Hallo zusammen, meine Frau hat vor 2,5 Monaten die Diagnose ADHS und auch direkt Methylphenidat verschrieben bekommen.Die Eindosierungszeit war der Horror für sie, immer wieder Rebounds, Panikattacken,etc.Seit sie die Tabletten nimmt, ist sie wie ausgewechselt. Hat eine andere Meinung zu Themen als vorher, spricht anders.Sie isst seitdem kaum noch, nimmt immer weiter ab,selbst ein Glas Eistee treibt ihr den Puls in die Höhe. Sie verschleiert das bei ihrem Psychiater, weil der schon gesagt hat, dass, wenn sie noch weiter zunimmt, sie die Tabletten wechseln müsse. Das will sie nicht, weil sie Angst hat wieder so eine heftige Eindosierungszeit zu haben.Seit 10 Wochen ist hier also Ausnahmezustand. Sie ist komplett verändert, ist mit rationalen Argumenten in Diskussionen überhaupt nicht mehr zu erreichen, vertritt ihre Meinung (auch wenn rational kaum zu erklären) mit einer ungeheuren Vehemenz.Dann haben wir uns am letzten Dienstag gestritten. Der Grund des Streits war ein Fehlverhalten von mir. Ich war auf ein bestimmtes Thema bezogen nicht ehrlich zu ihr. Ich habe ihr nicht die Wahrheit gesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie die Wahrheit momentan nicht ertragen könne (keine Entschuldigung, aber eine Erklärung).Sie war sauer und enttäuscht und das konnte ich gut verstehen, habe mich tausendmal entschuldigt. Dann ging's los.Sie fing plötzlich an mir zu erzählen, dass ich wahrscheinlich gar nicht ehrlich sein könne,versuchte mir dann immer einzureden, ich sei krank, könne gar nicht anders.Ich habe seit ein paar Wochen selbst ein Tief. Ich begleite seit fast 4 Jahren jede Panikattacke, jedes Tief, ich sitze teilweise Stunden mit ihr im Bett und begleite sie dadurch, hab jeden Aggressionsausbruch (gegen Wände oder auch den Kopf schlagen) mit durchgestanden und bin einfach echt fertig. Aus diesem Grund habe ich einen Termin bei einem Psychologen gemacht. Sie wollte mich aber unbedingt davon überzeugen, dass ich sofort in eine Tagesklinik müsse.Nun ja, der Streit zog sich über Tage. In dem einen Moment löcherte sie mich aggressiv mit Fragen, dann weinte sie, im nächsten Moment erzählte sie was vom letzten BVB-Spiel. Teilweise bis tief in die Nacht. Ich war verwirrt.Am Freitag war ich dann total durch.
Ich ging spazieren und schrieb ihr eine Nachricht. Darin schrieb ich noch etwas zum Streit und dass es mir leid täte, außerdem schrieb ich: "Wenn du nachher nach Hause kommst, werde ich nicht da sein. Ich gebe dir den Raum, den du brauchst.".Das hat sie dann als Abschiedsbrief interpretiert, rief mich an. Ich war aber im Funkloch.Daraufhin rief sie die Polizei. Ich stand da, völlig schockiert, wurde sogar nach gefährlichen Gegenständen durchsucht. Ich habe den Polizisten die Situation erklärt und beteuert, dass ich mir nichts antun will. Keiner der 4 Polizisten konnten eine Indikation für suizidales Verhalten feststellen. Wir führen zu ihr.Vor Ort stellte sich heraus,dass meine Frau die beiden Polizisten, die mit ihr da standen, gerade davon überzeugen wollte, mich zwangseinweisen zu lassen!!! Ich dachte, ich höre nicht richtig. Auch die beiden Polizisten mussten ihr dann mitteilen, dass es keine Indikation gäbe. Sie meinte dann ich solle mich freiwillig in der LWL-Klinik untersuchen lassen. Ich lehnte ab - warum auch? Dann redeten sie und die beiden Polizisten (die dich mich gefahren hatten, waren schon weg) auf mich ein,sagten immer wieder, ich könne das doch mal freiwillig machen, damit meine Frau sich besser fühle. Ich war entsetzt. Alle drei setzten mir aber so zu, dass ich sogar nachgab. In der Klinik sprachen wir mit einem Psychiater und auch der war völlig baff und fragte meine Frau wiederholt wie sie darauf käme, er würde überhaupt keine Anzeichen sehen. Wir wurden dann wieder nach Hause geschickt. Ich war so fertig, dass ich mich kurz ins Wohnzimmer aufs Sofa legte. Dann machte sie die Wohnzimmertür immer wieder einen Spalt breit auf um "nach mir zu schauen". Kurz später sagte sie, sie wolle spazieren gehen, ob ich das denn wohl schaffen würde, so allein zu Haus. Ich sagte ihr, dass sie aufhören solle mich für krank zu erklären und hab ihr geschildert wie furchtbar die Situation für mich war. Sie sagte daraufhin, dass ihr ganz klar wäre, dass ich das so sehe, da ich halt völlig neben der Spur sei und gar nicht klar denken könne. Und weil wir offensichtlich gar nicht mehr auf einen Nenner kommen würden, würde sie sich jetzt von mir trennen. Gesagt getan, hat sie dann auch heute einen Großteil ihrer Sachen aus unserer Wohnung geholt und ist weg.
Das war jetzt eine lange Geschichte und jetzt kommt meine Frage.
Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich eure Partner*innen mit der Einnahme der Tabletten komplett verändert haben? Sie ist nicht mehr sie. Handelt völlig unberechenbar. Ich erkenne sie gar nicht wieder. Da alles damit anfing, dass sie die Tabletten genommen hat, habe ich die Vermutung, dass es einfach das falsche Medikament für sie ist. Was meint ihr?
Komplette Wesensveränderung durch ADHS-Medikamente?
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Hi,
ich hab in meiner Kindheit/Jugend jahrelang Ritalin genommen und auch als Erwachsener noch andere Medis wie Strattera oder Elontril gegen ADHS.
Ich kann das, was du beschreibst nur in Teilen bestätigen und zwar in den Punkten, dass der Hunger extrem gezügelt wird und der Puls beschleunigt wird.
Das war bei mir unter ADHS Medikation auch immer so. Ich aß fast gar nix unter Ritalin, hatte nie Hunger.
Aber alles andere erscheint mir eher - so wie von dir beschrieben - als eine Art paradoxe Reaktion oder eben keine erwartete Reaktion auf Ritalin bei ADHS.
Ich wurde dadurch viel zugänglicher, ich waar nicht mehr so impulsiv, ich wurde konzentrierter und strukturierter und ordentlicher. Ich diskutierte nicht mehr Dinge ins Endlose.
Also ich habe mich unter der Medikation immer verändert, aber für mein Umfeld zum Positiven. Ich selbst empfand es aber immer eher so, als würde ich ruhig gestellt. Ich wurde auch deutlich ruhiger darauf.
Wenn ich mal mein Ritalin vergaß, wurde sofort in der Schule gefragt, ob ich es nicht genommen habe - es fiel immer gleich auf, weil ich dann einfach eben viel unruhiger, unstrukturierter etc. war.
Deine Frau klingt auf mich wie gedoped. was natürlich unter Ritalin passieren kann, denn es ist nun mal ein Amphetamin und wenn es nicht adhs-typisch wirkt, dann doped es eben.
Aber das ist lediglich meine Meinung aus meiner Erfahrung mit jahrelanger Medikation.
ich hab in meiner Kindheit/Jugend jahrelang Ritalin genommen und auch als Erwachsener noch andere Medis wie Strattera oder Elontril gegen ADHS.
Ich kann das, was du beschreibst nur in Teilen bestätigen und zwar in den Punkten, dass der Hunger extrem gezügelt wird und der Puls beschleunigt wird.
Das war bei mir unter ADHS Medikation auch immer so. Ich aß fast gar nix unter Ritalin, hatte nie Hunger.
Aber alles andere erscheint mir eher - so wie von dir beschrieben - als eine Art paradoxe Reaktion oder eben keine erwartete Reaktion auf Ritalin bei ADHS.
Ich wurde dadurch viel zugänglicher, ich waar nicht mehr so impulsiv, ich wurde konzentrierter und strukturierter und ordentlicher. Ich diskutierte nicht mehr Dinge ins Endlose.
Also ich habe mich unter der Medikation immer verändert, aber für mein Umfeld zum Positiven. Ich selbst empfand es aber immer eher so, als würde ich ruhig gestellt. Ich wurde auch deutlich ruhiger darauf.
Wenn ich mal mein Ritalin vergaß, wurde sofort in der Schule gefragt, ob ich es nicht genommen habe - es fiel immer gleich auf, weil ich dann einfach eben viel unruhiger, unstrukturierter etc. war.
Deine Frau klingt auf mich wie gedoped. was natürlich unter Ritalin passieren kann, denn es ist nun mal ein Amphetamin und wenn es nicht adhs-typisch wirkt, dann doped es eben.
Aber das ist lediglich meine Meinung aus meiner Erfahrung mit jahrelanger Medikation.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Danke für deine Einschätzung.
Ich habe mich zuerst auch so für sie gefreut. Sie sagte, sie fühle sich viel ruhiger, könne sich besser konzentrieren, sei nicht mehr so getrieben, etc. Und ich empfand das auch so. Ich dachte - Hey, endlich wird ihr geholfen.
Und dann ging's, wie beschrieben, bergab.
Ich habe gelesen, dass dieser Wirkstoff auch Psychosen auslösen kann. Wohl nur in 3% der Fälle, aber es könnte ja sein, dass sie dazu gehört.
Ich bin einfach völlig verzweifelt....
Ich habe mich zuerst auch so für sie gefreut. Sie sagte, sie fühle sich viel ruhiger, könne sich besser konzentrieren, sei nicht mehr so getrieben, etc. Und ich empfand das auch so. Ich dachte - Hey, endlich wird ihr geholfen.
Und dann ging's, wie beschrieben, bergab.
Ich habe gelesen, dass dieser Wirkstoff auch Psychosen auslösen kann. Wohl nur in 3% der Fälle, aber es könnte ja sein, dass sie dazu gehört.
Ich bin einfach völlig verzweifelt....
Hallo,
leider kann ich zu dem Medikament nichts beitragen.
Wie lange dauert es denn bis sich das Medikament gut eingestellt hat?
Viele Grüße
candle
leider kann ich zu dem Medikament nichts beitragen.
Wie lange dauert es denn bis sich das Medikament gut eingestellt hat?
Könnte ihre Veränderung auch damit zu tun haben? Worum geht es da eigentlich?SusiSynonym hat geschrieben: ↑Di., 29.10.2024, 11:28 Der Grund des Streits war ein Fehlverhalten von mir. Ich war auf ein bestimmtes Thema bezogen nicht ehrlich zu ihr. Ich habe ihr nicht die Wahrheit gesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie die Wahrheit momentan nicht ertragen könne (keine Entschuldigung, aber eine Erklärung).
Viele Grüße
candle
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Mich wundert das, dass es so lange dauert, weil bei mir hat das als Kind/Jugendlicher eigentlich relativ zeitnah gewirkt. Natürlich haben sich Symptome mit der Zeit nach und nach noch gebessert. Aber die Hauptwirkung trat zeitnah ein, sogar so, dass man sagen konnte, dass es in den Schulferien reduziert oder gar mal abgesetzt wurde.
Also eigentlich ist das kein Zauberwerk auf Ritalin eingestellt zu werden.
Ich glaube einfach, dass die Frau es nicht verträgt oder es bei ihr paradox oder wie auch immer wirkt. Oder sie ist völlig überdosiert.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Die allermeisten "ADHS"-Diagnosen sind grober Unfug. Es gibt sehr viele Gründe für eine Symptomatik, die als "ADHS" klassifiziert wird. Auch die "Beweisführung" vieler Behandler für ein "ADHS", dass sich nämlich die Symptomatik unter Stimulantien bessert, ist Blödsinn, denn die meisten Menschen fühlen sich unter Stimulantien kurzzeitig besser und leistungsfähiger (das verwandte Kokain findet man nicht ohne Grund im steigenden Maße in Abwässern).
Bei einigen führt es jedoch aufgrund einer gravierenden Fehldiagnose zur Verschlimmerung des Zustandes, was auch in psychotische Richtung gehen kann, wenn das Hirn eine entsprechende Vulnerabilität hat. Fazit: Schnellstens weg von dem Zeug, um nicht schwerwiegende Gesundheitsstörungen zu erzeugen.
Bei einigen führt es jedoch aufgrund einer gravierenden Fehldiagnose zur Verschlimmerung des Zustandes, was auch in psychotische Richtung gehen kann, wenn das Hirn eine entsprechende Vulnerabilität hat. Fazit: Schnellstens weg von dem Zeug, um nicht schwerwiegende Gesundheitsstörungen zu erzeugen.
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Das ist kein Medikament auf das du eingestellt werden kannst weil die Wirkdauer nur 4 Stunden ist und man nicht einen Spiegel aufbaut.
Man kann nur rausfinden welche Dosis einem gut tut und die dann eben tagsüber nehmen. Ich hab das auch probiert und habe davon ganz üble Panikattacken bekommen. Hab nur eine Dosis genommen.
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SusiSynonym hat geschrieben: ↑Di., 29.10.2024, 11:28 Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich eure Partner*innen mit der Einnahme der Tabletten komplett verändert haben? Sie ist nicht mehr sie. Handelt völlig unberechenbar. Ich erkenne sie gar nicht wieder. Da alles damit anfing, dass sie die Tabletten genommen hat, habe ich die Vermutung, dass es einfach das falsche Medikament für sie ist. Was meint ihr?
Solche Verhaltensänderungen ist auch der Fall bei Leuten die Amphetamine als Droge missbrauchen.
Bei solchen Wirkungen würde ich DRINGEND zum Absetzen raten.
Naja, ein medikament bei dem als häufige Nebenwikungen "abnormes Verhalten" etc. angegeben ist. Klar, dann ist das wohl ne bestätigte Nebenwirkung. Sonst müsste es ja nicht aufgeführt werden.
Keine Ahnung, ob hier der Nutzen überwiegt. Muss ja jeder selbst wissen.
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/M ... nidat_1306
"Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen (≥ 1/10) zählen dann:
Appetitverlust
Schlaflosigkeit, Nervosität
Konzentrationsmangel und Geräuschempfindlichkeit (bei Erwachsenen mit Narkolepsie)
Kopfschmerzen
Übelkeit, Mundtrockenheit
Schwitzen
Zu den häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) auftretenden Nebenwirkungen zählen:
Anorexie, mäßige Verminderung der Gewichtszunahme und des Längenwachstums bei längerer Anwendung bei Kindern
Abnormes Verhalten
Aggression
Affektlabilität
Erregung
Anorexie
Ängstlichkeit, Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit
Schlafstörungen, Libidoabnahme, Panikattacken
Stress
Tremor
Somnolenz
Schwindelgefühl
Dyskinesie
Psychomotorische Hyperaktivität
Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien
Hypertonie, periphere Kälte
Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Erbrechen, Dyspepsie, Zahnschmerzen, Diarrhö (diese Erscheinungen treten normalerweise zu Behandlungsbeginn auf und können sich durch begleitende Nahrungsaufnahme lindern lassen)
Hyperhidrose, Alopezie, Pruritus, Rash, Urtikaria
Arthralgien
Husten, Rachen- und Kehlkopfschmerzen, Dyspnoe
Fieber, innere Unruhe, Müdigkeit, Durst
Änderung des Blutdrucks und der Herzfrequenz (üblicherweise eine Erhöhung), Gewichtsverlust"
Keine Ahnung, ob hier der Nutzen überwiegt. Muss ja jeder selbst wissen.
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/M ... nidat_1306
"Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen (≥ 1/10) zählen dann:
Appetitverlust
Schlaflosigkeit, Nervosität
Konzentrationsmangel und Geräuschempfindlichkeit (bei Erwachsenen mit Narkolepsie)
Kopfschmerzen
Übelkeit, Mundtrockenheit
Schwitzen
Zu den häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) auftretenden Nebenwirkungen zählen:
Anorexie, mäßige Verminderung der Gewichtszunahme und des Längenwachstums bei längerer Anwendung bei Kindern
Abnormes Verhalten
Aggression
Affektlabilität
Erregung
Anorexie
Ängstlichkeit, Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit
Schlafstörungen, Libidoabnahme, Panikattacken
Stress
Tremor
Somnolenz
Schwindelgefühl
Dyskinesie
Psychomotorische Hyperaktivität
Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien
Hypertonie, periphere Kälte
Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Erbrechen, Dyspepsie, Zahnschmerzen, Diarrhö (diese Erscheinungen treten normalerweise zu Behandlungsbeginn auf und können sich durch begleitende Nahrungsaufnahme lindern lassen)
Hyperhidrose, Alopezie, Pruritus, Rash, Urtikaria
Arthralgien
Husten, Rachen- und Kehlkopfschmerzen, Dyspnoe
Fieber, innere Unruhe, Müdigkeit, Durst
Änderung des Blutdrucks und der Herzfrequenz (üblicherweise eine Erhöhung), Gewichtsverlust"
"You cannot find peace by avoiding life."
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