Druck in der letzen Therapiestunde
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 32
- Beiträge: 3
Druck in der letzen Therapiestunde
Hi,
ich bin seit 2 Monaten in Therapie zweck cptsd. Die letzte Stunde hat gefühlt das bissel vertrauen komplett zerschmettert und ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
Meine Therapeutin sagt anfang jeder Stunde, dass alles sein kann aber nichts muss. Vorletzte Stunde meinte sie, es reicht ihr dass ich mich ändern möchte.
Es gab etwas, worüber ich reden wollte aber nicht so recht kann. Ich hab die Worte, ich weiß was es ist, ich hab aber den unglaublichen Drang zu schweigen. Weswegen ich immer etwas länger brauche, bevor die Wörter raus kommen. Und ich dachte halt, okay ich nutze die letzte Stunde und versuche zu verbalisieren was ich eigentlich mitteilen will. Anscheinend habe ich zu lange gebraucht, da sie mir an den Kopf geknallt hat "Naja immer nur vage Sachen in dem Raum werfen können Sie nun auch nicht". Aus einem Reflex heraus hab ich dann das raus gebracht, was ich wollte, aber ... es war das übliche "Ich muss jetzt funktionieren, reiß dich zusammen, bring es über dich, stell dich nicht so an" und ich hab das, was ich in der Situation gefühlt habe, komplett zur Seite geschoben.
Und so ist die Stunde weiter gegangen. An einem Punkt wollte Sie dann wissen, was ich nun weiter in der Therapie machen will mit der Info. Ich wollte meine Gedanken sotieren und es rausbringen, aber es war wieder zu lange. Also hat sie die selbe Frage 2, 3 mal unterschiedlich formuliert mit der Belehrung, dass ich die Richtung der Therapie vorgeben muss. Und wieder ist Schema F reingekickt "Ich muss funktionieren, gib die nächst logische Antwort, stell dich nicht so an, bring es hinter dich". Ehrlicherweis weiß ich nicht mehr, was ich geantwortet habe, nur dass ich Angst und Druck gespührt hatte und aus der Situation raus wollte.
Ich weiß einfach nicht, wie die Therapie funktionieren soll. Sie hat viel Erfahrung in dem Bereich und bis zur letzten Stunde hatte ich auch das Gefühl, dass sie mir geholfen hat. Aber seit der letzten Stunde habe ich Angst hinzugehen, weil ich weiß, dass ich zu langsam sein werde. Weil ich weiß, dass ich nicht das rausbekomme, was ich denke oder gar fühle.
Ich weiß, dass ich nicht einfach immer schweigen kann. Ich bräuchte dennoch von ihr eine Form der Akzeptanz, dass ich mir eben schwer tu mit dem Reden und die Wertschätzung des Versuchs. Letzte Stunde ist zwar "viel" weiter gegangen, aber ich fühl mich irgendwie einfach nur Sch... Quasi ein Erfolg mit sehr bitteren Nachgeschmack ...
Habt ihr vielleicht ein Ratschlag, wie ich ihr das Vermitteln kann?
ich bin seit 2 Monaten in Therapie zweck cptsd. Die letzte Stunde hat gefühlt das bissel vertrauen komplett zerschmettert und ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
Meine Therapeutin sagt anfang jeder Stunde, dass alles sein kann aber nichts muss. Vorletzte Stunde meinte sie, es reicht ihr dass ich mich ändern möchte.
Es gab etwas, worüber ich reden wollte aber nicht so recht kann. Ich hab die Worte, ich weiß was es ist, ich hab aber den unglaublichen Drang zu schweigen. Weswegen ich immer etwas länger brauche, bevor die Wörter raus kommen. Und ich dachte halt, okay ich nutze die letzte Stunde und versuche zu verbalisieren was ich eigentlich mitteilen will. Anscheinend habe ich zu lange gebraucht, da sie mir an den Kopf geknallt hat "Naja immer nur vage Sachen in dem Raum werfen können Sie nun auch nicht". Aus einem Reflex heraus hab ich dann das raus gebracht, was ich wollte, aber ... es war das übliche "Ich muss jetzt funktionieren, reiß dich zusammen, bring es über dich, stell dich nicht so an" und ich hab das, was ich in der Situation gefühlt habe, komplett zur Seite geschoben.
Und so ist die Stunde weiter gegangen. An einem Punkt wollte Sie dann wissen, was ich nun weiter in der Therapie machen will mit der Info. Ich wollte meine Gedanken sotieren und es rausbringen, aber es war wieder zu lange. Also hat sie die selbe Frage 2, 3 mal unterschiedlich formuliert mit der Belehrung, dass ich die Richtung der Therapie vorgeben muss. Und wieder ist Schema F reingekickt "Ich muss funktionieren, gib die nächst logische Antwort, stell dich nicht so an, bring es hinter dich". Ehrlicherweis weiß ich nicht mehr, was ich geantwortet habe, nur dass ich Angst und Druck gespührt hatte und aus der Situation raus wollte.
Ich weiß einfach nicht, wie die Therapie funktionieren soll. Sie hat viel Erfahrung in dem Bereich und bis zur letzten Stunde hatte ich auch das Gefühl, dass sie mir geholfen hat. Aber seit der letzten Stunde habe ich Angst hinzugehen, weil ich weiß, dass ich zu langsam sein werde. Weil ich weiß, dass ich nicht das rausbekomme, was ich denke oder gar fühle.
Ich weiß, dass ich nicht einfach immer schweigen kann. Ich bräuchte dennoch von ihr eine Form der Akzeptanz, dass ich mir eben schwer tu mit dem Reden und die Wertschätzung des Versuchs. Letzte Stunde ist zwar "viel" weiter gegangen, aber ich fühl mich irgendwie einfach nur Sch... Quasi ein Erfolg mit sehr bitteren Nachgeschmack ...
Habt ihr vielleicht ein Ratschlag, wie ich ihr das Vermitteln kann?
- Werbung
Ich sehe da keinen Erfolg, auch keinen mit bitterem Nachgeschmack. Du hast komplett ihren Vorgaben entsprochen und das gesagt, wovon sie sich gewünscht hat dass du es sagen solltest.
Um zu zeigen wie ich das meine hier mal ein Beispiel. Es geht nicht um Therapie, aber es geht um das Erreichen von Zielen.
Ich sollte für eine evtl. später mal stattfindende Behandlung etwas unterschreiben, so einen ganzen Satz von Schrieben, über Datenschutz und so. Und zwar vor einem ersten Gespräch in dem ich noch festgestellt hätte, ob ich dort jemals eine Behandlung wollen würde. In einem Schrieb ging es um die Erlaubnis, Privatleistungen über einen Dienstleister abzurechnen und dafür Daten wie Diagnose usw. zu übermitteln. Es stand dort, ich hätte keine Nachteile, wenn ich es nicht gestatte. In dem Fall würde man eben einfach selber abrechnen. Also habe ich das nicht unterschrieben. Und daran hat sich dann eine Dame dort vor Ort total aufgehängt. Sie sagte, nein, das sei natürlich ganz anders, und wenn ich das nicht unterschreibe, dann gibt es noch nichtmal ein erstes Gespräch. Das sei nicht freiwillig, und es gäbe dort intern gar keine Möglichkeit zur Abrechnung. Ich sollte also tatsächlich gezwungen werden zu unterschreiben, und in dem Schrieb sollte ich ausdrücklich bestätigen, dass ich freiwillig unterschreibe.
Wie die Geschichte weiterging führe ich jetzt hier nicht aus, denn mir geht es um die Parallele zu deiner Therapie. Siehst du die?
Du sollst bitte sagen was die Therapeutin hören möchte, und du sollst dabei so tun, als sei das dein Anliegen und nicht ihres. Dein eigenes ist aber ein anderes und das ist nicht gefragt. Deins wäre nur dann akzeptiert, wenn es zufällig "das richtige" wäre.
Ich sehe da zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, dass die Therapeutin das gar nicht merkt. Dass sie wirklich glaubt, dir zu helfen, deine Probleme zu verstehen. In diesem Fall könnte die Therapie sich zum Positiven entwickeln, wenn du ihr mitteilen kannst, dass sie völlig an dir vorbei arbeitet. Die andere Möglichkeit ist, dass sie nur genau das kann was sie gerade macht. Dass sie Schema F durchzieht, irgendeinem Manual entsprechend das sie mal gelernt hat, und dass bei ihr regelmäßig alle Patienten scheitern für die das nicht rein zufällig passt. Dann nützt es nichts, darüber ein Gespräch zu führen.
Aber in beiden Fällen würdest du davon profitieren. Du kannst die Erfahrung machen, wie man auf so eine Meta-Ebene kommt und sich über den Therapie-Verlauf austauscht und die unterschiedlichen Vorstellungen die man davon hat. Meiner persönlichen Meinung nach ist das Teil einer guten Therapie. Wenn ein Therapeut das nicht will oder kann, dann kann das nichts werden.
Das IN einer Therapiestunde zu tun, wird nicht funktionieren. Sonst hättest du es wohl schon getan. Aber vielleicht geht es schriftlich. Das ist eben ein rantasten.
Und wenn deine letzte Therapiestunde irgendwas gebracht hat, dann genau das: du fühlst dich schlecht und überlegst wieso und was du brauchst um das zu verändern. DAS ist Arbeit und das ist eine Leistung, und zwar deine eigene, ohne Hilfe der Therapeutin (jedenfalls ohne planvolle, beabsichtigte Hilfe, sondern als bloßer Kollateralschaden). Auch auf solche Weise kann Therapie zu einer persönlichen Weiterentwicklung führen. Dann, wenn du das für dich nutzen kannst um die Situation zu verändern.
Um zu zeigen wie ich das meine hier mal ein Beispiel. Es geht nicht um Therapie, aber es geht um das Erreichen von Zielen.
Ich sollte für eine evtl. später mal stattfindende Behandlung etwas unterschreiben, so einen ganzen Satz von Schrieben, über Datenschutz und so. Und zwar vor einem ersten Gespräch in dem ich noch festgestellt hätte, ob ich dort jemals eine Behandlung wollen würde. In einem Schrieb ging es um die Erlaubnis, Privatleistungen über einen Dienstleister abzurechnen und dafür Daten wie Diagnose usw. zu übermitteln. Es stand dort, ich hätte keine Nachteile, wenn ich es nicht gestatte. In dem Fall würde man eben einfach selber abrechnen. Also habe ich das nicht unterschrieben. Und daran hat sich dann eine Dame dort vor Ort total aufgehängt. Sie sagte, nein, das sei natürlich ganz anders, und wenn ich das nicht unterschreibe, dann gibt es noch nichtmal ein erstes Gespräch. Das sei nicht freiwillig, und es gäbe dort intern gar keine Möglichkeit zur Abrechnung. Ich sollte also tatsächlich gezwungen werden zu unterschreiben, und in dem Schrieb sollte ich ausdrücklich bestätigen, dass ich freiwillig unterschreibe.
Wie die Geschichte weiterging führe ich jetzt hier nicht aus, denn mir geht es um die Parallele zu deiner Therapie. Siehst du die?
Du sollst bitte sagen was die Therapeutin hören möchte, und du sollst dabei so tun, als sei das dein Anliegen und nicht ihres. Dein eigenes ist aber ein anderes und das ist nicht gefragt. Deins wäre nur dann akzeptiert, wenn es zufällig "das richtige" wäre.
Ich sehe da zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, dass die Therapeutin das gar nicht merkt. Dass sie wirklich glaubt, dir zu helfen, deine Probleme zu verstehen. In diesem Fall könnte die Therapie sich zum Positiven entwickeln, wenn du ihr mitteilen kannst, dass sie völlig an dir vorbei arbeitet. Die andere Möglichkeit ist, dass sie nur genau das kann was sie gerade macht. Dass sie Schema F durchzieht, irgendeinem Manual entsprechend das sie mal gelernt hat, und dass bei ihr regelmäßig alle Patienten scheitern für die das nicht rein zufällig passt. Dann nützt es nichts, darüber ein Gespräch zu führen.
Aber in beiden Fällen würdest du davon profitieren. Du kannst die Erfahrung machen, wie man auf so eine Meta-Ebene kommt und sich über den Therapie-Verlauf austauscht und die unterschiedlichen Vorstellungen die man davon hat. Meiner persönlichen Meinung nach ist das Teil einer guten Therapie. Wenn ein Therapeut das nicht will oder kann, dann kann das nichts werden.
Das IN einer Therapiestunde zu tun, wird nicht funktionieren. Sonst hättest du es wohl schon getan. Aber vielleicht geht es schriftlich. Das ist eben ein rantasten.
Und wenn deine letzte Therapiestunde irgendwas gebracht hat, dann genau das: du fühlst dich schlecht und überlegst wieso und was du brauchst um das zu verändern. DAS ist Arbeit und das ist eine Leistung, und zwar deine eigene, ohne Hilfe der Therapeutin (jedenfalls ohne planvolle, beabsichtigte Hilfe, sondern als bloßer Kollateralschaden). Auch auf solche Weise kann Therapie zu einer persönlichen Weiterentwicklung führen. Dann, wenn du das für dich nutzen kannst um die Situation zu verändern.
.....
Zuletzt geändert von ~~~ am So., 15.12.2024, 17:31, insgesamt 1-mal geändert.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 32
- Beiträge: 3
Hi,
danke für die Antworten, die haben mir eine Perspektive gegeben.
Grundsätzlich zahlt die Krankenkasse hier in österreich nur einen winzigen Bruchteil (nicht mal die Hälfte). Ich bin bei einer Wahlärztin - also keinen Krankenkassenarzt. Außerdem ist sie auf (c)ptsd spezialisiert, daher dachte ich eigentlich, dass ich gut aufgehoben wäre. Bis zur der Stunde dachte ich auch, dass das was wird.
Ich hab jetzt mal eine Art Brief geschrieben wie die Stunde aus meiner Perspektive war. Entweder schicke ich es ihr per E-Mail oder ich bring es nächste Stunde schriftlich mit.
Therapieplatz würde ich ungern nochmal wechseln wollen. Ich hab die Hoffnung, dass es evtl. lösbar ist.
danke für die Antworten, die haben mir eine Perspektive gegeben.
Grundsätzlich zahlt die Krankenkasse hier in österreich nur einen winzigen Bruchteil (nicht mal die Hälfte). Ich bin bei einer Wahlärztin - also keinen Krankenkassenarzt. Außerdem ist sie auf (c)ptsd spezialisiert, daher dachte ich eigentlich, dass ich gut aufgehoben wäre. Bis zur der Stunde dachte ich auch, dass das was wird.
Ich hab jetzt mal eine Art Brief geschrieben wie die Stunde aus meiner Perspektive war. Entweder schicke ich es ihr per E-Mail oder ich bring es nächste Stunde schriftlich mit.
Therapieplatz würde ich ungern nochmal wechseln wollen. Ich hab die Hoffnung, dass es evtl. lösbar ist.
- Werbung
Hi Schnabeltier,
so wie sie sich das für mich liest, könnte das gut noch lösbar sein. Wenn es das nicht ist, sie nicht auf deinen Brief und deine Kritik eingehen mag, dann ist sie nicht die Richtige. Aber das ist ja jetzt noch nicht klar, und ich kann verstehen, dass du nicht wechseln magst, und Hoffnungen auf sie gesetzt hast.
Liebe Grüße
so wie sie sich das für mich liest, könnte das gut noch lösbar sein. Wenn es das nicht ist, sie nicht auf deinen Brief und deine Kritik eingehen mag, dann ist sie nicht die Richtige. Aber das ist ja jetzt noch nicht klar, und ich kann verstehen, dass du nicht wechseln magst, und Hoffnungen auf sie gesetzt hast.
Liebe Grüße
Aber nichts zu sagen und es einfach weiterlaufen zu lassen, nur um nicht zu riskieren, dass es noch offenkundiger wird, dass es nicht passt, das bringt halt nichts. Ich würde echt lieber jetzt etwas tun. Und im besten Fall bringt das die Therapie ja auch sehr voran, und würde außerdem den Weg bereiten um auch zukünftige Schwierigkeiten klären zu können. Läuft es aber nicht gut, dann wäre es ohnehin nicht hilfreich, weiter viel Zeit und Geld zu investieren.
@TE
Was mich wundert, ist, dass du die Situation eigentlich völlig aus einer Opferposition darstellst: Die Therapeutin hat mit dir etwas gemacht, weshalb du funktionieren musstest und dich selbst abgeschaltet hast. Die Therapeutin hat dich nicht verstanden und dir Druck gemacht. Das ist mir zu wenig Reflexion. Aus Sicht deiner Therapeutin, die sicher, wenn sie auf kPTBS spezialisiert ist, diese Dynamiken wie bei auch bei anderen Pat. kennt, weiß, dass ohne gewissen Druck überhaupt nichts voran geht und wertvolle Therapie- und Lebenszeit verschwendet wird (und du dich genauso quälst, wie früher ein Täter dich). Interessant, dass du trotzdem einen Gewinn für dich gespürt hast - vielleicht auch gerade deshalb? Ja, Therapie fühlt sich nicht immer gut und angenehm an, kann auch "bitter" sein - wie andere Medizin auch.
Was mich wundert, ist, dass du die Situation eigentlich völlig aus einer Opferposition darstellst: Die Therapeutin hat mit dir etwas gemacht, weshalb du funktionieren musstest und dich selbst abgeschaltet hast. Die Therapeutin hat dich nicht verstanden und dir Druck gemacht. Das ist mir zu wenig Reflexion. Aus Sicht deiner Therapeutin, die sicher, wenn sie auf kPTBS spezialisiert ist, diese Dynamiken wie bei auch bei anderen Pat. kennt, weiß, dass ohne gewissen Druck überhaupt nichts voran geht und wertvolle Therapie- und Lebenszeit verschwendet wird (und du dich genauso quälst, wie früher ein Täter dich). Interessant, dass du trotzdem einen Gewinn für dich gespürt hast - vielleicht auch gerade deshalb? Ja, Therapie fühlt sich nicht immer gut und angenehm an, kann auch "bitter" sein - wie andere Medizin auch.
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 32
- Beiträge: 3
@alatan
Die Therapeutin hat nichts mit mir gemacht, sie hat für mich zu viel Druck ausgeübt, weswegen mein übliches Verhalten reingekickt hat. Das hat nichts mit ihr perse zu tun, das wäre auch in einer anderen Situation mit jemand anderen bei ähnlichem Stress und Druck Level passiert.
Ich denke nicht, dass ich Lebenszeit verschwende, nur weil ich vllt nicht super schnell vorran komme. Ich denke auch nicht, dass diese Art von Druck mich langfristig schneller vorran bringen wird. Ich hätte es ihr in der Stunde auch so erzählt, davon bin ich überzeugt.Halt eben nicht in dem Tempo.
@Montana ich möchte es ansprechen, halt schriftlich und dann eben versuchen ein Gespräch zu führen.
Die Therapeutin hat nichts mit mir gemacht, sie hat für mich zu viel Druck ausgeübt, weswegen mein übliches Verhalten reingekickt hat. Das hat nichts mit ihr perse zu tun, das wäre auch in einer anderen Situation mit jemand anderen bei ähnlichem Stress und Druck Level passiert.
Ich denke nicht, dass ich Lebenszeit verschwende, nur weil ich vllt nicht super schnell vorran komme. Ich denke auch nicht, dass diese Art von Druck mich langfristig schneller vorran bringen wird. Ich hätte es ihr in der Stunde auch so erzählt, davon bin ich überzeugt.Halt eben nicht in dem Tempo.
@Montana ich möchte es ansprechen, halt schriftlich und dann eben versuchen ein Gespräch zu führen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 9802
alatan hat geschrieben: ↑So., 15.12.2024, 18:39 @TE
Was mich wundert, ist, dass du die Situation eigentlich völlig aus einer Opferposition darstellst: Die Therapeutin hat mit dir etwas gemacht, weshalb du funktionieren musstest und dich selbst abgeschaltet hast. Die Therapeutin hat dich nicht verstanden und dir Druck gemacht. Das ist mir zu wenig Reflexion. Aus Sicht deiner Therapeutin, die sicher, wenn sie auf kPTBS spezialisiert ist, diese Dynamiken wie bei auch bei anderen Pat. kennt, weiß, dass ohne gewissen Druck überhaupt nichts voran geht und wertvolle Therapie- und Lebenszeit verschwendet wird
Das ist mal wieder kompletter Nonsens.
Auch eine langjährige Psychotherapeutin die Fortbildungen zum Thema cPTBS gemacht hat kann fachlich oder menschlich schlecht sein oder sich in einer Situation falsch verhalten.
Und zweitens, nein, das Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht. Und eine bindungstraumatisierte Person unter Druck zu setzen ein Ergebnis zu liefern, in einer Therapie die noch sehr frisch ist ist absolut unangemessen. Da die Traumatisierung eben durch wichtige Bindungspersonen in der Kindheit durch Druck und Anforderungen zu Stande gekommen ist. Das was traumatisiert hat kann kein Hilfsmittel sein um den Fortschritt einer Therapie zu bewirken. Das ist keine verhaltenstherapeutische Expositionstherapie bei einer Spinnenphobie wo man den Klienten mit Ängsten gezielt konfrontiert.
Und ja, so lange zu waren bis jemand von selbst sprechen kann ist keine verschwendete Zeit. Und evtl brauchst du auch einfach um dich auszudrücken ein anderes Medium eine Kunsttherapie oder evtl hilft was tiergestüztes.
Das hier ist ein Forum, in dem eben auch Menschen lesen, die sich gerade erst mit dem Gedanken beschäftigen, ob sie nicht vielleicht doch mal ne Therapie machen wollen.
Deswegen schreib ich es ganz deutlich, wie auch münchnerkindl schon:
Schwachsinn.
Manchmal kann es gut und wichtig und richtig sein, dass ein Therapeut Druck ausübt. Das so darzustellen, als ob "ohne einen gewissen Druck überhaupt nichts voran geht", ist Schwachsinn. Und dann gleich von "Verschwendung" "wertvoller" Zeit zu reden? Toll gemacht. Wenn der Therapeut nicht gegen den Willen des Patienten Druck ausübt, geht "überhaupt nichts voran"? Wenn kein Druck in der Therapie herrscht, geht nichts voran, und die Therapie ist also verschwendete Zeit? Ernsthaft?
@Schnabeltier: Ich find, du gehst mit der Situation echt unglaublich gut um. Erstens hast du auch am Anfang schon deutlich geschrieben, dass das dein eigenes Muster ist, das kickt - und das auch in anderen Situationen passiert wäre. Und du konntest jetzt hier als Antwort auch ganz klar sagen, nein, stopp, das stimmt so nicht. Insgesamt drückst du dich sehr deutlich aus. Du hast auch bemerkt, hey, ich weiß jetzt nicht, wie ich damit gut umgehen kann, und in einem dafür passenden Forum Hilfe gesucht. Und hast direkt Ideen, wie du in der Therapie damit umgehen kannst - Mail schreiben oder etwas geschriebenes in die Stunde mitbringen. Falls du noch nicht davon gehört hast: die meisten Therapeuten mögen es nicht besonders, wenn Patienten zwischen den Stunden Mails zum Therapieinhalt schreiben, sondern möchten, dass du sowas innerhalb der Stunden selbst ansprichst. Geschriebenes mitnehmen scheint für mich da der bessere Weg zu sein.
Ich wünsch dir viel Erfolg beim Gespräch darüber! Und dass du dich nicht dazu zwingst, dort zu bleiben, wenn ihr selbst nach mehreren Versuchen nicht zusammenfindet. Manchmal passt es nicht, egal, wie viel Ausbildung und Spezialisierung da ist.
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets
Ich bin die ersten zwei Jahre schweigend durch die Therapiepraxis gewandert und meine Therapeutin hat mich nicht aufgegeben.
Wenn sie Druck ausgeübt hätte, wäre ich längst nicht mehr da. Sowas gehört in keine Therapie und hat da auch nichts zu suchen.
Mit Druck erreicht man bei den Meisten genau das Gegenteil.
Es gibt tatsächlich Therapeuten die sich auf den Patienten einstellen und auch bereit sind, zusammen zu lernen. Sie sind rar gesäet aber es gibt sie.
Soviel Mist und Missbrauch habe ich in Therapien erlebt, auch welche die sich "Traumatherapeuten" nennen und dann so schlimm reagiert und gehandelt haben, dass ich echt froh bin, das heute erkennen zu können.
Schnabeltier, bitte nicht die Hoffnung aufgeben oder Dich verbiegen oder in den Funktionsmodus zu wechseln. Du bist Du und wenn Du Dich nicht gehört oder gesehen fühlst, bringt das alles auch nichts.
Wenn sie Druck ausgeübt hätte, wäre ich längst nicht mehr da. Sowas gehört in keine Therapie und hat da auch nichts zu suchen.
Mit Druck erreicht man bei den Meisten genau das Gegenteil.
Es gibt tatsächlich Therapeuten die sich auf den Patienten einstellen und auch bereit sind, zusammen zu lernen. Sie sind rar gesäet aber es gibt sie.
Soviel Mist und Missbrauch habe ich in Therapien erlebt, auch welche die sich "Traumatherapeuten" nennen und dann so schlimm reagiert und gehandelt haben, dass ich echt froh bin, das heute erkennen zu können.
Schnabeltier, bitte nicht die Hoffnung aufgeben oder Dich verbiegen oder in den Funktionsmodus zu wechseln. Du bist Du und wenn Du Dich nicht gehört oder gesehen fühlst, bringt das alles auch nichts.
-
- Forums-Insider
- , 45
- Beiträge: 430
Interessant, denn bei mir lief es auch einmal so: Anbrüllen wegen zu langsamen Antwortens und zum Erzwingen von Blickkontakt. Dabei hatte ich die Sätze schon auf der Zunge, musste nur noch sortieren. Ich bin immer ängstlicher geworden, fühlte mich wie im Verhör oder im Bootcamp bzw. wie während der Tat. Habe einen regelrechten Eiertanz vollführt, tlw. die halbe Nacht vorher die vermeintlich richtigen Antworten geübt um dann in der Stunde übermüdet einen völligen Blödsinn zu erzählen, nur, damit es schnell genug ist und er nicht wieder brüllt.
Daher bin ich gespannt, welcher Sinn dahinter steckt.
Selbst (auch kptbS) wurde ich dann wegen Unfähigkeit rausgeschmissen. Vorher bin ich in einem ordentlichen flashback, in dem Thera = Täter war, explodiert, mit dem ich dann hängengelassen wurde. Hätte man doch prima mit arbeiten können. Anderenorts in ruhigem höflichen Umgangston habe ich dann ganz schnell Fortschritte gemacht.
Daher würde mich auch interessieren, was das ganze soll. Stures Abarbeiten von Therapiemanualen? Verwechslung von Vermeidung und langsamem Denken? Kennzeichen einer PTBS ist doch, dass alles zersplittert abgespeichert ist, dann braucht es eben länger zum Sortieren und Aussprechen.
Daher bin ich gespannt, welcher Sinn dahinter steckt.
Selbst (auch kptbS) wurde ich dann wegen Unfähigkeit rausgeschmissen. Vorher bin ich in einem ordentlichen flashback, in dem Thera = Täter war, explodiert, mit dem ich dann hängengelassen wurde. Hätte man doch prima mit arbeiten können. Anderenorts in ruhigem höflichen Umgangston habe ich dann ganz schnell Fortschritte gemacht.
Daher würde mich auch interessieren, was das ganze soll. Stures Abarbeiten von Therapiemanualen? Verwechslung von Vermeidung und langsamem Denken? Kennzeichen einer PTBS ist doch, dass alles zersplittert abgespeichert ist, dann braucht es eben länger zum Sortieren und Aussprechen.
Druck hat vor allem immer eine Richtung. Aber der Therapeut kann nicht besser wissen als der Patient, welche Richtung richtig wäre. Dazu müsste er die Zeit gewähren das gemeinsam herauszufinden. Wie man das herausfindet, das weiß ein Patient vermutlich selber noch nicht, aber dann kann er's lernen. Dauert natürlich länger...
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 80
- Beiträge: 3705
@Schnabeltier:alatan hat geschrieben: ↑So., 15.12.2024, 18:39 Aus Sicht deiner Therapeutin, die sicher, wenn sie auf kPTBS spezialisiert ist, diese Dynamiken wie bei auch bei anderen Pat. kennt, weiß, dass ohne gewissen Druck überhaupt nichts voran geht und wertvolle Therapie- und Lebenszeit verschwendet wird (und du dich genauso quälst, wie früher ein Täter dich).
Und solltest du jemals einen Therapeuten vor dir haben, der dir mit Verschwendung ankommen muss, mein Tipp: abhaken, artig tschüss sagen und die Therapie dauerhaft beenden.
Denn was hat das mit wertschätzendem Verhalten zu tun?
Es gibt auch Menschen, die einen fordern und fördern können - mit angepasstem Druck, ohne Ausüben der Machtkeule, sondern wertschätzend, feinfühlig, respektvoll. Schwierig so jemanden zu finden. Aber so jemanden wünsche ich dir.
Womit ich nicht ausdrücken will, dass deinen Therapeutin das nicht vielleicht sein kann.
Sprich deine Gefühle bei ihr an und schau wie sie reagiert. Sag ihr einfach, wie es dir ging und schau wie sie mit dieser Info umgeht.
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 32
- Beiträge: 3
Hi
Danke für eure Antworten, sie haben mir sehr geholfen und auch Mut gemacht!
Ich hatte heute meine Stunde und es lief echt gut. Meine Gedanken habe ich in einem Brief gesammelt und wir sind den durchgegangen. Sie hat sich auch bei mir entschuldigt und es war nicht ihre Intention mich so unter Druck zu setzen. Es ging ihr tatsächlich eher darum, dass sie mich nicht ganz verstanden hat und es für sie schwierig war damit zu arbeiten. Und das ständige wiederholen von den "Belehrungen" hat sie gemacht, weil sie dachte sie hätte mich verloren - also dass ich quasi komplett in meiner Gedankenwelt versunken bin und das "Hier und Jetzt" nicht mitbekomme.
Wenn sie das Gefühl hat, dass sie mich verloren hat, wird sie zukünftig nachfragen ob ich noch da bin. Ich kann dann auch einfach mit einem Handzeichen antworten. Sie will sich jetzt auch mehr zurück nehmen, das hab ich auch direkt in der weiteren Stunde gemerkt, wie sie mir mehr Raum gegeben hat und auch Fragen anders gestellt hat.
Also es verlief sehr positiv und ich glaub ihr auch, dass sie da mehr drauf achten wird Ich werd im Gegenzug auch drauf achten ihr non-verbal die Signale zu geben, damit auch für sie die Kommunikation klarer ist
Danke für eure Antworten, sie haben mir sehr geholfen und auch Mut gemacht!
Ich hatte heute meine Stunde und es lief echt gut. Meine Gedanken habe ich in einem Brief gesammelt und wir sind den durchgegangen. Sie hat sich auch bei mir entschuldigt und es war nicht ihre Intention mich so unter Druck zu setzen. Es ging ihr tatsächlich eher darum, dass sie mich nicht ganz verstanden hat und es für sie schwierig war damit zu arbeiten. Und das ständige wiederholen von den "Belehrungen" hat sie gemacht, weil sie dachte sie hätte mich verloren - also dass ich quasi komplett in meiner Gedankenwelt versunken bin und das "Hier und Jetzt" nicht mitbekomme.
Wenn sie das Gefühl hat, dass sie mich verloren hat, wird sie zukünftig nachfragen ob ich noch da bin. Ich kann dann auch einfach mit einem Handzeichen antworten. Sie will sich jetzt auch mehr zurück nehmen, das hab ich auch direkt in der weiteren Stunde gemerkt, wie sie mir mehr Raum gegeben hat und auch Fragen anders gestellt hat.
Also es verlief sehr positiv und ich glaub ihr auch, dass sie da mehr drauf achten wird Ich werd im Gegenzug auch drauf achten ihr non-verbal die Signale zu geben, damit auch für sie die Kommunikation klarer ist
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 8 Antworten
- 3098 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von mondlicht
-
- 5 Antworten
- 1064 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von münchnerkindl
-
- 17 Antworten
- 1564 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Thor
-
- 13 Antworten
- 2682 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Saboteur