Liebe Forengemeinde,
ich bin sehr erschöpft und verzweifelt. Seit Anfang letztes Jahr wurde ich schwer krank mit Erschöpfung. Ich konnte seitdem nicht mehr arbeiten, teilweise ans Bett gebunden mit multiplen Symptomen.
Es geht nun langsam etwas besser und bergauf. Dieses Jahr wurde mir nun bewusst, dass meine Beziehung (wir sind seit fast 10 Jahren zusammen und wohnen zusammen), leider doch nicht so schön ist, wie ich das immer dachte.
Mir wurde bewusst, dass es immer wieder zu schweren Konflikten kommt. Diese wurden intensiver, kurz bevor ich krank wurde. Meistens ist es dasselbe Streitmuster: er beschuldigt mich, etwas zu tun und macht unterstellungen, die einfach jeglicher Grundlage entbehren, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Dann geht es darum, dass ich versuche, meine Grenze zu setzen, indem ich ihm sage, dass er so nicht mit mir spricht (beschimpfen, gaslighting). Die Folge ist tagelanges Schweigen durch ihn.
Dieses Jahr hat er mich sogar angefangen, tagsüber am Handy zu blocken. So konnte ich nichtmal versuchen, per Whatsapp etwas zu klären.
Panikanfälle/Angstattacken haben sich dadurch eingestellt bei mir...
Mittlerweile ist mir die missbräuchliche Dynamik bewusst.
Ich will raus, habe aber keine Ahnung, wie ich das schaffen soll... ohne Job kein Mietvertrag.
Hat jemand IDeen?
Danke für's Lesen
Trennung Schritt für Schritt nach emotional belastender Beziehung
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo hopeandlove!
Ich weiß nicht wie ernst es dir ist auszuziehen, aber es wird sich schon "zurechtrücken", wenn die "Zeit reif ist".
Ich finde es unheimlich wichtig erstmal ins Handeln zu kommen, weil das auch das Selbstbewußtsein steigert und deine Sicht möglicherweise verändert, insofern, dass es doch alles nicht so schlimm ist oder eben doch schlimm.
Ich hoffe, dass es nicht um Gewaltätigkeit geht, da wäre dann der Schritt ins Frauenhaus nötig.
Ansonsten: Du wirst ja beim Arbeitsamt gemeldet sein oder Bürgergeld beziehen oder du findest bald einen Job?!
Was ich jetzt aber an deiner Stelle auch tun würde: Schau dir unverbindlich Wohnungen an. Das wird ja schon nicht so ganz einfach werden. Und guck mal, ob du noch Menschen hast, die dich vielleicht begleiten und unterstützen können womit und wie auch immer.
Ach ja, ich weiß ja nicht was dein Partner gerade macht, wenn er das Handy oder Whatsapp abschaltet. Womöglich muß er arbeiten? Jedenfalls, da muß ich doch mal meckern, ist es doch eine Unart Konflikte über solche Medien auszuüben, damit wird es erfahrungsgemäß schlimmer als besser- also besser alles face to face klären.
Und was auch nicht schadet ist, sich selber mal in der Beziehungsdynamik zu betrachten, denn leider haben wir alle unsere "Fehlerchen".
Viele Grüße
candle
Ich weiß nicht wie ernst es dir ist auszuziehen, aber es wird sich schon "zurechtrücken", wenn die "Zeit reif ist".
Ich finde es unheimlich wichtig erstmal ins Handeln zu kommen, weil das auch das Selbstbewußtsein steigert und deine Sicht möglicherweise verändert, insofern, dass es doch alles nicht so schlimm ist oder eben doch schlimm.
Ich hoffe, dass es nicht um Gewaltätigkeit geht, da wäre dann der Schritt ins Frauenhaus nötig.
Ansonsten: Du wirst ja beim Arbeitsamt gemeldet sein oder Bürgergeld beziehen oder du findest bald einen Job?!
Was ich jetzt aber an deiner Stelle auch tun würde: Schau dir unverbindlich Wohnungen an. Das wird ja schon nicht so ganz einfach werden. Und guck mal, ob du noch Menschen hast, die dich vielleicht begleiten und unterstützen können womit und wie auch immer.
Ach ja, ich weiß ja nicht was dein Partner gerade macht, wenn er das Handy oder Whatsapp abschaltet. Womöglich muß er arbeiten? Jedenfalls, da muß ich doch mal meckern, ist es doch eine Unart Konflikte über solche Medien auszuüben, damit wird es erfahrungsgemäß schlimmer als besser- also besser alles face to face klären.
Und was auch nicht schadet ist, sich selber mal in der Beziehungsdynamik zu betrachten, denn leider haben wir alle unsere "Fehlerchen".
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs!
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Ich würde mich an eine Frauenberatungsstelle wenden, auch was das praktische angeht wie du möglichst zeitnah an eine eigenen Wohnung kommst. Da du vermutlich ein geringes Einkommen hast wirst du auch einen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben, erkundige dich wo in deiner Gemeinde die vergeben werden. Ein Psychiater kann dir dazu auch eine hohe Dringlichkeit attestieren damit du da bevorzugt behandelt wirst.
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Das was du schilderst würde ich auch nicht wollen und da weggehen!hopeandlove hat geschrieben: ↑So., 20.10.2024, 16:44 er beschuldigt mich, etwas zu tun und macht unterstellungen, die einfach jeglicher Grundlage entbehren, um vom eigentlichen Thema abzulenken. Dann geht es darum, dass ich versuche, meine Grenze zu setzen, indem ich ihm sage, dass er so nicht mit mir spricht (beschimpfen, gaslighting). Die Folge ist tagelanges Schweigen durch ihn.
Dieses Jahr hat er mich sogar angefangen, tagsüber am Handy zu blocken. So konnte ich nichtmal versuchen, per Whatsapp etwas zu klären.
Wobei z.B. Klärungen per whatsapp ziemlich sinnfrei sind! Das bringt in aller Regel nichts.
Wovon lebst du denn derzeit?
Wenn München dein Wohnort ist, wird es sicher nicht so leicht da etwas zu finden. Könntest du erst einmal zu einer Freundin, zur Familie, in eine WG, ein kleines möbliertes Appartement? Könntest du weiter raus ziehen?
Ich kann mich mk hier nur anschließen: Such dir Hilfe, geh zu einer Beratungsstelle, die sind dafür da und kennen als Wege, Hilfen und Möglichkeiten.
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In München könntest du es beim Sozialdienst Katholischer Frauen probieren, die haben WGs für von Obdachlosigkeit bedrohte Frauen.
Der missbräuchlichen Dynamik bist Du dir inzwischen bewusst. Damit bist du bereits den ersten wesentlichen Schritt gegangen.hopeandlove hat geschrieben: Mittlerweile ist mir die missbräuchliche Dynamik bewusst.
Ich will raus, habe aber keine Ahnung, wie ich das schaffen soll... ohne Job kein Mietvertrag.
Der nächste Schritt wäre der, dass Du dir nun bewusst machst, was dich abhängig von ihm macht, was dich an ihm festhält, so dass du keinen endgültigen Schlussstrich ziehen kannst.
Keinen eigenen Job haben, keine eigene Wohnung haben, ... das sind so Dinge, die von einer Person abhängig machen können, so dass man in einer Beziehung bleibt, und eine missbräuchliche Dynamik aushält und erträgt.
Diese Abhängigkeit, also all das, was dich daran hindert zu gehen und die Türen hinter dir zu schließen, solltest du dir nun bewusst machen, ... und dann überlegen, wie du diese Abhängigkeit beenden kannst, damit schlussendlich auch die missbräuchliche Dynamik enden kann.
Du solltest also jetzt aktiv werden, um aus der Abhängigkeit rauszukommen. D.h., selbständig werden, eigenen Job suchen, eigene Wohnung suchen, ...
Wie meine Vorschreiber bereits erwähnten, es gibt Beratungsstellen, die dir auch dabei helfen können.
Ein Vorteil unserer heutigen Zeit ist für dich, dass nahezu überall Arbeitskräfte gesucht werden. Es sollte nicht so schwierig sein finanziell unabhängig zu werden.
Ein Nachtteil unserer heutigen Zeit ist, dass es schwierig ist eine Wohnung zu finden. Da könnten dir Beratungsstellen helfen.
Also gucken, dass du die Abhängigkeit beendest.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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