Kontrolle durch Angst

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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OpheliaDarling
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Kontrolle durch Angst

Beitrag Mi., 08.10.2008, 09:06

Hallo, kennt das jemand?
Ich habe diesen enormen zwang immer angst zu haben, immer mich auf alles negative zu konzentrieren. sobald ich lache oder fröhlich bin hab ich sofort wieder angst dadurch ein unglück heraufzubeschwören. irgendwie glaube ich durch diese angst wenigstens ein bischen mein leben kontrollieren zu können. ansonsten lebe ich in dem absoluten gefühl von ohnmacht.
lässt sich durch mein bisheriges leben ganz leicht erklären:
- bei geburt fast gestorben, mutters becken was zu eng als mein herz schwächer wurde kaiserschnitt
-mutter wollte mich nach geburt nicht. konnt mich nicht anfassen. vater hat mich versorgt, ganz liebevoll. aber mutter trennte sich als ich 1 jahr alt war.
-somit mutter ausgeliefert. mutter war/ist chronisch krank und findet das gut weil sie glaubt nur durch leid wächst der mensch.
- mehr als 12 umzüge in der kindheit. starke neurodermitis bis ich 13 war, dadurch enorme ablehnung in der schule.
-mutter sehr tyrannisch, auf dem eso-ego-trip (ich war nur last, sie will erleuchted werden) ich musste immer mitziehen, sonst drama drama drama....
-mit 15 von zuhause raus, zu freund gezogen den ich körperlich extrem abstoßend fand, aber hauptsache von mutter weg.
-6 jahre in der beziehung geblieben (kanns bis heute nich verstehn warum...war total abhängig)
-sex war immer sooooo eklig, später hat er mich dann auch missbraucht und ich habs mir gefallen lassen!!! fühlte mich immer so ohnmächtig
-bin dann, nach 6 jahren, zu meinem vater gezogen...das is voll in die hose gegangen....empfinde das als totales versagen
-dann mit 21 endlich eigene wohnung....sofort krank geworden....reizdarm der übelsten art...total überlasted
-wieder in die emotionale gefall-sucht zu mutter gefallen....wollte ihr immer alles recht machen..habs nie geschafft ( zumindest DAS habe ich inzwischen aufegeben)
-habe jahrelang therapie bei soner komischen eso-tante gemacht, weil mutter das wollte....hat alles nur noch schlimmer gemacht
-dann wieder beziehung mit einem komischen mann...wollte einfach nicht mehr alleine sein. er war pervers! gaaaanz schlimm für mich
-nach 1,5 hab ich schluss gemacht....da hat er mich vergewaltigt als ich betrunken war.....meine jetzige therapeutin meint er hat mir vll ko-tropfen gegeben. kann bis heute noch nicht darüber sprechen. ich schähme mich zusehr.
-beruflich kein standbein. arbeite geringfügig. bin abhängig vom arbeitsamt. macht mir große angst. fühl mich so ausgeliefert und ohnmächtig. bin aber zu krank um wirklich arbeiten zu können. hab auch leider keine ausbildung.
-bordeline, reizdarm, angststörung, persönlichkeitsstörung
-durch all das bin ich fast immer allein...und diese einsamkeit ist noch eine viel größere belastung weil dann die angst-gedanken noch viel mehr macht über mich haben
gott, is das alles lang geworden..und das is nur die spitze des eisberges....kann ja hier kein buch schreiben...

auf jeden fall ist mein hauptproblem dass ich das gefühl habe absolut machtlos zu sein, ich fühl mich allem und jedem ausgeliefert....ich scheine kein recht zu haben entspannt und glücklich zu sein...und die angst frisst mich auf......
aber ich muss die angst festhalten sonst passiert noch viel schlimmeres....
und ich bin sooo traurig und wütend dass ich nicht weiß wie ich da rauskommen soll......ich lebe nicht..ich überlebe...und das ist ein so grausames gefühl!

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Tarengrim
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 14:31

Deinen Erzählungen nach zu urteilen hast du zum einen bestimmt einmal Probleme damit anderen Menschen und der Welt im weitesten Sinne zu vertrauen, was bei dem Hintergrund irgendwie verständlich ist.

Auch scheint alles was du versucht hast schief gegangen zu sein, was in dir die Erwartungshaltung des "Enttäuschtwerdens" prägte. Weiters hast du von deiner Mutter mitbekommen dass man nur durch Leid und schmerz stark wird, also suchst du unterbewusst eben genau das und da du in deinem Leben eher wenig Positives erlebt hast glaubst du dass alles so und so im Negativen enden muss.

Das einfachste um aus so etwas herauszukommen wären Freunde. Jedoch jetzt nicht unbedingt die, mit denen man sich abends trift und sich sinnlos betrinkt sondern etwas ruhigere, mit denen man ein wenig plaudert, vielleicht auch über die Dinge die dich belasten, das hilft in mehr fällen als man glauben sollte.
Eine Therapie ist natürlich auch eine Möglichkeit um die Dellen im Seelischen Gelichgewicht wieder hinzubekommen.

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OpheliaDarling
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Beitrag Do., 09.10.2008, 09:05

Danke für deine antwort Tarengrim,
ich mache seit 1,5 jahren eine verhaltens-therapie. das hilft ein bischen und wir haben auch schon so einiges rausbekommen, allerdings noch nicht wie ich mein denken ändern kann. die angst dass alles noch schlimmer wird wenn ich von meiner gewohnten denkweise abweiche, ist einfach zu groß.
freunde habe ich nur 2 gute. mit einer kann ich auch richtig gut über alles reden, aber sobald ich alleine bin hat mich die angst wieder im griff.

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Tarengrim
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Beitrag Do., 09.10.2008, 13:34

Hm, hilft es eigentlich wenn du online bist und dich mit Leuten dort unterhältst, oder brauchst du die richtige körperliche Nähe.

Wie sieht es denn im Moment sonst so bei dir aus?

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