Psychoanalyse - Gibt es eine Alternative?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Zitronenfalterin
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Psychoanalyse - Gibt es eine Alternative?

Beitrag Fr., 04.10.2024, 15:56

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin ganz neu hier und habe mich hier angemeldet weil ich Rat von Erfahrenen suche.

Ich habe seit Jahren Depressionen und habe auch schon einige Therapien hinter mir. Die letzte war eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, die auch gute Erfolge in mancher Hinsicht erzielt hatte. Aber die Krankenkasse hat diese Therapieform nicht weiter bewilligt und möchte dass ich eine Psychoanalyse mache. Ich habe nun eine Therapeutin gefunden, die macht allerdings grad noch eine Weiterbildung.
Ich war schon zu 2 Erstgesprächen und habe erfahren dass bei der PA bis zu 4 Stunden pro Woche nötig sind. Und das dann über rund 3 Jahre.
Ich bin nun die ganze Zeit am Grübeln was richtig ist. 4 Stunden sind viel. Ich gehe nebenbei noch arbeiten, habe ein Kind das gerade in die Schule gekommen ist und ein Haus. Mein Mann geht voll arbeiten.

Ich frage mich, ob es nicht eine Alternative zur Psychoanalyse gibt bzw ob die Ergebnisse es überhaupt rechtfertigen, sich 4x pro Woche auf die Couch zu legen?

Ich würde mich sehr über Eure Meinung freuen.

Danke und viele Grüße
Zitronenfalterin

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Kirchenmaus
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Beitrag Fr., 04.10.2024, 17:45

Hallo Falterin und willkommen im Forum!
Zunächst: Es gibt immer eine Alternative. :)

Zur Analyse: Man muss da nicht vier Stunden auf der Couch liegen. Es gibt durchaus die Möglichkeit der modifizierten analytischen Therapie ein- oder zweimal die Woche, und das im Sitzen. Die Bandbreite ist da groß. ich glaube sogar, dass vier Mal pro Woche gar nicht von der KK bezahlt werden.

Ich selbst mache eine modifizierte analytische Therapie im Sitzen und profitiere enorm davon. Allerdings wollte ich diese auch unbedingt und bin in einer ganz anderen Lebensphase als du. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dich im Augenblick schwierig oder sogar kontraindiziert ist, dich darauf einzulassen, weil du andere Prioritäten hast.

Vorsichtig wäre ich auch bei der unerfahrenen Therapeutin, denn die hat wahrscheinlich noch nicht so viel Spielraum in ihren Behandlungsmöglichkeiten. Falls du aber jemand findest, der/die viel Erfahrung hat und sich vorstellen könnte, einmal pro Woche zu arbeiten, hättest du halt den Vorteil des großen Stundenkontingents, mit dem du dich in Ruhe auf jemanden einlassen kannst.

Gruß
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 04.10.2024, 18:21

hier möchte ich mich Kirchenmaus anschließen: Es gibt immer eine Alternative. Es gibt nie nur diese eine Therapeutin.

Vermutlich benötigt diese junge Therapeutin für ihre Therapieausbildung einen Fall mit viermal pro Woche auf de Couch. Dafür bist du aber nicht, du musst nicht ihre Anforderungen erfüllen. Im Gegenteil.
Viermal pro Woche sind sehr sehr viel! Das muss ein normaler Mensch erstmal im Leben unterbringen, neben Job, Kind, etc.
Dir ist das verständlicherweise zu viel und dann würde ich das nicht machen. Ich halte davon auch nicht sehr viel.
Warum will die Kasse bitte dass du eine Analyse machst? Die Kassen zahlen doch nicht drei Jahre lang viermal pro Woche, wie sollte das also gehen?

Falls das die Therapieform ist die du für dich suchst, dann such weiter, such eine Analytikerin die z.B. zweimal pro Woche mit dir arbeitet, auch in modifizierter Form.

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Montana
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Beitrag Fr., 04.10.2024, 21:00

Es heißt aber "bis zu" vier Stunden. Das bedeutet nicht, dass das der Regelfall über Jahre ist. Man hat lediglich den Spielraum dafür. Ich habe eine analytische Therapie von 300 Stunden gemacht und hatte teilweise drei Stunden pro Woche, aber sehr lange auch nur eine und zwischendrin auch mehr als einmal Pausen über Monate. Eine sehr lange Pause aufgrund eigener körperlicher Krankheit und eine kürzere weil ich ein Kind bekommen habe. Ob es das wert war? Nein. Es war das, was verfügbar war, aber die Therapie an sich war nicht passend für mein Problem und hat mir da auch nicht weitergeholfen.

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Zitronenfalterin
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Beitrag Fr., 04.10.2024, 22:40

Hallo Ihr Lieben,

Ich danke Euch ganz ganz herzlich für Eure Antworten!
Die Therapeutin ist tatsächlich schon älter und hat schon Erfahrung mit Psychotherapie, sie war in der Jugendpsychiatrie tätig und macht jetzt eine Zusatzausbildung für Erwachsene an einem Institut und ja, ich habe auch die Vermutung dass sie jemanden mit 4 Stunden pro Woche braucht für ihre Ausbildung.
Die Krankenkasse hat Gutachter und die haben laut meiner früheren Therapeutin empfohlen dass ich Psychoanalyse machen soll. Deshalb konnte ich die Therapie auch nicht dort fortsetzen.

Ich hadere deshalb mit mir weil ich weiß wie schwer es ist, einen Therapeuten zu finden. Aber nur deswegen will ich mich nicht auf 4 Stunden pro Woche einlassen.

Liebe Grüße und nochmals Danke für das Teilen Eurer Erfahrungen. Das hat mich ein wenig klarer blicken lassen.

Liebe Grüße
Zitronenfalterin

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag Fr., 04.10.2024, 23:56

Ich würde als erstes mal Einspruch einlegen gegen diese "Entscheidung" dass du jetzt nur eine Analyse machen darfst. Krankenkassenmitarbeiter sind defintiv nicht kompetent und autorisiert dir Behandlungsmethoden aufzunötigen. Ich wrüde zum niedergelassenen Psychiater gehen, um dir da helfen zu lassen gegen die KK vorzugehen. Du kannst dich zwecks Beratung und Hilfe auch an den VDK wenden. Das geht ja garnicht!

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