Pseudologie - wer hat Erfahrungen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Das Helferlein
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Pseudologie - wer hat Erfahrungen

Beitrag Mo., 22.09.2008, 11:34

Ich habe vor kurzem von der Pseudologie gehört. Seitdem vermute ich, dass ein Arbeitskollege von mir Pseudologe ist.

Er erzählt die verrücktesten unmöglichen Geschichten von Dingen die er erlebt und getan hat (meistens sehr heroische Dinge). Diese Dinge/Geschichten sind aufgrund seiner physischen Voraussetzungen m.e. gar nicht möglich. (er ist sehr stark übergewichtig ca. 200 KG). Er macht aber den Eindruck das er wirklich daran glaubt was er erzählt.

Wer hat Erfahrung mir Arbeitskollegen die Pseudologen sind od. waren?

Wie kann man erkennen ob ein Arbeitskollege ein Pseudologe ist und wie kann man Ihn helfen?

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F43_1
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 11:36

Warum willst du ihm helfen?
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Das Helferlein
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 12:25

Warum will ich Ihm helfen.

Zum Einen und das ist meine hauptsächliche Intention, weil er mir leid tut. Ohne diese Geschichten wäre er von seinem Arbeitsumfeld viel mehr akzeptiert als jetzt.

und zum anderen zum reinen Selbstschutz.

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F43_1
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 12:36

Selbstschutz`?
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Das Helferlein
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 13:00

Ich weiss es hört sich wie im Film an, aber er verarbeitet in seinen Geschichten immer mehr auch meine Vorlieben. z.B. wenn ich gerne angeln gehe und z.B. Frankreich toll finde. Dann drehen sich Teile der Geschichten die er erlebt hat gerade um diese Vorlieben.

Das macht mir Angst. (Überreaktion meinerseits?). Ich habe das Gefühl er kopiert mich.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 13:02

und wenn Du ihn mal ganz taktvoll darauf ansprichst, daß Du ihm das alles nicht abkaufst und daß er das eigentlich nicht nötig hat?

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Beitrag Mo., 22.09.2008, 13:14

Wir sitzten jetzt seit über einem Jahr in einem Zimmer zusammen (2er Zimmer).

Ich habe halt irgend wie Angst vor der Reaktion, da Pseudologen ja von der Wahrheit Ihrer Geschichten überzeugt sind.

Was auch ein wenig seltsam bei Ihm ist, gibt man seinen Namen bei einer Suchmaschine ein, findet man nur seine Adresse im Telefonbuch sonst nichts. Er fährt täglich über 100 km (einfache Strecke) zur Arbeit.

Andere Kollegen und auch ich haben schon versucht (dezent) ihn darauf anzusprechen. Sie haben z.B. nach Urlaubsbildern gefragt wo er war. Aber bis jetzt hat er sich immer rausgewunden.

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aestas
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Beitrag Di., 23.09.2008, 15:02

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich mit meinem Problem im richtigen thread bin, aber vielleicht wird mir ja trotzdem geholfen:

Ich habe in letzter Zeit zunehmend das Gefühl, dass mein bester Freund ein pathologischer Lügner ist. Schon seit ich ihn kenne, hatte er immer eine gewisse Neigung zum Theatralischen und Übertreibenden. Am Anfang dachte ich, er stellt sich halt gern selbst dar. In den letzten Wochen sind aus den Übertreibungen jedoch offensichtliche Lügen geworden. Dabei geht es zum einen um die Gesundheit seiner Familie, d.h. er erzählt z.B. dass sein Vater gestern einen Herzinfarkt hatte, er ihn wiederbeleben musste und der Vater dann wieder aufgestanden sei, um eine Zigarette zu rauchen. Ein paar Wochen vorher berichtete er, dass man seinem Vater gestern einen Herzkatheter gelegt hätte, er aber heute in den Urlaub gefahren ist. Zum anderen geht es um den Erfolg in seinem Privatleben. Er erzählt, dass er nahezu täglich mit anderen (mir auch bekannten) Frauen Sex hat; dass er bald nach Afghanistan in den Krieg muss, er mehrere Schussverletzungen hat, er eine Tochter in Hamburg hat oder auch einen neues tolles Jobangebot, was er dann doch nciht annehmen konnte (aus meist fadenscheinigen Gründen). Zu all dem Übel hat er in den letzten Wochen auch seinen kompletten Freundeskreis ausgetauscht, d.h. selbst seine besten Freunde hat er so vor den Kopf gestoßen und belogen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Auf der einen Seite warnen mich alle vor ihm, auf der anderen Seite möchte ich ihm so gern helfen, da ich ihn eigentlich für einen sehr angenehmen und netten Menschen halte. Im Internet habe ich leider keine näheren Informationen vor allem zu möglichen Therapien oder Hilfeleistungen gefunden. Ich hoffe, ich finde hier welche....

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F43_1
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Beitrag Di., 23.09.2008, 15:37

Vielleicht ist es auch/oder eine Psychose......hat er enn Realitätsverluste?
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aestas
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Beitrag Di., 23.09.2008, 15:59

Realitätsverluste hat er in gewisser Weise schon - zumindest hat man das Gefühl, dass diese Sachen für ihn Realität sind, gewisse Lügen ziehen sich halt auch schon über die Jahre hinweg -

Was würde denn passieren, wenn man ihn mit seinen Lügen konfrontiert? Von den meisten Leuten, die ihn dann etwas unter Druck gesetzt haben, hat er sich distanziert. Das möchte ich aber verhindern, da ich ihm ja helfen und ihn nciht vergraulen will.

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F43_1
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Beitrag Di., 23.09.2008, 16:11

Was würdest du tun, wenn man dir etwas unangenehmes (hoer die Wahrheit) sagen würde?
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aestas
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Beitrag Di., 23.09.2008, 17:16

Was könnte ich denn sonst tun?

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F43_1
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Beitrag Di., 23.09.2008, 18:24

Meine Frage ist damit noch nicht beantwortet. Wechsel doch mal die Rolle.
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aestas
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Beitrag Do., 25.09.2008, 09:30

Ich dachte auf rethorische Fragen, muss man nicht antworten.

Was würde ich tun, wenn mein bester Freund mir quasi mit der Klobürste durch's Gesicht fährt? Ich wäre sauer, verletzt und würde mir dann Gedanken darüber machen, warum er mir so etwas sagt. Unter "normalen" Umständen können wir uns gegenseitig ja auch die Meinung sagen, aber wir reden ja hier nicht von "normalen" Umständen. Versteht das denn keiner, dass ich ihm irgendwie helfen will?! Ist den die Alternative einfach zuzusehen oder ihm im Stich zu lassen besser?! Das kann ich nicht glauben.
Ich kann mich auch nur bedingt in seine Rolle hinein versetzen, da ich mir ja nicht wirklich vorstellen kann, wie es ist, einfach nicht mit lügen aufhören zu können. Daher kann ich auch nur bedingt nachempfinden, wie er sich fühlen würde, wenn ich ihn darauf anspreche. Selbst wenn ich die Rolle wechseln könnte, wäre ihm damit geholfen? Es geht nicht darum, dass ich ihn wegen seiner Lügen verachte oder ihn eines besseren Belehren möchte. Ich will ihn verstehen. Ich kann ihn ja auch nicht sanft fragen, warum er das macht, oder? Wenn es ein Zwang ist, naja dann kann man es nicht kontrollieren und vielleicht würde man es ja nicht machen, wenn man wüßte, warum man es tut. Ich weiß es nicht. Weißt du es?

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F43_1
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Beitrag Do., 25.09.2008, 09:52

Ich habe nciht den Stein der Weisen!
Jedes Handeln birgt Risiekn und es gibt keine Sicherheit dafür, dass selbst die behutsamste Weise keien Verletzung hervorträgt.

Demnach obliegt es dir und deiner EInschätzung, wann und wie du ihn darauf ansprichst. Wenn es dir so viel Wert ist, dann musst du eben Risieken eingehen. Das ist in einer Freundschaft etwas ganz normales.
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