Aus der Therapiesitzung geschmissen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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LaLeLuna
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Aus der Therapiesitzung geschmissen

Beitrag Mo., 06.01.2025, 16:17

Hallo liebe Forumsschreiber!

Wie sicherlich viele vor mir, schlage ich hier auf, weil ich aktuell ein Problem in meiner Psychotherapie habe.

Vorab, es ist nicht meine erste Therapie. Ich hatte bereits zwei lange Therapien, die mir sehr halfen.
Im Sommer begann ich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie.

Anlässlich des Jahreswechsel evaluierte ich für mich die Therapie, zugegeben in einer eher deprimierten Phase.
Ich empfinde es so, dass sich bei mir bisher nichts getan hat. Ich überlege, diese Therapie abzubrechen, weil es noch so früh ist, dass ein Wechsel noch klappen könnte.

Die Stunden laufen meist so ab:
Ich erzähle wie die Woche war, wie ich mich fühle. Sie kann meine Gefühle verstehen. Wir enden darauf, dass sie mich fragt, was ich für mich Gutes tun könnte und sie mir außerdem sagt, was ich alles richtig gut gemacht hätte.

Ich mag sie und glaube, sie will mir helfen. Allerdings bezweifle ich, dass dieses positive Feedback alleine mir helfen kann.

Ich entschied also, das Problem anzusprechen, was mich massive Überwindung kostete. Ich erzählte ihr, dass ich darauf gekommen bin, dass die Therapie mir bisher nicht geholfen hat und ich darüber nachdenke, abzubrechen. Ich hatte Angst, sie wird irgendwie sauer, ging aber rational gesehen davon aus, dass dies nur meine Befürchtung ist und sie professionell reagiert. Ich wollte nicht, dass es wie Kritik rüberkam und formulierte alles super vorsichtig. Sie äußerte die Idee, dass ich mich vielleicht gerade ihr näher zu fühlen begonnen habe und dies ein Weg sei, sie wegzuschieben.

Ich sagte wahrheitsgemäß, dass das total Sinn macht und vielleicht ja unbewusst so ist, jedoch dass ich es tatsächlich so empfinde als sei es genau ein Problem, dass ich mich ihr eher gerade nicht nahe fühle. Sie bohrte nach und als ich darüber nachdachte, konnte ich es so erkennen und formulieren, dass sie als Person sich für mich irgendwie nicht greifbar anfühlt, bisher blass geblieben ist, fast als könnte ich sie nicht richtig sehen.

Das hat sie glaube ich total getroffen. Ich merkte es und sie hat auch etwas in die Richtung geäußert.
Sie fragte mich, wie wir jetzt weitermachen sollen, aber ich wusste es nicht. Sie sagte dann, jetzt die Sitzung weiterzuführen, könne sie nicht, man müsse eben auch überlegen, ob es manchmal nicht passt, wir beide sollten es sacken lassen und wir würden uns die nächste Woche wiedersehen. Die letzten Sätze hatte für mich einen verärgerten Unterton, kann aber hinein interpretiert sein.

Ich wurde dann nach gerade mal 10 Minuten Gespräch weg geschickt. Das Ganze triggert mich extrem an. Ich war als Kind meinen Eltern immer zu viel und zu kritisch.
Ich fühle mich seither fürchterlich und sehr verwirrt. Ich fühle mich so als hätte ich etwas falsch gemacht und es tut mir leid und gleichzeitig denke ich aber, ich habe gar nichts falsch gemacht und dann eher so: schütz dich bloß vor dieser Person und gehe nicht wieder hin.

Ich kriege keine erwachsene Perspektive darauf und hätte daher gerne Feedback von anderen.

Wie seht ihr das? :-( :-(

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 17:01

Ich denke die Sache ist gelaufen. Sie war tatsächlich einfach nicht passend für dich und leider war sie so unprofessionell dass sie das ganze statt fachlich-sachlich zu nehmen als persönliche Kränkung erlebt hat.

Du hast da garnichts falsch gemacht. Leider wirst du dir halt jetzt eine neue Therapeutin suchen müssen. Ist blöd bei dem Mangel an kassenzugelassenen Therapeuten.

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Cranberry
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 17:15

Ich finde auch nicht, dass du etwas falsch gemacht hast.
Gut finde ich, dass ihr nächste Woche noch einen Termin habt. Den würde ich noch abwarten und schauen, ob sie bereit ist, mit dir weiterzumachen und, ob sie auf deine Anliegen eingehen kann.
Das wäre für meine Entscheidung ausschlaggebend.
Vielleicht war sie auch schon durch ihre getroffene Reaktion als Person für dich greifbarer?

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Nili
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 17:24

Ich kann Cranberry nur voll zustimmen, wenn du kannst und magst, warte die kommende Sitzung ab, vielleicht hat sie sich Supervision geholt, hoffentlich sogar, also mit jemandem nochmal die Sitzung durchgesprochen. Gerade, wenn Sie gekränkt wurde, und kann dann professionell reagieren in der nächsten Stunde. Was dann rauskommt wird man sehen. Ich finde, du hast alles sehr gut und richtig gemacht. Genau so nur, kann eine Therapie auch wirklich funktionieren, wenn die Patienten offen ansprechen, wenn was ist. Wenn die Thera damit nicht umgehen kann, ist es nicht dein Problem!

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Nili
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 17:52

Was du auch noch machen kannst, ist dich an den Ethikverein wenden, und dir da eine Sicht auf die Stunde holen und dich etwas entlasten, insbesondere, wenn es wirklich nun zum Therapieabbruch kommt.

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hopenings
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 18:22

Ich finde absolut nicht, dass du etwas falsch gemacht hast! Ganz im Gegenteil, du hast alles richtig gemacht und es angesprochen, was total super ist. Ich würde auch den nächsten Termin noch abwarten und dann weiterschauen, aber das sollte nicht das letzte Gespräch zwischen euch gewesen sein, weil du dann mit einem schlechten Gefühl und einer negativen Erfahrung von ihr weggehen würdest. Sag ihr doch gerne das nächste Mal, was du uns gesagt hast, dass dich das verletzt und mitgenommen hat, von ihr weggeschickt zu werden. Ich denke, dass ihr dann zusammen zu einer Lösung kommen werdet und evtl. ist sie einfach nicht die richtige Therapeutin für dich, dann ist es halt leider so und du musst weitersuchen. Aber vielleicht klappt es ja auch! :)

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Arakakadu
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 19:21

Ojemine das klingt nicht gut. Typisch tfp mäßig wäre gewesen: das ist gut dass Sie das sagen, können Sie das genauer beschreiben? An was erinnert sie dieses Gefühl? Gibt es eine Person in ihrer Vergangenheit bei der sie ähnliche Gefühle hatten? Sie sollte in der Lage sein das nicht persönlich zu nehmen und mit dir erkunden warum du sie nicht spüren kannst. Ich habe das immer wieder dass es überhaupt nicht klappt im Gespräch eine Bindung aufzubauen... Und dann in anderen Stunden wieder besser.
Aber dass sie die Einheit abbricht ist ehrlich gesagt sehr verwunderlich. wie hast du darauf Reagiert?

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 19:26

LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 Ich kriege keine erwachsene Perspektive darauf und hätte daher gerne Feedback von anderen.
Ich finde deine Perspektive sehr erwachsen! Du hast auch nichts falsch gemacht, es ist wichtig und richtig Zweifel und Bedenken in der Therapie anzusprechen.
Therapeuten sind auch Menschen und ja, es kann sein dass sie das getroffen hat. Das darf ja auch mal so sein.
Warte die nächste Stunde ab, vielleicht war sie in Supervision oder hat sonst nachgedacht.

Du hattest ja auch Zweifel ob das die richtige Therapie, die richtige Therapeutin ist.
Und du hast schon zwei längere Therapien gemacht. Da wirken solche Standardinterventionen eben auch nicht mehr, da muss sie differenzierter arbeiten.

Vielleicht kannst du dir für die nächste Stunde auch überlegen warum du wieder in Therapie bist, warum du diese Therapieform und diese Therapeutin ausgewählt hast und was deine Therapieziele sind.
Das ist wichtig wenn ihr weiter arbeiten wollt. Aber auch für dich wenn du abbrichst oder sie.
Und vielleicht (und hoffentlich!) muss das dann auch kein böses, plötzliches Ende sein, sondern ihr könnt klären was für dich gut wäre, was sie dir empfiehlt etc.

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Montana
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 20:13

Es stellt sich heraus, dass es ernsthaft Redebedarf gibt und sie beendet die Sitzung nach 10 Minuten. Das ist quasi ein Offenbarungseid. Wenn man wegen fehlender Zeit eine Situation nicht mehr lösen kann, dann ist das immer ungünstig, aber sie hat ja die Gelegenheit dazu weggeworfen. Sie hätte sich mal kurz auf die Toilette verziehen können oder ganz offiziell eine kurze Pause machen können... aber ne....

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~~~
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 21:19

LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 dass sie als Person sich für mich irgendwie nicht greifbar anfühlt, bisher blass geblieben ist, fast als könnte ich sie nicht richtig sehen.

Das hat sie glaube ich total getroffen. (...) Sie sagte dann, jetzt die Sitzung weiterzuführen, könne sie nicht, man müsse eben auch überlegen, ob es manchmal nicht passt, (....) die letzten Sätze hatte für mich einen verärgerten Unterton, kann aber hinein interpretiert sein.
Also meine Perspektive:
Für mich bleiben Therapeutinne immer auf eine Art blass, fremd, fern weil ich sie gar nicht privat kenne. Also wenn man es mit einer Freundschaft vergleicht. Und vielleicht suchst du eher so etwas in der Richtung wie «echte« Freundschaft, «echte« Beziehung. Aber da ist etwas in dir enttäuscht, weil es «nur« eine gute therapeutische Beziehung ist? Oder war das in den anderen Therapien kein Problem?

Die therapeutische Beziehung ist ja das wichtigste an einer Therapie. Wenn das nicht stimmt, funktioniert die Therapie nicht. Sie hat es wahrscheinlich so aufgefasst, dass du keine Therapeutische Beziehung zu ihr aufbauen konntest. Damit hat sie nicht gerechnet, dass war ihr nicht bewusst und sie musste da erst mal verarbeiten. Weil das ja auch unprofessionell von ihr wäre, wenn sie gar nicht merkt, wenn an der therapeut. Beziehung etwas grundsätzliches nicht stimmt. Das ist ja extrem wichtig.

Du hast alles richtig gemacht. Eine gute Therapeutin wird das mit dir klären können.
Aber wenn es grundsätzlich nicht passe solltest ihr es wohl beenden. Aber dann sprech trotzdem mit ihr und sage ihr das. Damit du auch ein "erwachsenen Abschluss" für dich hast... würde ich zumindest machen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Candykills
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 21:26

Ich finde das, wie du sie beschreibst, entsprechend tfP.
Nicht jeder kann damit umgehen, dass Psychotherapeuten analytischer Richtungen weniger greifbar sind, weiße Blätter bleiben. Aber nur dann kann die Projektion, Übertragung wirklich funktionieren.

In schätze einfach, dass dieses Verfahren nicht zu dir passt. Unprofessionell fand ich ihre Reaktion nicht, aber es wirkt auf mich, als merkte sie, dass sie die Situation mit dir falsch einschätzte und fälschlicherweise dachte, dass dieses Verfahren passe.

Es gibt auch analytische Psychotherapeuten, die etwas weniger abstinent arbeiten, aber grundsätzlich ist die Abstinenz eben der entscheidende Punkt dieser Verfahren.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Montana
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 22:15

LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 Die Stunden laufen meist so ab:
Ich erzähle wie die Woche war, wie ich mich fühle. Sie kann meine Gefühle verstehen. Wir enden darauf, dass sie mich fragt, was ich für mich Gutes tun könnte und sie mir außerdem sagt, was ich alles richtig gut gemacht hätte.
Wenn das so abläuft, dann sehe ich da eigentlich gar keine Therapie. Weder TfP noch sonstwas. Das kann man so auch bei einer Freundin oder in einer Selbsthilfegruppe haben.

Das zu hinterfragen ist einfach nur sinnvoll. Und wenn das schon ein Problem ist... da braucht man doch gar nicht groß nach besonderen Problemen in der Beziehung suchen oder so...

Ja, es mag Patienten geben, die wollen sich ein bisschen was von der Seele reden und im übertragenen Sinne ein wenig gestreichelt werden. Das macht dann für die Therapeutin auch extrem wenig Arbeit...

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lisbeth
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Beitrag Mo., 06.01.2025, 22:48

LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 . Das Ganze triggert mich extrem an. Ich war als Kind meinen Eltern immer zu viel und zu kritisch.
Ich fühle mich seither fürchterlich und sehr verwirrt. Ich fühle mich so als hätte ich etwas falsch gemacht und es tut mir leid und gleichzeitig denke ich aber, ich habe gar nichts falsch gemacht und dann eher so: schütz dich bloß vor dieser Person und gehe nicht wieder hin.
Genau das wäre doch etwas, was du in die nächste Stunde mitnehmen könntest und dir zusammen mit ihr anschauen könntest, falls du das überhaupt noch möchtest. Da geht es ganz unmittelbar um (alte) Gefühle, die sich in der therapeutischen Beziehung zeigen. Das heißt, ihr kämt aus dem "reden über" raus und könntet euch direkt den heißen Themen zuwenden. Hätte für dich den Vorteil, dass du schauen könntest, inwiefern mit der Therapeutin doch noch eine andere Art von Arbeiten möglich wäre. Ich könnte aber auch nachvollziehen wenn du das nicht mehr möchtest.
LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 Sie fragte mich, wie wir jetzt weitermachen sollen, aber ich wusste es nicht.
Und ich glaube, es wäre gut, wenn du für dich Antworten auf diese Frage hättest. Das ist nicht deine erste Therapie. Was hat dir denn in den anderen Therapien geholfen, was würdest du dir denn von ihr wünschen, damit es besser funktioniert für dich? Ist das noch eine Option für dich? Oder ist der Zug für dich abgefahren?

Ist das denn für dich das erste Mal bei einer TfP Therapeutin? Hat sie dir denn zu Anfang erklärt, wie sie arbeitet? Viele TfP/analytische Therapeuten nehmen sich sehr zurück, geben auch nicht viel vor, sondern lassen die Patienten von sich aus zu den wichtigen Themen kommen. Wenn du evtl eher darauf wartest, dass sie das alles mehr steuert, kann es sein, dass einfach gar nix passiert. Weil jede von euch auf die andere wartet, dass ein Impuls kommt usw.
Von daher ist es gut, dass du das angesprochen hast. Du hast da nix falsch gemacht. Im Gegenteil. Ich finde das sehr mutig. Und es macht auch Sinn, dich regelmäßig zu fragen, ob die Therapie überhaupt hilft, ob du Veränderung wahrnimmst usw.

Warum deine Therapeutin so extrem reagiert hat, darüber können wir nur spekulieren. Ist sie denn noch relativ jung oder sogar in Ausbildung ? Aber letztlich ist das ihr eigenes Problem, du solltest das nicht zu deinem eigenen machen (hast vermutlich ohnehin genug eigene, wie die meisten Menschen, die eine Therapie anfangen 😉).

LG l.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Gespensterkind
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Beitrag Di., 07.01.2025, 07:16

Beim Lesen habe ich mich auch gefragt, ob Deine Therapeutin noch recht jung oder unerfahren ist. Jedenfalls halte ich es für unprofessionell, die Stunde nach 10 Minuten zu beenden, wenn endlich mal ein Konflikt auftaucht, den Du sogar Dich traust auszusprechen und der eigentlich etwas "greifbarer" macht. Gerade an diesem Konflikt könnte man jetzt gemeinsam in der Therapie schauen, was Du eigentlich brauchst, was Du vermisst, woher das kommt etc. - also = Einstieg in die eigentliche Therapie.
das hat sie irgendwie versäumt. Ist aber nicht Deine Schuld, sondern sie sollte therapeutisch soweit sein, das als ihre Aufgabe zu erkennen und aufzugreifen. Wenn sie noch unerfahren ist, tut sie das ja vielleicht in der kommenden Stunde. Wenn das wieder nichts wird, dann würde ich Dir auch raten, die Therapie zu wechseln, auch wenn es schwierig ist. Aber mit unprofessionellen Therapeuten verschwendest Du kostbare Therapiestunden und kommst für Dich nicht weiter.
Es ist ja auch nicht so, dass man ständig in der Therapie weiter kommt. Aber gerade in Konfliktsituationen zeigt sich für mich doch deutlich, ob ein Therapeut "mir" oder "der Therapie" gewachsen ist.
Mir wird in der Therapie manchmal vorgeworfen, ich sei zu kritisch mit dem Therapeuten/der Therapeutin. Das mag wohl auch sein. Ich finde aber, wir haben das Recht, so kritisch zu sein, wie wir wollen, weil auch das wäre ein Thema, was bearbeitet werden könnte. Es hat ja einen Grund, weswegen wir so sind, wie wir sind. Und sonst würde ich ja auch keine Therapie brauchen.

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candle.
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Beitrag Di., 07.01.2025, 10:01

Hallo,

diese dramatische Überschrift "Aus der Therapiesitzung geschmissen" ließ mich ein anderes Szenario erwarten, was gar nicht eingetroffen ist. Meinst du das wirklich so oder ist das ähnlich einer Schlagzeile um Leser zu erreichen?
Ich finde das ja ein stückweit manipulativ, aber who cares?
LaLeLuna hat geschrieben: Mo., 06.01.2025, 16:17 Ich empfinde es so, dass sich bei mir bisher nichts getan hat. Ich überlege, diese Therapie abzubrechen, weil es noch so früh ist, dass ein Wechsel noch klappen könnte.
So weit, so in Ordnung.
Allerdings bezweifle ich, dass dieses positive Feedback alleine mir helfen kann.
Was würde dir denn sonst helfen?
Ich entschied also, das Problem anzusprechen, was mich massive Überwindung kostete.
Soweit so gut! Völlig in Ordnung!

Ich hatte Angst, sie wird irgendwie sauer, ging aber rational gesehen davon aus, dass dies nur meine Befürchtung ist und sie professionell reagiert. Ich wollte nicht, dass es wie Kritik rüberkam und formulierte alles super vorsichtig.
Und da beginnt dein inneres Drama.

Sie fragte mich, wie wir jetzt weitermachen sollen, aber ich wusste es nicht. Sie sagte dann, jetzt die Sitzung weiterzuführen, könne sie nicht, man müsse eben auch überlegen, ob es manchmal nicht passt, wir beide sollten es sacken lassen und wir würden uns die nächste Woche wiedersehen. Die letzten Sätze hatte für mich einen verärgerten Unterton, kann aber hinein interpretiert sein.
Immerhin spürst du, dass du in sie etwas hereininterpretiert hast!
Ich weiß nicht wie du sonst mit Entscheidungen umgehst? Ich finde es gut erstmal zu überlegen und 'drüber zu schlafen um zu schauen, ob sich etwas verändert.
Das Ganze triggert mich extrem an. Ich war als Kind meinen Eltern immer zu viel und zu kritisch.
Im Grunde hast du recht, dass etwas aus der Kindheit womöglich angetriggert wurde, aber auf mich wirkt es so als hättest du es selber gemacht, denn du wurdest ja mit deiner Kritik angenommen und nicht weggeschickt. Vielleicht hattest du neben der Angst eine andere Erwartung in deiner unbewußten Verhaftung in der kindlichen Vergangenheit?
Ich würde an deinem inneren Sicherheitsgefühl arbeiten um deine Entscheidungen zu festigen. Du könntest ja auch sagen, dass du nicht voran kommst in deiner Entwicklung und die Therapie wechseln willst und du auch dahinter stehst, aber du hast in unsicherer Art versucht Kritik zu üben, weil du vermutlich die Therapie gar nicht aufgeben willst.
Ich fühle mich so als hätte ich etwas falsch gemacht und es tut mir leid und gleichzeitig denke ich aber, ich habe gar nichts falsch gemacht und dann eher so: schütz dich bloß vor dieser Person und gehe nicht wieder hin.
Ja, von einem Extrem ins andere, weil du einfach nicht gelernt hast zu dir und deinen Entscheidungen zu stehen und etwas zu erwarten oder zu wollen, was du nicht artikulieren kannst.

Es heißt jetzt nicht "schütz dich", sondern bleibe dran an dieser kindlichen Wunde! Das hast du ja offenbar noch nicht bewältigen können in deinen letzten zwei Therapien.

Viele Grüße
candle
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