Psychotische Erfahrungen in Meditation u altern.Medizin

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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eckbank
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Psychotische Erfahrungen in Meditation u altern.Medizin

Beitrag Di., 09.09.2008, 22:56

Hallo zusammen,
da ich selbst seit jahren an psychotischen Schüben leide und diese auch zu einem gewissen grad beherrsche würde es mich interessieren, ob es unter euch leute gibt die ähnliche erfahrungen gemacht haben. Erfahrungen mit mediation, suggestiven training, alternativen heilverfahren.
mich würde da speziell interessieren wie es euch damit ergangen ist und was ihr empfehlen könnt.

grüße

ich bin der stein am wegesrand

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Beitrag Mi., 10.09.2008, 01:01

Hi!

Empfehlen? Psychotische Schübe, die man ("nur"?) bis zu einem gewissen Grad beherrscht, raten eigentlich dringend von solchen Empfehlungen ab! Obwohl ich es nachvollziehen kann.

Sagen wir es so: Es kommt darauf an, ob es dergleichen bereits ohnehin Dein Weg ist oder Du jetzt einfach nur nach jedem Strohhalm greifen möchtest. Pardon. Falls Du Dich bisher noch gar nicht damit beschäftigt hast, rate ich Dir dringend (!) von solchen alternativen Methoden und Wegen ab, da das Ich offenbar nicht besonders stabil ist. Ebenfalls sorry, aber dies entnehme ich aus der Formulierung "Psychotische Schübe". Denn sonst sind sie bald nicht mehr beherrschbar.

Ansonsten, falls Du Dich ohnehin mit dergleichen beschäftigst, empfehlte auch ich Dir dringend "Erde und Zentriere Dich". Diesen Satz wirst Du dann noch öfters hier.

Hier in einem anderem Topic geht es zwar nicht um psychotische Schübe, aber um etwas ähnliches. Da schrieb ich bereits etwas zur Thema Erdung.

viewtopic.php?p=68823#p68823

Gerade für jemanden mit "psychotischen Schüben" ist dies absolut erforderlich. Unterschätze das bitte nicht.

Was ich allen alternativen Heilmethoden und Mediationen voranstellen würde, wäre ... - falls es dein Weg ist... - Chakrenarbeit. Vor allem das Solarplexus-Chakra welches für die Ich-Zentrierung von oberster Bedeutung ist. Denn genau dabei geht es nämlich darum, dass man keine psychotische Schübe bekommt sondern lernt bei sich und im Hier und Jetzt zu bleiben.

http://www.eclecticenergies.com/deutsch ... ratest.php

Obiger Link führt zu einem netten kleinen Chakratest, ähnlich der üblichen Online-Fragebogentest. Und natürlich auch mit ebenso solcher Skepsis zu betrachten, versteht sich. Würd mich mal interessieren, wie es um dein Solarplexus-Charka aussieht... Meiner Erfahrung nach liegt dort nämlich das Übel bei psychotischen Schüben.

Ersetzt jedoch natürlich niemals eine Therapie. Aber es ist vielleicht ein kleine Hilfe nebenbei. Unterstützend zur Ich-Stabilisierung.

LG,
G.

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igel65
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 08:35

hallo ecki!
ich hab mich gestern nach unserem gespräch im chat doch noch mal durch alte unterlagen gewühlt. viel hab ich nicht gefunden, außer einem kleinem aufsatz über decartes und freud *kicher*. also kann ich dir derzeit keine richtige literaturempfehlung machen.

allerdings möchte ich dir noch einmal sagen: meditation kann, falls unsachgemäss über einen längeren zeitraum ausgeführt, zu gefühlen von depersonalisation führen. darüberhinaus bewirkt längeres und wiederholtes meditieren, dass inhalte aus dem unterbewusstsein (oder auch "überbewussten") ins bewusstsein gelangen. das können beispielsweise neurosen oder ganze komplexe sein, die sich dann entladen - für eine psychisch stabile person ist das oft eine ziemlich tiefgehende und nicht selten sehr schmerzhafte erfahrung. inhalte aus dem überbewusstsein können beispielsweise archetypische gottheiten sein, lichter und farben etc.

für jemanden, der ab und an mit psychosen zu kämpfen hat, ist das denkbar ungünstig, da er dadurch zusätzlich verwirrt werden kann. Ein psychotischer schub zeichnet sich ja oft dadurch aus, dass der betroffene die Welt grundsätzlich als gefährlich, fremd und feindselig wahrnimmt. kommen dann dazu noch einmal depersonalisationsgefühle oder die erfahrung einer archetypischen gottheit, dann kann das die psychose in ihrem effekt gefährlich verstärken.

daher: falls meditieren, dann nur unter aufsicht von jemandem, der viel erfahrung sowohl in psychiatrie als auch in meditation hat. grundsätzlich und ganz allgemein falls du überhaupt meditieren willst: keine meditationen wählen, die das ziel haben, das ego zu aufzulösen, sondern solche, die das entgegengesetzte ziel haben, das ego gesund zu machen und die verbundenheit zu anderen menschen und lebewesen zu stärken.

grüßle
If you prick us, do we not bleed? if you tickle us, do we not laugh? if you poison us, do we not die? and if you wrong us, shall we not revenge?
oder:
Wer sich nicht bewegt, der spürt die Fesseln nicht!!

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Meereszauber
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 09:35

Hallo Eckbank,

ich praktiziere Meditation seit einigen Jahren und schliesse mich im Grossen und Ganzen den Worten von Igel an und möchte zur Vorsicht "raten".
allerdings möchte ich dir noch einmal sagen: meditation kann, falls unsachgemäss über einen längeren zeitraum ausgeführt, zu gefühlen von depersonalisation führen. darüberhinaus bewirkt längeres und wiederholtes meditieren, dass inhalte aus dem unterbewusstsein (oder auch "überbewussten") ins bewusstsein gelangen. das können beispielsweise neurosen oder ganze komplexe sein, die sich dann entladen - für eine psychisch stabile person ist das oft eine ziemlich tiefgehende und nicht selten sehr schmerzhafte erfahrung.
Vielleicht wären Alternativen wie z.B. autogenes Training erst mal ein sanfter Einstieg, wahlweise vielleicht auch Yoga.
Ich empfehle aber, dass Du Dich gut umsiehst, bei wem Du solche Kurse machst - sprich: es ist ratsam, sich nach fundiert ausgebildeten Lehrern umzusehen, die das nicht mit Esotherik (was man allgemein darunter versteht!) vermischen.

Ich selbst lebe in einer herausfordernden familiären Situation (habe ja schon einige Beiträge geschrieben) und für mich ist die Meditation ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.
Wenn ich "viel um die Ohren habe", versuche ich zumindest mal eine Viertelstunde meditative Atembetrachtung zu machen (also keine analytische Meditation, die kann sehr herausfordernd sein!).

Vielleicht wäre auch die Atembetrachtung ein sanfter Einstieg, wobei ich natürlich meine Erfahrungen nicht auf andere Mitmenschen übertragen kann, die sich in einer anderen Lebenssituation als ich befinden.

Wenn Du Fragen hast, kannst Du gerne fragen (ich sehe schon immer wieder mal hier 'rein und antworte auch im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten).
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Augustinus

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eckbank
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 15:53

hallo leute,
mein einstieg war etwas dünn und die ausagen unpräxise.

zuerst zu meiner person:

_seit ich 14 bin beschäftige ich mich mit meditation.
_habe von 16 bis zum 27 lebensjahr recht viele meditations-und spirituallitätsformen erforscht und praktiziert.
_mit 28 hatte ich dann einen "erwachungszustand", in einem augenblick meines lebens, wo ich nicht auf mehr auf der suche war.
_aus absoluten schwachsinn hab ich in diesem "erwachungszustand" lsd konsumiert und wurde dann als psychotisch mit schizophrenen reaktionen und depressionen diagnostiziert.
_ich habe dann jahre benötigt, um mir wieder eine gesellschaftliche persönlichkeit aufzubauen.
_ich war 5 jahre medifrei, habe meine rolle in der gesellschaft gespielt und war sehr unglücklich in dieser rolle, weil sie leer und kraftlos ist.
_als ich die letzten jahr meine arbeit zurücklegte, weil ich erschöpft war von dieser ewigen unsinnigkeit in leben und gesellschaft wurde ich sofort wieder psychiatrisch mit niederdosierten neuro´s und ad´s behandelt, was aber meiner sinnhaftigkeit und meinem dasein wenig geholfen hat.
_also habe ich beschlossen mal in einigen autosuggestionsübung nach stärkung und inhalt zu suchen.
_diese übung sind mir aber zu platt, weil sie nur die oberfläche der wirklichen natur des geistes berühren und verändern.
_also suchte ich weiter und fand den spirituellen lehrer eckhart tolle (es gab noch andere). ich lass seine biographie und da sah ich einige zusammenhänge zu meiner vergangenheit.
ich habe mir das hörbuch jetzt - die kraft der gegenwart besorgt und das erste mal seit über zehn jahren hörte ich die wahrheit, die schon damals in mir war. jedes wort steht für tiefe wahrheit, die sich nicht mit dem verstand oder anweisungen lösen lässt. ich verstand ohne zu verstehen, weil ich, wie ich vermute schon in diesen höhren bewusstsein war.
_nun habe ich begonnen eine art achtsamkeit zu beginnen und absolut gegenwärtig zu werden. nur habe ich hier das problem, das ich von diesem wachzustand in eine überwachheit namens psychose gerate. diese psychose ist für mich nicht gefährlich, weil ich, mein ich ausschalten kann, weil ich somit keine wahnvorstellungen entwickle, weil ich schmerz und angst dabei durchschaue, weil sie in dieser form nur eine illusion des künstliche ich sind, einem ich das nur aus dem verstand und den gedanken und deren glauben daran besteht. so praktiziere ich eine neutrale psyotische überwachheit. das problem ist nur, dass diese überwachheit eine überaktivität meiner kopfchemie auslöst und somit nicht kontrollierbar ist, zumindest im moment.


das mal zu mir. an diesem punkt bin ich nun angekommen und weiter komme zur zeit nicht. wenn ihr mir psychiatirsche hilfe und autogenes traning ratet, ist mir das zu wenig, weil ich schon weit über diese grenzen gegangen bin. soweit das ich nichts mehr an erfahrungen und wissen im inet und in der fachliteratur finden kann.

ich kann jetzt 2 wege einschlagen, das unterbrechen, neuros nehmen und in diesem nebel von meiner bisherigen persönlichkeit versuchen doch noch sinn für mein leben zu finden. das ist für mich sehr schwer und ich habe es auch versucht mit beschränkten erfolg.

das andere ist zu schauen wie meine erfahrungen weiter gehen. bisher hatte ich sogar bei meiner krisenpsychose (vor 10 jahren) immer das bewusstsein, das ich in der psychose war und darum kam es bei mir nie vor, dass ich wahnhaftem länger nachhing. mir ist auch klar, dass das nicht ganz ungefährlich ist. dennoch neige ich zu diesem weg zumindest in der jetzigen erkenntnis.

in dieser ersten antwort habe ich vorerst alle fragen an mich, wie ich glaube, beantwortet. ich hoffe, ihr versteht meine worte in der tiefe, wie sie geschrieben sind und könnt mir noch einige anregungen und ratschläge erteilen.

lg

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eckbank
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 16:25

nochmals, ich möchte mich für eure anregungen herzlich bedanken. ich konnte grad nicht im detail auf jede anregung eingehen, weil ich vorher meine position nochmal darstellen wollte.

hier nochmal im detail auf eure anregungen:

zu Gothika:
finde es recht lustig, dass du das sonnengeflecht ansprichst, da habe ich extreme schmerzen, wenn ich "unbewusst" werde. aber mit diesem schmerz, der klar und tief ist kann ich bisher gut umgehen.
ich denke das dieser schmerz, ein sehr alter schmerz ist, der von beginn an in uns steht, wenn wir ihn nicht überdecken.
ich werde auch demnächst eine vt beginnen. bisher war es schwierig eine richtige therapeutische begleitung zu bekommen, weil man mich vornehmlich mit medis vollstopft.

zu igel:
ja, das passiert,wenn menschen, die nicht stabil sind zb. zen machen. das weiss ich jetzt auch, weil das eine praxis der letzten woche war. da werden psychotische wirkungen frei. wobei aber die frage interssant ist, warum?
bisher bin ich nicht mal wirklich in meditation gegangen, ich war nur beschäftigt mit dem hier und jetzt, dh, mit dem gegenwärtig sein, das hat leider schon genüngt.
leider hatte ich bisher mit meiner umwelt, ärzten, therapeuten, psychologen und auch spirtuellen lehrern wenig lohnenswertes erfahren. was wesentlich ist wusste ich bereits, ansonsten kam von allen seiten : "hr. s. sie sind ein hochreflektierter psychotiker und meistern ihre sachen sehr gut".

zu meereszauber:
gute kurse zu finden ist recht schwierig. bisher musste ich auch in der richtung nicht viel besuchen. ich kann mir viel selber beibringen. den einzigen kurs, den ich bisher besucht habe, dass war chi qong und da war ich extrem mit neuroleptika zugetrönt, wobei ich aber sagen muss, dass das sehr wohltuend war.
atemübungen und achtsamkeitübungen mache ich eigentlich recht viel, dabei mag ich "das wunder des bewussten atmens" von thich nhat hanh, wobei sagen muss, dass ich selbst dort aufpassen muss, wegen einer aufkommenden psychose.
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Meereszauber
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 16:48

Hallo Eckbank,
atemübungen und achtsamkeitübungen mache ich eigentlich recht viel, dabei mag ich "das wunder des bewussten atmens" von thich nhat hanh, wobei sagen muss, dass ich selbst dort aufpassen muss
na, so ein "Zufall" , ich lese auch gerade ein Buch Thich Nhat Hanh .
Stimmt, es ist nicht gerade einfach, passende Kurse (auch im Sinn von seriös!) zu finden. Ich habe mit Mitte 20 mehrere Yoga-Kurse gemacht, die von einer bodenständigen Yoga-Lehrerin geleitet wurden.
Meditation hängt bei mir direkt mit meiner Weltanschauung zusammen, ich befassen mich seit einem Asienaufenthalt (1987/88) über 20 Jahren mit Buddhismus und bekenne mich auch offiziell dazu, wobei ich meine Weltanschauung weitestgehend "aussen vor" lasse, wenn ich in einen Dialog trete.
Hier passt es gerade zum Thema "Meditation", daher mein "Outing".

Ich finde es übrigens bezeichnend, wie gut Du Deine eigenen Grenzen kennst - ich habe selbst im näheren Umfeld Menschen, die an einer Psychose/Persönlichkeitsstörung leiden. Eine Frau, mit der ich in einer gewissen Art und Weise "zusammenarbeite" ist jetzt erst im Alter von Ende 40 ansatzweise krankheitseinsichtig geworden und beginnt jetzt, sich therapeutische Unterstützung zu holen - vom Grenzen erkennen ist sie noch weit entfernt, sie fängt jetzt erst langsam an, zu akzeptieren.......aber es ist ein Beginn.

Ich wünsche Dir viel Kraft weiterhin für Deinen Weg!
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Beitrag Mi., 10.09.2008, 18:00

eckbank hat geschrieben:zu Gothika:
finde es recht lustig, dass du das sonnengeflecht ansprichst, da habe ich extreme schmerzen, wenn ich "unbewusst" werde. aber mit diesem schmerz, der klar und tief ist kann ich bisher gut umgehen.
ich denke das dieser schmerz, ein sehr alter schmerz ist, der von beginn an in uns steht, wenn wir ihn nicht überdecken.
Hach! Das dachte ich mir. Aber Du sollst nicht lernen mit dem Schmerz umzugehen, Du sollst ihn auflösen. Und schon gar nicht sollst Du ihn "überdecken". Du glaubst, es ginge jedem so? Nein. Wohl nicht. Vielleicht ist genau das dein Problem: Du arbeitest nicht an einer Lösung, sondern nur einem Erdulden und Überdecken. Im Moment.

Reine Spekulation: Ich vermute mal, mit deinem bisherigen Weg und Medikamenten hast Du vor allem eines betäubt: Deinen Willen. Und das wird man zwar gesellschaftsfähiger. Für wahr. Man sollte meinen, man könne sich drüber freuen. Aber dann folgt so etwas wie eine Depression...

Tut mir Leid: So funktioniert es leider nur mal nicht. Nicht überdecken! Sondern lösen!

Ähnlich wie Du über deine Schübe schriebst. Ich verstehe genau was Du meinst, aber es geht nicht darum dass ICH dabei auszuschalten auf dass es kein Schaden nimmt. Es geht darum das ICH zu stabilisieren.

Übrigens: Wenn ein sehr eingerostes, unteraktives Chakra plötzlich stark stimuliert wird, ja, dann tut dies auch körperlich sehr weh...

Sorry, ich muss gerade schmunzeln, weil Du mich ein wenig an mich selbst erinnerst. Ich hatte auch schon oft festgefahrene Probleme, rackerte mich mit allen möglichen Meditationen und alternativen Methoden ab, und kam doch nicht von der Stelle, konnte den Schmerz allerhöchsten betäuben, weil ich glaubte, dass müsse halt so sein. Am Ende waren es dann nur ein oder zwei nahezu profane Denkfehler... und dann war der Knoten endlich geplatzt.

Ansonsten möchte ich meinen beiden Vorredner noch einmal zustimmen und auf die Gefahren verweisen. Sie haben es ein wenig besser ausgedrückt ist, wieso etwas zu Depersonalisierung und mehr Psychosen führen kann. Kann aber nicht muss. Auf jeden Fall nicht ohne begleitenede, stützende Therapie.

Ich kenne aber das selbe Problem wie Du. Auch ich brauche beide Wege, ansonsten verliere ich den Sinn weil mir alles so fade und so oberflächlich erscheint und eine innere Leere macht sich breit. Deswegen betonte ich ja, dass meine Empfehlung nur ausschließlich dann gilt, wenn Du bereits auf diesem Weg bist...

LG,
Gothika

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Beitrag Mi., 10.09.2008, 19:37

hallo meereszauber,
wie du habe ich auch sehr viel tiefes und weitreichendes im buddhistischen schriften gefunden. letzlich bin ich dann vor langer zeit am tao te tsching von laotze hängengeblieben, dass ich bis heute 100te mal gelesen habe.
wobei aber noch sagen muss, um so bewusster ich wurde, um so klarer erkannte ich, dass auch in christlichen und islamischen bzw. suffischen schriften die wahrheit gefunden werden kann. es unterscheiden sich nur die darstellungen, aber nie die "göttlichkeit" des seins dahinter.
ich würde dir jetzt - die kraft der gegenwart sehr ans herz legen. es ist eine etwas andere darstellung, aber diese wird schlicht mit großer kraft vorgetragen. (er lehnt sich an nichts neues an sondern entdeckt wahrheiten des buddismus und anderer kulturen auf)

die selbstwahrnehmung, war bei mir immer schon gegenwärtig, ich wusste in jedem akut psychotischen schub, waren 2, dass das ein zustand ist, der nicht meiner ist. ich habe auch sehr lange nur mit der klassischen medizin gearbeitet, eine äußere struktur aufgebaut und habe auf jegliche meditation verzichtet, weil es risiken birgt. doch nach einem jahrzehnt und nach einem freiwilligen aufenthalt in einer klinik, wegen stimmungsschwankungen, bin ich wiedermal jäh von dieser medizin und deren diagnosewillkür enttäuscht worden. darum bemühe ich mich jetzt wieder selber etwas licht in die sache zu bringen. ich habe natürlich medikamente im haus und die letzten 10 jahre wusste ich auch immer wann ich sie nehmen muss. darum denke ich auch, dass das risiko abschätzbar ist.

danke für deinen betrag.


hallo gothika,
ja du hattest recht mit dem schmerz. doch ich sagte, ich empfinde ihn nur wenn ich "unbewusst" bin, dh, wenn ich aus der zeit trete, wenn ich nicht gegenwärtig bin. wenn ich zurück in den zustand der denken zeit, der vergangenheit und zukunft trete ist er in mir. wobei ich diesem zustand meinen schmerz betrachte, das löst ihn dann auch auf.
die überdeckung von der ich sprach ist nicht meine. ich sprach von den menschen, die auch diesen schmerz empfinden und "unbewusst" reagieren, indem sie ihn mit ablenkung, alkohol und anderen suchtmittel überdecken.

als ich jahre keine medikamente nahm, hatte ich genügend ablenkung durch arbeit und meine gedanken der ablenkung, doch diese gedanken und einstellung dem leben gegenüber lösten depressionen und überempfindlichkeiten des gemüts aus, darum trauere ich diesem nicht besonders nach, wenn sie verschwunden wären.
jetzt noch zum kern der sache, wenn ich einfach das leben betrachte, wie es ist, dh, gegenwärtig auf das leben schaue und höre und rieche, dann werde ich vom leben mit einer tiefen freunde empfangen.
doch wenn ich diese gegenwärtigkeit zu lange betreibe, weckt sie eine übernatürliche wachheit aus und das ist schon psychose. ich wollte das nochmal beschreiben, weil es für mich wichtig ist.
du schreibst noch das "ich" stabilisieren, welches "ich" meins du da.
die meisten menschen kennen da nur ihr konstruiertes "ich", ein gedankliches "ich", ein "ich" das ständig unterhalten werden will, das für mich aber das trennende darstellt zwischen deinem wahren selbst und dem ewigen sein. das wird hier schon etwas schwieriger mit worten zu beschreiben.

ich muss gestehen, dass ich mit chakrenarbeit wenig erfahrung habe, bis jetzt hab ich nur festgestellt, dass wenn ich mein sonnengeflecht mal massiere auch die schmerzhaftigkeit verschwindet. wobei das keine endgültige wahrheit ist, nur eine kleine erfahrung, die mir mal einfiel, als ich neugierig war.

was ich nochmal deutlich sagen muss, ich habe medis im haus, ich war bis jetzt immer in der lage, wenn ich zb. stress, druck, schlaflosigkeit hatte, diese medis auch zu nehmen.
ganz ehrlich, eine psychose einfach zum spass zu erleben ist nicht wirklich mein verlangen, aber ich würde schon gern etwas hinter dieses phänomen zublicken. ich denke grundsätzlich davon aus, dass das nicht nur eine künstliche laune der psychatrie ist, das nur dazu da ist, die neuroleptikaproduktion zu erhöhen.
ich denke eben, dass auch psychose einsehbar werden kann und dann eine neue sicht sein kann.

nochmals danke für eure beiträge. ich hoffe, ich kann durch die worte, die ich verwende auch etwas von dem geist mitteilen, den ich verspüre.

lg

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Beitrag Mi., 10.09.2008, 21:00

die meisten menschen kennen da nur ihr konstruiertes "ich", ein gedankliches "ich", ein "ich" das ständig unterhalten werden will, das für mich aber das trennende darstellt zwischen deinem wahren selbst und dem ewigen sein. das wird hier schon etwas schwieriger mit worten zu beschreiben.
Ja, mit dem Thema habe ich mich auch zusammengefasst. In der Tat ist es eine sehr gewichtige Frage, was ein "ICH" überhaupt ist. Und was ein "wahres Selbst" ist. Diesen Problem habe ich mich auch lange gewidmet. Der Punkt über den ich nicht hinweg kam bezeichnete ich ganz 2 Jahre lang wie folgt, und irgendwie konnte keiner verstehen, was ich damit meinte:

"Wenn ICH nur eine Illusion ist, wer bist dann DU?"

Und später begriff ich, dass auch das "wahre Selbst" nur eine Illusion ist. Das eine durch das andere zu ersetzen, bringt nicht viel.

Der Weg der Ich-Auflösung ist sicherlich recht budhistisch angehaucht. Wenn dies deine Richtung ist, solltest Du Dich möglicherweise in eine entsprechende Gruppe begeben... unter Gleichgesinnte, die auch stützen. In solchen Mediationsgruppen und budhistischen Tempeln (in vielen Großstädten etc.) gibt es feste Regeln. Und die haben ihren Sinn. Nämlich zu stabilisieren, eben gerade weil es ansonsten ein ganz schönes Chaos gibt, wenn man mal munter an der Auflösugn der Ich-Begrenztheit herumexpiermentiert.

Man kommt eben nicht so schnell ins kleine Nirvana. Unterwegs sind viele, viele Stolperfallen und Abgründe zu überwinden. Und alleine und vor allem in kurzer Zeit ist da nicht viel zu machen. Deswegen gibt es Regeln wie tägliche Rituale, die einen auf den Weg stützen.

Was Du mir zu suchen scheinst ist eine Abkürzung. Tut mir Leid. Die gibt es nicht.

LG,
G.

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Meereszauber
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 21:23

Hallo Eckbank und Gothika,

hier möchte ich unbedingt Gothika's Worte unterstreichen.
Den Dharma mal soweit "aussen vor" gelassen (da bitte wirklich nur "richtige" buddhistische Lehrer fragen - ich bin "nur Übende") - aber ich kann berichten, dass psychische Stabilität bei seriösen (!) buddh. Gruppen sowas wie Grundvoraussetzung sein kann (auch wenn es eben genau um das Thema "Ich"losigkeit geht - das ist unglaublich schwer zu beschreiben).

Von dem was ich mitbekommen habe, empfehlen seriöse Gruppen lieber erst mal einen guten "weltlichen" Therapeuten, bevor man sich auf tiefere Praktiken einlässt.

Ich kann von mir sagen:
ich bin ein psychisch stabiler Mensch - aber "trotz allem" bin ich selbst als praktizierende Buddhistin vorsichtig mit dem Praktizieren.
Lieber nehme ich mich zurück, als dass ich zu wagemutig "vorstosse". Was kommt, das kommt....was (im Moment) nicht kommt, das kommt (im Moment) eben nicht.

Am allerwichtigsten ist erst mal eine stabile Selbstakzeptanz, bevor man sich mit dem "Selbst" auseinandersetzt.


Ich kann mit vielen "aussergewöhnlichen" Situationen umgehen und ich bin ein reflektierter Mensch...trotzdem hole ich mir im "Zweifelsfall" lieber einen Rat von meinem Dharmalehrer, bevor ich mich "zu weit aus dem Fenster lehne".
Es hat tatsächlich schon Fälle gegeben, in denen Praktizierende in der Psychiatrie gelandet sind, weil sie auf einmal nicht mehr wussten "wer" sie sind und dann Wahnvorstellungen bekommen haben.

Wie gesagt:
ich lebe meinen Glauben. Ich habe mich 17 Jahre damit beschäftigt, bevor ich mich einer Dharmagruppe angeschlossen habe. Ich erlebe ihn als eigenständigen und selbstverantwortlichen Glauben - von daher mein "Rat", den ich Dir -Eckbank- wirklich (ohne "Besserwisserei" - ich hoffe, das kommt jetzt nicht so rüber, es ist wahnsinnig schwer, das im Net zu vermitteln und ich bin gerade auch recht müde und hoffe, ich finde noch passende Worte) ans Herz legen möchte:

langsam, langsam, langsam - mit Bedacht, offenen Augen und auch Akzeptanz Deiner eigenen momentanigen Grenzen.
Herzliche Grüße
Meereszauber





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Beitrag Mi., 10.09.2008, 21:48

hallo gothika,
zuerst muss ich dir sagen, dass ich ein erfülltes leben führen möchte.
das muss keine großen wahrheiten über das leben enthalten, das muss kein nirvana sein und auch keine entgültige auflösung meiner existens sein. es sollte nur gut lebbar sein.

das thema mit der ich-auflösung, mit höhrem bewusstsein waren schon mal teil meines lebens ohne das ich das wollte. wie das passierte kann ich dir auch erzählen, wenns dich interessiert.

wie ich zugeben muss ist das ein etwas schwieriges thema. ich bin mir nicht sicher, wie interessant das für andere ist.

ich denke nur, das mediation möglich sein sollte. du sprichst buddistische zentren an. vor meiner psychosezeit war ich längere zeit in einem zen-buddistischen zentrum. das erste was sie gefragt haben ist, wenn wir länger sazen geübt haben, ob jemand psychische probleme hat. wenn ja, wurde empfohlen sofort das sazen zu beenden, weil es aus deren erfahrung zu "auszucker" fürt.
damals musste ich mir um diesen punkt keine gedanken machen, weil ich keinen so schwerwiegenden defekt hatte. heute muss ich mir darum gedanken machen.
ansonsten wurden leuten mit psychischen problemen empfohlen einfach weniger oder nichts zu machen.
das ist meine erfahrung. ich habe bisher noch mit keinem spirituellen lehrer zu tun gehabt, der dieses gebot der gefahr überschreiten konnte und einen anderen weg angeboten hätte.

das mal soweit.

eines muss ich dir noch schreiben. das reizt mich furchbar. der weg in die "erleuchtung" oder ins "erwachte bewusstsein" muss nicht lang sein.

lg

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Beitrag Mi., 10.09.2008, 22:06

hallo meereszauber,
du hast vollkommen recht. ich werde mir die langsamkeit und vorsichtigkeit zum vorbild machen.
schließlich habe ich ja noch ein ganzes leben vor mir.*lächelt.

die erfahrung mit psychischen gesundheit in buddistischen gruppen habe ich vor jahren selbst gemacht.
da wurde oftmals diese warnung ausgegeben, weil es schweren bewusstseinstörungen kommen kann.

ich werde vorsichtig sein. werde meine vt mal beginnen und dann sehen was mit mir geschiet.

so, danke für deinen betrag. empfinde es sehr bereichernt auch dieses thema der spiritualität und des seins mal in diesem forum angesprochen zu haben.

auch an gothika nochmals ein dankeschön für dieses gespräch.

lg

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Beitrag Do., 11.09.2008, 20:09

Hallo zusammen,
der rat mit der langsamkeit kam etwas zu spät.
gestern hatte ich eine schwere transpersonale episode mit anschließender todesagst. ich kam zwar damit zurecht und habe auch medikamten genommen, aber es war ein recht starker schock, den ich heute aber wieder recht gelassen entgegen sehe.

hier waren die ratschläge wohl richtig das ganze langsam anzugehen, wobei ich es nicht wirklich schnell angegangen bin. das gehört wieder zum ist meiner psychischen instabilität aus der ich lernen kann und muss.

ich werde jetzt einige tage der ruhe einlegen und mir diese veränderte lage von neuem ansehen.

lg

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Beitrag Mo., 15.09.2008, 12:21

so nach einigen tagen der ruhe, melde ich mich wieder zu wort.
es geht mir soweit gut. die unruhigen psychotischen schwünge sind wieder verebbt.

als absicherung hab ich auch etwas mehr neuro´s verwendet. der psychotische zustand ist nicht wirklich brauchbar, wenn man nach ruhe strebt. wobei ich aber etwas frustiert bin, weil es schlagartig psychotisch wird, wenn ich versuche bewusstheit zu erlangen. ich komme mir in dem "alltagsbewusstsein" gefangen vor. eine niedrige bewusstheit, die nur schmerz, unruhe, lusthaftig und schwach ist. in diesem zustand bin ich eine leere hülle, die allzu weit vom leben entfernt ist. die ständig nur nach konsum bettelt.
trotzdem muss ich dieser bleiben, weil sie sicherheit bietet gegenüber dem psychotikum.

wie lange das sein wird weiß ich noch nicht. aber ich werde wieder danach streben und aufsteigen.

lg

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