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Angst um Vater

Verfasst: Sa., 25.01.2025, 15:31
von Eule79
Hallo, mir geht es gerade sehr schlecht, habe am Montag erfahren, dass mein Vater (84) Hautkrebs hat. Das tragische dabei ist, dass meine Mutter und ich ihm schon vor Monaten gesagt habe, endlich zum Hautarzt zu gehen, da er sich ein Muttermal aufgerissen hatte, welches daraufhin größer wurde und blutete etc. Erst am 10.1. hatte er die chirurgische Entfernung bei welcher die histologische Untersuchung leider Krebs ergab. Er muss jetzt zahlreiche Untersuchungen machen, Blutabnahme, ctˋs und danach wird man weitersehen. Es zerreißt mir das Herz ihn jetzt so leidend zu sehen, vor allem wenn er sagt „und ich bin auch noch selbst schuld“. Ich kann kaum noch schlafen und mache mir große Sorgen, v.a. Habe ich Angst was die Ct Ergebnisse am Dienstag ergeben. Teilweise habe ich rasende Angst aber nicht nur wegen meinem Vater sondern auch wegen mir. Habe ein in meinen Augen auffälliges Muttermal zwischen den Zehen entdeckt und habe jetzt am Mittwoch einen Termin für eine Muttermalkontrolle. Habe wahnsinnige Angst was dabei rauskommt. Es ist wirklich die schlimmste Zeit gerade für mich.

Wollte mir das hier mal von der Seele schreiben und würde mich über Austausch sehr freuen.

Re: Angst um Vater

Verfasst: So., 26.01.2025, 22:33
von Truemmerlotte
Hallo Eule,
ich kann dich da total verstehen und weiß wie es dir gerade geht.
Mein Papa hat letzten Montag die Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen in der Leber bekommen.
Er lief seit letztem Sommer mit Bauchschmerzen rum, hat immer mehr abgenommen, konnte nicht mehr vernünftig essen etc.
Der Arzt sprach immer "nur" von einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Tja, jetzt stehen wir hier und wissen das die Frage nicht lautet "Ob?" sondern "wann?".
Und das ist ganz schön hart.
Mir tut mein Papa unendlich leid und ich möchte ihn auf gar keinen Fall verlieren. Er wird doch "erst" 65 Jahre alt. Das er sein ganzes Leben gebuckelt hat und jetzt höchstwahrscheinlich nicht mal mehr seine Rente genießen kann, mit seiner Lebensgefährtin zusammen Sachen unternehmen kann und so vieles mehr...das macht mich fertig!
Gestern waren wir auf einer Beerdigung von einem sehr guten Freund der Familie, auch erst 66, beim tanzen im Club einfach umgefallen. Das war ja schon mies und heftig, aber dann mit Papas Diagnose im Kopf und zu wissen, das höchstwahrscheinlich er der nächste ist, ist echt fucking hart gewesen.
Und auch deine Sorge um dich selbst kenne ich...meine Oma hatte Krebs, ihre ganzen Geschwister hatten Krebs, meine beiden Tanten hatten Krebs und jetzt auch noch mein Papa. Ich gehe eh regelmäßig zum Gyn und so, aber trotzdem macht man sich Gedanken. Gerade wenn die Brust mal hier weh tut oder da was zwickt.

Wir müssen jetzt einfach auch für unsere Papas da sein, schauen und fragen, ob man sie unterstützen kann auch wenn sie wohlmöglich erstmal verneinen.

Ich drücke deinem Papa ganz dolle die Daumen, dass der Hautkrebs besiegt werden kann und dein Papa gut durch die Behandlung kommt.
Und dir wünsche ich auch alles Liebe und Gute!

Re: Angst um Vater

Verfasst: Mo., 27.01.2025, 14:03
von Nili
Schön, dass du schreibst. Ich hab keine persönlichen Erfahrungen mit sowas, aber lese gern einfach und bin da.
Hast du sonst Menschen mit denen du reden kannst? Freunde/Familie usw.?
Was dich selbst angeht, kann ich die Angst verstehen, aber es ist relativ unwahrscheinlich, dass du selbst auch jetzt betroffen bist. Helfen tut das wahrscheinlich trotzdem nicht viel.
Was hilft dir normalerweise wenn es dir schlecht geht?
Kannst du da grad Sachen von tun?
Erstmal alles Liebe!

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:26
von Eule79
Danke für eure Beiträge. Ja hab schon Leute zum reden aber das bringt mir meist nur wenig, viele sind recht unsensibel und wissen auch nicht recht was sie sagen können. Hab deshalb kommenden Montag einen Termin bei einer Psychotherapeutin, anders steh ich das nicht durch, hab starke Verlust und Krankheitsängste die jetzt stark aktiviert werden. Die Zeit auf die ganzen Befundergebnisse zu warten ist die Hölle für mich und morgen muss ich selbst zur Muttermalkontrolle 🙈

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:31
von Eule79
Truemmerlotte hat geschrieben: So., 26.01.2025, 22:33 Hallo Eule,
ich kann dich da total verstehen und weiß wie es dir gerade geht.
Mein Papa hat letzten Montag die Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen in der Leber bekommen.
Er lief seit letztem Sommer mit Bauchschmerzen rum, hat immer mehr abgenommen, konnte nicht mehr vernünftig essen etc.
Der Arzt sprach immer "nur" von einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Tja, jetzt stehen wir hier und wissen das die Frage nicht lautet "Ob?" sondern "wann?".
Und das ist ganz schön hart.
Mir tut mein Papa unendlich leid und ich möchte ihn auf gar keinen Fall verlieren. Er wird doch "erst" 65 Jahre alt. Das er sein ganzes Leben gebuckelt hat und jetzt höchstwahrscheinlich nicht mal mehr seine Rente genießen kann, mit seiner Lebensgefährtin zusammen Sachen unternehmen kann und so vieles mehr...das macht mich fertig!
Gestern waren wir auf einer Beerdigung von einem sehr guten Freund der Familie, auch erst 66, beim tanzen im Club einfach umgefallen. Das war ja schon mies und heftig, aber dann mit Papas Diagnose im Kopf und zu wissen, das höchstwahrscheinlich er der nächste ist, ist echt fucking hart gewesen.
Und auch deine Sorge um dich selbst kenne ich...meine Oma hatte Krebs, ihre ganzen Geschwister hatten Krebs, meine beiden Tanten hatten Krebs und jetzt auch noch mein Papa. Ich gehe eh regelmäßig zum Gyn und so, aber trotzdem macht man sich Gedanken. Gerade wenn die Brust mal hier weh tut oder da was zwickt.

Wir müssen jetzt einfach auch für unsere Papas da sein, schauen und fragen, ob man sie unterstützen kann auch wenn sie wohlmöglich erstmal verneinen.

Ich drücke deinem Papa ganz dolle die Daumen, dass der Hautkrebs besiegt werden kann und dein Papa gut durch die Behandlung kommt.
Und dir wünsche ich auch alles Liebe und Gute!

Liebe Truemmerlotte, das tut mir sehr leid, fühl dich ganz doll gedrückt. Wünsche dir und deinem Papa aaaaalles, alles Gute ❤️

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:32
von Nili
Gut, dass du einen Termin bei einer Psychotherapeutin hast. Hoffentlich ist die dann sensibel. Ist es ein Erstgespräch? Dann wird vorallem erstmal abgeklopft worum es geht und du wirst vielleicht noch nicht genug aufgefangen. Musst du schauen. Dass deine Leute eher unsensibel sind, tut mir sehr leid. Schreib gern einfach hier weiter.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:45
von Eule79
Nili hat geschrieben: Di., 28.01.2025, 18:32 Gut, dass du einen Termin bei einer Psychotherapeutin hast. Hoffentlich ist die dann sensibel. Ist es ein Erstgespräch? Dann wird vorallem erstmal abgeklopft worum es geht und du wirst vielleicht noch nicht genug aufgefangen. Musst du schauen. Dass deine Leute eher unsensibel sind, tut mir sehr leid. Schreib gern einfach hier weiter.
Ja ist mal ein Erstgespräch. Ich war noch nie in Therapie und hab auch keine Vorstellung wie sie mir bei diesem großen Schmerz helfen kann aber mal sehen….werde weiterschreiben 😉

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:49
von Nili
Sehr gut, noch zu erwähnen ist, die allermeisten Therapeuten haben keinen Therapieplatz frei. Du wirst im besten Fall auf eine Warteliste kommen. Aber, du kannst in deinem Fall über den Hausarzt an Akut Kurzzeittherapie kommen eventuell.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:56
von Eule79
Nili hat geschrieben: Di., 28.01.2025, 18:49 Sehr gut, noch zu erwähnen ist, die allermeisten Therapeuten haben keinen Therapieplatz frei. Du wirst im besten Fall auf eine Warteliste kommen. Aber, du kannst in deinem Fall über den Hausarzt an Akut Kurzzeittherapie kommen eventuell.
Na das hoffe ich mal nicht

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 18:58
von Nili
Was hoffst du nicht? Dass du nicht direkt einen Platz kriegst, oder, dass Akuttherapie und weitere Stunden nötig sind?
Also falls du aus Deutschland kommst.
Wenn du in Österreich lebst, kann ich dir das nicht sagen, vielleicht ist es dort leichter an einen Platz zu kommen. Hier ist für gewöhnlich mit mindestens 6 monaten Wartezeit zu rechnen. Also echt mindestens. Meist mehr.
Aber die Therapeutin kann im Erstgespräch dir auch ankreuzen, dass sie Akuttherapie für nötig erachtet. Dann gehts wie gesagt, schneller.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 19:01
von Nili
Wenn ich lese was dein Problem ist, halte ich Therapie an sich auch nicht unbedingt für das Richtige. Da gibt es wahrscheinlich andere passendere Angebote wie Gespräche bei Beratungsstellen. Aber das wird dir gesagt werden.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 19:13
von Eule79
Nili hat geschrieben: Di., 28.01.2025, 18:58 Was hoffst du nicht? Dass du nicht direkt einen Platz kriegst, oder, dass Akuttherapie und weitere Stunden nötig sind?
Also falls du aus Deutschland kommst.
Wenn du in Österreich lebst, kann ich dir das nicht sagen, vielleicht ist es dort leichter an einen Platz zu kommen. Hier ist für gewöhnlich mit mindestens 6 monaten Wartezeit zu rechnen. Also echt mindestens. Meist mehr.
Aber die Therapeutin kann im Erstgespräch dir auch ankreuzen, dass sie Akuttherapie für nötig erachtet. Dann gehts wie gesagt, schneller.
Dass ich keinen Platz bekomme, komme aus Österreich.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 19:14
von Nili
Ah, achso. Wie ist das denn bei euch? Starke Krankheits und Verlassensängste, sind natürlich an sich schon ein Therapiegrund. Das wollte ich damit nicht sagen. Sorry.

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 19:23
von Eule79
Nili hat geschrieben: Di., 28.01.2025, 19:14 Ah, achso. Wie ist das denn bei euch? Starke Krankheits und Verlassensängste, sind natürlich an sich schon ein Therapiegrund. Das wollte ich damit nicht sagen. Sorry.
Ich weiß leider nicht wie die Situation bei uns ist, musste noch nie eine Therapie, zumindest akut, in Erwägung ziehen. Aber ich denke so schlimm wie in De ist es nicht…Ich würde das auch privat zahlen, nicht auf Kasse, da bekommt man natürlich monatelang nichts was ich so gehört hab

Re: Angst um Vater

Verfasst: Di., 28.01.2025, 19:26
von Nili
Achso. Privat zahlen, wäre auch in Deutschland leichter möglich was zu kriegen. Ok. Na, dann hoff ich du findest jemand guten. Hast du ne Vorstellung was für eine Art von Charakter zu dir passt? Bräuchtest du gerade was mütterliches? Wären konkrete Verhaltenstechniken gut, oder auch zusätzlich rausfinden woher die Ängste kommen usw? Das kannst du dich ja mal fragen. Und dann schauen, gegebenenfalls mehrere Theras testen. Wohlfühlen ist wichtig.