Hallo,
eine Freundin von mir hat das Problem, daß sie in bestimmten Situationen keinen Zugang zu ihren Gefühlen mehr hat. Sie spricht in diesem Zusammenhang von "Blockaden". Ich persönlich habe das von ihr Beschriebene noch nie erlebt aber möchte ihr helfen. Ich weiß leider nicht unter welchem Stichwort ich suchen kann. Kennt jemand so ein Problem? Ihre "Blockaden" werden z.B. dadurch ausgelöst, daß sie etwas bestimmtes sieht. Ich kann leider nicht ins Detail gehen weil ich dadurch ihre Privatsphäre verletzen würde. Kennt jemand etwas in der Art, daß ein Mensch aufgrund irgendwelcher Wahrnehmungen oder Erlebnisse auf einmal keine Gefühle mehr fühlt oder sie nicht mehr wahrnimmt? Es ist kein generelles Problem bei ihr. Es ist also nicht so, daß sie niemals Zugang zu ihren Gefühlen hätte sondern nur unter bestimmten Bedingungen. So genau kenne ich die Bedingungen auch nicht. Ich weiß aber, daß sie in ihrer Kindheit und Jugend mit einem Vater groß geworden ist, der ihrer Mutter gegenüber und ihr gegenüber die Drohung ausgesprochen hat sie umzubringen wenn seine Frau ihn verlässt. Sie hat die Beziehung zwischen ihren Eltern als sehr ungesund beschrieben. Die Wahrnehmungen, die bei ihr diese Blockaden auslösen haben etwas mit dem Thema Beziehungen zu tun. Weiß jemand weiter? Sie geht zwar schon seit Jahren zu einem Psychotherapeuten aber ich habe das Gefühl, daß der gute Mann für sie nicht ideal ist. Ich möchte gerne einfach mehr über ihre Situation wissen um ihr ggf. (falls das überhaupt möglich ist) zu helfen oder sie irgendwie zu unterstützen. Diese Probleme belasten sie sehr stark - vor allem im Hinblick auf Beziehungen. Sie hatte als erwachsene Frau noch nie eine Beziehung und führt das darauf zurück. Ich weiß nicht ob man überhaupt etwas tun kann. Weiß jemand einen Rat? (Sexueller Mißbrauch liegt meines Wissens nicht vor. Definitiv verneint hat sie das nicht aber sie kann sich zumindest nicht daran erinnern. Das finde ich zwar komisch aber ich gehe davon aus, daß es keinen Mißbrauch gab. Das würde nicht zu dem Bild passen, das ich von ihrem Vater habe - aber vielleicht täusche ich mich. Ich weiß es nicht.)
Vielen Dank
Kein Zugang zu eigenen Gefühlen
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hallo, liebe supernase,
erst einmal möchte ich loswerden, dass ich es wirklich toll finde, dass du dich so um deine bekannte sorgst! finde ich klasse!
nun zu dem von dir angesprochenen thema. das "loslösen" bzw. "keinen zugang zu den eigenen gefühlen mehr haben" kann sich auf unterschiedlichste art darstellen, unterschiedliches ausmaß annehmen und unterschiedliche gründe haben. wobei es schwierig ist, hier genaueres zu sagen, wenn man a) so wenig hintergründe kennt (wobei ich deine überlegungen zur wahrung der intimsphäre sehr gut verstehe) und b) kein mensch vom fach ist (sprich: psychologe/psychotherapet/psychiater)
als laie fällt mir hierzu folgendes ein:
im "extremfall" (um es mal so zu nennen) kann es sich hierbei um eine dissoziative störung handeln.
genaueres dazu kannst du z.b. unter folgenden links finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)
http://www.infonetz-dissoziation.de
das ist aber nur eine möglichkeit. und, wie gesagt, kann genaueres sowieso nur ein fachmann feststellen.
ich persönlich kenne das von dir angeschnittene thema insofern von mir selbst insofern, als ich dazu neige, "negative" empfindungen wie wut, trauer und angst so wunderbar beiseite zu schieben und zu verrationalisieren, dass ich diese gefühle manchmal gar nicht mehr als solche wahrnehme. das hat in dem fall also weder mit einem zugrundeliegenden "konkreten" psychischen krankheitsbild (mir fällt jetzt kein besserer ausdruck ein) wie z.b. bei einer dissoziativen störung noch mit konkreten traumatisierenden erlebnissen zu tun, sondern mit antrainiertem verhalten (immer funktionieren, rational sein, einen konsens herstellen etc.), was in meinem fall zu psychosomatischen problemen geführt hat. (insgesamt also ein problem, dass leider viele kennen....)
der übergang von "gefühle unterdrücken" zu "gefühle gar nicht erst realisieren" ist hier bei mir fließend.
bei mir zeigt sich dieses problem auch nur in bezug auf bestimmte situationen/menschen/empfindungen. will heißen: ich stecke nur bei "negativen" gefühlen zurück (freuen kann ich mich wie dolle ) und tue dies auch nur bei mir sehr nahe stehenden personen (bei anderen kann ich durchaus mal auf den tisch hauen ).
nun weiß ich natürlich nicht, was du im fall deiner freundin mit "situationsgebunden blockaden" meinst. erschreckt sie z.b. gewalt - ohne dass sie das dann "rauslassen" kann?
wenn die situationen, in denen ihr verhalten auftritt, sehr klar umrissen sind, deutet dass m. e. eher auf konkrete traumatisierende erlebnisse hin.
aber dazu werden andere hier in diesem forum (die solche erfahrungen leider gottes machen mussten) sicherlich eher etwas schreiben können.
eigentlich sollten diese dinge aber tatsächlich auch bestandteil ihrer psychotherapie sein. was konkret veranlasst dich denn zu der meinung, dass ihr therapeut "nicht ideal" für sie ist?
lieben gruß,
dat fröschle
erst einmal möchte ich loswerden, dass ich es wirklich toll finde, dass du dich so um deine bekannte sorgst! finde ich klasse!
nun zu dem von dir angesprochenen thema. das "loslösen" bzw. "keinen zugang zu den eigenen gefühlen mehr haben" kann sich auf unterschiedlichste art darstellen, unterschiedliches ausmaß annehmen und unterschiedliche gründe haben. wobei es schwierig ist, hier genaueres zu sagen, wenn man a) so wenig hintergründe kennt (wobei ich deine überlegungen zur wahrung der intimsphäre sehr gut verstehe) und b) kein mensch vom fach ist (sprich: psychologe/psychotherapet/psychiater)
als laie fällt mir hierzu folgendes ein:
im "extremfall" (um es mal so zu nennen) kann es sich hierbei um eine dissoziative störung handeln.
genaueres dazu kannst du z.b. unter folgenden links finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie)
http://www.infonetz-dissoziation.de
das ist aber nur eine möglichkeit. und, wie gesagt, kann genaueres sowieso nur ein fachmann feststellen.
ich persönlich kenne das von dir angeschnittene thema insofern von mir selbst insofern, als ich dazu neige, "negative" empfindungen wie wut, trauer und angst so wunderbar beiseite zu schieben und zu verrationalisieren, dass ich diese gefühle manchmal gar nicht mehr als solche wahrnehme. das hat in dem fall also weder mit einem zugrundeliegenden "konkreten" psychischen krankheitsbild (mir fällt jetzt kein besserer ausdruck ein) wie z.b. bei einer dissoziativen störung noch mit konkreten traumatisierenden erlebnissen zu tun, sondern mit antrainiertem verhalten (immer funktionieren, rational sein, einen konsens herstellen etc.), was in meinem fall zu psychosomatischen problemen geführt hat. (insgesamt also ein problem, dass leider viele kennen....)
der übergang von "gefühle unterdrücken" zu "gefühle gar nicht erst realisieren" ist hier bei mir fließend.
bei mir zeigt sich dieses problem auch nur in bezug auf bestimmte situationen/menschen/empfindungen. will heißen: ich stecke nur bei "negativen" gefühlen zurück (freuen kann ich mich wie dolle ) und tue dies auch nur bei mir sehr nahe stehenden personen (bei anderen kann ich durchaus mal auf den tisch hauen ).
nun weiß ich natürlich nicht, was du im fall deiner freundin mit "situationsgebunden blockaden" meinst. erschreckt sie z.b. gewalt - ohne dass sie das dann "rauslassen" kann?
wenn die situationen, in denen ihr verhalten auftritt, sehr klar umrissen sind, deutet dass m. e. eher auf konkrete traumatisierende erlebnisse hin.
aber dazu werden andere hier in diesem forum (die solche erfahrungen leider gottes machen mussten) sicherlich eher etwas schreiben können.
eigentlich sollten diese dinge aber tatsächlich auch bestandteil ihrer psychotherapie sein. was konkret veranlasst dich denn zu der meinung, dass ihr therapeut "nicht ideal" für sie ist?
lieben gruß,
dat fröschle
Nicht was man erlebt, sondern wie man empfindet, was man erlebt, macht das Schicksal aus. (Marie von Ebner-Eschenbach)
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