Hallo,
Ich bin ganz frisch in Therapie. Ich hatte bis jetzt erst 3 Einheiten und hab demnächst meine nächste Einheit. Ich bin ein sehr introvertierter Mensch und brauche sehr lange mich zu öffnen/ um Vertrauen zu Personen zu gewinnen. Bei den letzten zwei Einheiten war es so, dass meine Therapeutin und ich kurz Small Talk hatten und dann meinte sie zu mir „so, gehen wir rein..“ und dann schaut sie mich erwartungsvoll an bis ich etwas sage. Wie ist das bei euch so?
Mich überfordert dieser Satz „so, gehen wir rein“ total, weil ich nicht weiß was ich darauf sagen soll. Es sind zwar so viele Gedanken in meinem Kopf, aber ich denke ich kann ihr nicht alles erzählen, weil dann werde ich ja nie in einer Stunde fertig und auf der anderen Seite möchte ich ihr auch nicht alles erzählen weil ich mir denke vielleicht ist das gar nicht so relevant bzw weil es mir schwer fällt.
Wie schon erwähnt, hatte ich sonst noch keine Bezugspunkte zu Therapien, aber ich hab mir das so vorgestellt, dass man Fragen gestellt bekommt so wie das in meinem Fall auch bei der ersten Einheit war aber in den letzten zwei Einheiten musste ich von mir aus sehr viel reden und da tu ich mir sehr schwer.
Wie ist das bei euch? Was erzählt ihr? Wie sehr geht ihr ins Detail? Soll ich einfach etwas erzählen was mich in letzter Zeit sehr beschäftigt hat oder eher Ereignisse aus meiner Kindheit oder was in letzter Zeit gut funktioniert hat und was nicht….
Freue mich auf eure Antwort und auf den Austausch!
Therapie Neuling
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Was für eine Therapieform ist das denn? Und hast du die bewusst so gewählt?
Das klingt sehr nach TfP oder Analyse, da geben Therapeuten nichts vor. Bei zwei Stunden bist du noch bei den Sprechstunden, hast du dir denn andere Therapeuten angesehen bzw. warum gehst du in Therapie?
Analytiker geben nichts vor, die wird dich immer nur erwartungsvoll anschauen. Wenn du schon jetzt damit nicht zurechtkommst ist das nicht die richtige Therapieform.
Du könntest in der nächsten Stunde auch genau das ansprechen, dass dich dieser Satz überfordert, verunsichert und unter Druck setzt z.B.
Das klingt sehr nach TfP oder Analyse, da geben Therapeuten nichts vor. Bei zwei Stunden bist du noch bei den Sprechstunden, hast du dir denn andere Therapeuten angesehen bzw. warum gehst du in Therapie?
Analytiker geben nichts vor, die wird dich immer nur erwartungsvoll anschauen. Wenn du schon jetzt damit nicht zurechtkommst ist das nicht die richtige Therapieform.
Du könntest in der nächsten Stunde auch genau das ansprechen, dass dich dieser Satz überfordert, verunsichert und unter Druck setzt z.B.
Sonnenblume, Du könntest auch aufschreiben was Dich derzeit belastet und wo Du für Dich eine Veränderung wünschst und wenn Dich die Therapeutin fragend anguckt und Du dann im Moment nicht weißt was Du sagen sollst, ihr das zum Lesen geben.
Mit meiner Therapeutin habe ich abgemacht dass sie nachfragt, dass sie größtenteils die Stunden "leitet", denn sonst rutsche ich ganz schnell in Dissoziationen und kann nicht mehr reagieren. Ich mache Verhaltenstherapie.
So ganz frei reden, dass könnte auch ich nicht. Manchmal wenn etwas für mich Wichtiges passiert ist, dann geht das mal schon für 5 Minuten, aber dann eher so gar nicht mehr.
Zurzeit spreche ich wenn ich zu Hause Sprachmemos auf, wenn ich gerade das Bedürfnis habe und es wichtig zu sein scheint und die spiele ich dann in der Stunde vor. So ein paar Minuten und somit weiß meine Therapeutin dass es doch etwas Wichtiges gibt, was ich aber im Therapierahmen nicht sagen kann.
Mit meiner Therapeutin habe ich abgemacht dass sie nachfragt, dass sie größtenteils die Stunden "leitet", denn sonst rutsche ich ganz schnell in Dissoziationen und kann nicht mehr reagieren. Ich mache Verhaltenstherapie.
So ganz frei reden, dass könnte auch ich nicht. Manchmal wenn etwas für mich Wichtiges passiert ist, dann geht das mal schon für 5 Minuten, aber dann eher so gar nicht mehr.
Zurzeit spreche ich wenn ich zu Hause Sprachmemos auf, wenn ich gerade das Bedürfnis habe und es wichtig zu sein scheint und die spiele ich dann in der Stunde vor. So ein paar Minuten und somit weiß meine Therapeutin dass es doch etwas Wichtiges gibt, was ich aber im Therapierahmen nicht sagen kann.
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Ich denke, dass fast jeder und jede am Anfang mit einer Analyse Schwierigkeiten hat. Aber erstens muss das nicht so bleiben und zweitens ist das auch eine Chane. Es empfiehlt sich schlichtweg über das Unbehagen in der Situation zu sprechen. Das führt ein oft zu den wirklich wichtigen Sachen, die man sonst vielleicht nicht mal hätte benennen können.
Immer das sagen, was Du in der Situation denkst und fühlst. Den Rest macht Dein Unbewusstes von ganz allei. Eigentlich ganz einfach.)
Immer das sagen, was Du in der Situation denkst und fühlst. Den Rest macht Dein Unbewusstes von ganz allei. Eigentlich ganz einfach.)
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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dieser optimistischen und wonnigen Verklärung der Analyse möchte ich heftig widersprechen: Nein, das Unbewusste macht das nicht von ganz allein. Es gibt eine Menge Störungsbilder, bei denen Analyse komplett kontraindiziert ist und nicht nur nicht hilft, sondern regelrecht schadet.ziegenkind hat geschrieben: ↑Mo., 04.11.2024, 11:55
Immer das sagen, was Du in der Situation denkst und fühlst. Den Rest macht Dein Unbewusstes von ganz allei. Eigentlich ganz einfach.)
Es ist sehr wichtig sich als Patient da vorab zu informieren und auch klar mit dem Therapeuten abzusprechen. Ansonsten wird wertvolle Lebenszeit und wertvolle Therapiestunden verschwendet
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Ich weiß meine Therapeutin hat es in der ersten Einheit definitiv erwähnt, aber für mich war die erste Einheit so aufwühlend, dass ich mir es leider nicht gemerkt habe. Aber bewusst gewählt habe ich sie nicht. Werde auf jeden Fall das nächste Mal nochmal nachfragen.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mo., 04.11.2024, 08:18 Was für eine Therapieform ist das denn? Und hast du die bewusst so gewählt?
Das klingt sehr nach TfP oder Analyse, da geben Therapeuten nichts vor. Bei zwei Stunden bist du noch bei den Sprechstunden, hast du dir denn andere Therapeuten angesehen bzw. warum gehst du in Therapie?
Analytiker geben nichts vor, die wird dich immer nur erwartungsvoll anschauen. Wenn du schon jetzt damit nicht zurechtkommst ist das nicht die richtige Therapieform.
Du könntest in der nächsten Stunde auch genau das ansprechen, dass dich dieser Satz überfordert, verunsichert und unter Druck setzt z.B.
Ich bin wegen einem Burnout in Therapie, andere Therapeuten habe ich mir noch nicht angesehen, da es für mich schon so ein großer Schritt war mich überhaupt bei einem Therapeuten zu melden.
Vielleicht waren auch nur die letzten zwei Einheiten so, damit sie besser versteht wo meine Probleme liegen etc. weil wie gesagt bei der ersten Einheit hat sie das Gespräch geleitet und gezielt Fragen gestellt.
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Vielen lieben Dank für die Tipps! Das mit den Sprachmemos ist eine total gute Idee! Ich denke das werde ich genau so machen!Louna hat geschrieben: ↑Mo., 04.11.2024, 11:48 Sonnenblume, Du könntest auch aufschreiben was Dich derzeit belastet und wo Du für Dich eine Veränderung wünschst und wenn Dich die Therapeutin fragend anguckt und Du dann im Moment nicht weißt was Du sagen sollst, ihr das zum Lesen geben.
Mit meiner Therapeutin habe ich abgemacht dass sie nachfragt, dass sie größtenteils die Stunden "leitet", denn sonst rutsche ich ganz schnell in Dissoziationen und kann nicht mehr reagieren. Ich mache Verhaltenstherapie.
So ganz frei reden, dass könnte auch ich nicht. Manchmal wenn etwas für mich Wichtiges passiert ist, dann geht das mal schon für 5 Minuten, aber dann eher so gar nicht mehr.
Zurzeit spreche ich wenn ich zu Hause Sprachmemos auf, wenn ich gerade das Bedürfnis habe und es wichtig zu sein scheint und die spiele ich dann in der Stunde vor. So ein paar Minuten und somit weiß meine Therapeutin dass es doch etwas Wichtiges gibt, was ich aber im Therapierahmen nicht sagen kann.
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Vielen Dank! Ich werde das bei der nächsten Einheit gleich mal ansprechen/ mal nachfragen, weshalb sie das überhaupt so macht und sie eventuell bitten das zu ändern.ziegenkind hat geschrieben: ↑Mo., 04.11.2024, 11:55 Ich denke, dass fast jeder und jede am Anfang mit einer Analyse Schwierigkeiten hat. Aber erstens muss das nicht so bleiben und zweitens ist das auch eine Chane. Es empfiehlt sich schlichtweg über das Unbehagen in der Situation zu sprechen. Das führt ein oft zu den wirklich wichtigen Sachen, die man sonst vielleicht nicht mal hätte benennen können.
Immer das sagen, was Du in der Situation denkst und fühlst. Den Rest macht Dein Unbewusstes von ganz allei. Eigentlich ganz einfach.)
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