Warum Psycho'therapie' anmaßend und nicht sinnvoll ist

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Fragensteller98
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Warum Psycho"therapie" anmaßend und nicht sinnvoll ist

Beitrag Di., 26.11.2024, 22:09

Dieser Post dient der Aufklärung.

An Herrn Fellner: Wenn Sie mir beantworten könnten, was die Psyche konkret ist, dann lösche ich gerne den Thread.

Ansonsten bleibt es dabei - Psychotherapie ist unseriös. Denn die Behandlungsmaterie, die "Psyche", kann von Psychotherapeuten selbst nicht konkret definiert werden. Es sind nebulöse Aussagen diesbezüglich, ein Stochern im Halbdunklen.
Dass es eine Psyche tatsächlich gibt, sei dahingestellt. Dafür gibt es die Wissenschaft der Psychologie, die ich gerne akzeptiere. Aber ein Heilanspruch, eine Psychotherapie kann daraus nur gefolgert werden, wenn die Psyche hinreichend konkretisiert und erforscht ist! Im Moment ist das alles einfach nur ein riesengroßes Experiment. Und moderne Psychotherapie maßt sich an, die Psyche heilen zu können, ohne jedoch das Objekt, die Psyche selbst, verstanden zu haben. Das ist völlig unseriös und frech. Es sollte daher keine kassenfinanzierte Psychotherapie geben.

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Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 27.11.2024, 04:37

Fragensteller, ich kann deine ganze Skepsis mehr als gut verstehen. Auch ich bin zunehmend mehr von dem Menschenbild der klassischen Psychologie abgerückt. Aber ich sehe auch, dass es Menschen gibt, die berichten, dass ihnen die klassische Psychotherapie geholfen hat, und denke, dass man auch das sehen und akzeptieren sollte. So wie ich möchte, dass andere akzeptieren, dass mir das Menschenbild der westlichen Psychotherapie nicht hilft, so erwarten auch andere von mir, dass ich akzeptiere, dass es ihnen hilft.
Ich muss den Glauben von Katholiken, Protestanten, ... nicht teilen, aber ich kann ihnen ihres lassen. Dasselbe gilt für mich bei dem Menschenbild, das in der modernen westlichen Psychotherapie vorherrscht. Ich lasse ihnen ihres, denke aber selber anders. Wenn andere sagen, "Es hilft mir", dann ist das für mich genauso okay wie die Tatsache, dass mir etwas anderes mehr hilft.

Ich begreife für mich zunehmend mehr, dass es mir nicht gut tut, gegen ein System zu kämpfen, das MIR nicht gut tut. Ich suche stattdessen nach Dingen, die MIR helfen.
So finde ich zu mir selber und auch zu einer Ruhe in mir selber.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Fragensteller98
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Beitrag Mi., 27.11.2024, 07:01

@Jenny Doe: Ich verstehe deinen Punkt, es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied - moderne Psychotherapie hat einen Wahrheitsanspruch. So sei bei Vorliegen bestimmter Symptome "Therapie xy indiziert" und das ist genau meine Kritik. Es ist eben gerade nicht etwas Anbietendes, sondern etwas aggressives.

Aber es scheint, du verstehst meine Kritik nicht ganz. Es kann einfach nicht sein, dass mit dem Leid von Menschen ein Geschäft gemacht wird, welches so unsachlich und unbelegt ist. Das ist mein Punkt.

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