Schlimm - nach 2 Jobwechseln wieder in alter Firma

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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blackstar81
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Schlimm - nach 2 Jobwechseln wieder in alter Firma

Beitrag Do., 31.10.2024, 23:20

Hallo Leute,
lang ist es her, dass ich was geschrieben hab, freut mich dass es das Forum immer noch gibt.
Habe mich etwas überwunden, um zu schreiben was ich schon länger loswerden will..

Kurz zu mir: bin nun seit ca. 15 Jahren im Berufsleben (IT) und sowas ist mir noch nie passiert. Zu mir sagt man ich sei intelligent (naja geht so ), habe 2 Studien abgeschlossen (Inland/Ausland), in einer kleinen Wohnung aufgewachsen (ohne Kinderzimmer) und früher gemobbt worden, erst an der Uni etwas aufgeblüht. Unter Entscheidungsschwierigkeiten oder eher wenig Selbstbewusstsein hab ich immer schon gelitten. Aber, trotzdem könnte ich eigentlich zufrieden sein (Job, Wohnung etc.), aber bin es nicht. War auch sehr oft mit mir selbst unzufrieden.

Ich hatte in kurzer Zeit mehrere Firmenwechsel die mir sehr mental zu schaffen machen, von einer Bank (A) -> öffentlicher Dienst (B) -> KMU (C) und wieder zurück zu Bank (A), alles in einem halben Jahr. Hier die Geschichte:

(Firma A) Nun bin ich hier seit ungefähr 15 Jahren (CH) und arbeitete seit ca. 4 Jahren in einer Bank in IT Bereich (Fachkader/ fachl. Verantwortung). Am Schluss in einem Projekt besonders viel Druck / Überstunden / Wochenend-/ Nachtarbeit war fast wie erwartet, hatte viel Stress und wollte mal was Neues und hab gekündigt. Am Schluss bekam ich irgendwie einen Hexenschuss, und konnte mich nicht bewegen ca. 2-3 Tage, danach ging's wieder (ev. war es auch einfach eine Erkältung oder der alte Bürostuhl zuhause).

(Firma B) Hab mich dann für eine Stelle im öffentlichen Dienst entschieden (das ganze klang spannend, Cloud Technologien, weniger Stress, aber halt auch etwas weniger Lohn, naja). Im Job kam die erste Überraschung, ich war sehr enttäuscht, man sagte mir "Ja, sorry die Stelle ist neu", ich hatte nur Dokumentationsarbeit zu tun, bzw. diese von Kollegen aus anderen Abteilungen einzufordern, da diese nicht gemacht wurde. Ich sagte, das war weder im Interview noch im Stellenprofil erwähnt. Die Aussage war "Ok, wir geben es ja zu, aber wir können dein Stellenprofil auf die Aufgabe umschreiben". Ich dachte mir Frechheit und habe ein bisschen auch aus Zorn und Enttäuschung (zu vorschnell) gekündigt. Der Chef machte extra immer Meetings um 8 Uhr früh, weil er ein Frühaufsteher war und ich hatte oft 1h für einen Weg zu pendeln. Ausserdem bevorzugte er Mitarbeiter, die lange schon im öffentlichen Dienst gearbeitet haben.

(Firma C) Naja, ich kündigte diese Stelle und war bereits mit einem ehem. Kollegen von Bank (A) in Kontakt, er arbeitete nun bei einem KMU (auch IT/Finanztechnologie) und dachte das passt schon eher, hatte auch mehrere Gespräche auch mit meinem zukünftigen Chef dort (der war CEO) und dachte der ist eigentlich noch ok, da er auch IT Zulieferer von Bank (A) war und ich ihn entfernt kannte. 100% Homeoffice hatte ich weil das Firmenbüro weit weg war, ist genehmigt und ich müsste halt öfters zu den Kunden fahren. Ich nahm die Stelle als Projektleiter an, weil sich alles so gut anhörte und ich Aufstiegsmöglichkeiten anscheinend hatte. Und was war? Zuerst freute ich mich, dann war ich geschockt. Ich war Handlanger vom Chef, er rief mich alle 5 min. an und meinte "ich solle aufpassen" wollte mich wohl fertigmachen und zwang mich sein Excel Dokument genau in jede Spalte einzutragen was in jedem Meeting besprochen wurde und bekam da auch wieder einen morgendlichen Zusammensch.. was alles nicht passte. Wir hatten eine ganz andere Vorstellung von der Arbeit und voneinander. Dann auch noch ob ich nicht die Seite 62 von einem 80-seitigen Dokument gelesen habe z.B. Wir fuhren zum Kunden und ich musste als seine "Sekretärin" alles mitschreiben. Und wenn ich mich einbringen wollte wurde ich dauernd übersteuert, da er alles selber machen wollte. Spesen musste ich vorschiessen und bekam diese nur nach langem hin und her nach 1-2 Monaten ersetzt. Er sagte immer ich müsse aufpassen, dass "ich nicht unter die Räder komme" oder "zwischen den Kunden und der Firma". Auch die Stelle war ein Reinfall. Einmal kam der Lohn ein paar Tage zu spät, beim letzten Lohn erst nächstes Monat usw. Ich war kurz vorm durchdrehen. Ich war so auch mit mir selbst enttäuscht ich habe sogar Stelle bei (B) nochmal angerufen / angefleht ob sie mich zurücknehmen, Nein war die Antwort.

...Fortsetzung...
Zuletzt geändert von blackstar81 am Do., 31.10.2024, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.

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blackstar81
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Beitrag Do., 31.10.2024, 23:22

(Firma A) Rief meine alte Firma (A) die Bank wieder an, ob ich mich auf meine alte Stelle bewerben kann. Und die sagten ja. Gerne wollten sie mich anscheinend zurück. Jetzt bin ich wieder zurück im alten Job in der alten Abteilung seit ein paar Monaten und es fühlt sich komisch an. Eigentlich sollte ich froh sein, das war ich auch am Anfang.. mittlerweile sind einige MA befördert worden (ich hatte ja gekündigt, dementspr. ich nicht) trotzdem sind anscheinend auch viele Leute froh, dass ich wieder da bin.
Mein Chef hat nur erwähnt "ich sollte mal wissen was ich will, aber sollte ich bald nochmal gehen, würden sie extrem blöd aussehen" - hatte mein alter Chef erwähnt.


Und das ist genau das Problem ich hatte mich ja entschieden zu gehen, ich möchte jetzt mal eine Zeit bleiben um wieder Klarheit zu schaffen, was ich eigentlich will. Entweder hatte ich ein (übergangenes) Burnout oder ich wurde einfach enttäuscht / belogen oder ich war zu blöd es zu begreifen. Eigentlich sollte ich froh sein, hab trotz allem wieder einen "normalen" Job wo ich es auch nicht einfach hatte und mich wollten auch viele Firmen einstellen.
Das alles ist in kurzer Zeit passiert, in den 2 Firmen dazwischen war ich jeweils ca. 3 Monate (Probezeit).

Trotzdem ich komm nicht weiter und weiss nicht was ich will.. Hab das Gefühl andere sind schon viel weiter..
Wenn man Linkedin so liest, gefühlt jeder 2. ist schon ein Manager / Chef oder was auch immer.
Eigentlich denk ich mir jetzt wo ich wieder bei Bank (A) bin, wär es besser gewesen, ich wäre im öffentl. Sektor geblieben (bei B). Der Wechsel von B nach C war von Regen in die Traufe..

Hab jetzt aber sogar gehört dass die Abteilung beim öffentl. Sektor (B) wo ich gearbeitet habe und dem Chef dort der die Stellenanzeige bei mir anpassen wollte, aufgelöst worden ist. Also lag ich doch nicht so falsch (einige MA haben dort inzwischen auch gekündigt). Doch denke ich dass der öffentl. Dienst (B) gar nicht so schlecht war, hatte nur Pech mit dem Chef dort..

Sorry, wenn es etwas lang geworden ist. Musste mir das mal "von der Seele" runterschreiben.
Was denkt ihr? Soll ich an eine Therapie denken? Soll ich mal jetzt länger wieder bei (A) bleiben? Ich vermute, dass das alles bei mir einen "Schaden" ausgelöst hat. Muss das alles erstmal verarbeiten. Vielen Dank..

Grüsse,
blackstar81

(P.S. Falls es zu lang ist, ich habe auch eine mit einer KI zusammengefasste Version hier).

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caduta
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Beitrag Fr., 01.11.2024, 09:00

Hallo Blackstar,
ich denke, dass die beiden Punkte die du selbst vorschägst Sinn machen : 1) erst einmal bleiben und 2) eine Therapie starten.

Das hilft dir vielleicht für die Zukunft besser zu unterscheiden was ,'deins' ist (also wo du an dir arbeiten könntest) und wann eine Arbeitsstelle an sich einfach ungünstig ist.

Vielleicht war es ja auch einfach nur Pech mit Job2 und 3?
caduta

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blackstar81
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Beitrag Fr., 01.11.2024, 20:38

Hallo caduta,
vielen Dank für deine Antwort!

Ich denke auch das wäre mal das Vernünftigste, das dachte ich auch zuerst mal zurück an den Startpunkt und mal eine Therapie beginnen. Habe das noch nie versucht, aber vielleicht hilft mir das wirklich. Mal zu ergründen, was ist der Grund für mangelnde Entscheidungsschwierigkeiten, Selbstbewusstsein und Unzufriedenheit allgemein.

Genau möchte an mir arbeiten, mich fortlaufend verbessern.

Das könnte gut sein dass es nur Pech war mit Job B und C. Aber wer - welcher Personaler glaubt mir das? Die Schuld wird generell immer beim Kandidaten gefunden. Obwohl es soviele schwarze Schafe bei Firmen gibt. Ich darf ja auch nicht in meinem Lebenslauf lügen. Die machen das aber in den Interviews und Stelleninseraten... :-(
Eigentlich habe ich innerhalb eines halben Jahres 3x gekündigt und bin wieder in der Anfangsfirma wo ich schon 4 Jahre war. Und eigentlich will ich wieder bald mal weg. Allgemein, immer so nach 3-5 Jahren denke ich, sollte man mal was neues machen. Zudem ich nie befördert wurde und meine Leistung immer gepasst (immer gute Bewertungen).

Vielleicht hatte ich am Anfang auch ein (übergangenes) Burnout, ich lese, wenn man so etwas hat, ist das Gehirn auch nur bedingt entscheidungsfähig. Im Job 2 (öffentl. Dienst) wurde ich quasi "belogen" hatte am Anfang schon ein etwas komisches Bauchgefühl (man wollte mir auch keine Unterlagen schicken, ich hätte mich gern mal eingelesen, erst wie ich dann dort war kam die Überraschung, es sind nur Dokumentationsarbeiten oder Meetings zu machen). Beim Job 3 war das ein ehem. alter Chef, ein Mikromanager, ich sein Handlanger bzw. Sekretär und machte Terror... Kam vom Regen in die Traufe.

Am besten hätt ich meine Klappe gehalten und wär länger im öffentl. Dienst geblieben, wenn auch weniger zu tun und nur Dokumentationsarbeiten....

Vielen Dank

Grüsse,
blackstar81

(P.S. an alle, anscheinend war mein Post wirklich zu lang, versuche mich in Zukunft kurzzufassen).

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