Trauma - geht das jemals weg?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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lilela
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Trauma - geht das jemals weg?

Beitrag Mi., 17.07.2024, 11:44

Hallo ihr Lieben!

Ich schreibe heute, weil ich eine ganz schlimme Woche hinter mir habe.
Kurze Vorgeschichte: ich habe eine fast 16jährige Tochter, die ich über alles liebe. Aber als sie damals auf die Welt kam, hatte ich ihr ganzes erstes Jahr eine unerkannte postnatale Depression und anfangs auch eine Psychose. Erst als es mir langsam besser ging bin ich durch Zufall drauf gestoßen, dass es das überhaupt gibt und bei mir alles so war, wie es in Büchern beschrieben ist. Dieses Jahr war für mich die absolute Hölle und der Grund, weshalb ich kein zweites Kind bekommen habe. Ich habe davon sicher ein Trauma davon getragen. Ich war dann jahrelang in Therapie (Existenzanalyse - KEINE Traumatherapie), habe sehr viel ausgearbeitet und bin seit einigen Jahren mit meiner chronischen Depression stabil - soweit man das sagen kann, wenn man Tabletten nehmen muss, damit man das Leben leben kann.

Nun aber zum Thema, warum ich schreibe:
Ich habe mir letzte Woche nach langem Wunsch einen Hundewelpen geholt. Ich habe mir sehr ausführlich darauf vorbereitet - das wurde mir von allen im Umfeld auch bestätigt. Davon abgesehen hatte ich mein Leben lang Haustiere, die ich wirklich sehr liebe, aber halt noch nie einen Hund.
Dann habe ich ihn abgeholt und am nächsten Tag finden die Panikattacken an und ginge nicht mehr weg. Ich war wieder wie gelähmt, konnte nichts mehr essen, nicht mehr klar denken, hab wie erstarrt, konnte nicht tun. Es war, als hätte ich wieder ein Kind bekommen und war genauso unfähig wie damals. Nach 3 Tagen durchgehender Panik, weinen und verzweifelt sein habe ich den Hund zur Züchterin zurück gebracht.Ich konnte das keine Minute länger aushalten. Gleichzeitig hatte ich unfassbare Schuldgefühle dem Hund gegenüber.

Jetzt - eine Woche später - habe ich mich wieder halbwegs stabilisiert und habe beschlossen, zu einer Traumatherapeutin zu gehen und das nochmal anzuschauen. Die Therapeutin meinte am Telefon, dass das Flashbacks waren, was ich da erlebt habe.

Meine Frage nun an euch: welche Erfahrungen habt ihr mit Traumatherapie? Kann das auch nach soooo langer Zeit noch helfen? Muss ich meinen Traum vom Hund aufgeben, weil das immer so sein wird?

Danke euch im Voraus! :-P

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Kirchenmaus
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Beiträge: 996

Beitrag So., 21.07.2024, 07:36

Hallo lilela,

wenn du hier im Forum liest, wirst du bemerken oder bemerkt haben, dass die meisten Traumata sehr lange zurückliegen. Natürlich macht da eine Therapie Sinn. Wusstest du das wirklich nicht? Lies dich doch ein bisschen hier durch – es gibt ja auch viele Beiträge zu Trauma und entsprechender Therapie.

Ob das mit dem Hund klappen wird? Wer soll das sagen können? Das Tier hat halt Altes reaktiviert. Vermutlich wirst du das bearbeiten können, vielleicht wird dir die Verantwortung auch zu viel sein. Wir wissen ja alle nicht, was da noch im Untergrund schlummert.

Ich hab mir Gedanken gemacht, weshalb bisher noch niemand geantwortet hat. Und auch darüber, weshalb ich selbst beim Lesen etwas ärgerlich wurde. Vielleicht liegt es daran, dass deine Fragen so klingen, als würdest du dich bewusst naiv zeigen. Das Forum ist doch voll von Erfahrungsberichten. Um meinen latenten Ärger weiter zu begründen: Meine M*tter hat meinen Hund wieder weggegeben, weil sie mit ihm nicht zurecht kam. Achtung, versteckter schwieriger Inhalt:
► Text anzeigen
Deshalb ist das für mich ein Reizthema und ich bin nicht ganz gelassen.

Wie geht es eigentlich deiner Tochter damit, dass erst ein Welpe im Haus war und dann wieder weggegeben werden musste? Und wie geht es dir mit ihr? Und ihr mit dir? Habt ihr eine gute Bindung aufbauen können?

Als praktischen Tipp möchte ich dir mitgeben, dass du auch als Pflegestelle für erwachsene Hunde beginnen könntest, um dich an die Verantwortung für einen und an das Leben mit einem Hund gewöhnen zu können.

Nichts für ungut
Kirchenmaus
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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