Hallo liebe Foris,
ich bin unsicher, wie ich damit umgehen kann und würde gern ein paar Ideen und Meinungen zu folgendem Sachverhalt erfahren. Ich freue mich ganz sehr über eure Gedanken dazu.
Die Psychotherapie (tiefenps.) findet seit 10 Stunden plus probator. Sitzungen statt. Nach den prob. Sitzungen stellte ich einen Antrag bei meiner priv. Kasse mit dem gewünschten Stundensatz des Therapeuten. Dieser liegt etwa 20 Prozent über dem GOP-Satz. Meine Kasse genehmigte den erhöhten Satz.
Nun legte der Therapeut seine Rechnung für die 6.-10. Stunde und möchte rückwirkend mehr Honorar für die Stunden. Wieder etwa 20 % mehr. Er begründet es damit, dass ich von den anfänglichen Doppelstunden nun auf Einzelstunden gewechselt habe. Er meinte, ich könnte ja die Differenz selbst tragen, falls die Kasse es nicht erstatten würde.
Ich bin irritiert und verärgert. Habe viele Nächte kaum schlafen können. Ich war davon ausgegangen, dass der Stundensatz über die genehmigten Stunden so bleibt. Ich brauche doch eine verlässliche Größe. Es hat mein Vertrauen in den Therapeuten ziemlich irritiert. Und rückwirkend etwas zu ändern finde ich irgendwie auch nicht professionell.
Ich finde den Therapeuten ansonsten sehr gut. War eigentlich sehr froh, ihn zu haben, da ich mich in einer sehr schwierigen Lebensphase befinde.
Was denkt ihr dazu? Vielen Dank fürs Lesen und evtl. Antworten
Liebe Grüße von Dünengras
Rückwirkende Erhöhung des Honorars
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Ich denke: Sprich mit deiner Krankenkasse darüber, die sind in deinem individuellen Fall die richtige Adresse. NIcht deine Aufgabe, das zu durchblicken, gibs dahin wo es hingehört
..:..
Dankeschön für deine Idee dazu. Das könnte ich machen. Was mich aber mehr beschäftigt ist, dass dieses Begehren des Therapeuten auch etwas am gerade aufgebauten Vertrauen nagt.
LG
LG
Habt ihr denn keinen schriftlichen Vertrag vereinbart? Da sind in der Regel die Abrechnungssätze fest vereinbart. „Einfach so“ darf man normalerweise nicht die Preise ändern. Sind evtl in deinem Vertrag unterschiedliche Stundensätze für Doppel- und Einzelstunden vereinbart?
Du hast Recht, irritiert zu sein. Ich würde aber zunächst einfach mal in eurer Vereinbarung nachschauen. Wenn es nicht so vereinbart ist, darf er es auch nicht rückwirkend berechnen. Vielleicht hast du das Detail mit der Einzelstunde auch übersehen?
Abgesehen davon ist es aber tatsächlich in der Tiefe schwierig zu sehen, dass Therapie eine bezahlte Dienstleistung ist. Wenn eine Versicherung im Hintergrund zahlt, merkt man das nicht richtig. Natürlich ist es selbstverständlich, dass ein Therapeut Geld bekommt und Geld verlangt. Trotzdem ist es schwierig, das psychisch für sich selbst einzuordnen. Denn es fühlt sich doch ganz anders an. Gerade wenn man sich freundschaftlich verbunden fühlt, miteinander lacht oder weint, die Grenzen der eigenen Verletzlichkeit berührt, dann ist es ein (gefühlter) seelischer Widerspruch, hinterher die geöffnete Handfläche des Therapeuten zu sehen, in die man den Geldschein legen muss für diesen Moment der inneren Verbundenheit (bildlich gesprochen). Mit diesem gefühlten Widerspruch musst du dich auf jeden Fall auseinandersetzen, denn das ist keine Lappalie, finde ich. Es ist wichtig, diese zweite Ebene der Therapie zu sehen und damit umgehen zu können.
Eine eventuell nicht vereinbarte nachträgliche Preisänderung würde ich auf gar keinen Fall akzeptieren. In solchen Fällen würde ich persönlich in den „freundlichen Kampfmodus“ gehen, ganz freundlich und selbstbewusst. Alles, was du selbstbewusst, freundlich und rechtlich abgesichert äußern kannst, das wird dir nämlich nicht schaden. Es ist dann ein Gespräch auf Augenhöhe, das ich dir sehr empfehle. Der Therapeut ist kein privater Freund - und du bist niemand, der sich offen ausnutzen lassen möchte. Ganz einfach. Wenn das für beide Seiten geklärt ist, kann man sich auch wieder in die Augen sehen und im Rahmen der Therapie vertrauen. Dann ist Therapie der Rahmen, indem du dich geschützt öffnen kannst.
Du hast Recht, irritiert zu sein. Ich würde aber zunächst einfach mal in eurer Vereinbarung nachschauen. Wenn es nicht so vereinbart ist, darf er es auch nicht rückwirkend berechnen. Vielleicht hast du das Detail mit der Einzelstunde auch übersehen?
Abgesehen davon ist es aber tatsächlich in der Tiefe schwierig zu sehen, dass Therapie eine bezahlte Dienstleistung ist. Wenn eine Versicherung im Hintergrund zahlt, merkt man das nicht richtig. Natürlich ist es selbstverständlich, dass ein Therapeut Geld bekommt und Geld verlangt. Trotzdem ist es schwierig, das psychisch für sich selbst einzuordnen. Denn es fühlt sich doch ganz anders an. Gerade wenn man sich freundschaftlich verbunden fühlt, miteinander lacht oder weint, die Grenzen der eigenen Verletzlichkeit berührt, dann ist es ein (gefühlter) seelischer Widerspruch, hinterher die geöffnete Handfläche des Therapeuten zu sehen, in die man den Geldschein legen muss für diesen Moment der inneren Verbundenheit (bildlich gesprochen). Mit diesem gefühlten Widerspruch musst du dich auf jeden Fall auseinandersetzen, denn das ist keine Lappalie, finde ich. Es ist wichtig, diese zweite Ebene der Therapie zu sehen und damit umgehen zu können.
Eine eventuell nicht vereinbarte nachträgliche Preisänderung würde ich auf gar keinen Fall akzeptieren. In solchen Fällen würde ich persönlich in den „freundlichen Kampfmodus“ gehen, ganz freundlich und selbstbewusst. Alles, was du selbstbewusst, freundlich und rechtlich abgesichert äußern kannst, das wird dir nämlich nicht schaden. Es ist dann ein Gespräch auf Augenhöhe, das ich dir sehr empfehle. Der Therapeut ist kein privater Freund - und du bist niemand, der sich offen ausnutzen lassen möchte. Ganz einfach. Wenn das für beide Seiten geklärt ist, kann man sich auch wieder in die Augen sehen und im Rahmen der Therapie vertrauen. Dann ist Therapie der Rahmen, indem du dich geschützt öffnen kannst.
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Liebe Merle X, auch dir lieben Dank für deine Gedanken dazu. Sie sind sehr hilfreich für mich.
Natürlich gab es die kürzlich geschlossene Vereinbarung, was die Stunde kostet. Diese Vereinbarung hatte ich meiner Kasse zugesandt und grünes Licht bekommen.
Ich nahm an, dass dieser Betrag für die beantragten 50 Stunden dann auch festgeschrieben ist.
Ich kann verstehen, wenn der Thera gern mehr für seine oft anstrengende Arbeit möchte. Mir fehlte einfach ein gutes Gespräch im Vorfeld auf Augenhöhe.
Dankeschön für deine Draufsicht. LG, Dünengras
Natürlich gab es die kürzlich geschlossene Vereinbarung, was die Stunde kostet. Diese Vereinbarung hatte ich meiner Kasse zugesandt und grünes Licht bekommen.
Ich nahm an, dass dieser Betrag für die beantragten 50 Stunden dann auch festgeschrieben ist.
Ich kann verstehen, wenn der Thera gern mehr für seine oft anstrengende Arbeit möchte. Mir fehlte einfach ein gutes Gespräch im Vorfeld auf Augenhöhe.
Dankeschön für deine Draufsicht. LG, Dünengras
Warum sollten Einzelstunden teurer sein als Dippelstunden?
Sind in der Doppelstunde weniger Minuten verrechnet?
Ich würde das ehrlich gesagt ablehnen ohne triftige Begründung von ihm.
Mir ist nicht klar warum einzelstunden mehr kosten sollen als doppelstunden und ich würde es auch deswegen schon verweigern, weil er seiner Aufklärungsoflucht hierüber im Vorfeld nicht nachgekommen ist.
Mein Vertrauen wäre hinüber.
Therapeuten die privat abrechnen findest du genug. Da ist sicher auch einer dabei der transparent arbeitet.
Sind in der Doppelstunde weniger Minuten verrechnet?
Ich würde das ehrlich gesagt ablehnen ohne triftige Begründung von ihm.
Mir ist nicht klar warum einzelstunden mehr kosten sollen als doppelstunden und ich würde es auch deswegen schon verweigern, weil er seiner Aufklärungsoflucht hierüber im Vorfeld nicht nachgekommen ist.
Mein Vertrauen wäre hinüber.
Therapeuten die privat abrechnen findest du genug. Da ist sicher auch einer dabei der transparent arbeitet.
Liebe Shukria,
ich danke dir auch sehr für deine ehrlichen Gedanken dazu. Ich sehe es genauso.
Verstehe nicht, wieso eine Doppelstunde nicht den doppelten Preis, und eine Stunde dann nicht den vereinbarten Preis für eine Stunde zur Grundlage haben soll.
Der Therapeut hat mir nun nach meiner Intervention eine neue Rechnung zum vereinbarten Preis gemacht.
Das Vertrauen ist aber -zumindest vorübergehend- etwas beschädigt. Liebe Grüße, Dünengras
ich danke dir auch sehr für deine ehrlichen Gedanken dazu. Ich sehe es genauso.
Verstehe nicht, wieso eine Doppelstunde nicht den doppelten Preis, und eine Stunde dann nicht den vereinbarten Preis für eine Stunde zur Grundlage haben soll.
Der Therapeut hat mir nun nach meiner Intervention eine neue Rechnung zum vereinbarten Preis gemacht.
Das Vertrauen ist aber -zumindest vorübergehend- etwas beschädigt. Liebe Grüße, Dünengras
Ich kann mir vorstellen, dass es gewisse (administrative) Aufgaben gibt, die pro Therapieeinheit (Einzel- oder Doppelstunde) genau einmal anfallen - Dokumentation, Einträge in Terminkalender und Abrechnungs-Formulare etc. Von daher kann ich verstehen, dass Dein Therapeut eine Einzelstunde gern etwas teurer abrechnet als eine Doppelstunde. 20% Unterschied finde ich allerdings sehr viel - und vor allem hätte er das mit Dir ansprechen müssen, als Ihr entschieden habt, statt Doppel- lieber Einzelstunden zu machen.
Gut, dass Ihr das regeln konntet - und auch gut, wenn Du das etwas beschädigte Vertrauen mit ihm ansprechen kannst!
Gut, dass Ihr das regeln konntet - und auch gut, wenn Du das etwas beschädigte Vertrauen mit ihm ansprechen kannst!
Danke, Inga, so wird es wohl sein. Er hat mehr administrative Arbeit. War halt nicht so gut, kein Gespräch im Vorfeld zu suchen. Aber nun ist es ja geklärt.
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