Hallo,
nach langer Zeit habe ich endlich herausgefunden warum ich 'komisch' bin, mich selbst verletze, Probleme mit anderen Menschen habe usw. Ich bin alexithym, das heisst, ich kann Gefühle bei mir oder anderen nicht erkennen, bzw es fällt mir sehr schwer. Ich habe zwar durchaus Gefühle, nur kann ich nie sagen welche. Ich weiss es nicht und ich muss lange überlegen bis ich auf den Gedanken komme dass ich z.B. traurig bin. Das erschwert mein Leben leider ungemein. Häufig ecke ich an weil ich gar nicht erkenne was mein Gegenüber fühlt. Irgendwann wunder ich mich dass er/sie offensichtlich wütend ist und schon habe ich wieder jemanden verprellt.
So dachte ich als Teenager immer, dass ich einfach nicht weiss was Verliebtsein oder so ist. Erst viel später war mir klar dass, ich durchaus verliebt war: Ich habs nur nicht gemerkt (Ich weiss, klingt merkwürdig). Unnötig zu erwähnen, dass ich kaum einen Freundeskreis hatte, emotionale Filme doof fand/finde Mathe hingegen immer mochte, obwohl ich nicht übermäßig talentiert dafür bin. Seit damals habe ich so gut wie nichts dazugelernt, konzentriere ich mich nicht auf Höflichkeit, überlege welche Reaktion erwartet wird bekomme ich zwischenmenschliche Probleme.
Phasenweise fühle ich nichtmal irgendetwas, dann bin ich eiskalt wie ein Roboter. Spätestens dann *muss* ich mich verletzen um wieder ein Mensch zu werden.
Es kam auch durchaus schon vor, dass Personen mein Defizit erkannt und ausgenutzt haben. Ich bemerkte nicht wie ich in eine Gemütslage gebracht wurde die dem Gegenüber von Nutzen war. Ich wusste nichtmal, dass ich in einer Gemütslage war
Nun suche ich nach Tipps wie man den Umgang/ die Wahrnehmung mit Gefühlen lernt. Wie man empathisch wird. Wie man mit und nicht gegen seine Emotionen lebt.
Ich komme mir vor als wäre ich ein Kind im ersten Schuljahr und alle rundherum haben Abitur in *Gefühlsfähigkeiten*. Mir würde es schon helfen wenn mir jemand sagt wie ich darin einen Hauptschulabschluss bekomme.
Trin
Emotional inkompetent - Alexithym
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Noch eine, etwas paradoxe, Ergänzung:
Meine engsten Freunde sagen mir unisono, ich sei ein absolutes Sensibelchen auch wenn ich es selber vllt gar nicht wisse.
Für mich ist das ein weiteres Kuriosum das ich nicht verstehe.
Meine engsten Freunde sagen mir unisono, ich sei ein absolutes Sensibelchen auch wenn ich es selber vllt gar nicht wisse.
Für mich ist das ein weiteres Kuriosum das ich nicht verstehe.
Ich muss mal dumm fragen: Bist Du in Therapie, eine offizielle Diagnose oder eine Art "Selbstdiagnose"?
"Wer das hier liest, ist selber doof."
Hallo Gothica,
ich war längere Zeit in Therapie wegen Angst und Panikzuständen. Offensichtlich habe ich auch mancherlei psychosomatische Erkrankungen wenn ich eigentlich emotional reagieren müsste.
Der Therapeut hat mir erklärt, daß ich alexithym bin und meinte so extrem wäre es selten .
Zur Zeit kann ich keine Therapie machen, da die Zweijahressperre der Krankenkasse zugeschlagen hat. Die Angst- und Panikattacken habe ich nicht mehr, da hat die Verhaltenstherapie geholfen. Nur die Wurzel des Übels, die habe ich immer noch und ist mir seitdem auch erst richtig bewusst geworden.
Trin
ich war längere Zeit in Therapie wegen Angst und Panikzuständen. Offensichtlich habe ich auch mancherlei psychosomatische Erkrankungen wenn ich eigentlich emotional reagieren müsste.
Der Therapeut hat mir erklärt, daß ich alexithym bin und meinte so extrem wäre es selten .
Zur Zeit kann ich keine Therapie machen, da die Zweijahressperre der Krankenkasse zugeschlagen hat. Die Angst- und Panikattacken habe ich nicht mehr, da hat die Verhaltenstherapie geholfen. Nur die Wurzel des Übels, die habe ich immer noch und ist mir seitdem auch erst richtig bewusst geworden.
Trin
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Hallo Trinity,
Auf rein verstandesmäßiger Ebene die eigenen Gefühle zu identifizieren, kann ja nur dann funktionieren, wenn man Vergleichswerte im Kopf hat. Wenn die fehlen, ist es ziemlich schwierig.
Hast du schon einmal versucht, über kreative Tätigkeiten an deine Gefühle ranzukommen? Ich habe in der psychosomatischen Klinik gelernt, mich z.B. über das Malen oder über Musik auszudrücken. Dazu muss man gar nicht künstlerisch begabt sein. Man muss nur für eine Weile den Kopf ausschalten (schwierig genug!). Ich male am liebsten mit Fingerfarben, direkt mit den Fingern auf große Papierblätter. Ich denke dabei nicht nach, was ich malen will, sondern tauche einfach die Finger in die Farben und lasse mich überraschen, was dabei an Formen und Farben und Klecksereien entstehen will. Oft kann ich hinterher, wenn ich die Bilder ansehe, die zugehörigen Gefühle benennen.
Eine weitere Idee: Gefühle sind ja nichts, was im luftleeren Raum existiert. Eigentlich sind Gefühle Körperempfindungen. Hast du einen guten Zugang zu deinem Körper? Es kann helfen, die Gefühle einzuordnen, indem man sie im Körper lokalisiert. Wo befindet sich das Gefühl? Im Brustkorb? Im Bauch? Mit der Zeit kannst du vielleicht lernen, ein Gefühl anhand der Körperempfindung zu identifizieren.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Auf rein verstandesmäßiger Ebene die eigenen Gefühle zu identifizieren, kann ja nur dann funktionieren, wenn man Vergleichswerte im Kopf hat. Wenn die fehlen, ist es ziemlich schwierig.
Hast du schon einmal versucht, über kreative Tätigkeiten an deine Gefühle ranzukommen? Ich habe in der psychosomatischen Klinik gelernt, mich z.B. über das Malen oder über Musik auszudrücken. Dazu muss man gar nicht künstlerisch begabt sein. Man muss nur für eine Weile den Kopf ausschalten (schwierig genug!). Ich male am liebsten mit Fingerfarben, direkt mit den Fingern auf große Papierblätter. Ich denke dabei nicht nach, was ich malen will, sondern tauche einfach die Finger in die Farben und lasse mich überraschen, was dabei an Formen und Farben und Klecksereien entstehen will. Oft kann ich hinterher, wenn ich die Bilder ansehe, die zugehörigen Gefühle benennen.
Eine weitere Idee: Gefühle sind ja nichts, was im luftleeren Raum existiert. Eigentlich sind Gefühle Körperempfindungen. Hast du einen guten Zugang zu deinem Körper? Es kann helfen, die Gefühle einzuordnen, indem man sie im Körper lokalisiert. Wo befindet sich das Gefühl? Im Brustkorb? Im Bauch? Mit der Zeit kannst du vielleicht lernen, ein Gefühl anhand der Körperempfindung zu identifizieren.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hi!
Gärtnerin sprach das mit den Vergleichswerten an. Und so weit ich weiß, ist Alexithymie heilbar. In dem man sich nachträglich eben z.b. die Vergleichswerte erarbeitet, was eigentlich in der Kindheit hätte entstehen können.
Ich möchte darauf auch hinaus, dass es ein Unterschied ist ob man Gefühle defakto z.b. aus organischen Gründen nicht wahrnehmen kann oder ob man es einfach nur nicht gelernt hat.
@Gärtnerin
Soweit ich weiß, ist es bei Aspergern ja auch ähnlich, nur dass man in dem Fall nur lernen kann, damit umzugehen, während eine Alexithymie langfristig heilbar sei. Kommt das in etwa hin?
Ich dachte schon öfters über die Alexithymie nach, fragte mich ob es mein Gemahl auch hat. Zu dieser Zeit habe ich viel mit ihm gesprochen und seine "Gefühlswahrnehmungen" sehr genau beobachtet und befragt. Mittlerweile aber denke ich weniger drüber nach. Denn es sei ja a) angeblich so selten und b) gibt es kaum einen Unterschied zu vor allen männlichen Personen, die schlichtweg nie gelernt haben mit Gefühlen umzugehen. Was übrigens gerade für diejenigen, die in Wahrheit sensibel sind, ein wirkliches Problem darstellt.
Ich möchte darauf hinaus, dass für mich die Abgrenzung zwischen "sensiblen Mann, der nie lernte mit Emotionen umzugehen", u.a. wegen Erziehungen und alten Geschlechterrollen und Alexithymie nicht wirklich klar erkennen kann. Das eine scheint als sehr selten zu gelten, das andere als relativ häufig. Ich frage mich, wie hoch dabei die "Dunkelziffer" ist. Denn per se scheint es für Betroffene schon sehr schwierig zu sein zu erkennen was da nicht stimmt, man hält es ja für normal usw.
Und es ist auch immer sehr schwierig sich zu fragen: "Sind da keine Gefühle oder werden sie nur nicht richtig wahrgenommen?" Zum Beispiel die Aussage von jemanden, er sei noch nie richtig verliebt gewesen. War's halt nur nie die Richtige? Ist es ein sehr treuer, sensibler, romantischer Mensch, der auf DIE Richtige wartet? War da wirklich nie etwas? Oder kann er nur nicht die Gefühle deuten und wahrnehmen? Und so weiter.
Mal zurück zu meinen Ex. Nachdem ich das erste mal etwas über Alexithymie hörte, hatte ich ihn verdachte und prüfte quasi, wie es um seine Gefühlswahrnehmungen aussieht. Und es war sehr erschreckend. Da waren ja gar keine Definitionen. Ich betrachtete mir gleichzeitig mein Töchterchen, damals 6-7. SIE hat eine - zwar sehr, sehr kindliche Vorstellung von "Liebe", aber sie hat eine. Sie lautete: "Der Jungs xy aus meiner Klasse sagt, er sei ich mich verliebt, aber wenn man verliebt ist, muss man dem Mädchen doch Blumen oder Pralinen schenken?!Deswegen glaube ich ihm es nicht. Der will mich nur foppen!". Und das mit 6!!! Eine sehr naive Vorstellung, aber es IST eine Vorstellung, und sie wird sich im Laufe der vielen noch kommenden Jahre entwickeln. Hingegen mein Ex, damals 35? Nichts. Nada. Liebe ist etwas, dass irgendwie ganz diffuss vom Himmel fällt, über Nacht. Da ist oder nicht. Und auch genauso - völlig irrational - von einem zum anderen Tag offenbar verschwinden kann.
Als ich also von der Alexthymie-These ausging, hatte ich das allererste Mal das Gefühl, dass all unsere Probleme einen Sinn haben. Habe ich so vieles plötzlich verstehen können!!! Zum Beispiel warum er mir in 12 Jahren nie hatte sagen können welche Eigenschaften er an mir mag ("liebt") und welche "nicht". Wieso er so leicht durch Dritte in seinen Gefühlen beeinflussbar ist und regelrecht schizophren seine Gefühle ändert. Er lässt sie sich einreden ("Jetzt fühle ich das und das!") durch Logik, genauso auch wieder ausreden. Ich ging dann anders mit ihm um, auf ihn zu. Sprach anders. Beispielsweise hörte ich ihn auf ihn mit quälenden Fragen zu seinen Gefühlen unter Druck zu setzen und von den ausbleibenden Antworten dann verzweifelt oder verletzt zu sein. Und er war offen dafür, was ich zu ihm sagte. Und - siehe da - auf einmal und nach all den Jahren hatte es wunderbar funktioniert!!! Nachdem ich begriffen hatte, dass er mich wirklich liebt, aber es selbst so völlig anders wahrnimmt, nicht ausdrücken und einschätzen kann...
Hat zwar alles nichts gebracht im Endeffekt, aber während dieser Zeit spürte und erlebte ich eindeutig, dass - falls es wirklich Alexthymie war/ist - dass man daran arbeiten kann!!! Denn ich half ihm dann für das eine oder andere Gefühl eine Definition zu finden. Vergleichswerte. Und ab genau diesen Zeitpunkt hatte er mit diesen einem speziellen "erarbeiteten" Gefühl (bzw. Nuance) quasi über Nacht nie wieder Probleme...
Die Frage ist nur: Ist das Alexthymie?
G.
Gärtnerin sprach das mit den Vergleichswerten an. Und so weit ich weiß, ist Alexithymie heilbar. In dem man sich nachträglich eben z.b. die Vergleichswerte erarbeitet, was eigentlich in der Kindheit hätte entstehen können.
Ich möchte darauf auch hinaus, dass es ein Unterschied ist ob man Gefühle defakto z.b. aus organischen Gründen nicht wahrnehmen kann oder ob man es einfach nur nicht gelernt hat.
@Gärtnerin
Soweit ich weiß, ist es bei Aspergern ja auch ähnlich, nur dass man in dem Fall nur lernen kann, damit umzugehen, während eine Alexithymie langfristig heilbar sei. Kommt das in etwa hin?
Ich dachte schon öfters über die Alexithymie nach, fragte mich ob es mein Gemahl auch hat. Zu dieser Zeit habe ich viel mit ihm gesprochen und seine "Gefühlswahrnehmungen" sehr genau beobachtet und befragt. Mittlerweile aber denke ich weniger drüber nach. Denn es sei ja a) angeblich so selten und b) gibt es kaum einen Unterschied zu vor allen männlichen Personen, die schlichtweg nie gelernt haben mit Gefühlen umzugehen. Was übrigens gerade für diejenigen, die in Wahrheit sensibel sind, ein wirkliches Problem darstellt.
Ich möchte darauf hinaus, dass für mich die Abgrenzung zwischen "sensiblen Mann, der nie lernte mit Emotionen umzugehen", u.a. wegen Erziehungen und alten Geschlechterrollen und Alexithymie nicht wirklich klar erkennen kann. Das eine scheint als sehr selten zu gelten, das andere als relativ häufig. Ich frage mich, wie hoch dabei die "Dunkelziffer" ist. Denn per se scheint es für Betroffene schon sehr schwierig zu sein zu erkennen was da nicht stimmt, man hält es ja für normal usw.
Und es ist auch immer sehr schwierig sich zu fragen: "Sind da keine Gefühle oder werden sie nur nicht richtig wahrgenommen?" Zum Beispiel die Aussage von jemanden, er sei noch nie richtig verliebt gewesen. War's halt nur nie die Richtige? Ist es ein sehr treuer, sensibler, romantischer Mensch, der auf DIE Richtige wartet? War da wirklich nie etwas? Oder kann er nur nicht die Gefühle deuten und wahrnehmen? Und so weiter.
Mal zurück zu meinen Ex. Nachdem ich das erste mal etwas über Alexithymie hörte, hatte ich ihn verdachte und prüfte quasi, wie es um seine Gefühlswahrnehmungen aussieht. Und es war sehr erschreckend. Da waren ja gar keine Definitionen. Ich betrachtete mir gleichzeitig mein Töchterchen, damals 6-7. SIE hat eine - zwar sehr, sehr kindliche Vorstellung von "Liebe", aber sie hat eine. Sie lautete: "Der Jungs xy aus meiner Klasse sagt, er sei ich mich verliebt, aber wenn man verliebt ist, muss man dem Mädchen doch Blumen oder Pralinen schenken?!Deswegen glaube ich ihm es nicht. Der will mich nur foppen!". Und das mit 6!!! Eine sehr naive Vorstellung, aber es IST eine Vorstellung, und sie wird sich im Laufe der vielen noch kommenden Jahre entwickeln. Hingegen mein Ex, damals 35? Nichts. Nada. Liebe ist etwas, dass irgendwie ganz diffuss vom Himmel fällt, über Nacht. Da ist oder nicht. Und auch genauso - völlig irrational - von einem zum anderen Tag offenbar verschwinden kann.
Als ich also von der Alexthymie-These ausging, hatte ich das allererste Mal das Gefühl, dass all unsere Probleme einen Sinn haben. Habe ich so vieles plötzlich verstehen können!!! Zum Beispiel warum er mir in 12 Jahren nie hatte sagen können welche Eigenschaften er an mir mag ("liebt") und welche "nicht". Wieso er so leicht durch Dritte in seinen Gefühlen beeinflussbar ist und regelrecht schizophren seine Gefühle ändert. Er lässt sie sich einreden ("Jetzt fühle ich das und das!") durch Logik, genauso auch wieder ausreden. Ich ging dann anders mit ihm um, auf ihn zu. Sprach anders. Beispielsweise hörte ich ihn auf ihn mit quälenden Fragen zu seinen Gefühlen unter Druck zu setzen und von den ausbleibenden Antworten dann verzweifelt oder verletzt zu sein. Und er war offen dafür, was ich zu ihm sagte. Und - siehe da - auf einmal und nach all den Jahren hatte es wunderbar funktioniert!!! Nachdem ich begriffen hatte, dass er mich wirklich liebt, aber es selbst so völlig anders wahrnimmt, nicht ausdrücken und einschätzen kann...
Hat zwar alles nichts gebracht im Endeffekt, aber während dieser Zeit spürte und erlebte ich eindeutig, dass - falls es wirklich Alexthymie war/ist - dass man daran arbeiten kann!!! Denn ich half ihm dann für das eine oder andere Gefühl eine Definition zu finden. Vergleichswerte. Und ab genau diesen Zeitpunkt hatte er mit diesen einem speziellen "erarbeiteten" Gefühl (bzw. Nuance) quasi über Nacht nie wieder Probleme...
Die Frage ist nur: Ist das Alexthymie?
G.
Medizinisch gesehen ist Alexithymie die Unfähigkeit Emotionen wahrzunehmen oder auszudrücken. Alexithyme sind nicht Dissozial. Hätte ich keine Emotionen könnte ich jedem jedes Leid zufügen ohne mich schlecht zu fühlen, nur um z.B. einen Vorteil zu haben. Ich habe aber Emotionen, nur keinen Zugang dazu.
Nur weil mein Therapeut meinte ich sei sehr extrem alexithym glaube ich das übrigens nicht ganz. Ich vermute es liegt vor allem daran, daß ich eine Frau bin und da erwartet wird daß man besonders kompetent mit Emotionen umgeht. Aber bei Filmen spule ich immer vor wenn emotionale Szenen kommen, in Büchern wie Herrn der Ringe blätter ich bei Romanzen gelangweilt weiter... bei Männern schaut man über sowas lächelnd hinweg.
@Gärtnerin
Was meine Körperwahrnehmung betrifft: Die ist quasi nicht vorhanden. Ich habe kein Körpergefühl zu einer Emotion. Sämtliche Begriffe wie "Kloß im Hals" sind für mich leere Phrasen. In der Therapie wurde das geübt, aber ich bin nicht weiter gekommen.
Mein Zugang zu meinem Körper wird vermutlich dadurch am Deutlichsten, dass ich mich, wenn ich emotional taub bin (und irgendwie auch körperlich), selber verletze. Danach bin ich wieder "normal". Das heisst, ich spüre meinen Körper wieder und sämtliche diffusen Anspannungen (Emotionen) sind gelöst.
Jegliche Art von Kunst, Musik war nie so mein Ding. Ich konnte es nie und daher hat es mir nie gefallen. Künstlerisch bin ich auf dem gleichen Niveau wie meine Emotionen.
Trin
Nur weil mein Therapeut meinte ich sei sehr extrem alexithym glaube ich das übrigens nicht ganz. Ich vermute es liegt vor allem daran, daß ich eine Frau bin und da erwartet wird daß man besonders kompetent mit Emotionen umgeht. Aber bei Filmen spule ich immer vor wenn emotionale Szenen kommen, in Büchern wie Herrn der Ringe blätter ich bei Romanzen gelangweilt weiter... bei Männern schaut man über sowas lächelnd hinweg.
@Gärtnerin
Was meine Körperwahrnehmung betrifft: Die ist quasi nicht vorhanden. Ich habe kein Körpergefühl zu einer Emotion. Sämtliche Begriffe wie "Kloß im Hals" sind für mich leere Phrasen. In der Therapie wurde das geübt, aber ich bin nicht weiter gekommen.
Mein Zugang zu meinem Körper wird vermutlich dadurch am Deutlichsten, dass ich mich, wenn ich emotional taub bin (und irgendwie auch körperlich), selber verletze. Danach bin ich wieder "normal". Das heisst, ich spüre meinen Körper wieder und sämtliche diffusen Anspannungen (Emotionen) sind gelöst.
Jegliche Art von Kunst, Musik war nie so mein Ding. Ich konnte es nie und daher hat es mir nie gefallen. Künstlerisch bin ich auf dem gleichen Niveau wie meine Emotionen.
Trin
Wenn du kaum ein Körpergefühl hast, dann erklärt das sicher deinen fehlenden Zugang zu deinen Gefühlen. Denn Gefühle spielen sich ja, wie gesagt, auf körperlicher Ebene ab. Du hast von Angst- und Panikattacken geschrieben. Die konntest du also spüren und auch identifizieren? Vielleicht schaffen es nur sehr starke Reize, deine "Taubheit" zu überwinden.
Bei mir war es noch vor zehn Jahren genauso. Ich habe es, wie oben erwähnt, über nonverbalen Ausdruck geschafft, zumindest eine Annäherung an meine Gefühle zu finden - trotz des noch bis heute sehr schwachen Körperempfindens. Diese Gefühle habe ich dann quasi auswendig gelernt. Das ist Übungssache. Um mit Farben herumzuklecksen, brauchst du übrigens gar keine künstlerische Begabung. Im Gegenteil, je unbedarfter und erwartungsloser du an die Sache herangehst, desto besser!
Hast du dich schon mit der Ursachensuche beschäftigt, also warum du dich nicht fühlen kannst? Vielleicht hast du es bloß nie gelernt, deine Emotionen zu benennen. Kommst du aus einem Elternhaus, in dem Gefühle wenig gezeigt oder nicht darüber gesprochen wurde? Gefühle zu benennen, lernen wir als Kind zuerst von außen, etwa indem die Mutter fragt: "Bist du traurig?", wenn das Kind weint. Dadurch lernen wir, das Gefühl, das beim Weinen entsteht, mit dem Wort "traurig" zu verbinden. Oder darfst du dich vielleicht nicht fühlen? Waren deine Gefühle früher unerwünscht? Sind in deinem Körper Emotionen gespeichert, die zu schmerzhaft wären, wenn du sie spüren würdest? Hast du in Bezug auf deine Panikattacken bestimmte Ursachen finden können? Beides könnte doch miteinander zusammenhängen.
Bei mir war es noch vor zehn Jahren genauso. Ich habe es, wie oben erwähnt, über nonverbalen Ausdruck geschafft, zumindest eine Annäherung an meine Gefühle zu finden - trotz des noch bis heute sehr schwachen Körperempfindens. Diese Gefühle habe ich dann quasi auswendig gelernt. Das ist Übungssache. Um mit Farben herumzuklecksen, brauchst du übrigens gar keine künstlerische Begabung. Im Gegenteil, je unbedarfter und erwartungsloser du an die Sache herangehst, desto besser!
Hast du dich schon mit der Ursachensuche beschäftigt, also warum du dich nicht fühlen kannst? Vielleicht hast du es bloß nie gelernt, deine Emotionen zu benennen. Kommst du aus einem Elternhaus, in dem Gefühle wenig gezeigt oder nicht darüber gesprochen wurde? Gefühle zu benennen, lernen wir als Kind zuerst von außen, etwa indem die Mutter fragt: "Bist du traurig?", wenn das Kind weint. Dadurch lernen wir, das Gefühl, das beim Weinen entsteht, mit dem Wort "traurig" zu verbinden. Oder darfst du dich vielleicht nicht fühlen? Waren deine Gefühle früher unerwünscht? Sind in deinem Körper Emotionen gespeichert, die zu schmerzhaft wären, wenn du sie spüren würdest? Hast du in Bezug auf deine Panikattacken bestimmte Ursachen finden können? Beides könnte doch miteinander zusammenhängen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo Trin!
Ich habe auch Schwierigkeiten meine Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Früher (so Anfang 20) war das noch schlimmer. Ich hatte zwar reichlich, teilweise sehr intensive Gefühle, konnte sie aber nicht benennen und in Worten ausdrücken. In der Therapie habe ich mich immer als Versager gefühlt, weil man ja ständig danach gefragt wird. In Alltagssituationen habe ich oft überlegt, was für Gefühle jetzt von mir erwartet werden und habe versucht so zu tun als wenn ich so empfinde. Viele waren davon irritiert und ich habe noch mehr das Gefühl gehabt, daß mit mir was nicht stimmt. Noch immer sind Gefühle bei mir mit starken Schamgefühlen verbunden und ich teile mich nicht gern darüber mit. Es hat sehr lange gedauert bis ich es geschafft habe wenigstens ansatzweise wahrzunehmen, was in mir vorgeht. Geholfen haben mir dabei zwei Bücher von Safi Nidiaye „Das Tao des Herzens“ und „Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen“. Sie arbeitet mit einer Körperwahrnehmenden Methode, in der es darum geht vorbehaltlos alle inneren Regungen zuzulassen und anzunehmen. Es ist eine sehr mühselige und anstrengende Angelegenheit zu lernen seine Gefühle wahrzunehmen, wenn man das verlernt hat! Ich bin oft daran verzweifelt, bis heute bin ich nicht besonders gut darin, vor allem im unmittelbaren Kontakt zu anderen. Ich fühle mich immer noch oft unverstanden, weil ich schlecht ausdrücken kann, was mich bewegt.
Alles Gute,
Yoni
Ich habe auch Schwierigkeiten meine Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Früher (so Anfang 20) war das noch schlimmer. Ich hatte zwar reichlich, teilweise sehr intensive Gefühle, konnte sie aber nicht benennen und in Worten ausdrücken. In der Therapie habe ich mich immer als Versager gefühlt, weil man ja ständig danach gefragt wird. In Alltagssituationen habe ich oft überlegt, was für Gefühle jetzt von mir erwartet werden und habe versucht so zu tun als wenn ich so empfinde. Viele waren davon irritiert und ich habe noch mehr das Gefühl gehabt, daß mit mir was nicht stimmt. Noch immer sind Gefühle bei mir mit starken Schamgefühlen verbunden und ich teile mich nicht gern darüber mit. Es hat sehr lange gedauert bis ich es geschafft habe wenigstens ansatzweise wahrzunehmen, was in mir vorgeht. Geholfen haben mir dabei zwei Bücher von Safi Nidiaye „Das Tao des Herzens“ und „Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen“. Sie arbeitet mit einer Körperwahrnehmenden Methode, in der es darum geht vorbehaltlos alle inneren Regungen zuzulassen und anzunehmen. Es ist eine sehr mühselige und anstrengende Angelegenheit zu lernen seine Gefühle wahrzunehmen, wenn man das verlernt hat! Ich bin oft daran verzweifelt, bis heute bin ich nicht besonders gut darin, vor allem im unmittelbaren Kontakt zu anderen. Ich fühle mich immer noch oft unverstanden, weil ich schlecht ausdrücken kann, was mich bewegt.
Alles Gute,
Yoni
Also bei ist es so, dass ich meine Gefühle im Alltag unterordne, dabei dominiert ein Gefühl und das zeige ich auch.
Es verdeckt aber nur das tatsächliche Gefühlsproblem und deswegen ist es für mich schwierig ein anderes Gefühl zu spüren.
Ich trage alle Gefühle in mir aber ich habe noch nicht den passenden Verstärker gefunden
Es verdeckt aber nur das tatsächliche Gefühlsproblem und deswegen ist es für mich schwierig ein anderes Gefühl zu spüren.
Ich trage alle Gefühle in mir aber ich habe noch nicht den passenden Verstärker gefunden
Immer Mensch bleiben!
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