Hochsensibel (HSP)

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Beherit
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Hochsensibel (HSP)

Beitrag Do., 07.08.2008, 16:41

Hallo,
da meine Eltern (vor allem meine Mutter) davon ausgehen, dass ich unter ADS leide, habe ich mich mal im Internet informiert. Dabei bin ich auf Hochsensibilität (HSP) gestoßen, wo so ziehmlich alle Symptome auf mich zutreffen. Ich habe zuvor noch nie davon gehört und HSP wird wohl sehr oft mit ADS verwechselt. Kennt sich hier vielleicht jemand etwas mit diesem Thema aus? Würde mich auf Antworten freuen (auch wenn sie nur zum Austausch dienen).


Liebe Grüße, Beherit
"Unangenehme" Gefühle sind wie bittere Medizin. Wer sie nicht einnimmt, wird krank!

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Meggan
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Beitrag Do., 07.08.2008, 22:50

Hallo Beherit,

in der Nähe meines Wohnorts gibt es sogar eine (Selbsthilfe-) Gruppe für Hochsensible, zu der ich manchmal gehe. Ich fühle mich da auch zugehörig. Dann kennst du bestimmt auch diese, wie ich finde, passende Definition?
Viele Grüße
Meggan

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Luna63
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 00:11

Hier kannst Du mal spaßeshalber einen Test machen:

http://www.zartbesaitet.net/

und bei diesem Forum findest Du vielleicht eher Antworten (bin jetzt gerade müde...)

http://www.empfindsam.de/
Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt
< Khalil Gibran >

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Beherit
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 00:24

@ Meggan

Ja, ich kenne die Definition... sehr zutreffend. War sogar etwas schockierend als ich das gelesen habe und merkte, wie sehr es zu mir passt.
In meiner Umgebung gibt es nur eine Beratungsstelle und eine Psychiatrie. Aber ehrlich gesagt traue ich mich nicht so wirklich noch ein 3. Mal irgendwas wegen meinen Problemen zu machen.



@ Luna63

Ich habe den Test mal gemacht und bekam folgendes Ergebnis:
Sie haben 245 Punkte!

(Punkte-Anzahl 188 bis 300)
Sie sind mit an Gewissheit grenzender Sicherheit eine HSP. Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten. Je weiter Ihre Punkte-Anzahl über 200 liegt, umso mehr sollten Sie darauf achten, sich in kein Schneckenhaus zu verkriechen. Sie werden sicher noch glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP. Arbeiten Sie daran Wege und Möglichkeiten zu finden, um in einer Ihnen angenehmen Weise Kontakt mit der Welt zu halten. Die Welt braucht Sie und Ihre Empfindsamkeit. Sie sind eine Bereicherung.



Danke schon mal für die schnellen Antworten
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luciabava
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Beitrag So., 10.08.2008, 16:55

Hatte auch 245 Punkte bei diesem Test ... naja hab ich im Grunde schon vorher gewusst dass ich dazugehöre
Ich weiß meine Sensibilität durchaus zu schätzen, aber wohl nicht genug denn die meiste Zeit leide ich eben doch darunter ... denn man hat ja schon im Leben einige 'Anpassungsschwierigkeiten' weil man so "normal" leben möchte wie jeder andere auch, seufz..

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breath
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Beitrag So., 10.08.2008, 17:04

ich habe vorher nie von hsp gehört...lebe aber sehr zurückgezogen (keinerlei soziale kontakte usw.) weil ich lärm und trubel und das alles ganz schlecht aushalten kann. ich wundere mich immer wieso es für mich so furchtbar ist, wenn zB. 2 leute gleichzeitig zu mir sprechen. es ist für mich als ob es 100 wären und beinahe unerträglich, etc.

dann las ich das hier und machte den test: 276 punkte :o( jetzt ist mir einiges klarer.

lg,
breath

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Beherit
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Beitrag So., 10.08.2008, 20:15

luciabava hat geschrieben:Ich weiß meine Sensibilität durchaus zu schätzen, aber wohl nicht genug denn die meiste Zeit leide ich eben doch darunter ... denn man hat ja schon im Leben einige 'Anpassungsschwierigkeiten' weil man so "normal" leben möchte wie jeder andere auch, seufz..
Da stimme ich dir vollkommen zu... einerseits ist es ja schon toll, dass man diese Eigenschaften hat, aber es gibt deswegen immer wieder Probleme. Ob das nun die allgemeine Gesellschaft betrifft oder nur einen selbst. Kann man eben nur lernen mit umzugehen.


@ luciabava
Womit hast du denn die meisten Probleme?

@ breath
Warst du deswegen schon mal in Behandlung o.Ä.?


LG
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breath
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Beitrag So., 10.08.2008, 20:38

nein, speziell deswegen war ich noch nicht in behandlung...obwohl ich schon seit jahren in therapie bin (mit unterbrechungen)...es gibt noch einige andere symptome die zu bearbeiten sind und da läuft das grad mal so mit...aber ich werde meiner therapeutin davon erzählen, vielleicht ist es auch für sie eine hilfe..

lg, breath

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Beherit
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Beitrag So., 10.08.2008, 20:59

breath hat geschrieben:aber ich werde meiner therapeutin davon erzählen, vielleicht ist es auch für sie eine hilfe..
Ja, das würde ich auch auf jeden Fall machen.
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luciabava
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 17:01

Beherit hat geschrieben:Womit hast du denn die meisten Probleme?
Ach, das zieht sich durch alle Lebensbereiche ... z.B. reagiere ich immer zu empfindlich auf Leistungsdruck/Zeitdruck, was man im Arbeitsleben ja immer mehr oder weniger hat ... inzwischen hab ich das einigermaßen im Griff, mein Job ist zwar sehr anstrengend und stressig für mich, aber ich arbeite in einem sehr netten Umfeld und das hilft schon ... bin aber abends immer sehr verspannt und allgemein sowieso immer sehr angespannt. Ich kann dann ja immer direkt mit den Kollegen vergleichen, mein Stresspegel ist immer relativ hoch, auch wenn im Grunde gar nicht so viel zu tun ist, bei den anderen steigt er nur dann, wenns wirklich hektisch wird!
In Beziehungen bin ich auch überempfindlich ... also ich bin nicht schnell "beleidigt" oder so, das überhaupt nicht, aber wenn ich z.B. Streit mit einer guten Freundin habe, dann ist das immer SO schlimm für mich ... das wirft mich völlig aus der Bahn, auch wenn ich weiß - es ist nur ein kleiner Streit, keine Katastrophe!! Ich bin dann total aufgewühlt und hab richtig Angst. Es sind also immer sozusagen "übertriebene" Reaktionen auf eigentlich alltägliche Dinge ... tja das waren 2 Beispiele, ich könnte glaub ich noch 1000 weitere nennen
Was habt ihr denn so für Beispiele? Würd mich mal interessieren

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breath
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Beitrag Mo., 11.08.2008, 17:14

also auf leistungsdruck reagiere ich auch eher seltsam - ich habe ohnehin immer den anspruch an mich perfekt sein zu müssen und lege mir die latte deshalb auch unerreichbar hoch - das macht mir das leben nicht gerade einfacher. wenn ich dann merke, dass ich "nicht gut genug bin", oder man von mir mehr erwartet als ich geben kann, beginne ich mich zurückzuziehen.

als kind/jugendliche war es in manchen bereichen wesentlich schlimmer als heute....wenn ich zB von jemanden gehört habe, dem es nicht gut gegangen ist, oder von einem pärchen, dass sich scheiden läßt, dann konnte ich aus lauter sorge um die menschen nicht mehr schlafen...das ist tagelang so gegangen...oder wenn ich hörte, dass jemand finanzielle probleme hat...ich habe tag und nacht überlegt, wie ich dem/derjenigen helfen könnte...es hat mir oftmals fast das herz zerissen, weil ich immer voll der sorge um andere menschen war......bei tieren war es das selbe..habe ich von einem gehört, dass es zum arzt musste oder verletzt und/oder krank war....konnte ich nicht schlafen...

dann ist es auch so, dass ich immer wenn ich wohin komme sämtliche gefühle die vorherrschen aufnehme...also wenn ich zB in den supermarkt gehe und da sind viele leute, kann ich die stimmung der einzelnen personen wahrnehmen...also ich denke, das können viele menschen...mich aber belastet es extrem, wenn schlechte stimmung herrscht...

oh mann...ich könnte ein ganzes buch füllen mit den dingen, die mich belasten....

lg, breath

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Beherit
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Beitrag Mi., 13.08.2008, 12:47

Kann euch beiden nur zustimmen. Mir geht es da sehr ähnlich. Ich zähl meine Problembereiche mal stichpunktartig auf:
- Stress allgemein
- Langeweile
- Streit/Konflikte
- schlechte Stimmung von anderen Menschen
- habe oft Verlassensangst
- nehme Kritik meistens ernster als gemeint
- bin extrem schnell verletzt
- werde häufig autoaggressiv
- denke zu viel nach

...ja das sind so einige Dinge, die mir jetzt spontan einfiehlen.


LG
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Beitrag Mi., 13.08.2008, 20:35

Ich habe das Asperger Syndrom und bin dadurch auch hochsensibel (Testergebnis: 233 Punkte). Allerdings hat meine Sensibilität einen "blinden Fleck" im Bereich soziale Situationen. Von anderen Menschen kriege ich eher wenig an Gefühlen und Stimmungen mit.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Beherit
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 14:35

Hat denn jemand irgendwelche Tipps, wie man besser mit seinen Gefühlen umgehen kann? Die er für sich selbst schon entdeckt hat? Würde mich mal interessieren.

LG
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luciabava
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Beitrag Mo., 18.08.2008, 16:18

Also ein "guter Umgang" mit den eigenen Gefühlen ist ja sehr schwierig, weil die bei Hochsensiblen immer ziemlich heftig ausfallen.
Trotzdem hilft es, wenn man NICHT versucht, diese Gefühle "niederzudrücken" (ganz wichtig), sondern sich sagt: es gibt kein "falsches" Gefühl, alle meine Gefühle sind richtig und ich habe ein Recht darauf. Also nicht grübeln und z.B. denken, oh mann, warum bin ich nur so, warum bin ich bei der kleinsten Kritik schon verletzt, das sollte ich echt nicht haben ... das bringt nichts! Also erstmal: Gefühl zulassen.

Und DANACH aber versuchen, das Ganze mit ein wenig Distanz zu betrachten: wenn ich kritisiert werde, geht dann die Welt unter? (Nein! )Und wenn die Kritik berechtigt war, dann ist es ja auch einfach nur ok wenn man mir das mitteilt? Und wenn sie unberechtigt war, dann sage ich das einfach und ansonsten hat das Ganze ja nichts mit mir als Person zu tun usw.
Und allgemein nochmal: Da man sich im 'normalen' Alltag als hochsensibler Mensch ja immer mal "anpassen" muss und diszipliniert sein muss (Arbeit etc., da kann man ja nicht jedem Gefühl nachgeben, weinen wenn einem danach ist usw.), ist es umso wichtiger, wenn man so oft wie möglich in der "Freizeit" einfach mal alles rauslässt: Lieblingsmusik aufdrehen, laut mitsingen, tanzen, sich bei trauriger Musik richtig schön ausweinen, wenn einem danach ist ... einfach mal alles loslassen ohne groß darüber nachzudenken!
Ich hoffe, ihr versteht was ich ungefähr meine, das ist gar nicht so einfach zu erklären ...puh!

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