Sind das Gründe für eine Therapie?
Sind das Gründe für eine Therapie?
Guten Abend,
ich kann nicht schlafen, weil ich nicht weiß was ich mit mir und meinem Kopf anfangen soll, deshalb schreibe ich jetzt einfach hier...
Ich habe letztes Jahr bei 2 Erstgesprächen die Diagnose "rezidivierende depressive Störung" aufgeschrieben bekommen, aber ich weiß nicht ob ich das tatsächlich habe. Ich habe schon Phasen, in denen ich wohl mittelmäßig depressiv bin, aber, dass die so richtig über Wochen anhalten, ist eher selten der Fall denke ich. Mein Zeitgefühl ist da aber auch nicht gut, ich kann auch gar nicht wirklich sagen, in welchen Abständen das vorkommt.
Ich hab eher das Gefühl, ich kann auch einfach nicht gut mit (negativen) Emotionen umgehen und hasse mich selbst so sehr, dass ich diese Gedanken eigentlich permanent aktiv verdrängen muss um klarzukommen. Früher habe ich mich viel selbstverletzt, dann habe ich angefangen Alkohol zu trinken um mich nicht zu verletzten oder essen ausfallen lassen - am Ende auch keine guten coping Strategien. Allerdings ist es nicht mal so, als hätte ich extreme Stimmungsschwankungen oder so, ich fühle oft eher nichts bzw hab das Gefühl, eigentlich super viele Emotionen in mir zu haben, die aber nicht rauskommen bis zu dem Punkt, dass ich mir fast wünsche (emotionalen) Schmerz zu fühlen, damit ich irgendwas fühle. Und auch meine Gefühle für andere Menschen (und Tiere) sind irgendwie teilweise sehr wechselhaft und ich befürchte, ich bin keine besonders gute Freundin, obwohl ich das eigentlich unbedingt sein will. Also ich behalte das größtenteils für mich, aber wenn meine Freunde wüssten wie oft ich sie innerlich abschreibe, weil ich das Gefühl hab, ich bin ihnen egal usw...wahrscheinlich würden sie mich alle tatsächlich hasse. Irgendwie ergibt das alles wenig Sinn und vielleicht erzähle ich auch kompletten Mist gerade, keine Ahnung. Zwischenzeitlich "funktioniere" ich phasenweise auf jeden Fall auch ganz normal und kann einfach alles verdrängen und denke, dass ich eigentlich gar keine Probleme habe. Bloß die schlechten Phasen führen dazu, dass ich in den Guten dann immer massiv Stress hab, weil ich mit der Uni hinterherhänge usw und das ist dann auch blöd.
Naja eigentlich frage ich mich bloß, ob das Gründe für eine Therapie sind. Ich merke selbst, dass die Antwort vermutlich schon ja sein wird, aber gleichzeitig denke ich auch, dass ich vielleicht übertreibe, weil mir geht's ja nicht durchgängig super schlecht... Und ich hab einfach Angst, dass ich mich nur anstelle und jemandem den Platz wegnehme, der ihn dringend braucht :/
Danke auf jeden Fall, falls sich das jemand durchliest <3
ich kann nicht schlafen, weil ich nicht weiß was ich mit mir und meinem Kopf anfangen soll, deshalb schreibe ich jetzt einfach hier...
Ich habe letztes Jahr bei 2 Erstgesprächen die Diagnose "rezidivierende depressive Störung" aufgeschrieben bekommen, aber ich weiß nicht ob ich das tatsächlich habe. Ich habe schon Phasen, in denen ich wohl mittelmäßig depressiv bin, aber, dass die so richtig über Wochen anhalten, ist eher selten der Fall denke ich. Mein Zeitgefühl ist da aber auch nicht gut, ich kann auch gar nicht wirklich sagen, in welchen Abständen das vorkommt.
Ich hab eher das Gefühl, ich kann auch einfach nicht gut mit (negativen) Emotionen umgehen und hasse mich selbst so sehr, dass ich diese Gedanken eigentlich permanent aktiv verdrängen muss um klarzukommen. Früher habe ich mich viel selbstverletzt, dann habe ich angefangen Alkohol zu trinken um mich nicht zu verletzten oder essen ausfallen lassen - am Ende auch keine guten coping Strategien. Allerdings ist es nicht mal so, als hätte ich extreme Stimmungsschwankungen oder so, ich fühle oft eher nichts bzw hab das Gefühl, eigentlich super viele Emotionen in mir zu haben, die aber nicht rauskommen bis zu dem Punkt, dass ich mir fast wünsche (emotionalen) Schmerz zu fühlen, damit ich irgendwas fühle. Und auch meine Gefühle für andere Menschen (und Tiere) sind irgendwie teilweise sehr wechselhaft und ich befürchte, ich bin keine besonders gute Freundin, obwohl ich das eigentlich unbedingt sein will. Also ich behalte das größtenteils für mich, aber wenn meine Freunde wüssten wie oft ich sie innerlich abschreibe, weil ich das Gefühl hab, ich bin ihnen egal usw...wahrscheinlich würden sie mich alle tatsächlich hasse. Irgendwie ergibt das alles wenig Sinn und vielleicht erzähle ich auch kompletten Mist gerade, keine Ahnung. Zwischenzeitlich "funktioniere" ich phasenweise auf jeden Fall auch ganz normal und kann einfach alles verdrängen und denke, dass ich eigentlich gar keine Probleme habe. Bloß die schlechten Phasen führen dazu, dass ich in den Guten dann immer massiv Stress hab, weil ich mit der Uni hinterherhänge usw und das ist dann auch blöd.
Naja eigentlich frage ich mich bloß, ob das Gründe für eine Therapie sind. Ich merke selbst, dass die Antwort vermutlich schon ja sein wird, aber gleichzeitig denke ich auch, dass ich vielleicht übertreibe, weil mir geht's ja nicht durchgängig super schlecht... Und ich hab einfach Angst, dass ich mich nur anstelle und jemandem den Platz wegnehme, der ihn dringend braucht :/
Danke auf jeden Fall, falls sich das jemand durchliest <3
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Hallo,
also ich würde daraus nicht so ne große Sache machen. Letztendlich stehst du sowieo alleine da und musst dir selbst helfen. Wenn du Glück hast, findest du eine/n Therpeutin/-in, der ode die dir da wenigstens ein bisschen dabei hilft und nicht alles noch schlimmer macht. Es kommt eher darauf an, ob du das willst. Also aktiv und selbständig, eigenverantwortlich an dir arbeiten.
Kannst dich darauf verlassen, das heutzutage alle aussortiert werden, die keine Therapie benötigen, weil kaum Plätze da.
Allein das wäre ja vielleicht schon ein Therapieziel für dich. Selbstwertgefühl zu verbessern.
also ich würde daraus nicht so ne große Sache machen. Letztendlich stehst du sowieo alleine da und musst dir selbst helfen. Wenn du Glück hast, findest du eine/n Therpeutin/-in, der ode die dir da wenigstens ein bisschen dabei hilft und nicht alles noch schlimmer macht. Es kommt eher darauf an, ob du das willst. Also aktiv und selbständig, eigenverantwortlich an dir arbeiten.
Kannst dich darauf verlassen, das heutzutage alle aussortiert werden, die keine Therapie benötigen, weil kaum Plätze da.
Ja, so geht sehr vielen Menschen mit geringem Selbstwertgefühl. Glaube, das sagt fast jeder Mensch mit kaum Selbstwertgefühl.. Hat allerdings nichts mit der Schwere deiner Probleme zu tun.
Allein das wäre ja vielleicht schon ein Therapieziel für dich. Selbstwertgefühl zu verbessern.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Klingt nach Instabilität der Persönlichkeitsstruktur (die therapeutisch behandelbar ist), deren Folge depressive Symptomatiken sein können. Eine genaue medizinisch-psychiatrische Untersuchung zur Differentialdiagnostik wäre jedoch sehr wichtig.
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Also ich finde dein Beitrag klingt definitiv danach, dass du Therapie machen solltest und eine Indikation da ist. Ob das eine Depression oder doch etwas anderes ist (mir kam auch die Assoziation emotionale Instabilität, oder posttraumatischer Stress, aber ein Beitrag ist deutlich zu wenig um da was mit Substanz sagen zu können) sei dahingestellt, aber „eigentherapie mit Alkohol und co“ ist definitiv keine gute Lösung. Ich kenne dieses „Gefühl sich nur anzustellen“, irgendwie gehört das wohl dazu
Du hattest zwei erstgespräche, wie ist da der Stand der Dinge? Stehst du auf Wartelisten? Haben sie nicht gepasst und du suchst weiter? Bist du in Therapie?
Du hattest zwei erstgespräche, wie ist da der Stand der Dinge? Stehst du auf Wartelisten? Haben sie nicht gepasst und du suchst weiter? Bist du in Therapie?
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
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Danke für deine Antwort! Stand der Dinge ist schwierig...ich hatte letztes Jahr mehr als nur 2 Erstgespräche, aber keiner hatte freie Plätze und Wartelisten gab es irgendwie auch nie, die Frage danach wird oft einfach ignoriert. Außer bei einer Therapeutin, aber da hat es irgendwie so gar nicht gepasst für mich oder vielleicht hatte ich dann auch einfach zu viel Angst als es hätte klappen können :/ Jetzt habe ich nach mehreren Monaten Resignation wieder zwei Erstgespräche vereinbart, eine davon hat wohl auch tatsächlich ab Februar freie Plätze. Bloß bin ich jetzt halt wieder unsicher, ob es ne gute Idee war und das stresst mich alles zusätzlich...aber ist wohl normal und geht allen soPantoffeltierchen hat geschrieben: ↑So., 05.01.2025, 13:00 Du hattest zwei erstgespräche, wie ist da der Stand der Dinge? Stehst du auf Wartelisten? Haben sie nicht gepasst und du suchst weiter? Bist du in Therapie?
Danke für deine Antwort! Natürlich ist Diagnostik wichtig, wenn es wirklich ein Problem gibt und mir geht's auch überhaupt nicht drum, hier ne Verdachtsdiagnose zu bekommen oder so, falls das so rüber gekommen ist. Instabile Persönlichkeitsstörung wurde mir auch einmal als "soll ich abklären lassen" aufgeschrieben, aber ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass ich das nicht habe. Ganz so schlimm ist es dann alles doch nicht.
Das hast du missverstanden, ich sprach nicht von einer emotionalen Persönlichkeitsstörung, was man auch Borderline nennt.
Wenn ich sage "instabile Persönlichkeitsstruktur", bedeutet das, dass es Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung, also eine Reifestörung bedeutet, die man auch klar diagnostizieren kann. Das ist nicht unbedingt eine spezielle "Persönlichkeitsstörung", jedoch eine überwiegend biographiebedingte Beschädigung, die für weitere Störungen prädisponiert. Hinweise dafür sind z. B. starke emotionale Schwankungen innerhalb von Stunden/Tagen, Neigung zu Substanzkonsum, Selbsthass, interaktionelle Schwierigkeiten z. B. häufigen Kontaktabbrüchen, Probleme bei der Gefühlserkennung und -regulation, diffuse Ängste, Probleme dabei, das Mentale anderer Menschen zu verstehen, Erinnerungslücken für die eigene Biographie, Probleme, selbst eine Identität zu finden und vieles mehr.
Und solange diese grundsätzlichen Beschädigungen nicht behandelt werden, wird die starke Neigung zu anderen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht, psychosomatischen Störungen, aber auch ganz handfeste Lern- und Arbeitsstörungen sowie Beziehungskonflikte mit entsprechenden Folgen bestehen bleiben.
Wenn ich sage "instabile Persönlichkeitsstruktur", bedeutet das, dass es Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung, also eine Reifestörung bedeutet, die man auch klar diagnostizieren kann. Das ist nicht unbedingt eine spezielle "Persönlichkeitsstörung", jedoch eine überwiegend biographiebedingte Beschädigung, die für weitere Störungen prädisponiert. Hinweise dafür sind z. B. starke emotionale Schwankungen innerhalb von Stunden/Tagen, Neigung zu Substanzkonsum, Selbsthass, interaktionelle Schwierigkeiten z. B. häufigen Kontaktabbrüchen, Probleme bei der Gefühlserkennung und -regulation, diffuse Ängste, Probleme dabei, das Mentale anderer Menschen zu verstehen, Erinnerungslücken für die eigene Biographie, Probleme, selbst eine Identität zu finden und vieles mehr.
Und solange diese grundsätzlichen Beschädigungen nicht behandelt werden, wird die starke Neigung zu anderen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht, psychosomatischen Störungen, aber auch ganz handfeste Lern- und Arbeitsstörungen sowie Beziehungskonflikte mit entsprechenden Folgen bestehen bleiben.
Hi idk,
also das liest sich auf jeden Fall, als wärst du therapiebedürftig. Ja, aber ich weiß, bzw. höre es jetzt immer wieder auch von Leuten mit nicht ganz so ungewöhnlichen Diagnosen, dass es super schwer ist, einen Therapieplatz zu finden.
Was in deinem Fall noch eine Idee wäre, wäre eine Ausbildungsamubulanz. Die gibts in jeder größeren Stadt, dort kommt man schneller an Plätze. Ob du hierfür ein zu schwerer Fall bist, sagen dir die Therapeuten dort im oder nach dem Erstgespräch.
Liebe Grüße
also das liest sich auf jeden Fall, als wärst du therapiebedürftig. Ja, aber ich weiß, bzw. höre es jetzt immer wieder auch von Leuten mit nicht ganz so ungewöhnlichen Diagnosen, dass es super schwer ist, einen Therapieplatz zu finden.
Was in deinem Fall noch eine Idee wäre, wäre eine Ausbildungsamubulanz. Die gibts in jeder größeren Stadt, dort kommt man schneller an Plätze. Ob du hierfür ein zu schwerer Fall bist, sagen dir die Therapeuten dort im oder nach dem Erstgespräch.
Liebe Grüße
im Grunde ist das recht einfach.
Wenn du einen Leidensdruck verspürst solltest du eine Therapie machen, wenn nicht dann nicht.
Alles andere (Bin ich dafür krank genug) ist nur das übliche Drama und kokettieren um sich nicht einer Therapie stellen zu müssen.
Wenn du einen Leidensdruck verspürst solltest du eine Therapie machen, wenn nicht dann nicht.
Alles andere (Bin ich dafür krank genug) ist nur das übliche Drama und kokettieren um sich nicht einer Therapie stellen zu müssen.
After all this time ? Always.
Ahh okay das hab ich tatsächlich noch nie gehört, aber klingt schon ein Stück weit zutreffend.alatan hat geschrieben: ↑So., 05.01.2025, 13:40
Wenn ich sage "instabile Persönlichkeitsstruktur", bedeutet das, dass es Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung, also eine Reifestörung bedeutet, die man auch klar diagnostizieren kann. Das ist nicht unbedingt eine spezielle "Persönlichkeitsstörung", jedoch eine überwiegend biographiebedingte Beschädigung, die für weitere Störungen prädisponiert. Hinweise dafür sind z. B. starke emotionale Schwankungen innerhalb von Stunden/Tagen, Neigung zu Substanzkonsum, Selbsthass, interaktionelle Schwierigkeiten z. B. häufigen Kontaktabbrüchen, Probleme bei der Gefühlserkennung und -regulation, diffuse Ängste, Probleme dabei, das Mentale anderer Menschen zu verstehen, Erinnerungslücken für die eigene Biographie, Probleme, selbst eine Identität zu finden und vieles mehr.
Und solange diese grundsätzlichen Beschädigungen nicht behandelt werden, wird die starke Neigung zu anderen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht, psychosomatischen Störungen, aber auch ganz handfeste Lern- und Arbeitsstörungen sowie Beziehungskonflikte mit entsprechenden Folgen bestehen bleiben.
Da ist was dran.
Das würde mich jetzt auch interessieren. Wo genau kommt diese Definition her? Im Internet kann ich nichts unter dem Begriff "instabile Persönlichkeitsstruktur" finden. So wie du es schreibst scheint es eine Vorstufe zu Borderline zu sein? Hast du (atalan) vielleicht einen Link dazu?alatan hat geschrieben: ↑So., 05.01.2025, 13:40 Wenn ich sage "instabile Persönlichkeitsstruktur", bedeutet das, dass es Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung, also eine Reifestörung bedeutet, die man auch klar diagnostizieren kann. Das ist nicht unbedingt eine spezielle "Persönlichkeitsstörung", jedoch eine überwiegend biographiebedingte Beschädigung, die für weitere Störungen prädisponiert. Hinweise dafür sind z. B. starke emotionale Schwankungen innerhalb von Stunden/Tagen, Neigung zu Substanzkonsum, Selbsthass, interaktionelle Schwierigkeiten z. B. häufigen Kontaktabbrüchen, Probleme bei der Gefühlserkennung und -regulation, diffuse Ängste, Probleme dabei, das Mentale anderer Menschen zu verstehen, Erinnerungslücken für die eigene Biographie, Probleme, selbst eine Identität zu finden und vieles mehr.
Und solange diese grundsätzlichen Beschädigungen nicht behandelt werden, wird die starke Neigung zu anderen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, Sucht, psychosomatischen Störungen, aber auch ganz handfeste Lern- und Arbeitsstörungen sowie Beziehungskonflikte mit entsprechenden Folgen bestehen bleiben.
Das würde mich jetzt auch interessieren. Wo genau kommt diese Definition her? Im Internet kann ich nichts unter dem Begriff "instabile Persönlichkeitsstruktur" finden. So wie du es schreibst scheint es eine Vorstufe zu Borderline zu sein? Hast du (atalan) vielleicht einen Link dazu?
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Da findest du nicht umsonst nichts zu, weil es das so wie da beschrieben nicht gibt. Manche Symptome aus der Beschreibung können auf komplexe ptbs zutreffen,manche auf Borderline. Vorstufen von persönlichkeitsstörungen gibt es trotzdem. Aber das wie dort beschrieben, gibt es meines Wissens offiziell so nicht und ich finde es gefährlich selbst ausgedacht Zeug hier reinzuschreiben. Also selbst, wenn dus nur irgendwo gelesen hast Alatan und meinst das gäbe es so, es ist in der Form und gerade bei solche schwerwiegenden Symptomen echt gefährlich sows zu schreiben.
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Da findest du nicht umsonst nichts zu, weil es das so wie da beschrieben nicht gibt. Manche Symptome aus der Beschreibung können auf komplexe ptbs zutreffen,manche auf Borderline. Vorstufen von persönlichkeitsstörungen gibt es trotzdem. Aber das wie dort beschrieben, gibt es meines Wissens offiziell so nicht und ich finde es gefährlich selbst ausgedacht Zeug hier reinzuschreiben. Also selbst, wenn dus nur irgendwo gelesen hast Alatan und meinst das gäbe es so, es ist in der Form und gerade bei solche schwerwiegenden Symptomen echt gefährlich sows zu schreiben.
Um Persönlichkeitsauffälligkeiten zu diagnostizieren, werden zum Beispiel das Strukturierte Interview zur Persönlichkeitsorganisation oder die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik genutzt. Damit lassen sich Strukturniveaus feststellen, die angesiedelt sein können zwischen einer gesunden Struktur bis hin zu einer schwer gestörten desintegrierten Struktur, was bei Kernberg (STIPO) äquivalent ein niedriges Borderline-Niveau wäre. Dazwischen liegen mäßige bis geringe Strukturniveau (entsprechend neurotische bis höhere Borderlineniveaus im STIPO). Die meisten Personen mit den beschriebenen Symptomen der TE liegen im Bereich eines mäßigen bis geringen Strukturniveau bzw. schwer neurotischer bis höherer Borderline-Niveaus (letzteres kann, muss aber nicht einer emotional-instabilen PS oder anderer PS entsprechen).
Diese Diagnostiksysteme sind bei Laien meist nicht bekannt, weil es eine tiefergehende Diagnostik ist und viel Erfahrung braucht. In Laienkreisen kursieren meist nur die "Oberflächendiagnosen" des ICD, was aber das Verständnis psychischer Störungen erheblich erschwert und natürlich auch therapeutische Ansätze.
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Also ich arbeite beruflich mit Diagnosesystemen, kenne auch das System der strukturniveaus, aber das von dir beschriebene dennoch nicht nichts desto weniger gibt es aktuell eine starke Tendenz bei den Diagnosen die Persönlichkeitsstörung eher als Spektrum zu verstehen, im neuen icd-11 werden Persönlichkeitsstörungen zusammengefasst (wobei borderline eine eigene Gruppe bleibt) und viel stärker darauf geachtet, dass es ein „von bis“ gibt und man mit einer ps gering eingeschränkt bis sehr eingeschränkt sein kann. Im icd-11 hat sich bei den Ps wirklich sehr viel getan, wobei ich zugeben muss dass ich’s noch nicht ganz verstanden habe, wie das jetzt diagnostiziert wird
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
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