Assoziieren / leerer Kopf
Assoziieren / leerer Kopf
Hallo,
nach den Erstgesprächen im Frühsommer habe ich nun vor 1,5 Wochen bei einer Therapeutin eine psychoanalytischen Therapie begonnen. Wir hatten gestern die dritte Sitzung. Ich vertraue ihr und fühle mich bei ihr gut aufgehoben.
Gestern hatte ich ihr zu Beginn einen Traum den ich kürzlich hatte erzählt. Wir, oder besser sie hat dann den Traum analysiert, bzw. gedeutet. Dabei hat sie immer versucht, 'mich ins Boot zu nehmen', ermutigte mich, meine Gefühle im hinblick auf den Traum, meine Deutung zu erzählen und zu assoziieren.
Und ich konnte es einfach nicht.
Bei jeder der drei Stunden kam ich immer wieder an einen Punkt, an dem mein Kopf total leer war, ich nichts sagen konnte, ich keine Empfindungen hatte die ich kommunizieren könnte. Beziehungsweise, ich machen mir nur noch Gedanken darüber, dass ich keine Gedanken habe. Ich gerate dann regelrecht in Panik ("Los, sag was!" ... "Sag was!" ... "Sag irgend was!") und dann kommt nur ein plumpes "Ich weiss nicht was ich fühle", "Mir fällt dazu nichts ein", etc. Dann bin ich zutiefst frustriert und fühl mich dumm und unfähig. Mir macht das ziemlich zu schaffen, und ich weiss nicht wie das weitergehen soll.
Wird das besser mit der Zeit? Habt/hattet ihr auch solche 'blockaden'? Was kann ich nur tun?
Grüsse,
Augustina
nach den Erstgesprächen im Frühsommer habe ich nun vor 1,5 Wochen bei einer Therapeutin eine psychoanalytischen Therapie begonnen. Wir hatten gestern die dritte Sitzung. Ich vertraue ihr und fühle mich bei ihr gut aufgehoben.
Gestern hatte ich ihr zu Beginn einen Traum den ich kürzlich hatte erzählt. Wir, oder besser sie hat dann den Traum analysiert, bzw. gedeutet. Dabei hat sie immer versucht, 'mich ins Boot zu nehmen', ermutigte mich, meine Gefühle im hinblick auf den Traum, meine Deutung zu erzählen und zu assoziieren.
Und ich konnte es einfach nicht.
Bei jeder der drei Stunden kam ich immer wieder an einen Punkt, an dem mein Kopf total leer war, ich nichts sagen konnte, ich keine Empfindungen hatte die ich kommunizieren könnte. Beziehungsweise, ich machen mir nur noch Gedanken darüber, dass ich keine Gedanken habe. Ich gerate dann regelrecht in Panik ("Los, sag was!" ... "Sag was!" ... "Sag irgend was!") und dann kommt nur ein plumpes "Ich weiss nicht was ich fühle", "Mir fällt dazu nichts ein", etc. Dann bin ich zutiefst frustriert und fühl mich dumm und unfähig. Mir macht das ziemlich zu schaffen, und ich weiss nicht wie das weitergehen soll.
Wird das besser mit der Zeit? Habt/hattet ihr auch solche 'blockaden'? Was kann ich nur tun?
Grüsse,
Augustina
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Liebe Augustina,Augustina hat geschrieben: Bei jeder der drei Stunden kam ich immer wieder an einen Punkt, an dem mein Kopf total leer war, ich nichts sagen konnte, ich keine Empfindungen hatte die ich kommunizieren könnte. Beziehungsweise, ich machen mir nur noch Gedanken darüber, dass ich keine Gedanken habe. Ich gerate dann regelrecht in Panik ("Los, sag was!" ... "Sag was!" ... "Sag irgend was!") und dann kommt nur ein plumpes "Ich weiss nicht was ich fühle", "Mir fällt dazu nichts ein", etc.
ich kenne das nur zu gut. Ging mir genauso. Manchmal tritt dann eine regelrechte Stille ein, die total beängstigend wirken kann. Manchmal habe ich aber auch Angst, meine wirklichen Gefühle und Gedanken zur Sprache zu bringen, weil es mir zu weh tut. Oftmals laufen mir in solchen Momenten die Tränen, mein Magen fängt an zu kribbeln und mir wird ganz schwindelig. Diese Gefühle zuzulassen braucht Zeit und Raum. Ich bin was das angeht glaube ich auf einem ganz guten Weg, nach über einem Jahr Therapie. Mit Worten wie "ich weiß nicht, was ich sagen soll", versuche ich oft einfach einen Weg zu finden, die Gefühle zu verdrängen, obwohl es in mir total arbeitet. Mein Therapeut merkt das eigentlich auch immer ganz schnell.
Mittlerweile sind diese Schweigeminuten weniger geworden, bzw, ich habe gelernt (auch wenn es manchmal noch schwer fällt), sie einfach als Teil des Gespräches anzusehen. So ein Schweigen kann manchmal auch positiv sein...
Mach Dir also keine allzugroßen Sorgen, das legt sich mit der Zeit. Und wenn es doch mal wieder an dem Punkt ist, dann nimm es einfach so hin.
Liebe Grüße
Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*
Hallo!
eigentlich machst du dir nun druck, indem du von dir verlangst, möglichst spontan zu sein (paradox: Sei spontan )
achte dich doch mal darauf, wo du dich selbst einer inneren zensur unterstellst. hat das einen zusammenhang mit der sog. leere im kopf?
eigentlich machst du dir nun druck, indem du von dir verlangst, möglichst spontan zu sein (paradox: Sei spontan )
achte dich doch mal darauf, wo du dich selbst einer inneren zensur unterstellst. hat das einen zusammenhang mit der sog. leere im kopf?
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Wobei ich aber denke daß Träume breitzuquatschen oder interpretiert zu bekommen eh net der wichtigste Teil einer Therapie sein sollte... Meine Erfahrung mit Träumen ist, daß nur welche die inhaltlich hartnäckig widerkehren wirklich eine Aussage beinhalten. (in bestimmten Situationen träume ich zB widerkehrend von Leichen, Unwetter, Reisen und Pferden. Alle weisen auf bestimmte innere Prozesse hin) Der Grossteil aber ist nur Alltagskram der durch das Gedächtnis ins Schlaferleben einsickert und für sich nicht viel zu sagen hat und es ist eigentlich Zeitverschwendung sich inhaltlich damit länger zu bschäftigen.
Und vor allen Dingen wegen Träumen, das besste ist, selbst ein Gefühl dafür zu kriegen was einem Träume so sagen könnten.
Und vor allen Dingen wegen Träumen, das besste ist, selbst ein Gefühl dafür zu kriegen was einem Träume so sagen könnten.
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Hm, verrätst du uns warum du in Therapie gegangen bist und was das für ein Traum war? vielleicht hilft das ein wenig beim Erklärungsversuch.
Ansonsten ist es ganz normal nicht alles was man sagt mit einer Gefühlsregung zu assoziieren und wenn du nichts fühlst, dann fühlst du einfach nichts, das hat nichts mit Dummheit oder sonst etwas zu tun, sondern halt eher damit, dass du dem erzählten keinen emotionalen Wert zuteilst.
Das interessante daran wenn Leute Träume in der Therapie erwähnen ist eher darauf begründet, dass es wichtig ist, welche art Träume sie besprechen wollen und wie sie das erlebte interpretieren und gefühlsmäßig erleben. Es dient also mehr dem Therapierenden um den Patienten ein wenig besser kennen zu lernen und hat nicht unbedingt immer viel Einfluss auf das eigentliche Thema.
Ansonsten ist es ganz normal nicht alles was man sagt mit einer Gefühlsregung zu assoziieren und wenn du nichts fühlst, dann fühlst du einfach nichts, das hat nichts mit Dummheit oder sonst etwas zu tun, sondern halt eher damit, dass du dem erzählten keinen emotionalen Wert zuteilst.
Das interessante daran wenn Leute Träume in der Therapie erwähnen ist eher darauf begründet, dass es wichtig ist, welche art Träume sie besprechen wollen und wie sie das erlebte interpretieren und gefühlsmäßig erleben. Es dient also mehr dem Therapierenden um den Patienten ein wenig besser kennen zu lernen und hat nicht unbedingt immer viel Einfluss auf das eigentliche Thema.
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Jepp. Es könnte einfach auch bedeuten daß dich das Thema einfach nicht interessiert. Ein leerer Kopf ist auch eine Art von Reaktion die etwas aussagt . Wie ein buddhistischer Lehrer mal gesagt hat in einem Vortrag, man muss nicht immer und zu allem eine Meinung haben. Es war ein Traum, es ist vorbei, fertig.Tarengrim hat geschrieben: Ansonsten ist es ganz normal nicht alles was man sagt mit einer Gefühlsregung zu assoziieren und wenn du nichts fühlst, dann fühlst du einfach nichts, das hat nichts mit Dummheit oder sonst etwas zu tun, sondern halt eher damit, dass du dem erzählten keinen emotionalen Wert zuteilst..
hallo augustina,
ein weitere aspekt, den ich einbringen möchte, nachdem ich auch in analytischer therapie bin. sitzt du oder liegst du?
bei mir war es so, dass ich anfangs saß und meine thera nach einigen sitzungen mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, zu liegen, denn sie hätte das gefühl, dass meine gedanken/gefühle/energie im sitzen nicht fließen kann/blockiert sei. ich nahm ihr angebot an und es war total anders: im liegen konnte ich assoziieren, meinen gefühlen nachspüren ect.
seit den letzten zwei stunden sitze ich wieder.
mlg
aditi
ein weitere aspekt, den ich einbringen möchte, nachdem ich auch in analytischer therapie bin. sitzt du oder liegst du?
bei mir war es so, dass ich anfangs saß und meine thera nach einigen sitzungen mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, zu liegen, denn sie hätte das gefühl, dass meine gedanken/gefühle/energie im sitzen nicht fließen kann/blockiert sei. ich nahm ihr angebot an und es war total anders: im liegen konnte ich assoziieren, meinen gefühlen nachspüren ect.
seit den letzten zwei stunden sitze ich wieder.
mlg
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Nun, in ganz groben Zügen - es handelte sich um ein Kamerateam, dass mich ungewollt filmte und ich enteckte, dass ich auf den gefilmten Bildern nackt war, obwohl ich bei den Aufnahmen angezogen war.Tarengrim hat geschrieben:Hm, verrätst du uns warum du in Therapie gegangen bist und was das für ein Traum war? vielleicht hilft das ein wenig beim Erklärungsversuch.
Das zu deuten ist natürlich nicht schwer, es liegt auf der Hand und wir hatten es beide gleich gedeutet. Sie bat mich aber zu den einzelnen Elementen, Symbolen des Traum auf die ich jetzt nicht gross eingehen möchte zu assoziieren, einfach frei heraus zu sagen was mir in den Kopf kommt - und da setzte es bei mir aus.
Sie ist auch nicht endlos auf diesem Traum "herumgeritten" sondern versuchte mich zu Parallel- und Quergedanken zu animieren, aber es ging einfach nichts mehr. Ich habe dann versucht eine Konfrontation zu provozieren, was offenbar aus Hilflosigkeit, einer Art "in Verhaltensmuster flüchten" geschah.
Ich bin wegen Depressionen und sozialer Phobie in der Therapie. Das ist meine Diagnose.
Ja, genau das sagte meine Thera heute auch als ich sie auf den leeren Kopf, und nichts Empfinden, nichts Denken können/wollen ansprach. Eine Selbstblockade, dass nicht-Zulassen von Gedanken. Es ist nur so schwer den Kopf dazu zu bringen darüber nachzudenken, warum er sich gerade zensiert. Zumindest empfinde ich das so.kamikatze hat geschrieben:achte dich doch mal darauf, wo du dich selbst einer inneren zensur unterstellst. hat das einen zusammenhang mit der sog. leere im kopf?
Die letzten zwei Male lag ich, heute bin ich gesessen. Ich kann mich beim liegen in der Thera (noch) nicht entspannen. Ich fühle mich dann so ausgeliefert, nackt (sic), schutzlos. Es gibt mir mehr Festigkeit wenn ich Augenkontakt habe, sehe wenn sie etwas notiert und mich auch mal ermutigend anlächelt oder wir über einen Scherz lachen. Warum hast du dich entschlossen jetzt wieder zu sitzen?Aditi hat geschrieben:Sitzt du oder liegst du?
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Naja, ich glaube daß die meisten Menschen von ihrer Umgebung (Eltern etc) mit irgendwelchen Taubs konditioniert worden sind. Also Dinge die nicht gedacht oder gesagt werden dürfen. Ich glaube das ist auch oft ein Grund von Depressionen, diese innere Einengung die man sich selbst auferlegt...Augustina hat geschrieben:
Ja, genau das sagte meine Thera heute auch als ich sie auf den leeren Kopf, und nichts Empfinden, nichts Denken können/wollen ansprach. Eine Selbstblockade, dass nicht-Zulassen von Gedanken. Es ist nur so schwer den Kopf dazu zu bringen darüber nachzudenken, warum er sich gerade zensiert. Zumindest empfinde ich das so.
hallo augustina,
zu meiner erfahrung:
ich bin 5 jahre lang auf der couch gelegen. erst durch das liegen konnte ich entspannen/bei mir bleiben. der augenkontakt, den du ansprichst, ist für mich auch sehr sehr wichtig. ich habe erfahren, dass ich durch den augenkontakt mit der thera so "gefestigt" war, dass ich alles mögliche hineininterpretiert hätte (übertragungen). ich hätte mit hochsensiblen antennen alle reaktionen von ihr gespürt/wahrgenommen/interpretiert usw. - wäre also, so wie "immer" an den reaktionen des anderen festgefahren gewesen und hätte nie getraut - wahrscheinlich noch viel später - meinen gefühlen zu trauen.
ich sitze jetzt, nach jahrelangem liegen, weil ich mich stark genug fühle, dass ich trotz ihrer reaktionen - lächeln, mich ermutigend anzuschauen ect. - bei mir und meinen gefühlen bleiben kann. ich vertraue meinen gefühlen. ich bin nicht mehr von der reaktion eines anderen abhängig.
meine thera hat kategorisch abgelehnt, mal liegen, mal sitzen zu wollen. es - und das verstehe ich auch jetzt - war wichtig, dass ICH mir klar wurde, was ich möchte. und egal wofür ICH mich entscheide, es gibt kein hin und her. war eine not-wendende massnahme.
mlg
aditi
ich find´s total spannend, weil ich ganz etwas anderes erfahren habe. das soll auf keinen fall heissen, dass irgendeine erfahrung "richtiger" ist!!Die letzten zwei Male lag ich, heute bin ich gesessen. Ich kann mich beim liegen in der Thera (noch) nicht entspannen. Ich fühle mich dann so ausgeliefert, nackt (sic), schutzlos. Es gibt mir mehr Festigkeit wenn ich Augenkontakt habe, sehe wenn sie etwas notiert und mich auch mal ermutigend anlächelt oder wir über einen Scherz lachen. Warum hast du dich entschlossen jetzt wieder zu sitzen?
zu meiner erfahrung:
ich bin 5 jahre lang auf der couch gelegen. erst durch das liegen konnte ich entspannen/bei mir bleiben. der augenkontakt, den du ansprichst, ist für mich auch sehr sehr wichtig. ich habe erfahren, dass ich durch den augenkontakt mit der thera so "gefestigt" war, dass ich alles mögliche hineininterpretiert hätte (übertragungen). ich hätte mit hochsensiblen antennen alle reaktionen von ihr gespürt/wahrgenommen/interpretiert usw. - wäre also, so wie "immer" an den reaktionen des anderen festgefahren gewesen und hätte nie getraut - wahrscheinlich noch viel später - meinen gefühlen zu trauen.
ich sitze jetzt, nach jahrelangem liegen, weil ich mich stark genug fühle, dass ich trotz ihrer reaktionen - lächeln, mich ermutigend anzuschauen ect. - bei mir und meinen gefühlen bleiben kann. ich vertraue meinen gefühlen. ich bin nicht mehr von der reaktion eines anderen abhängig.
meine thera hat kategorisch abgelehnt, mal liegen, mal sitzen zu wollen. es - und das verstehe ich auch jetzt - war wichtig, dass ICH mir klar wurde, was ich möchte. und egal wofür ICH mich entscheide, es gibt kein hin und her. war eine not-wendende massnahme.
mlg
aditi
Ich hatte heute auch am Anfang einen leeren Kopf und hab dann meiner Therapeutin gesagt, dass ich nicht weiß über was ich mit ihr reden soll. Sie meinte dann, dass ich einfach darüber reden soll, wie es mir geht und es nicht um ein Thema geht. Das ging dann so eine weile hin und her. Das hat mich dann irgendwie überfordert bis mir dann wieder was eingefallen ist, was ich ihr erzählen wollte. Ich hatte das Gefühl, dass das jetzt gleich irgendwie ein Streit wird. Ich fands irgendwie ungut und war dann froh, als mir dann wieder was einfiel.
Geht es euch auch manchmal so?
Geht es euch auch manchmal so?
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