Gegenseitige Anziehung vs. Sich selbst verlieren

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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glaubehoffnung
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Gegenseitige Anziehung vs. Sich selbst verlieren

Beitrag Mi., 13.11.2024, 22:27

Hallo liebe Foren-Gemeinde.

Ich habe mich soeben hier angemeldet und hoffe auf einen respektvollen, wertschätzenden Austausch.

Mein Thema aktuell ist meine Partnerschaft. Wir sind seit anderthalb Jahren zusammen und leben aktuell in einer Fernbeziehung (ca. 400km Distanz). Wir sind beide Mitte 30 und haben trotz dessen noch nicht viel Beziehungserfahrung, ich mehr als sie.

Meistens oder zumindest oft ist es schwierig zwischen uns, besonders wenn wir längere Zeit (mehr als eine Woche) zusammen verbringen. Das wird nur dadurch getoppt, wie schwierig es ist, wenn wir uns längere Zeit nicht sehen. Es ist irgendwie ein sehr heftiges Auf und Ab. Häufig gibt es Kleinigkeiten, weswegen wir uns in die Haare geraten und uns streiten. Das kannte ich vorher nicht mit Freunden oder meiner vorherigen Partnerschaft. Es ist mir völlig neu. Dazu muss man sagen, dass sie über ihre Eltern gesagt hat, dass sie sich ständig heftigst gestritten haben und sie eigentlich nur noch deswegen nicht geschieden sind, weil ihr ganzes Umfeld streng katholisch ist und besonders die Eltern. Das ist für mich eine Erklärung, warum es mit ihr so schwer ist, Konflikte anzusprechen und zu lösen.

Nun, ich bin immer wieder am Zweifeln bzgl. dieser Beziehung. Dann bin ich aber total überwältigt, wenn sie mir unter Tränen ihre Liebe gesteht und sie möchte, dass wir kämpfen. Sie wird auf jeden Fall nicht aufgeben. Ihre anderen Dating Erfahrungen vor mir waren schlimm, weil sie so viel Ablehnung erfahren hat. Also denke ich mir, vielleicht ist es das wert, zu versuchen, dass wir unsere Kommunikationsmuster verbessern. Vielleicht haben wir eine Chance, langfristig glücklich zu werden.

Nun geht sie aber inzwischen Streit fast komplett aus dem Weg. Sie verbiegt sich oft, damit ich zufrieden sein kann und die Harmonie erhalten bleibt. Ich merke das in der Art, wie sie spricht. Dazu muss ich erwähnen, dass ich ihr oft gesagt habe, wie wichtig ich Authentizität finde und dass jeder für seine Bedürfnisse einsteht und offen Gedanken ausdrückt. Sie hat am Anfang der Beziehung mal gesagt, sie will aber nur mit mir zusammen sein. Das funktioniert aber nicht gut, weil ich feststelle, dass mich das total abtörnt und ich des Öfteren an andere Frauen denke. Manchmal träume ich sogar von anderen. Ihr Wunsch, diese Partnerschaft zu erhalten ist scheinbar so stark, dass sie willig ist, sich selbst darin zu verlieren.

Die Geschichte ist irgendwie so tragisch, weil sie alles für andere gibt und trotzdem Ablehnung erfährt und das ist ein Muster, das sie zu haben scheint. Kann ich irgendetwas tun, damit die Anziehung zwischen uns wieder neu entsteht? Bin ich nicht vielleicht genauso verantwortlich dafür? Oder was kann ich ihr kommunizieren? Einerseits denke ich mir manchmal: Ok, wenn diese Partnerschaft kaputt geht, was solls. Das ist kein gutes Zeichen und doch sind wir noch zusammen und am kämpfen. Andererseits gibt es immer wieder Momente, wo ich mich ihr stark verbunden fühle. Z.B. ist es immer dann, wenn wir uns gestritten haben und danach gemeinsam weinen können. Ich befürchte, dass sie Streits inzwischen vermeidet, weil ich immer wieder klar gemacht habe, wie schlimm ich unsere Streits finde. Vielleicht ist es aber am Ende doch besser, wenn wir uns öfter mal streiten - zumindest kann ich sie dann besser fühlen.

Was sagt ihr dazu? Kennt jemand so eine Situation?


Vielen Dank für’s Lesen :)
glaubehoffnung

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candle.
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Beitrag Do., 14.11.2024, 00:15

Hallo!
glaubehoffnung hat geschrieben: Mi., 13.11.2024, 22:27 Was sagt ihr dazu? Kennt jemand so eine Situation?
Ich verstehe es nicht so ganz genau muß ich zugeben.
Sie will eine Beziehung und du möchtest gerne mehrere Partnerinnen oder habe ich das falsch verstanden?

Wie ist denn dein Plan oder euer Plan für die Zukunft? 400Km ist ja schon wirklich eine "Hausnummer" und nicht wirklich einfach so eine Beziehung zu erhalten.

Vielleicht magst du ja nochmal etwas dazu schreiben? Und vielleicht mehr aus deinen Erleben heraus und nicht unbedingt wie du deine Freundin siehst?

Und Streit finde ich an sich normal in der Beziehung, komisch ist es, wenn da gar nichts passieren würde aus meiner Sicht.

Viele Grüße
candle
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Jenny Doe
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Beitrag Do., 14.11.2024, 06:53

glaubehoffnung hat geschrieben: Meistens oder zumindest oft ist es schwierig zwischen uns, besonders wenn wir längere Zeit (mehr als eine Woche) zusammen verbringen. Das wird nur dadurch getoppt, wie schwierig es ist, wenn wir uns längere Zeit nicht sehen. (...) Häufig gibt es Kleinigkeiten, weswegen wir uns in die Haare geraten und uns streiten. (...) Dann bin ich aber total überwältigt, wenn sie mir unter Tränen ihre Liebe gesteht und sie möchte, dass wir kämpfen. (...) Nun geht sie aber inzwischen Streit fast komplett aus dem Weg. (...) Ich befürchte, dass sie Streits inzwischen vermeidet, weil ich immer wieder klar gemacht habe, wie schlimm ich unsere Streits finde (...) Ok, wenn diese Partnerschaft kaputt geht, was solls. .
Mein erster Gedanke war, da entsteht natürlich auch Druck. Ich kenne das aus meinen Fernbeziehungen so, dass die Zeit, die man zusammen verbringen kann, wunderschön sein soll. Wenn man sich schon mal sieht, dann sollte es schön, harmonisch, streitfrei und sonst was verlaufen. Dann will man keinen Streit, sondern eine schöne Zeit miteinander verbringen, bis wieder die längere Trennung kommt.
Klar, dass man da Streitigkeiten lieber aus dem Weg geht.

Hinzu kommt dann noch, dass Du Streitigkeiten als schlimm empfindest und Deine Freundin das Gefühl hat, überall nur abgelehnt zu werden.
Eine schwierige Kombination aus endlich sehen wir uns wieder, lass und nicht streiten, denn Streit ist schlimm und das Gefühl der Ablehnung.

Und wenn man sich dann doch mal länger sieht, dann zeigt sich, wo es in der Beziehung hakt. Dann zeigen sich die Probleme, die man in, "wir sehen uns mal zwei Tage, dann eine Woche nicht mehr" Fernbeziehungen nicht hat. Dann zeigt sich, wie die Beziehung verlaufen würde, wenn man sich jeden Tag sehen würde.

Der nächste Gedanke, der mir kam war, muss man immer streiten oder kann man Dinge auch mal stehen lassen, den anderen lassen wie er ist, Kompromisse suchen, ...?
Ich weiß jetzt nicht, worum es inhaltlich in euren Streitigkeiten geht, aber Streit entsteht ja oft dadurch, dass der andere nicht so ist, wie man ihn gerne haben will.
Eine mögliche Option wäre mit der Streiterei aufzuhören und sich stattdessen zusammenzusetzen und nach Lösungen zu suchen, nach Kompromissen, die beiden Erwartungen gerecht werden. Dazu müsste jeder bereit sein auf den anderen zuzugehen, anstatt den eigenen Kopf durchzusetzen.

Der nächste Gedanke, der mir kam war: Hat man in einer Fernbeziehung wirklich sowas wie eine Beziehung aufgebaut? Du schreibt, sie wäre kaputt. Aber du merkst doch erst, wenn ihr mehrere Tage miteinander verbringt, dass sowas, wie eine "Alltagsbeziehung" noch gar nicht aufgebaut wurde. Wäre sie aufgebaut, dann hättet ihr gemeinsame Lösungen, Kompromisse usw. gefunden. Dann hättet ihr zueinander gefunden, mit allen Stärken und Schwächen, die ein jeder in eine Beziehung mit einbringt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Nico
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Beitrag Do., 14.11.2024, 07:36

In 98% deines Postings lese ich Probleme, Frust und Kritik, nur etwa 2% klingt positiv, Verständnis- u Liebevoll.

Das ist mMn eindeutig zu wenig für eine erfüllende Partnerschaft.
Ich verstehe nicht warum du daran festhalten möchtest.

Ihr seid 1,5 Jahre zusammen und da meistens getrennt, dennoch redet ihr offen von „ um die Beziehung kämpfen“ wie ein uraltes Paar das im Gewohnheitssumpf feststeckt.
Das sind alles überhaupt keine guten Aussichten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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lisbeth
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Beitrag Do., 14.11.2024, 08:13

Eigentlich höre ich bei dir nur Frust und Stress. Wenn ihr euch seht UND wenn ihr euch nicht seht. Was lässt dich an dieser Beziehung festhalten?
glaubehoffnung hat geschrieben: Mi., 13.11.2024, 22:27 Nun, ich bin immer wieder am Zweifeln bzgl. dieser Beziehung. Dann bin ich aber total überwältigt, wenn sie mir unter Tränen ihre Liebe gesteht und sie möchte, dass wir kämpfen.
Ähm - woran MERKST du denn, dass sie dich (angeblich) liebt? "Ich liebe dich" geht manchen Menschen unglaublich schnell über die Lippen. Ich würde nicht so viel auf Lippenbekenntnisse geben.

Und auch, wenn sie dich liebt und du Zweifel hast und die Beziehung nicht mehr möchtest, auch dann darfst du aus der Beziehung rausgehen. Das ist traurig und tragisch und mit Konflikten verbunden. Aber bloß weil jemand zu dir "ich liebe dich" sagt, musst du mit denen nicht in einer Beziehung bleiben.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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glaubehoffnung
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Beitrag Do., 14.11.2024, 09:16

Danke allen für die Antworten! Ich versuche hier mal auf alles einzugehen, was ihr geschrieben habt.
candle. hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 00:15 Ich verstehe es nicht so ganz genau muß ich zugeben.
Sie will eine Beziehung und du möchtest gerne mehrere Partnerinnen oder habe ich das falsch verstanden?

Wie ist denn dein Plan oder euer Plan für die Zukunft? 400Km ist ja schon wirklich eine "Hausnummer" und nicht wirklich einfach so eine Beziehung zu erhalten.

Vielleicht magst du ja nochmal etwas dazu schreiben? Und vielleicht mehr aus deinen Erleben heraus und nicht unbedingt wie du deine Freundin siehst?

Und Streit finde ich an sich normal in der Beziehung, komisch ist es, wenn da gar nichts passieren würde aus meiner Sicht.

Viele Grüße
candle
Nein, sie möchte eine Beziehung und ich möchte genauso eine Beziehung. Mehrere Partner ist keine denkbare Option. Wir haben beide als Ziel, zusammenzuziehen und eine Familie zu gründen. Das ist wahrscheinlich auch am ehesten das, was uns trotz aller Schwierigkeiten noch zusammenhält. Bisher (in den anderthalb Jahren) haben wir es immerhin geschafft, uns zweimal im Monat zu sehen. Einmal im Monat kam sie zu mir und das andere Mal kam ich zu ihr.

Ja, und Streit ist normal, da stimme ich zu. Nur ist es öfter zu extrem. Dann streiten wir uns wegen Kleinigkeiten und es ist geradezu unmöglich, Frieden zu schließen, bis ein paar Stunden oder manchmal ein paar Tage vergangen sind. Dann weint sie sich die Seele aus dem Leib und alles tut ihr Leid. Manchmal weine ich dann auch mit ihr. Sie sagt, dass sie nie gelernt hat, Konflikte auf eine gesunde Art einzugehen und dass sie es aber lernen will.

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glaubehoffnung
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Beitrag Do., 14.11.2024, 09:18

Jenny Doe hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 06:53 Mein erster Gedanke war, da entsteht natürlich auch Druck. Ich kenne das aus meinen Fernbeziehungen so, dass die Zeit, die man zusammen verbringen kann, wunderschön sein soll. Wenn man sich schon mal sieht, dann sollte es schön, harmonisch, streitfrei und sonst was verlaufen. Dann will man keinen Streit, sondern eine schöne Zeit miteinander verbringen, bis wieder die längere Trennung kommt.
Klar, dass man da Streitigkeiten lieber aus dem Weg geht.

Hinzu kommt dann noch, dass Du Streitigkeiten als schlimm empfindest und Deine Freundin das Gefühl hat, überall nur abgelehnt zu werden.
Eine schwierige Kombination aus endlich sehen wir uns wieder, lass und nicht streiten, denn Streit ist schlimm und das Gefühl der Ablehnung.

Und wenn man sich dann doch mal länger sieht, dann zeigt sich, wo es in der Beziehung hakt. Dann zeigen sich die Probleme, die man in, "wir sehen uns mal zwei Tage, dann eine Woche nicht mehr" Fernbeziehungen nicht hat. Dann zeigt sich, wie die Beziehung verlaufen würde, wenn man sich jeden Tag sehen würde.

Der nächste Gedanke, der mir kam war, muss man immer streiten oder kann man Dinge auch mal stehen lassen, den anderen lassen wie er ist, Kompromisse suchen, ...?
Ich weiß jetzt nicht, worum es inhaltlich in euren Streitigkeiten geht, aber Streit entsteht ja oft dadurch, dass der andere nicht so ist, wie man ihn gerne haben will.
Eine mögliche Option wäre mit der Streiterei aufzuhören und sich stattdessen zusammenzusetzen und nach Lösungen zu suchen, nach Kompromissen, die beiden Erwartungen gerecht werden. Dazu müsste jeder bereit sein auf den anderen zuzugehen, anstatt den eigenen Kopf durchzusetzen.

Der nächste Gedanke, der mir kam war: Hat man in einer Fernbeziehung wirklich sowas wie eine Beziehung aufgebaut? Du schreibt, sie wäre kaputt. Aber du merkst doch erst, wenn ihr mehrere Tage miteinander verbringt, dass sowas, wie eine "Alltagsbeziehung" noch gar nicht aufgebaut wurde. Wäre sie aufgebaut, dann hättet ihr gemeinsame Lösungen, Kompromisse usw. gefunden. Dann hättet ihr zueinander gefunden, mit allen Stärken und Schwächen, die ein jeder in eine Beziehung mit einbringt.
Das mit dem Druck in den Fernbeziehungen, das stimmt. Dieser Tatsache allein ist wahrscheinlich viel geschuldet in dieser Situation. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, müssen wir uns erstmal neu aufeinander einstellen und jedes Mal, wenn wir uns trennen, dann fließen die Tränen.

Bei unserem letzten Treffen sind wir beide Streitigkeiten aus dem Weg gegangen. Am Anfang war es alles super schön und dann wurde es mir irgendwie zu eng. Ich habe das Problem aber mit jedem Menschen, dass es mir irgendwann zu eng wird. Das ist dann wiederum schwierig für sie, weil sie selber kein Bedürfnis hat, ab und zu Mal etwas auf Abstand zu gehen.

Man muss sich nicht immer streiten. Aber was soll ich tun, wenn ich das Gefühl habe, ich brauche meinen Raum und sie ist aber so lieb und macht einfach alles perfekt, damit ich ja nichts auszusetzen habe und trotzdem will ich meine Ruhe haben? Das ist jedes Mal aufs Neue schwierig, selbst wenn wir dieses Thema schon oft hatten. Und wie gesagt, das hat nichts mit ihr zu tun, das ist einfach mein Problem, weil ich sehr viel persönlichen Raum brauche.

In unseren Streits geht es um alles Mögliche, Besuche bei ihren Eltern, wie viel gemeinsame Aktivität wir zusammen machen, Dinge, die ich über sie gesagt habe (wenn ich gerade mal mich etwas bedrängt gefühlt habe) und das Thema Zusammenziehen. Das sind doch sicher auch wirklich Themen, über die man unbedingt sprechen muss.

Und ja, bisher haben wir maximal drei Wochen am Stück verbracht. Oft waren es auch zwei Wochen. Ob man das eine Beziehung nennen kann? Ich würde mal behaupten, ja! Zumindest haben wir beide ein Gefühl dafür bekommen, was es heißt, zusammen zu sein :)

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glaubehoffnung
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Beitrag Do., 14.11.2024, 09:21

Nico hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 07:36 In 98% deines Postings lese ich Probleme, Frust und Kritik, nur etwa 2% klingt positiv, Verständnis- u Liebevoll.

Das ist mMn eindeutig zu wenig für eine erfüllende Partnerschaft.
Ich verstehe nicht warum du daran festhalten möchtest.

Ihr seid 1,5 Jahre zusammen und da meistens getrennt, dennoch redet ihr offen von „ um die Beziehung kämpfen“ wie ein uraltes Paar das im Gewohnheitssumpf feststeckt.
Das sind alles überhaupt keine guten Aussichten.
Ich halte daran fest, weil es auch gute Momente gibt und weil wir beide so opferbereit sind. Da sehe ich zumindest eine Basis für eine Zukunft - die Opferbereitschaft.

Vielleicht sind wir ja beide ziemlich unbeholfen, was Beziehungen und Konflikte lösen betrifft. Daher macht es schon Sinn, dass wir nicht einfach aufgeben. Sie hatte vor mir noch keine Langzeitbeziehung. Daher ist sie auch sehr auf mich fixiert. Es wäre ziemlich schade, wenn wir beide keine Chance hätten.

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glaubehoffnung
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Beitrag Do., 14.11.2024, 09:23

lisbeth hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 08:13 Eigentlich höre ich bei dir nur Frust und Stress. Wenn ihr euch seht UND wenn ihr euch nicht seht. Was lässt dich an dieser Beziehung festhalten?
Ähm - woran MERKST du denn, dass sie dich (angeblich) liebt? "Ich liebe dich" geht manchen Menschen unglaublich schnell über die Lippen. Ich würde nicht so viel auf Lippenbekenntnisse geben.

Und auch, wenn sie dich liebt und du Zweifel hast und die Beziehung nicht mehr möchtest, auch dann darfst du aus der Beziehung rausgehen. Das ist traurig und tragisch und mit Konflikten verbunden. Aber bloß weil jemand zu dir "ich liebe dich" sagt, musst du mit denen nicht in einer Beziehung bleiben.
Ja, es klingt nach viel Frust und Stress. Ich denke und hoffe, dass es auch anders sein kann. Tatsächlich hatten wir auch richtig schöne Zeiten. Unser gemeinsamer Urlaub z.B. ist eine sehr schöne Erinnerung, genauso wie einige unser mehrwöchigen Zusammensein, dort wo sie lebt.

Dass sie mich liebt, würde ich tatsächlich gar nicht in Frage stellen. Zum einen investiert sie unendlich viel. Sie ist bereit, alles an Opfern zu bringen, damit die Beziehung funktionieren kann, z.B. würde sie hier herziehen. Ich könnte andererseits auch zu ihr ziehen. Sie macht mir immer wieder Geschenke, sie kann einfach nie genug von gemeinsamer Nähe bekommen und sie lässt sich darauf ein, dass wir uns beide verändern, damit wir eine Zukunft haben können.

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candle.
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Beitrag Do., 14.11.2024, 09:55

glaubehoffnung hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 09:18 Bei unserem letzten Treffen sind wir beide Streitigkeiten aus dem Weg gegangen. Am Anfang war es alles super schön und dann wurde es mir irgendwie zu eng. Ich habe das Problem aber mit jedem Menschen, dass es mir irgendwann zu eng wird. Das ist dann wiederum schwierig für sie, weil sie selber kein Bedürfnis hat, ab und zu Mal etwas auf Abstand zu gehen.
Das finde ich etwas schwierig, wenn es dir zu eng wird. Und wenn sie dich recht selten sieht, ist es auch irgendwie klar, dass sie nicht den Abstand sucht. Das würde sich sicher später einpendeln, wenn ihr erstmal längere Zeit zusammenlebt.

Und eines muß dir auch klar werden: Mit Kindern wirst du erstmal kaum Freiraum für dich haben.

Ihr könnt euch ja auch Listen schreiben was jeder für sich braucht in der Beziehung. Vielleicht wird euch eure Situation klarer und könnt dafür schon Lösungen suchen?

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Do., 14.11.2024, 10:14

glaubehoffnung hat geschrieben: Tatsächlich hatten wir auch richtig schöne Zeiten. Unser gemeinsamer Urlaub z.B. ist eine sehr schöne Erinnerung, genauso wie einige unser mehrwöchigen Zusammensein, dort wo sie lebt.
Was war im Urlaub / im mehrwöchigen Zusammensein für Dich anders, so dass du diese Ereignisse als schön in Erinnerung hast, obwohl du ansonsten sehr viel persönlichen Raum brauchst?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Do., 14.11.2024, 11:09

glaubehoffnung hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 09:21 Ich halte daran fest, weil es auch gute Momente gibt und weil wir beide so opferbereit sind. Da sehe ich zumindest eine Basis für eine Zukunft - die Opferbereitschaft.
Hm, Beziehung und Opferbereitschaft miteinander zu verknüpfen, spiegelt mMn schon auch eine Sicht wieder, dass "Leiden irgendwie dazugehört". Ist das so? Klar braucht es Kompromissbereitschaft im Zusammensein, in jeder Form von Beziehung. Aber wenn ich das Gefühl hätte, dass eine Liebesbeziehung mir ständig Opferbereitschaft abverlangt, da wäre ich raus.
glaubehoffnung hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 09:18 Man muss sich nicht immer streiten. Aber was soll ich tun, wenn ich das Gefühl habe, ich brauche meinen Raum und sie ist aber so lieb und macht einfach alles perfekt, damit ich ja nichts auszusetzen habe und trotzdem will ich meine Ruhe haben? Das ist jedes Mal aufs Neue schwierig, selbst wenn wir dieses Thema schon oft hatten. Und wie gesagt, das hat nichts mit ihr zu tun, das ist einfach mein Problem, weil ich sehr viel persönlichen Raum brauche.
Da ist das Konstrukt Fernbeziehung halt auch problematisch, weil dadurch automatisch auch das Gefühl entsteht, so wir sind jetzt an einem Ort, dh wir verbringen auch 100% der Zeit zusammen. Ich kenne das auch, dass ich in Beziehungen mehr Raum brauche und das ist ok. Das sind einfach unterschiedliche Bedürfnisse. Wobei ich schon denke, dass sich das besser lösen lässt, wenn man nahe beisammen wohnt, weil die Treffen nicht mit so unendlich viel Aufwand verbunden sind.
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Beitrag Do., 14.11.2024, 11:23

glaubehoffnung hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 09:21

Ich halte daran fest, weil es auch gute Momente gibt und weil wir beide so opferbereit sind. Da sehe ich zumindest eine Basis für eine Zukunft - die Opferbereitschaft.

Oh ja gemeinsame Opferbereitschaft- was für eine überragende Basis für eine Beziehung :roll:

In einer Beziehung die auf Opferbereitschaft fußt, wäre ich keine Sekunde und würde laufen so schnell mich meine Beine tragen würden.

Warum verwehrst du es dir glücklich zu sein?
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Sydney-b
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Beitrag Do., 14.11.2024, 16:17

Du möchtest also dafür kämpfen, dass du sie nur nach Streitereien „fühlen“ kannst und ihr anschließend zusammen weint…
Du brauchst deinen Freiraum planst aber Kinder mit ihr zusammen…(Mit Kindern hat man die ersten Jahre nur sehr selten bis gar nicht Freiraum)
Du bist mit ihr zusammen aber gleichzeitig denkst du über Sex mit anderen Frauen nach, weil es dich abtörnt, dass sie so viel Zeit mit dir verbringen will und dir das zuviel ist…

Positiv ist für dich, dass sie so zur Zeit für dich verbiegt, bis ihr halt wieder explodiert zwischen euch und du sie dadurch wieder „fühlen“ kannst…

Ich sehe da keine positive Zukunft für euch beide, schon gar nicht mit Kindern…

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glaubehoffnung
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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:23

candle. hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 09:55 Das finde ich etwas schwierig, wenn es dir zu eng wird. Und wenn sie dich recht selten sieht, ist es auch irgendwie klar, dass sie nicht den Abstand sucht. Das würde sich sicher später einpendeln, wenn ihr erstmal längere Zeit zusammenlebt.

Und eines muß dir auch klar werden: Mit Kindern wirst du erstmal kaum Freiraum für dich haben.

Ihr könnt euch ja auch Listen schreiben was jeder für sich braucht in der Beziehung. Vielleicht wird euch eure Situation klarer und könnt dafür schon Lösungen suchen?

candle
Wir haben tatsächlich schon mal Listen gemacht, z.B., was unsere jeweiligen Wertevorstellungen sind. Wir habem zwar beide ähnliche Werte, aber zur Zeit priorisieren wir ganz andere Dinge. Das ist also nicht hilfreich.

Aufschreiben ist eine gute Idee, aber oft nicht einfach. Eine Beziehung ist ja ein Stück Selbsterkenntnis. Dazu fällt mir auf, dass ich mich selbst bisher unzureichend kennengelernt habe. Das drückt sich darin aus, dass ich des Öfteren Probleme habe zu wissen, was ich will und brauche. So war es schon seit meiner Kindheit. Ich bin unsichtbar gewesen mit meinen Bedürfnissen. Oft dauert es sehr lange, bis ich das in Worte fassen kann.

Wobei ich glaube, das Problem mit dem Freiraum haben ist eins von authentisch sein können. Wenn ich mehr Ich sein kann, dann brauche ich auch nicht ständig so viel Abstand und Zeit für mich selbst. Ich mache tägliche Übungen, die mir helfen authentischer zu sein und hoffe, dass das hilft.

Und ja, mir ist das völlig klar! Wahrscheinlich wird das mit den Kindern nichts. Ich will da nicht krampfhaft dran festhalten. Das erzeugt nur mehr Leid. Für sie ist es gerade sehr wichtiger als für mich, weil sie im Leben angekommen ist und definitiv diese Aufgabe meistern könnte. Bei mir sieht da etwas schwieriger aus.

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