Ernste Themen in Gruppentherapie
Ernste Themen in Gruppentherapie
Hallo,
ich bin derzeit in einer Rehaeinrichtung in Westösterreich in der Psychiatrieabteilung (Woche 3 von 6)
Wir haben 2 Stunden pro Woche Gruppentherapie. Ich habe bereits etwas Gruppentherapieerfahrung aber war bisher nie zufrieden damit. Auch dieses Mal wird mir viel zu sehr über "kleine Problemchen" geredet, ernsthafte tiefergehende Probleme kamen bisher nie zur Sprache.
Diese "kleinen Problemchen" sind für die betroffene Person allerdings riesig und wichtig zu besprechen.
Ich kann mich da gar nicht hineinfühlen und komme mir mit meinen schweren Traumafolgeerkrankungen ziemlich dumm vor.
Mir ist schon klar ich darf nicht werten und ich will auf keinen Fall fies sein aber manchmal fällt es mir sehr schwer nicht mit den Augen zu rollen.
Gerne würde ich als gutes Beispiel voran gehen und mit schwerwiegenden Themen anfangen, vielleicht trauen sich die anderen dann auch.
Nur weiß ich nicht so recht wie. Ich selber habe in meiner Kindheit jahrelangen, schweren sexuellen Missbrauch erlebt und leide bis heute darunter (Dissoziationen, Albträume etc.), wie spreche ich sowas an? Mir würde schon ein Anfangssatz reichen...
Kann mir da jemand mit mehr Mut helfen?
ich bin derzeit in einer Rehaeinrichtung in Westösterreich in der Psychiatrieabteilung (Woche 3 von 6)
Wir haben 2 Stunden pro Woche Gruppentherapie. Ich habe bereits etwas Gruppentherapieerfahrung aber war bisher nie zufrieden damit. Auch dieses Mal wird mir viel zu sehr über "kleine Problemchen" geredet, ernsthafte tiefergehende Probleme kamen bisher nie zur Sprache.
Diese "kleinen Problemchen" sind für die betroffene Person allerdings riesig und wichtig zu besprechen.
Ich kann mich da gar nicht hineinfühlen und komme mir mit meinen schweren Traumafolgeerkrankungen ziemlich dumm vor.
Mir ist schon klar ich darf nicht werten und ich will auf keinen Fall fies sein aber manchmal fällt es mir sehr schwer nicht mit den Augen zu rollen.
Gerne würde ich als gutes Beispiel voran gehen und mit schwerwiegenden Themen anfangen, vielleicht trauen sich die anderen dann auch.
Nur weiß ich nicht so recht wie. Ich selber habe in meiner Kindheit jahrelangen, schweren sexuellen Missbrauch erlebt und leide bis heute darunter (Dissoziationen, Albträume etc.), wie spreche ich sowas an? Mir würde schon ein Anfangssatz reichen...
Kann mir da jemand mit mehr Mut helfen?
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Du hast dort doch sicher auch Einzeltherapie und einen Bezugspfleger/Pflegerin?
Da gehört das hin! Bring dort deine Themen an. Wobei ich insgesamt das was du beschreibst nicht für hilfreich halte mit deiner Vorgeschichte, da wäre ein spezialisierte Traumastation sinnvoll.
Ich halte, auch aus eigenen Erfahrungen, rein gar nichts von solchen bunt gemischten Gruppen, wo mal der eine das Problem schildert und der andere mit komplett anderer Diagnose irgendwas dazu sagt. Das ist Zeitverschwendung. Was erwartest du dir an Hilfe wenn du von deinen Traumerlebnissen berichtest? Normalerweise dürfen diese ja aus gutem Grund gar nicht in der Gruppe angesprochen werden.
Da gehört das hin! Bring dort deine Themen an. Wobei ich insgesamt das was du beschreibst nicht für hilfreich halte mit deiner Vorgeschichte, da wäre ein spezialisierte Traumastation sinnvoll.
Ich halte, auch aus eigenen Erfahrungen, rein gar nichts von solchen bunt gemischten Gruppen, wo mal der eine das Problem schildert und der andere mit komplett anderer Diagnose irgendwas dazu sagt. Das ist Zeitverschwendung. Was erwartest du dir an Hilfe wenn du von deinen Traumerlebnissen berichtest? Normalerweise dürfen diese ja aus gutem Grund gar nicht in der Gruppe angesprochen werden.
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Schwere und große Themen gehören ins Einzel, was ist denn das Ziel der Gruppentherapie? Kläre das mal ab.
..:..
Okay ich war schon der Meinung dass auch schwere Themen in die Gruppe gehören. Ich würde jetzt nicht über mein Trauma reden aber zum Beispiel über Schneidedruck und SVV.
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was erwartest du dir denn da von einer Gruppe? Was soll dir da eine Gruppe mit bunt gemischten Leuten bringen, Leue die das u.U. gar nicht kennen?
Wie gesagt, ich halte gar nichts von derartigen Gruppen, das ist reine Zeitverschwendung.
Was sind denn deine weiteren Pläne, hast du Einzeltherapie, kannst du auf eine spezielle Traumastation gehen?
Wie gesagt, ich halte gar nichts von derartigen Gruppen, das ist reine Zeitverschwendung.
Was sind denn deine weiteren Pläne, hast du Einzeltherapie, kannst du auf eine spezielle Traumastation gehen?
Ich erwarte mir Erfahrungsaustausch und gute Ratschläge.
Einzeltherapie habe ich, mit der bin ich aber auch zufrieden, außer dass ich nur 1 Stunde pro Woche habe.
Spezielle Traumastation kenne ich keine in der Gegend
Einzeltherapie habe ich, mit der bin ich aber auch zufrieden, außer dass ich nur 1 Stunde pro Woche habe.
Spezielle Traumastation kenne ich keine in der Gegend
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was für Erfahrungen willst du da austauschen und welche guten Ratschläge erhoffst du dir?
Klar, es gibt Skills, nur du kannst für dich herausfinden ob da etwas dabei ist das dich von weiterer Selbstverletzung abhält. Die Skillslisten sind offen zugänglich, ebenso kannst du Protokoll führen wann die SV auftritt, was davor war, was für dich dazu führte.
Es ist immer ein individueller Weg, aber am Anfang steht immer der feste Wille von dir das zu beenden. Nur du kannst diese Entscheidung treffen, dafür brauchst du keine Ratschläge und keinen Austausch.
Wenn dann gehört das in die Einzeltherapie.
Und letztlich wäre es sinnvoll, das Trauma zu bearbeiten, nicht nur ein Symptom.
Dass keine Traumastation in deiner Nähe ist macht doch nichts. Dann gehst du eben auf eine weiter entfernt.
Klar, es gibt Skills, nur du kannst für dich herausfinden ob da etwas dabei ist das dich von weiterer Selbstverletzung abhält. Die Skillslisten sind offen zugänglich, ebenso kannst du Protokoll führen wann die SV auftritt, was davor war, was für dich dazu führte.
Es ist immer ein individueller Weg, aber am Anfang steht immer der feste Wille von dir das zu beenden. Nur du kannst diese Entscheidung treffen, dafür brauchst du keine Ratschläge und keinen Austausch.
Wenn dann gehört das in die Einzeltherapie.
Und letztlich wäre es sinnvoll, das Trauma zu bearbeiten, nicht nur ein Symptom.
Dass keine Traumastation in deiner Nähe ist macht doch nichts. Dann gehst du eben auf eine weiter entfernt.
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- Helferlein
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- Beiträge: 104
Muss die Traumaklink unbedingt in deiner Nähe sein? Für sowas kann man ja auch durchaus mal weiter wegfahren, wenn man dann kompetente Hilfe bekommen kann. Spart eventuell weitere Jahre herumprobieren mit nicht hilfreichen Ansätzen.
Meine Erfahrungen mit Gruppentherapien sind leider auch nicht besonders positiv. Aber dennoch kannst du es ja zumindest versuchen. Und wenn nur ein oder zwei Teilnehmer einfühlsam genug sind und dir Antworten geben, die hilfreich sind, ist das schon sehr viel.
Ein wenig wird man in Gruppentherapien auch in die Rolle der Therapeuten gedrängt, ich habe da regelmäßig eine hohe Verantwortung gefühlt, aber oft eben auch die Unfähigkeit, Unterstützung geben zu können, weil das Thema des anderen Teilnehmers eben nicht meins war.
Ein wenig wird man in Gruppentherapien auch in die Rolle der Therapeuten gedrängt, ich habe da regelmäßig eine hohe Verantwortung gefühlt, aber oft eben auch die Unfähigkeit, Unterstützung geben zu können, weil das Thema des anderen Teilnehmers eben nicht meins war.
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Lass es. Das funktioniert in einem Gruppensetting nur wenn es eine geschlossene Gruppe ist und die anderen Teilnehmer ein ähnliches Thema haben. Also in einer spezialisierten Traumatherapie.
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- Beiträge: 5058
Ich war mal in einer Traumagruppentherapie, wobei auch da die Traumata nicht unterschiedlicher hätten sein können.
Letztlich hatte aber fast alles Platz, diese Gruppe war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich, weil man sehr auf sich gegenseitig auch geachtet hat, der Umgang sehr wertschätzend war.
Aber ich denke, dass das nur in so einer spezifischen Gruppe mit dem passenden Psychotherapeuten möglich ist. Meine sonstigen Gruppentherapie-Erfahrungen gehen auch fast ausnahmslos Richtung unterirdisch.
Letztlich hatte aber fast alles Platz, diese Gruppe war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich, weil man sehr auf sich gegenseitig auch geachtet hat, der Umgang sehr wertschätzend war.
Aber ich denke, dass das nur in so einer spezifischen Gruppe mit dem passenden Psychotherapeuten möglich ist. Meine sonstigen Gruppentherapie-Erfahrungen gehen auch fast ausnahmslos Richtung unterirdisch.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich habe grundsätzlich positive Erfahrungen mit einer gemischten Gruppe gemacht, aber teilweise wurde ich auch angeguckt wie eine Außerirdische. Auch wenn die anderen Gruppenmitglieder die Erfahrungen nicht nachvollziehen können, können sie ja emphatisch darauf reagieren, wenn es denn emphatische Menschen sind. Es kann aber genauso gut sein, dass deine Gruppenmitglieder mit Abwehr oder Ignoranz o.Ä. reagieren und dann bringt es dir gar nichts, oder verletzt dich sogar. Ich denke es kommt ein bisschen darauf an, was du für Reaktionen erwarten würdest und auch abkönnen könntest und vor allem, wie du die Leute findest und wie die Stimmung ist. Ich glaube persönlich würde ich in so einer Reha, wo man sich nur 3 Wochen kennt, wahrscheinlich auch nur oberflächliches Geplänkel halten.
Remember to leave pawprints on hearts.
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