Keine Berufsunfähigkeitsversicherung nach Therapie?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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m_wol
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Keine Berufsunfähigkeitsversicherung nach Therapie?

Beitrag So., 31.08.2008, 16:20

Hallo Leute

Ab- und zu schaue ich noch ins Forum. Früher hatte ich einige Probleme - mit denen habe ich mir das Leben selbst schwer gemacht.
Nach einem Jahr unregelmässigen Sitzungen bei Psychotherapeutin (hoffe das Wort stimmt) hat sich meine persönliche Lebensqualität und meine Zufriedenheit mit mir selbst sehr verbessert.

Entsprechend gehe ich jetzt einige offene Punkte aus dem Leben an für die ich bislang keinen Kopf hatte.

Leider ist beim ersten Punkt gleich ein Problem aufgetreten -> Versicherungen - genauer gesagt die "BU" / Berufsunfähigkeit.

Der Versicherungsvertreter (ein ferner Bekannter) sagte mir mit einer Historie in solch einer Behandlung gibts keine Chancen das eine Versicherung mir hier ein BU anbieten würde.

Meine Frage hier also - gibt es Erfahrungen / Tipps die Ihr mir geben könnt zu dem Thema?
Gibt es hier keine Möglichkeit mich abzusichern? Gibt es Urteile oder Alternativen die helfen könnten?

Danke für jede Antwort

der m_wol

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F43_1
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 20:45

Stimmt so nicht!

Was stimmt:

Du müßtest dich entweder versichern OHNE mit AUSCHSCHLUSS dieser Krankheitsmerkmale oder immens hohe Summen als Beitrag leisten! Das lohnt sich dann wirklich nicht!
Immer Mensch bleiben!

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Stöpsel
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Beitrag Di., 02.09.2008, 21:35

Hallo,

dieses Thema beschäftigt mich auch sehr, zieht mich teilweise auch richtig runter.
Daher meine Frage:
F43_1 hat geschrieben: Du müßtest dich entweder versichern OHNE mit AUSCHSCHLUSS dieser Krankheitsmerkmale
Wie geht das? Kennst Du eine Versicherung, die das machen würde bzw. wie finde ich eine?
Ich hab mir das Buch über BU-Versicherungen der Verbraucherzentralen gekauft, da steht nur drin, daß psychische Erkrankungen oft (immer?) ein Hinderungsgrund für BU-Vers. sind. Denn wenn ich das einfach nur ausschließen könnte, würde mir das ja schon mal helfen. (ist zwar auch nicht so toll, aber besser als nix, ich kann froh sein, wenn ich überhaupt noch was kriege)

Ansonsten noch ein Strohhalm, an den ich mich klammere: Vor 1-2 Monaten stand in der Finanztest von Stiftung Warentest etwas über BU-Versicherungen. Unter anderem wurde eine Versicherung erwähnt, die in einem Tarif ausdrücklich psychische Erkrankungen ausschloß (bei allen Versicherten). In der Finanztest haben sie diese Versicherung deshalb explizit nicht empfohlen, weil psychische Erkrankungen eben so oft ein Grund sind für BU. Aber ich denke mir nun umgekehrt, wenn die Versicherung solche Erkrankungen ausschließt, dürfte es sie wohl auch nicht interessieren, wieviel Therapie man vorher schon gemacht hat.

Also, wenn da jemand noch ein paar Infos beisteuern könnte zur Problematik der BU-Versicherungen, wäre ich auch echt dankbar!

Viele Grüße

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 02.09.2008, 22:40

Hallo Stöpsel,

also ich habe eine BU mit Ausschluss psychischer Erkrankungen.
MIR sagte man, zu dem Zeitpunkt hatte ich meine erste Kurzzeittherapie hinter mir und das schon mehrere Jahre, dass sie in einigen Berufszweigen - wie zB alle Lehrer und alle künstlerischen Berufe - generell psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen ausschliessen würden. Darüber hinaus kommt es darauf an was du sonst hast/hattest. Warst du zB wegen Rückenbeschwerden in Behandlung kann das auch nochmal schwierig werden - entweder AUCH Ausschluss oder langwieriger Widerspruch wenn alles ärztlich bestätigt abgeheilt ist - hatte ich bei mir seinerzeit zb durchgesetzt.

Viel Glück wünscht

die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Stöpsel
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Beitrag Mi., 03.09.2008, 20:38

Hallo Miss_Understood,

danke für Deine Nachricht. Das beruhigt mich ja nun etwas. Kannst Du mir noch sagen, welche Versicherung/Tarif das bei Dir war? Gerne auch per PM.

Vielen Dank!

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waldecksucher
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Beitrag Mi., 10.09.2008, 11:03

also da kann ich ne menge zu sagen:

1. eine bu mit ausschluss einer psychischen erkrankung zu bekommen ist mehr als schwer denn menschen die mal psychisch krank waren bzw damit in behandlung, bekommen meistens keine da sie gefährdet sind sich das leben zu nehmen oder sich arbeitsunfähig zu werden.

2. seit dem (ich glaube) 1.08.08 wurde umgestellt und es somit alleine schon für einen gesunden menschen kaum noch möglich eine bu zu bekommen.

3. wenn du eine bu abschließen möchtest muss eine behandlungsfreie zeit von mindestens 5 jahren vorhanden sein, solltest du also am zb. 01.05.08 deine letzte sitzung gehabt haben, zählt ab dann 5 jahre bis du wieder eine bu bekommen kannst.

du kannst dich nur in soweit absichern das du dir eine lebensversicherung anlegst die du dann auflösen kannst falls du mal arbeitsunfähig wirst.
es ist für psychisch kranke menschen einfach fast unmöglich eine bu zu bekommen

ich hoffe ich konnte dir helfen? falls du fragen hast kann ich dir gerne einen guten berater nennen den du mal unverbindlich kontaktieren kannst, der kann es dir dann ein wenig besser erklären.

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eiskristall10
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Beitrag Mi., 26.05.2010, 22:14

Hallo ihr! Habe mir das grad durchgelesen hier und auch wenn eure beiträge schon alt sind würde ich gerne eine Frage stellen:
Ich bin jetzt fast mit der Ausbildung fertig und würde gerne eine BU abschließen...werde aber voraussichtlich im august eine psychotherapie beginnen...
ihr habt geschrrieben, dass es schwierig wird, eine zu bekommen, wenn man schon in behandlung war...aber wie sieht das hier aus?
das Erstgespräch habe ich im Juli. kann ich jetzt noch eine abschließen oder werde ich auch gefragt ob ich vorhabe, in nächster zeit eine psychotherpie zu beginnen?

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 27.05.2010, 07:53

... da gibt es verschiedene Versicherungen die verschiedene Fragen stellen. Man muss nur die Frage SO beantworten, wie sie gestellt wurde.

In deinem Fall wende dich an einen unabhängigen Makler, der sich am besten auf BUs spezialisiert hat und der ggf. Erfahrung hat mit sog. "Probeanträgen" - denn - ACHTUNG! - wenn du selber einen Aufnahmeantrag stellst und abgelehnt wirst, dann kommst du in eine allgemeine Kartei der Versicherten - und wenn du da mal als abgelehnt verzeichnet bist, kommst du im Leben nicht mehr rein!

In solchen kritischen Fällen unbedingt immer einen Fachmann den Antrag machen lassen.

Viel Erfolg wünscht

die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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AdoLife
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Beitrag Do., 27.01.2011, 03:13

Nachdem ich ein paar Tage vor Beantragung der Thera meine BU abgeschlossen habe, wurde mir nun mit ddem Berufseinstieg gesagt, dass diese keinen Sinn macht und ich eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen solle. Ich vermute mal mit der Thera hätte ich da aber eh keine Chance, oder?
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Stöpsel
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Beitrag Do., 27.01.2011, 15:34

Hallo AdoLife,

warum soll eine BU keinen Sinn machen, und wer sagt das? Eigentlich hab ich es immer so verstanden, daß BU eine größere Menge von potentiellen Schadensfällen umfaßt als EU, daher ist es so gesehen ja nicht sinnlos.
Allgemein heißt es immer, daß EU leichter abzuschließen sei als BU, aber ob das in dem Fall ausreicht, kann ich Dir nicht sagen, das wüßte ich auch gerne.
Kritisch könnte ich mir in Deinem Fall für die BU aber vorstellen, daß Du kurz nach dem Vertragsabschluß die Therapie angefangen hast. Im Schadensfall könnte es schon passieren, daß es heißt, dann lag da ja offensichtlich vorher schon was vor, was Du hättest angeben müssen. Andererseits verjährt fahrlässige Falschaussage auch nach ein paar Jahren.

Viele Grüße

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AdoLife
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Beitrag So., 06.02.2011, 23:56

Meine Chefin meinte das. Sie meinte, dass man bei einer BU dann in irgendwelche fremden Jobs gesteckt wird, die man noch irgendwie absolvieren kann und demnach umsonst eingezahlt hat.

Hmm...Falschaussage war es ja nicht, da stand glaube ich nur ob ich derzeit eine Therapie mache oder gemacht habe in den letzten X Jahren, ob ich sie plane weiß ich grad nicht ob das da auch stand...jedenfalls habe ich es nicht lange geplant. Das war eine Sache von maximal 2 Wochen aufgrund eines aktuen Zwischenfalls und ich hatte extrem Glück sofort jemanden zu finden. Und bevor der Antrag an die Krankenkasse ging, habe ich schnell die BU abgeschlossen...

Bin halt nur durch die Aussage meiner Chefin etwas verunsichert.
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Stöpsel
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Beitrag Mo., 07.02.2011, 17:40

Hallo AdoLife,

ok, dann ist das mit der Falschaussage für Dich ja zum Glück nicht zutreffend.
Was das mit der BU und EU betrifft, hat es Deine Chefin dann meiner Meinung nach verwechselt. Eine BU-Rente bekommst Du, wenn Du in dem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr arbeiten kannst (*), eine EU-Rente bekommst Du dann, wenn Du in keinem Beruf mehr arbeiten kannst (was wohl selten zutreffen wird) bzw. wenn Du nur noch eine bestimmte Stundenzahl am Tag arbeiten kannst.
Kannst ja mal im Internet suchen bzw. Dich bei einer Verbraucherberatung beraten lassen, da kriegst Du jede Menge an Informationen.

Viele Grüße

(*) = außer dort drin steht eine Klausel mit "abstrakter Verweisung", d.h. die Versicherung kann Dir in dem Fall vorschlagen, in Beruf xy zu arbeiten, womit eine BU ja eher sinnlos ist. Weswegen Verbraucherberatungsstellen von solchen Versicherungen auch eher abraten

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AdoLife
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Beitrag Di., 08.02.2011, 00:30

Ok so wie ich das jetzt verstehe würde ich mit der BU wenn ich in meinem jetzigen Job nicht mehr arbeiten könnte Geld bekommen und mit der EU nur wenn ich gar nirgends mehr arbeiten könnte. Dann ist ja alles so wie es sein soll Muss ich nur hoffen, dass beim Ausfüllen damals nix schief gelaufen ist Aber an sich soll es eh nie soweit kommen, denn ich mag meinen Job
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Medea
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Beitrag Fr., 24.06.2011, 16:41

Hallo, ich habe eine bekommen, allerdings für unseren immobilienkredit.

Also wenn ich BU werde wegen psychischer Erkrankungen, dann erhalte ich bzw. Meine Bank 150.000 Euro.
Das obwohl ich schon mal eine depri und Therapie hatte.
Allerdings Zahl ich deswegen statt normal 25 Euro pro Monat 38 Euro. Aber das geht.

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neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 26.12.2013, 07:14

Momentan scheint es sich bei sehr vielen Dingen um das Thema Berufsunfähigkeit zu drehen. Ich habe selbst die schmerzliche Erfahrung machen müssen, dass die Versicherungen in Sachen Berufsunfähigkeitsversicherung schon bei kleineren Problemen (die nennen es im Antrag Vorerkrankungen) die Interessenten ablehnen. Wer behandelt worden ist, der muss mindestens fünf Jahre warten, bevor ein Antrag eingereicht werden kann. Und auch dann werden die wieder Wege finden...

Frohes Weihnachtsfest

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