Traumdeutung
Traumdeutung
anschließend an den thread "frage zu therapiemethoden" habe ich mir die ratschläge zu herzen genommen und mich von meinem gefühl leiten lassen. ich habe letztlich der sympathie den vorrang gegeben. jetzt stehe ich aber noch vor einem letzte problem. die auswahl hat sich auf zwei sehr sympathische therapeuten reduziert, mit beiden könnte ich gut arbeiten.
aber wieder: sie haben völlig unterschiedliche methoden. die eine klientenzentriert, der andere analytiker nach jung (nicht der eigenartige mit dem "uterus"). was mich so verwirrt, ist ihre völlig unterschiedliche herangehensweise. die klientenzentrierte thera sagt eher wenig und wollte sich in den ersten beiden gesprächen erstmal über meine kindheit, freunde, beziehungen etc erkundigen. der analytische thera hat weniger konkret nachgefragt, aber einzelne punkte herausgegriffen und interessant analysiert.
eigentlich hat mir die klientenzentrierte gut gefallen, weil ich das gefühl hatte, sie will wirklich schritt für schritt ein vollständiges bild gewinnen. aber ich fand es etwas verwirrend, dass sie so wenig sagt. auf der anderen seite hat der analytiker sehr "starke" deutungen über meine letzte beziehung gebracht. die fand ich zum teil gut, zum teil war ich mir nicht sicher. und daran entzündet sich die frage: ich weiß nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist, ich komme nicht dahinter, wie "wissenschaftlich" jung wirklich ist.
dasselbe gilt für einen traum, den ich beiden geschildert habe. war wirklich ein sehr arger traum (ein zimmer mit hüfthohem blut, gedärme, leichenteile, kannibalismus). während die eine thera (die noch dazu psychologie studiert hat, was ich positiv finde) nur meinte, in psychischen krisen träumt man eben mehr und außergewöhnlicher, hat der analytiker gemeint, er findet den traum äußerst bedenklich und besorgniserregend. er hat auch eine sehr interessante interpretation gebracht und das ganze mit meiner letzten beziehung in zusammenhang gebracht. aber mit seiner sorge hat er mir auch ziemliche angst eingejagt.
und jetzt bin ich kurz vor der entscheidung (hatte mit beiden schon zwei gespräche) sehr unentschlossen, nachdem es für mich schon schwer war, diese beiden aus mehreren erstgesprächen herauszukristallisieren. einerseits gefällt mir die frau, da sie sehr "down to earth" vorgeht. andererseits finde ich den analytiker sehr faszinierend, weil er eben so abgehobene interpretationen und zusammenhänge bringt. dh langfristig gesehen finde ich die ganze sache mit "unbewusstem selbst", das man freilegen kann, irrsinnig spannend und denke, man kommt da wirklich auf sachen, die man sonst nie erfährt. dafür weiß ich aber nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist. bei der frau finde ich es eben gut, dass sie weniger "vielversprechend" ist, sondern ihre methode sich von allzu radikalen zusammenhängen fernhält. ist irgendwie mehr klassische psychologie und hemdsärmelige arbeit an einem problem. die andere methode gibt einem das gefühl, dass man die spannendsten erfahrungen machen kann, aber irgendwie ist man sehr darauf angewiesen, dass man die deutungen des analytikers einfach glauben muss.
deswegen wollte ich fragen, was ihr so von traumdeutung haltet. ist das fundiert oder gibts da wirklich einen übergroßen spielraum? irgendwie erscheinen mir fast alle tiefenpsychologischen sachen auf sehr viel "glauben" zu basieren, während die klientenzentrierte sache empirisch gut abgesichert ist. während sie sachen normaler deutet, arbeitet der analytiker mit starken metaphern. außerdem hat mir der analytiker einen schrecken eingejagt...
was ist eure erfahrung mit traumdeutung und analytischen verfahren und interpretationen?
aber wieder: sie haben völlig unterschiedliche methoden. die eine klientenzentriert, der andere analytiker nach jung (nicht der eigenartige mit dem "uterus"). was mich so verwirrt, ist ihre völlig unterschiedliche herangehensweise. die klientenzentrierte thera sagt eher wenig und wollte sich in den ersten beiden gesprächen erstmal über meine kindheit, freunde, beziehungen etc erkundigen. der analytische thera hat weniger konkret nachgefragt, aber einzelne punkte herausgegriffen und interessant analysiert.
eigentlich hat mir die klientenzentrierte gut gefallen, weil ich das gefühl hatte, sie will wirklich schritt für schritt ein vollständiges bild gewinnen. aber ich fand es etwas verwirrend, dass sie so wenig sagt. auf der anderen seite hat der analytiker sehr "starke" deutungen über meine letzte beziehung gebracht. die fand ich zum teil gut, zum teil war ich mir nicht sicher. und daran entzündet sich die frage: ich weiß nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist, ich komme nicht dahinter, wie "wissenschaftlich" jung wirklich ist.
dasselbe gilt für einen traum, den ich beiden geschildert habe. war wirklich ein sehr arger traum (ein zimmer mit hüfthohem blut, gedärme, leichenteile, kannibalismus). während die eine thera (die noch dazu psychologie studiert hat, was ich positiv finde) nur meinte, in psychischen krisen träumt man eben mehr und außergewöhnlicher, hat der analytiker gemeint, er findet den traum äußerst bedenklich und besorgniserregend. er hat auch eine sehr interessante interpretation gebracht und das ganze mit meiner letzten beziehung in zusammenhang gebracht. aber mit seiner sorge hat er mir auch ziemliche angst eingejagt.
und jetzt bin ich kurz vor der entscheidung (hatte mit beiden schon zwei gespräche) sehr unentschlossen, nachdem es für mich schon schwer war, diese beiden aus mehreren erstgesprächen herauszukristallisieren. einerseits gefällt mir die frau, da sie sehr "down to earth" vorgeht. andererseits finde ich den analytiker sehr faszinierend, weil er eben so abgehobene interpretationen und zusammenhänge bringt. dh langfristig gesehen finde ich die ganze sache mit "unbewusstem selbst", das man freilegen kann, irrsinnig spannend und denke, man kommt da wirklich auf sachen, die man sonst nie erfährt. dafür weiß ich aber nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist. bei der frau finde ich es eben gut, dass sie weniger "vielversprechend" ist, sondern ihre methode sich von allzu radikalen zusammenhängen fernhält. ist irgendwie mehr klassische psychologie und hemdsärmelige arbeit an einem problem. die andere methode gibt einem das gefühl, dass man die spannendsten erfahrungen machen kann, aber irgendwie ist man sehr darauf angewiesen, dass man die deutungen des analytikers einfach glauben muss.
deswegen wollte ich fragen, was ihr so von traumdeutung haltet. ist das fundiert oder gibts da wirklich einen übergroßen spielraum? irgendwie erscheinen mir fast alle tiefenpsychologischen sachen auf sehr viel "glauben" zu basieren, während die klientenzentrierte sache empirisch gut abgesichert ist. während sie sachen normaler deutet, arbeitet der analytiker mit starken metaphern. außerdem hat mir der analytiker einen schrecken eingejagt...
was ist eure erfahrung mit traumdeutung und analytischen verfahren und interpretationen?
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Hallo Max,
Mich hat diese Traumdeutung in einen schweren Konflikt gebracht zwischen der Tatsache, was für ein Mensch ich wirklich bin und was meine Analytikerin andererseits auf der Basis meiner Träume in mich hineininterpretiert hat.
Ich habe anfangs geglaubt, Träume seien Botschaften des Unterbewusstseins" und habe den Interpretationen meiner Analytikerin geglaubt, bis ich merkte, dass diese ganze Traumdeutung völlig an der Realität vorbei geht und nichts anderes als Interpretation ist.
Die Traumdeutung ist fernab von einer wissenschaftlichen Methode. Sie ist nicht wissenschaftlich fundiert. Es gibt z.B. keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass eine Schlange im Traum ein Penis symbolisiert - wie man mir eingeredet hat und voraus die tollsten Geschichten gebastelt wurde, was ich alles erlebt (und natürlich verdrängt) haben soll.
Ich habe das so erlebt, wie du es beschreibst: "agehoben".
Das ich meine Erfahrung. Andere hier haben andere Erfahrungen gemacht und bewerten die Traumdeutung anders.
Wenn du dich auf diese Therapie einlassen möchtest, dann - mein Tipp - schau, was wirklich auf dich zutrifft und was Interpretation ist.
Gruß
Jenny
Meine Erfahrung mit der Traumdeutung ist, dass sie völlig an der Realität vorbeiging. Es wurden Dinge in meine Träume reininterpretiert, die in Wahrheit nie passiert sind. Über diese ganze Traumdeutung wurden mir zum einen falsche Erinnerungen suggeriert und ich wurde zum anderen zu einem Menschen gemacht, der ich in Wahrheit gar nicht bin.was ist eure erfahrung mit traumdeutung und analytischen verfahren und interpretationen?
Mich hat diese Traumdeutung in einen schweren Konflikt gebracht zwischen der Tatsache, was für ein Mensch ich wirklich bin und was meine Analytikerin andererseits auf der Basis meiner Träume in mich hineininterpretiert hat.
Ich habe anfangs geglaubt, Träume seien Botschaften des Unterbewusstseins" und habe den Interpretationen meiner Analytikerin geglaubt, bis ich merkte, dass diese ganze Traumdeutung völlig an der Realität vorbei geht und nichts anderes als Interpretation ist.
Die Traumdeutung ist fernab von einer wissenschaftlichen Methode. Sie ist nicht wissenschaftlich fundiert. Es gibt z.B. keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass eine Schlange im Traum ein Penis symbolisiert - wie man mir eingeredet hat und voraus die tollsten Geschichten gebastelt wurde, was ich alles erlebt (und natürlich verdrängt) haben soll.
Ich habe das so erlebt, wie du es beschreibst: "agehoben".
Das ich meine Erfahrung. Andere hier haben andere Erfahrungen gemacht und bewerten die Traumdeutung anders.
Wenn du dich auf diese Therapie einlassen möchtest, dann - mein Tipp - schau, was wirklich auf dich zutrifft und was Interpretation ist.
Gruß
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Max,
hängt die Entscheidung nicht auch ein wenig an der Zeit, die Du für eine Therapie aufrbingen willst? Hast Du denn mit beiden auch über den zeitlichen Rahmen der Therapie gesprochen? Wärst Du denn auch zeitlich bereit für eine ANalyse, sofern sie mehrmals wöchentlich stattfindet?
Es gab im Forum schon ziemlich heftige Disskussionen zum Thema Wissenschaftlichkeit. Ich halte diese Diskussionen nur zum Teil für berechtigt, denn sie sind extrem ideologisch aufgeladen. Ich fasse mich daher kurz: Würden die Krankenkassen in Deutschland Psychoanalyse seit merheren Jahrzehnten als Heilmethode hoch finanzieren, wennn sie "unwissenschaftlich" wäre?
Es gibt, entgegen anderslautenen Behauptungen, neue wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit analytischer Psychotherapie. Die kannst Du im Netz finden.
Zur Traumdeutung: In einer Anaylse bist Du frei, Dir vor allem selbst Gedanken über Deine Träume zu machen. Und Du hast uns nicht geschrieben, ob Du nicht selbst erschrocken über Deinen heftigen Traum bist?! Wenn Du nicht in gewisser Weise selbst an dem Traum "arbeiten" würdest, wäre er Dir wohl auch nicht wichtig genug gewesen, um beiden darüber zu erzählen. Aber selbst, wenn Du das für Dich nicht nachempfinden könntest, DU entscheidest über Deutungen und Interpretationen, nicht der Analytiker. Was nützt dessen Arbeit, wenn Du nicht selbst die Ansätze erkennst? Und die Deutungen haben ja bei Dir einen gewissen Wiederhall gefunden..
Gruß, D.
hängt die Entscheidung nicht auch ein wenig an der Zeit, die Du für eine Therapie aufrbingen willst? Hast Du denn mit beiden auch über den zeitlichen Rahmen der Therapie gesprochen? Wärst Du denn auch zeitlich bereit für eine ANalyse, sofern sie mehrmals wöchentlich stattfindet?
Wäre denn das ein Entscheidungskriterium, dass Du es ganz "wissenschaftlich" haben möchtest, und alles gut abgesichert ist?Max78 hat geschrieben:ich weiß nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist, ich komme nicht dahinter, wie "wissenschaftlich" jung wirklich ist.
irgendwie erscheinen mir fast alle tiefenpsychologischen sachen auf sehr viel "glauben" zu basieren, während die klientenzentrierte sache empirisch gut abgesichert ist. während sie sachen normaler deutet, arbeitet der analytiker mit starken metaphern. außerdem hat mir der analytiker einen schrecken eingejagt...
Es gab im Forum schon ziemlich heftige Disskussionen zum Thema Wissenschaftlichkeit. Ich halte diese Diskussionen nur zum Teil für berechtigt, denn sie sind extrem ideologisch aufgeladen. Ich fasse mich daher kurz: Würden die Krankenkassen in Deutschland Psychoanalyse seit merheren Jahrzehnten als Heilmethode hoch finanzieren, wennn sie "unwissenschaftlich" wäre?
Es gibt, entgegen anderslautenen Behauptungen, neue wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit analytischer Psychotherapie. Die kannst Du im Netz finden.
Zur Traumdeutung: In einer Anaylse bist Du frei, Dir vor allem selbst Gedanken über Deine Träume zu machen. Und Du hast uns nicht geschrieben, ob Du nicht selbst erschrocken über Deinen heftigen Traum bist?! Wenn Du nicht in gewisser Weise selbst an dem Traum "arbeiten" würdest, wäre er Dir wohl auch nicht wichtig genug gewesen, um beiden darüber zu erzählen. Aber selbst, wenn Du das für Dich nicht nachempfinden könntest, DU entscheidest über Deutungen und Interpretationen, nicht der Analytiker. Was nützt dessen Arbeit, wenn Du nicht selbst die Ansätze erkennst? Und die Deutungen haben ja bei Dir einen gewissen Wiederhall gefunden..
Gruß, D.
vielen dank für deinen bericht jenny doe! bei mir war es gar nicht so, dass er die sachen symbolisch gedeutet hat (penis=schlange), sondern er hat zb die zerfetzten körper direkt auf mich und meine psyche bezogen und die verschlungenen leichenteile auf einen verlust an abgegrenzter individualität und hat meine letzte beziehung damit gedeutet. mit symbolen wäre ich noch skeptischer gewesen. besonders weil ich im inet sachen gefunden habe, dass träume als aussagen über die zukunft gedeutet werden können - davon halte ich überhaupt nichts. aber so wars gsd nicht.
könntest du vielleicht einen link posten?
zumindest wäre erwiesene unwissenschaftlichkeit ein ausschlusskriterium.Wäre denn das ein Entscheidungskriterium, dass Du es ganz "wissenschaftlich" haben möchtest, und alles gut abgesichert ist?
das habe ich mir auch gedacht. aber wie anastasius im anderen thread geschrieben hat: die gut abgesicherte klientenzentrierte therapie wird nicht finanziert, das ist schon komisch.Würden die Krankenkassen in Deutschland Psychoanalyse seit merheren Jahrzehnten als Heilmethode hoch finanzieren, wennn sie "unwissenschaftlich" wäre?
ich suche wirklich schon seit tagen im netz und kann NICHTS brauchbares dazu finden, weder dafür noch dagegen. hab alles versucht: jung, analyt. psychologie, archetypen etcEs gibt, entgegen anderslautenen Behauptungen, neue wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit analytischer Psychotherapie. Die kannst Du im Netz finden.
könntest du vielleicht einen link posten?
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Ja gern:
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/23924/
http://www.dpv-psa.de/html/events/brosc ... chuere.pdf
http://www.psychotherapie.org/fachtext/EK_Frag.html
http://www.efpp.ch/psychotherapie_polit ... 202006.pdf
http://www.jung-institut-berlin.de/forschung.htm
Du findest noch mehr (falls Du dann noch kannst wenn Du "Psychoanalyse Wirksamkeit Studie" googelst.
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/23924/
http://www.dpv-psa.de/html/events/brosc ... chuere.pdf
http://www.psychotherapie.org/fachtext/EK_Frag.html
http://www.efpp.ch/psychotherapie_polit ... 202006.pdf
http://www.jung-institut-berlin.de/forschung.htm
Du findest noch mehr (falls Du dann noch kannst wenn Du "Psychoanalyse Wirksamkeit Studie" googelst.
Traumdeutung ist eine enorm hilfreiche Sache. Leider haben viele Theras das einfach nicht drauf. Lasst Euch bloß nicht davon abbringen auf Euer Unterbewusstsein zu hören.
Gruß
Whoopie
Gruß
Whoopie
hallo jenny doe,Jenny Doe hat geschrieben:Meine Erfahrung mit der Traumdeutung ist, dass sie völlig an der Realität vorbeiging. Es wurden Dinge in meine Träume reininterpretiert, die in Wahrheit nie passiert sind. Über diese ganze Traumdeutung wurden mir zum einen falsche Erinnerungen suggeriert und ich wurde zum anderen zu einem Menschen gemacht, der ich in Wahrheit gar nicht bin.
Jenny
ich finde es wirklich wichtig und gut dass du immer wieder darauf hinweist, dass man achtsam sein muß. manchmal denke ich mir: welch grottenschlechten therapeuten bist du nur begegnet!!
für mich sind meine träume eine große hilfe und bereicherung. meine thera interpretiert allerdings nichts hinein, sondern lässt mich meine antworten entdecken und finden.
da stellt sich für mich die frage: was ist real??? dass was ich sehe, höre, rieche (und bereits mein geruchssinn hat mich an der nase herumgeführt)?? ist real, was ich ausschließlich mit meinem verstand wahrnehme? ist real, nur das, was ich "beweisen" kann? mit den mitteln des verstandes?? ist nicht das ganze (er)leben "nur" interpretation?dass diese ganze Traumdeutung völlig an der Realität vorbei geht und nichts anderes als Interpretation ist.
mg
aditi
Hallo Max,
ich würde gerne Folgendes zu bedenken geben, was mir beim Lesen deines Beitrages so durch den Kopf ging:
Der "Erfolg" einer Therapie ist möglicherweise zu einem weitaus geringerem Teil auf die Methode zurückzuführen, als man so langläufig annimmt. Die Wirksamkeit ist sehr von der therapeutischen Beziehung abhängig, so zumindest meine Erfahrung. D.h. eben davon, wie man sich einlassen kann, ob man gedanklich folgen möchte oder kann, wie man diese Beziehung eben zu dem oder der gestaltet, die einem als Therapeutin oder Therapeut gegenüber sitzt. Das gilt sicherlich nicht allgemein und für jeden und jede, aber das war für mich immer der ausschlaggebende Punkt. Und auch der Bereich, der am meisten Veränderungen für mich ausgelöst hat.
Bei der Deutung von Träumen bin ich selbst sehr beeindruckt von dem, was C.G. Jung dazu sagt. Einerseits weist er immer wieder darauf hin, dass hauptsächlich der Träumer oder die Träumerin selbst die eigenen Träume deuten kann. Nur er oder sie können den Symbolgehalt der einzelnen Situationen, Figuren u.s.w. wirklich ganz erfassen.
Wenn man darin keine Übung hat, kann einem natürlich der Therapeut oder die Therapeutin auf die Sprünge helfen oder anstubsen, bzw. wenn einen die Therapeutin oder der Therapeut nach einer Weile gut kennt, kann er oder sie durchaus nahe an den eigenen Deutungen liegen. Aber so aus dem Stand...das finde ich eher zweifelhaft und finde, da sollte man zurückhaltender sein. Aber das ist meine sehr persönliche Meinung, die ich jetzt nicht durch irgendwas fachliches stützen kann.
Und der zweite Aspekt ist auch eigentlich das Nacherzählen einer These, die ich gelesen habe: Der Bereich des Unbewußten kann sehr viel mehr an täglichen Eindrücken abspeichern, als der Bereich dessen, was uns bewußt ist. Dieser riesige Speicher gibt in einer ganz eigenen Sprache und Symbolik das in ihm gespeicherte Wissen in Form von Träumen wieder ab. Wenn man lernt, diese eigene Sprache zu verstehen, erhält man über das hinaus, was man "bewußt weiss" wichtige Hinweise darauf, was in einem auf einer tieferen Ebene vorgeht.
Um mal ein Beispiel zu konstruieren: Ich fühle mich in meinem Alltagsbewußtsein eigentlich total fit und belastbar und arbeite deshalb auch total viel. Nachts träume ich aber immer von Situationen, in denen ich irgendwie schlapp mache. Dann kann es sein, dass ich einen Teil von mir vernachlässige, ohne dass ich darüber in meinem Handeln Klarheit zulasse. Z.B. esse ich schlecht, schlafe zu wenig, sehe meine Freunde kaum noch... "Mir" fällt das gar nicht auf, mein Unterbewußtsein kapiert das aber und gibt Signale. Und sowas gibt es natürlich auch noch in einer komplexeren Symbolik, die man so ohne Übung alleine nicht wirklich entschlüsseln kann...
Möchtest du eigentlich wissen oder fühlen?
Viele Grüße
Vetiver
ich würde gerne Folgendes zu bedenken geben, was mir beim Lesen deines Beitrages so durch den Kopf ging:
Der "Erfolg" einer Therapie ist möglicherweise zu einem weitaus geringerem Teil auf die Methode zurückzuführen, als man so langläufig annimmt. Die Wirksamkeit ist sehr von der therapeutischen Beziehung abhängig, so zumindest meine Erfahrung. D.h. eben davon, wie man sich einlassen kann, ob man gedanklich folgen möchte oder kann, wie man diese Beziehung eben zu dem oder der gestaltet, die einem als Therapeutin oder Therapeut gegenüber sitzt. Das gilt sicherlich nicht allgemein und für jeden und jede, aber das war für mich immer der ausschlaggebende Punkt. Und auch der Bereich, der am meisten Veränderungen für mich ausgelöst hat.
Bei der Deutung von Träumen bin ich selbst sehr beeindruckt von dem, was C.G. Jung dazu sagt. Einerseits weist er immer wieder darauf hin, dass hauptsächlich der Träumer oder die Träumerin selbst die eigenen Träume deuten kann. Nur er oder sie können den Symbolgehalt der einzelnen Situationen, Figuren u.s.w. wirklich ganz erfassen.
Wenn man darin keine Übung hat, kann einem natürlich der Therapeut oder die Therapeutin auf die Sprünge helfen oder anstubsen, bzw. wenn einen die Therapeutin oder der Therapeut nach einer Weile gut kennt, kann er oder sie durchaus nahe an den eigenen Deutungen liegen. Aber so aus dem Stand...das finde ich eher zweifelhaft und finde, da sollte man zurückhaltender sein. Aber das ist meine sehr persönliche Meinung, die ich jetzt nicht durch irgendwas fachliches stützen kann.
Und der zweite Aspekt ist auch eigentlich das Nacherzählen einer These, die ich gelesen habe: Der Bereich des Unbewußten kann sehr viel mehr an täglichen Eindrücken abspeichern, als der Bereich dessen, was uns bewußt ist. Dieser riesige Speicher gibt in einer ganz eigenen Sprache und Symbolik das in ihm gespeicherte Wissen in Form von Träumen wieder ab. Wenn man lernt, diese eigene Sprache zu verstehen, erhält man über das hinaus, was man "bewußt weiss" wichtige Hinweise darauf, was in einem auf einer tieferen Ebene vorgeht.
Um mal ein Beispiel zu konstruieren: Ich fühle mich in meinem Alltagsbewußtsein eigentlich total fit und belastbar und arbeite deshalb auch total viel. Nachts träume ich aber immer von Situationen, in denen ich irgendwie schlapp mache. Dann kann es sein, dass ich einen Teil von mir vernachlässige, ohne dass ich darüber in meinem Handeln Klarheit zulasse. Z.B. esse ich schlecht, schlafe zu wenig, sehe meine Freunde kaum noch... "Mir" fällt das gar nicht auf, mein Unterbewußtsein kapiert das aber und gibt Signale. Und sowas gibt es natürlich auch noch in einer komplexeren Symbolik, die man so ohne Übung alleine nicht wirklich entschlüsseln kann...
Möchtest du eigentlich wissen oder fühlen?
Viele Grüße
Vetiver
Hallo Max78,
ich sehe schon, dass dir die Entscheidungsfindung ein Problem ist. Trotzdem, sorry, schreibe ich mal einen etwas "lockereren" Beitrag.
Ich für meinen Teil sehe in klassichen psa. Theorien viel von einer Mythologie. Was ich nicht abwertend meine. Die Frage nach der Wissenschaftlichkeit (oder "Wahrheitswert") ist gut und schön, aber nicht unerheblich ist doch die pragmatische Frage, was man meint, dass es einem, als dieses besondere Individuum, das man ist, helfen könnte. Und darauf gibt es keine wissenschaftliche Antwort.
Max, viele Wege führen nach Rom!!!
Was mich interessieren würde, hast du mit den beiden über deine Entscheidungsprobleme gesprochen? Und wenn ja, was haben sie gesagt, wie reagiert?
Gruß
A.
ich sehe schon, dass dir die Entscheidungsfindung ein Problem ist. Trotzdem, sorry, schreibe ich mal einen etwas "lockereren" Beitrag.
Ich denke, das war, gerade für dich, ein gutes Vorgehen.Max78 hat geschrieben:. . . mich von meinem gefühl leiten lassen.
Pech aber auch, da hat dir der "böse" Zufall noch ein Folgeproblem aufgebürdet. Wäre nur eine(r) sympathisch gewesen, wär`s ja schon gelöst.Max78 hat geschrieben:jetzt stehe ich aber noch vor einem letzte problem. die auswahl hat sich auf zwei sehr sympathische therapeuten reduziert, mit beiden könnte ich gut arbeiten.
So ist das nun mal bei denen. Da "führst" du mehr, und es gibt kein so ausgeprägtes Gerüst von Vorannahmen/Paradigmen.Max78 hat geschrieben:die klientenzentrierte thera . . . aber ich fand es etwas verwirrend, dass sie so wenig sagt.
So ist da nun mal bei denen. Wie es scheint, Klasiker der alten Schule. Und schnell dazu auch noch.Max78 hat geschrieben:der analytische thera hat . . . einzelne punkte herausgegriffen und interessant analysiert. . . . hat der analytiker gemeint, er findet den traum äußerst bedenklich und besorgniserregend. er hat auch eine sehr interessante interpretation gebracht und das ganze mit meiner letzten beziehung in zusammenhang gebracht.
Da scheiden sich die Geister. Nicht zuletzt nach Religions-, äh ich meinte Schulzugehörigkeit.Max78 hat geschrieben:wie fundiert das ganze wirklich ist, ich komme nicht dahinter, wie "wissenschaftlich" jung wirklich ist.
*Laut-lach* Aber das wäre doch schon mal ein Entscheidungeskriterium. Möchtest du mit den Füßen auf der Erde bleiben oder abgehoben in den Untergrund?Max78 hat geschrieben:einerseits gefällt mir die frau, da sie sehr "down to earth" vorgeht. andererseits finde ich den analytiker sehr faszinierend, weil er eben so abgehobene interpretationen und zusammenhänge bringt.
Nö, wenn`s dir prinzipiell zusagt, du kannst auch nehmen, was du brauchst, was du für zutreffend hältst und sagen, der Rest ist Käse. Du kannst ihn auch widerlegen. Und wenn er gut ist, lässt er sich widerlegen!Max78 hat geschrieben:aber irgendwie ist man sehr darauf angewiesen, dass man die deutungen des analytikers einfach glauben muss.
Ich für meinen Teil sehe in klassichen psa. Theorien viel von einer Mythologie. Was ich nicht abwertend meine. Die Frage nach der Wissenschaftlichkeit (oder "Wahrheitswert") ist gut und schön, aber nicht unerheblich ist doch die pragmatische Frage, was man meint, dass es einem, als dieses besondere Individuum, das man ist, helfen könnte. Und darauf gibt es keine wissenschaftliche Antwort.
Max, viele Wege führen nach Rom!!!
Was mich interessieren würde, hast du mit den beiden über deine Entscheidungsprobleme gesprochen? Und wenn ja, was haben sie gesagt, wie reagiert?
Gruß
A.
Vetiver, die Frage ist genial!!! Sie scheint mir genau den entscheidenden Punkt bei Max78 zu treffen.Vetiver hat geschrieben: Möchtest du eigentlich wissen oder fühlen?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo Max,
wenn Du möchtest, kannst Du mir Deinen Traum mal schildern. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Traumdeutung und bisher hat es immer ganz gut geklappt. Geht natürlich nur, wenn Du offen dafür bist. Und das - die Offenheit - hat natürlich nichts mit Wissenschaft zutun, sondern mit Deiner eigenen Einstellung.
Gruß
Whoopie
wenn Du möchtest, kannst Du mir Deinen Traum mal schildern. Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Traumdeutung und bisher hat es immer ganz gut geklappt. Geht natürlich nur, wenn Du offen dafür bist. Und das - die Offenheit - hat natürlich nichts mit Wissenschaft zutun, sondern mit Deiner eigenen Einstellung.
Gruß
Whoopie
Hello. Ich halte nichts von einer direkten Interpretation eines Traumes ausgehend davon, was in diesem Traum alles "geschieht". Viel wichtiger ist doch, welche Bedeutung die einzelnen Komponenten/handlungen/beziehungen der elemte eines Traumes für mich haben während ich die Bilder erlebe.
Hielt es immer für ein Zuckerl, wenn mich meiner Therapeutin danach gefragt hat und ich von ausgewählten Träumen von mir erzählt habe. Weil ich mir gedacht habe, dass Analytiker doch dann voll abgehen - Freud-als-"Analytiker-Übervater"-Komplex?!!!. Jedenfalls war das Interesse und die Beteiligung Ihrerseits immer riesengroß, aber, erstaunlicherweise wie ich finde, hat Sie sich dabei - mit einer Außnahme - immer auf geniale Art mit mir auf die Gefühle konzentrieren wollen, die ich erlebt habe, während ich erzählte. Das war für Sie das eigentliche Substrat und Wichtige, überhaupt nicht dagegen: was die bewegten Bilder im Traum wohl so im Allgemeinen für einen Außenstehenden bedeuten könnten. (Wovor ich nur Angst hatte)
ä
Unterscheidet und trennt ihr eigentlich eure Träume in Kategorien auf? Ich würde z.B. von mir aus nur Träume erzählen, die ich entweder im Fieber, dissoziiert hatte oder als tiefen Albtraum erlebt habe, der mich auch noch in der Realität des Tages danach nachdenklich und beklommen macht. Am heftigsten, aber am nächsten bei mir erlebte ich als Kind immer Fieberträume. Und eigentlich nachdem die ausgestanden waren, auch die einzige Erleichterung und Beruhigung, die es sonst nicht gab in meinem Leben. Aber Träume, in denen ich mich irgendwie bewusst pervers und als Täter, z.B. sexueller Natur erlebe, die versuche ich niemals ernst zu nehmen und weit weg zu schieben, was auch immer klappt. Ich finde, sowas sollte man nicht zu ernst nehmen.
lg / tellmewhy
Hielt es immer für ein Zuckerl, wenn mich meiner Therapeutin danach gefragt hat und ich von ausgewählten Träumen von mir erzählt habe. Weil ich mir gedacht habe, dass Analytiker doch dann voll abgehen - Freud-als-"Analytiker-Übervater"-Komplex?!!!. Jedenfalls war das Interesse und die Beteiligung Ihrerseits immer riesengroß, aber, erstaunlicherweise wie ich finde, hat Sie sich dabei - mit einer Außnahme - immer auf geniale Art mit mir auf die Gefühle konzentrieren wollen, die ich erlebt habe, während ich erzählte. Das war für Sie das eigentliche Substrat und Wichtige, überhaupt nicht dagegen: was die bewegten Bilder im Traum wohl so im Allgemeinen für einen Außenstehenden bedeuten könnten. (Wovor ich nur Angst hatte)
ä
Unterscheidet und trennt ihr eigentlich eure Träume in Kategorien auf? Ich würde z.B. von mir aus nur Träume erzählen, die ich entweder im Fieber, dissoziiert hatte oder als tiefen Albtraum erlebt habe, der mich auch noch in der Realität des Tages danach nachdenklich und beklommen macht. Am heftigsten, aber am nächsten bei mir erlebte ich als Kind immer Fieberträume. Und eigentlich nachdem die ausgestanden waren, auch die einzige Erleichterung und Beruhigung, die es sonst nicht gab in meinem Leben. Aber Träume, in denen ich mich irgendwie bewusst pervers und als Täter, z.B. sexueller Natur erlebe, die versuche ich niemals ernst zu nehmen und weit weg zu schieben, was auch immer klappt. Ich finde, sowas sollte man nicht zu ernst nehmen.
lg / tellmewhy
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
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Also ich denke man sollte in Träume nicht zu viel reininterpretieren. Und schon garnicht jemandem Angst machen mit Traumdeutung.Max78 hat geschrieben: auf der anderen seite hat der analytiker sehr "starke" deutungen über meine letzte beziehung gebracht. die fand ich zum teil gut, zum teil war ich mir nicht sicher. und daran entzündet sich die frage: ich weiß nicht, wie fundiert das ganze wirklich ist, ich komme nicht dahinter, wie "wissenschaftlich" jung wirklich ist.
dasselbe gilt für einen traum, den ich beiden geschildert habe. war wirklich ein sehr arger traum (ein zimmer mit hüfthohem blut, gedärme, leichenteile, kannibalismus). während die eine thera (die noch dazu psychologie studiert hat, was ich positiv finde) nur meinte, in psychischen krisen träumt man eben mehr und außergewöhnlicher, hat der analytiker gemeint, er findet den traum äußerst bedenklich und besorgniserregend. er hat auch eine sehr interessante interpretation gebracht und das ganze mit meiner letzten beziehung in zusammenhang gebracht. aber mit seiner sorge hat er mir auch ziemliche angst eingejagt.
Ich deute meine Träume selbst, wenn man ein bischen ein Gefühl dafür bekommt was man in welchen Situationen träumt und welche Träume blosses weisses rauschen sind und welche wirklich was über einen selbst aussagen, dann kommt man am weitesten.
ich habe übrigens Träume mit Leichen immer in zuverlässig in Situationen in denen ich mich entweder selbst unter Druck setze oder in denen ich in "ungesunden" Abgründen von mir emotional feststecke. Ich nehme sie zur Kenntnis als Anzeiger für gewisse emotionale Zustände, es gibt ja sogar den Ausdruck "Leichen im Keller". Das sind sozusagen "Anzeigerträume" die auf korrespondierende Vorgänge in der eigenen Psyche hindeuten und es ist weder besorgniserregend oder äusserst bedenklich. Und rausfinden was da ganau in dir persönlch fault musst du eh immer noch, weil es gibt bei Träumen keine Standards die man auf alle Menschen anwenden kann.
Meine anderen Anzeigertraumthemen sind neben den Leichen noch Naturgewalten wie Stürme und Vulkanausbrüche und Pferde. Andere Leute haben vieleicht ganz andere Trauminhalte weil sie mit Gefühlslagen andere Dinge assoziieren.
Ich persönlich würde dir nicht raten, zu dem Traumheini zu gehen wenn er erstens die Deutungshoheit über deine Träume an sich reisst, da evtl eine Menge Mist reininterpretiert und dir damit zweitens auch noch Angst macht und Träume drittens generell so überbewertet, weil sooo wichtig ist das Thema Träume nun auch wieder nicht.
Mir wurde geraten, auf die Gefühle zu achten die die Träume auslösen. Lt. T´s ist das celebral-visuelle in den Träumen irrelevant.
Ich persönlich sehe das Zweite aber nicht so.
LG
Ich persönlich sehe das Zweite aber nicht so.
LG
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn
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