlaege haben nichts gebracht.

Mein drogen krankes junkie Monster hatte ein einziges mal ein stundenlanges tel. Gespraech mit ihr, gesagt was sie und warum sie es so chatten soll, und alles war nachhaltig geloest!

Ich glaube wirklich daran, dass, egal wie tief, jede(r) ein Freund(In) sein kann und man gegenseitig profitieren kann.

A, wie Du sagst, das ist der Weg, zumindestens einer


AmStaffLover, wie meinst Du das? Haette Dir meine Einstellung, in deiner scheiss Zeit jetzt geholfen oder nicht?

Stress hat er nicht mit dem Zeug, nur um das klar zu stellen, sondern, um etwa aus derWohnung und seinem Hirn alte Sachen los zu werden.
Zuletzt geändert von whalerider am Fr., 17.10.2008, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.

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AmStaffLover
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 08:59

Whalerider,

meine Antwort hat dir nicht gefallen, oder?
Weil ich nicht ellenlang auf Dinge eingehe die du sowieso längst erkannt hast, aber dir nicht eingestehen willst!!!!???

DU kannst ihn nicht retten. Gott, es ist so ermüdend, er wird tun was er tun will und wenn die zeit gekommen ist und er ganz, ganz tiefen Leidensdruck verspürt wird er was ändern. Ob das nun Entzug oder runter dosieren ist!
Oder auch nicht...siehe mein Beispiel - meine Schmerzgrenze muß unendlich sein...

Und ansonsten: Ja..wirst ihn früher od. später begraben können. So is es nun mal! Mein Schatz (auch schwer drauf) hat sich umgebracht und ich hab nichts tun können, weil ich eben nicht jede sekunde bei ihm sein konnte.
Aber genau das hab ich eingesehen: man kann sie begleiten und unterstützen wenns um Dinge geht wie sie schon Kampfgrunz aufgezeigt hat, nicht aber alles von den Menschen fernhalten, wovor man Angst hat das es sie killt! Und Kampfi weiß wovon sie spricht - sie ist meine beste Freundin und kennt ne Menge Süchtiger! Trotz dem hat sie gelernt das sie nicht "unser" Leben leben kann od. auch nur irgendetwas verhindern wenn wir das nicht wollen. Sehr wohl aber steht sie mir bei, wenn ich was unternehmen möcht - im pos. Sinn natürlich. So schnell könnt i gar nicht schaun und sie wär da...aber bis dahin...ist sie da f. mich.

Ohne Co zu sein - das hilft eh nur dir selbst!
Oder?

LG, ASL
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Knowadays everybody's crazy." Charles Manson

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whalerider
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Beitrag Fr., 17.10.2008, 09:09

wahrscheinlich hast Du recht, aber wenn ich Wege suche, vielleicht doch einen Hebel da rein zu bringen, auch wenn ich nichts tun kann, wenn ich sie suche, tut mir das jedefalls gut.

Mir ist zu oft gelungen, Leute zu motivieren, dass sie etwas wirklich wollen.

Auch glaube ich daran, dass, wenn mir jemand, mit dem ich ehrlich bin, sagt, ich will runter kommen, es so meint

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Beiträge: 1902

Beitrag Fr., 17.10.2008, 09:20

Mir ist zu oft gelungen, Leute zu motivieren, dass sie etwas wirklich wollen.
motivation ist eine schöne sache. aber SUCHT ist ein ganz eigenes ding. das ist so ähnlich als ob man einen homosexuellen motivieren würde es doch mal mit ner frau zu versuchen. sinnlos. es sei denn der Homosexuelle kommt nach jahren mal drauf: uff, eigentlich steh ich gar nicht auf männer. dann erst wird er seite wechseln. so ähnlich ist das wohl auch mit junkies...

achja und die TODO Liste zum thema "wie helfe ich einem junkie richtig" hast du sehr gut gemacht;-) am besten ausdruckn, aufhängen und aufhören ihm alles zu erleichtern und zu glauben.

das er ein guter mensch ist und deiner tochter hilft oä ist OK. sagt ja niemand das alle süchtigen monster sind- aber im inneren sind alle süchtige schamlose ausnutzer...leider...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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